Bürgerinitiative fordert Rettungshubschrauber in Kaiserslautern

  • Die Bürgerinitiative "Christoph Kaiser" kämpft für die Stationierung eines RTH am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz). "Kaiserslautern fordert einen Rettungshubschrauber, weil wir glauben, dass wir damit die notfallmedizinische Kompetenz des Westpfalz-Klinikums einer wesentlich größeren Zahl von Bürgern zeitnah zur Verfügung stellen können", so der Ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Christian Madler.
    Als eines der fünf ausgewiesenen Notfallzentren in Rheinland-Pfalz verfügt das Klinikum in Kaiserslautern als einziges noch nicht über einen Rettungshubschrauber. Die RTH an den Kliniken in Ludwigshafen sowie Trier seien an der Grenze ihrer Auslastung, so Dr. Madler. Auch die Geschäftsführung des Westpfalz-Klinikums macht sich für die Stationierung eines RTH stark: "Das Klinikum als Haus der Maximalversorgung muss um einen Rettungshubschrauber kämpfen", sagte Geschäftsführer Peter Förster.


    Wie "Die Rheinpfalz" berichtet, beginnt das Deutsche Zentrum für Notfallmedizin und Informationstechnologie (Denit) im Frühjahr mit einer Erhebung zur Verfügbarkeit von RTH; in Auftrag gegeben hat die Erhebung das Innenministerium. Die auf mindestens ein Jahr angelegte Untersuchung soll die Frage klären, wie häufig ein Hubschrauber wegen des Wetters, wegen technischer Probleme oder wegen des Überschreitens der vorgeschriebenen Flugzeiten für Piloten nicht fliegen kann. Auch werden durch eine durch das Denit entwickelte Software weitere Einsatzdaten analysiert. Die Software wird Zug um Zug in den Leitstellen installiert. Bis die Frage nach der Notwendigkeit eines RTH aufgrund der Datenlage entschieden werden kann, würden mindestens zwei Jahre benötigt, wie Thomas Luiz, Projektleiter Medizin am Denit erläutert. Anschließend stehe der politische Entscheidungsprozess.


    Quelle: http://www.rheinpfalz.de/cgi-b…/rhp/lokal/kai&id=7255794

  • Ich denke es ist richtig das, dass Innenministerium engstirnig prüft. In letzter Zeit scheint ja der RTH das Allheilmittel für Hilfristen/NA Mangel etc. zu sein und irgendwie will jeder seinen eigenen haben.



    Wenn das dann keine zentrale Koordinierungsstelle für Sekundärrettungdflüge gibt, fliegt jeder irgendwo durchs Land aber niemand so richtig wirtschaftlich (Meine Meinung und mein Gefühl)



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  • Die Sekundärfliegerei (und auch -fahrerei; ITW halt) ist auch noch ausbaubedürftig, wenn man sich gerade mal die Wetterabhängigkeit und die Nacht-Verfügbarkeit von Hubschraubern anschaut. Wie oft ich nein sagen muss, wenn es um dringende Verlegungseinsätze geht, die nicht mal eben um die Ecke sind, ist schon viel. Meistens weil es Wetter- oder Tageszeitabhängig niemand mehr fliegt, oder weil die Hubschrauber nicht verfügbar sind (u.a., weil sie nebenan im Altenheim gerade bei der "zunehmenden Luftnot bei Herzinsuffizenz" rum hängen...). Die zunehmend dünnere Krankenhauslandschaft sowie die Spezialisierung erzeugen immer mehr Sekundäreinsätze. So viele wie heutzutage gab es vor 20 Jahren noch nicht.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • viellichte sollte man in KL erstmal hinbekommen das zweite NEF regelmäßig zu besetzten und es sinnvoll zu verwenden. So oft wie das zu meiner Zeit ausser Dienst war wundert es mich nicht das die Bürgerinitiative einen Bedarf sieht. Dazu kommt das dass Westpfalzklinikum mitten in der Stadt liegt. Umgeben von unzähligen Wohnhäusern. Die Anwohner werden sich bedanken wenn, neben dem Flugverkehr vom Ramstein, da jetzt noch ein RTH über sie hinweg knattert

  • Für mich ist es ein Kleinkindargument:
    "Die (MZ, LU, TR, KO, BIT) haben einen..,.also wollen wir auch einen".


    Wie so oft soll ein eye catcher (hier: RTH) dafür sorgen, daß sehr viel Steuergeld investiert wird.
    Dabei wird dann geflissentlich übersehen, daß der bodengebundene RD in RLP m.E. durchaus noch ausbaufähig ist.


    Es wird "natürlich" auch vergessen, daß der in MZ (Chr. 77) stationierte RTH lange Jahre in der Nachtzeit als ITH zur Verfügung stand.
    Mit dem Ausbau der bodengebundenen Fzg. in RLP bestand dafür keine Notwendigkeit mehr.
    Diese ITW stehen in KO, TR, LU ... und KAISERSLAUTERN (!)


    Ein Argument ist es auch nicht, daß in Saarbrücken (SL) und Mannheim (BW) weitere RTH stehen.


    Fazit:
    Für den regulären RD gibt es eine flächendeckende Versorgung mit RTH.
    Für den Intensivtransferdienst gibt es einen landesweit ausgebauten bodengebundenen ITW-Dienst. Hier ist KL mit einem eigenem Fzg. eingebunden.


    Einen nachvollziehbaren Beleg für die Notwendigkeit (Fallzahlen, auf dem Transport verstorbene Pat, Wartezeiten aus ITW/RTH/ITH usw.) liegt wohl gar nicht vor.


    persönliches Resümee:
    - Verschwendung von Druckerschwärze und Papier
    - regionalpolitisches Schaulaufen

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • http://www.swr.de/landesschau-…8770224/nid=1632/1hpeypk/


    Zitat

    Jahrelang hat eine Bürgerinitiative für einen Rettungshubschrauber in Kaiserslautern gekämpft. Sie hatte 10.000 Unterschriften gesammelt. Jetzt gibt die Initiative auf.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Zitat

    "Die anderen Rettungshubschrauber in Mainz, Saarbrücken, Mannheim, Ludwigshafen brauchen 18 oder 19 Minuten um Einsatzstellen im Kreis Kusel oder dem Pfälzerwald anzufliegen." Im Ernstfall zählten aber Minuten.


    Kommt nur mir das verhältnismäßig angemessen vor?

  • Kommt nur mir das verhältnismäßig angemessen vor?


    Für einen RTH zum Transport nach Erstversorgung vor Ort / im KH ist die Zeit top. Aber als Rettungsmittel, das hilfsfristrelevant sein soll bzw. direkt in der Notfallversorgung hängt, sollte man schon nach den entsprechenden Zeiten greifen. Und darum geht es ja auch hier. Kein RTH, der halbwegs kurzfristig da ist, um Transporte zu fliegen, sondern als fliegendes NEF.

  • Hi!

    Kein RTH, der halbwegs kurzfristig da ist, um Transporte zu fliegen, sondern als fliegendes NEF.

    Gibt es irgend ein Bundesland, in dem RTH in den "normalen" Bereichsplänen,oder wie immer das in den versch. Bundesländer heisst, aufgeführt ist?
    RTH werden doch immer zusätzlich zu den normalen bodengebundenen RD geplant oder?
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Rein Bauchmäßig meine Ich das überall dieser Nebensatz 'an befestigten Straßen bzw. Wegen' oder eine Variante davon, bei der Hilfsfristdefinition, angeben ist, das wäre für einen luftgestütztes Einsatzmittel ja wurscht.


    Also mMn RTH/ITH/NAH immer nur on Top.

  • Bei uns wird regelmäßig der RTH als schneller NA Zubringer eingesetzt. Ein RTW fährt immer mit raus, ein NEF nur wenn man davon ausgeht das der RTH deutlich später als das NEF da ist oder es mehr als einen Patienten gibt.



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  • Warum wird ein RTH alarmiert, wenn man davon ausgeht, dass er deutlich nach dem NEF ankommt?



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Hi!
    Wenn man vom A****der Welt zu einer SpezialKlinik fahren / fliegen will... :-)
    Grüße


    PS:
    Die Bürgerinitiative hat sich scheinbar aufgelöst.

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

    Einmal editiert, zuletzt von DaniRA () aus folgendem Grund: Ergänzung Auflösung der Bürgerinitiative

  • Ein legitimer Grund. Der vermutlich recht selten vorkommt.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Hi!

    Gibt es irgend ein Bundesland, in dem RTH in den "normalen" Bereichsplänen,oder wie immer das in den versch. Bundesländer heisst, aufgeführt ist?
    RTH werden doch immer zusätzlich zu den normalen bodengebundenen RD geplant oder?
    Grüße Dani


    Der Christoph 44 in Göttingen ist fest im Rettungsdienstbedarfsplan des Landkreises als 2. NA für Stadt und Landkreis aufgeführt.
    Nach Sonnenuntergang oder bei schlechtem Wetter steigt die Besatzung auf ein reguläres NEF um.


    Hier nachzulesen, auf Seite 11:
    http://www.feuerwehr.goettinge…e.php?menuid=24&topmenu=8


    Dementsprechend häufig musst für "richtige" RTH-Einsätze eine auswärtige Maschine kommen, da der 44er bei Atemnot im Pflegeheim gebunden ist.

  • M1k3 ist grundsätzlich eher luftrettungskritisch, andere nicht.
    Man kann über die meisten Themen hier unterschiedliche Meinungen haben...

  • Im RDB Karlsruhe gab es auch Gemeinden, bei denen der Chr. 43 vor seiner Verlegung an den Baden-Airport bei entsprechendem Flugwetter das primäre arztbesetzte Einsatzmittel war. Demnach ist/ war er auch hilfsfristenrelevant. Im aktuell erstellten Gutachten wird allerdings mit NEF für die Einhaltung der Hilfsfrist gerechnet. Ob das wegen der Verlegung oder grundsätzlich immer so ist kann ich aber nicht sagen.

  • Zitat

    Nein, in ländlichen Gebieten ein sehr häufiger und m.E. auch sinnvoller Grund!


    Sinnvoll auf alle Fälle! Häufig? Hast du dazu Zahlen aus deinem Gebiet?


    In meinem früheren Wirkkreis war der Heli selten für Flüge in Spezialkliniken (Maximalversorger, Brandverletztenzentren, usw) unterwegs.



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