Köln - Kliniken weisen Vergewaltigte ab

  • Diese tendenziöse "Interpretation" finde ich nun wieder zum Kotzen. Es ist scheinheilig, nur von Andersdenkenden sich selbst gegenüber Toleranz zu fordern.
    Man muss die Haltung der Kirche nicht teilen, man kann sie in diesem Punkt aber zumindest tolerieren und respektieren. Darüber hinaus ist es deplatziert und anmaßend, hier eine religiöse Haltung oder gar eine Religionsgruppe zu beleidigen (und ja, das kann so aufgefasst werden).
    Bei aller verständlicher Empörung über den Vorfall in Köln geht das m.E. zu weit. Zumal die zitierte Dienstanweisung entgegen verschiedenen Unkenrufen sachlich und inhaltlich eindeutig ist: Lediglich auf die Kontrazeption soll, mit bekannter Begründung, verzichtet werden.


    J.

    Die Kirche fordert Toleranz und Respekt, praktiziert beides aber selber nicht. Und selbstverständlich trifft Kritik an der Kirchenleitung auch die Kirchenangehörigen: Entweder man ist Mitglied, dann hat man Teil an diesen Zuständen und muß sich das auch sagen lassen, oder nicht. Ein bißchen Schwanger gibt es eben nicht. :kaffee:


    PS: Die Idee an sich, Schwangerschaftsabbrüche nach Vergewaltigungen zu kritisieren, finde ich völlig inakzeptabel.


  • Man beachte auch das Datum des Dokumentes welches auf den 07.11.2012 datiert ist.
    Die pdf-Datei ist laut meinem Rechner am 17.01.2013 erstellt worden.
    Ein Schelm wer böses dabei denkt...


    Durchaus moeglich das die pdf Datei am 17.01.2013 erstellt wurde. Das erlaubt keinerlei Aussage ueber den Bestand der Anweisung vor diesem Zeitpunkt. Eine pdf Datei ist im Netz sicherer und akzeptierter als zum Beispiel eine Word Datei und Platformunabhaengig nutzbar. Ebenso kann man sie vor Fremdveraenderungen besser schuetzen als andere Dokument typen.

  • Eine pdf Datei ist im Netz sicherer und akzeptierter als zum Beispiel eine Word Datei und Platformunabhaengig nutzbar.


    Vorab, bitte einfach selber ausprobieren. Datei abspeichern und dann Rechtsklick auf Eigenschaften --> dann Reiter pdf --> dann steht dort: erstellt am 17.01.2013


    Eine Dienstanweisungen in größeren Unternehmen veröffentlicht man normalerweise im Intranet oder per eMail und dann eben als pdf.
    Also wundert es micht ein bischen, dass es da keine "ältere" pdf gibt, wenn die Dienstanweisung vom letzten Jahr ist.
    bzw. sollte ich wegen des Datums, das auf den 07.11.2012 datiert ist, spätestens unten am Textende einen Hinweis machen, dass es sich hierbei um ein nachträglich erstelltes pdf auf Grundlage der orginalen Dienstanweisung vom xxx. handelt.
    Denn das Dokument (also die pdf) ist, anders als im Kopf angegeben, nicht vom 07.11.2012.


    Sicherlich ist das eine informationelle Haarspalterei. Aber in einer solchen Angelegenheit meiner Meinung nach doch wichtig, um nicht einen falschen Eindruck zu erwecken.

  • fakl
    Da hast du sicher Recht, in unserem intranet finden sich noch viele Dienstanweisungen als Word Dokumente, keiner macht sich die Muehe die zu konvertieren. Ich wollte es ja nur erwaehnt haben.


  • Langsam finde ich das ein wenig lächerlich. Bist du Verschwörungstheoretiker? Oder hast du dich an dem Punkt einfach nur ein wenig festgebissen?


    J.

  • Ach du lieber Himmel. Das Leben der jungen Frau wurde tragisch erschüttert. Das alleine ist schlimm genug. Und wir diskutieren über sowas. Ich kenne übrigens verschiedene Intranet, in denen Word-Dokumente stehen. Und jetzt?


    Off Topic:
    Im übrigen kann man auch gläubiger Katholik sein, in die Kirche gehen und trotzdem an das Recht der Frau auf ihren eigenen Bauch glauben. Trotzdem weiß ich, dass die Kirche dazu einen Standpunkt hat. Und ich kann diesen kritisch hinterfragen und mich mit ihm reflektiert auseinandersetzen. Katholik ist kein Pseudonym für HInterwäldler.

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

    2 Mal editiert, zuletzt von trident () aus folgendem Grund: Off Topic

  • Langsam finde ich das ein wenig lächerlich. Bist du Verschwörungstheoretiker? Oder hast du dich an dem Punkt einfach nur ein wenig festgebissen?


    Jetzt wird es aber die unterste Schublade...
    Sachlich nichts beitragen, aber diffamierend schreiben.


    Öffentliche Meinung ist wichtig.
    Ich habe versucht mir meine Meinung zu bilden und andere an dieser Teilhaben zu lassen, weil mich der Bericht massiv geärgert hat. (Vielleicht auch aufgrund einer gewissen privaten Vorbelastung...)


    Und es ist einfach nur eine Tatsache, die ich festgestellt habe.
    Diese Tatsache hast du ins Lächerliche gezogen,
    wenn du andere Tatsachen vorbringen kannst, dann mach das doch.
    Du hast bisher keine deiner Aussagen belegt.
    Das ist ein etwas unwissenschaftlicher und unsachlicher Diskussionstil.

  • Und es ist einfach nur eine Tatsache, die ich festgestellt habe.


    Na ja, komm. Die Tendenz war schon deutlich zu erkennen.


    Unabhängig davon meine ich, dass man sich an dem Punkt nicht festbeißen sollte. Finde es spannender, ob die Celitinnen jetzt die zwei Ärzte entlassen, weil sie zu dumm sind, Dienstanweisungen zu verstehen.

  • Langsam finde ich das ein wenig lächerlich. Bist du Verschwörungstheoretiker? Oder hast du dich an dem Punkt einfach nur ein wenig festgebissen?


    J.

    Das Datum im PDF ist kein Thema, da man sowas auch ganz leicht ändern kann. Das beweist nichts. Vermutlich war es einfach so, daß eine elektronisch vorhandene Anweisung zwecks Verteilung in ein PDF umgewandelt wurde.


    Zitat

    Ach
    du lieber Himmel. Das Leben der jungen Frau wurde tragisch erschüttert. Das alleine ist schlimm genug. Und wir diskutieren über sowas. Ich kenne übrigens verschiedene Intranet, in denen Word-Dokumente stehen. Und jetzt?


    Off Topic:
    Im übrigen kann man auch gläubiger Katholik sein, in die Kirche gehen und trotzdem an das Recht der Frau auf ihren eigenen Bauch glauben. Trotzdem weiß ich, dass die Kirche dazu einen Standpunkt hat. Und ich kann diesen kritisch hinterfragen und mich mit ihm reflektiert auseinandersetzen. Katholik ist kein Pseudonym für HInterwäldler.

    Das geht natürlich, nur wie passt das zusammen? Ich kann auch nicht Mitglied einer Partei sein, wenn ich das Parteiprogramm in Teilen ablehne.

  • Das Leben ist doch kein entweder-oder sondern ein sowohl-als-auch. Ich bin auch Mitglied in ner Partei und betrachte vieles kritisch. "Wahre Überzeugte" fand ich schon immer kritisch. Das kann (!) schnell fanatisch werden.


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  • Naja, ich verstehe das auch nicht so ganz. Zumal es durchaus möglich ist religös zu sein, zu glauben, ohne in einer Kirche zu sein - bzw. ohne in der römisch katholischen Kirche zu sein. Das man deshalb nicht mehr in die Kirche/Messe gehen darf/kann ist ja auch nicht so. Meine Mutter z.B. römisch katholisch erzogen, inkl. Taufe, Kummunion, Firmung, kirchlicher Heirat, etc... hat auch irgendwann den Schlussstrich gezogen, als die Aussagen und Ansichten der Institution (!) nicht mehr mit ihrem Menschenbild und Glauben zu vereinbaren waren. Trotzdem geht sie noch regelmäßig zur Messe und partizipiert am Gemeindeleben. (Gelebter) Glaube ist immer etwas anderes als das "Parteiprogramm"... und trotzdem muss man sich überlegen ob das Gewissen bestimmte Punkte mittragen kann, bzw. möchte. Und konsequent sollte man (finde ich) schon sein, anstatt sich in die Tasche zu lügen... denn mit einem Bekenntnis zur Institution steht man auch zu deren Ansichten und Aussagen - zu allen!

  • Und konsequent sollte man (finde ich) schon sein, anstatt sich in die Tasche zu lügen... denn mit einem Bekenntnis zur Institution steht man auch zu deren Ansichten und Aussagen - zu allen!


    Zwischen konsequent sein und sich total davon abwenden sehe ich aber noch einen gewissen Spielraum. Und ich muss nicht zu allen! Ansichten und Aussagen andere stehen.
    Ich bin auch mit einigen Dingen meine Arbeitgebers nicht einverstanden, wechsle aber dennnoch nicht immer nach 3 Monaten meinen Job sondern habe sogar eine Leitungsfunktion inne. Ich bin seit ich denken kann KSC-Fan und war und bin mit einigem nicht einverstanden. Trotzdem gehe ich zu Heim- und einigen Auswärtsspielen.Ich bin bei der HiOrg mit den 2 gekreuzten Balken auch nicht mit allem einverstanden und trotzdem darin. Und aus der Kirche (r.-k.) bin ich auch nicht ausgetreten und bin sogar relativ gläubig, obwohl ich da auch nicht zu allem Amen sagen kann.


    Wo ist die Toleranz der Kirche gegenüber, die man auch von ihr einfordert?


    Zumal gerade in diesem Beispiel in der verlinkten pdf ja deutlich wird, dass Entscheidungsträger schon durchaus in der Lage sind, über den (kirchlichen) Tellerrand zu blicken. Es wird ja explizit darauf hingewiesen, dass es noch andere, nicht-kirchen-konforme behandlungsoptionen gibt, man diese den Patientinnen auch mitteilen soll und sie nach der "Erstversorgung" an entsprechende Einrichtungen weiterschicken soll.

    "Glück ists wenn man sich dort kratzen kann wos einen juckt" - L. Hirsch
    »Das Problem der Welt ist, dass intelligente Menschen voller Zweifel und Dumme voller Selbstvertrauen sind!« – Charles Bukowski

  • klakon:
    So schauts aus. Ich betrachte das nicht als "in die Tasche lügen" sondern einen Standpunkt, zu dem ich eine Position habe.
    Zudem gibt es auch Frauen, die tragen Kinder, die so entstanden sind, aus. "Leben ist Leben und das Kind kann nichts dafür". Auch ein Standpunkt.

    We are the pilgrims, master; we shall go always a little further.

  • Ich finde, dass das größte Problem an dem Fall aus Köln nicht die Tatsache ist, dass eine Dienstanweisung gleich mehrfach falsch interpretiert wurde (was ja wahrscheinlich drauf schließen lässt, dass sie in der hierarchischen Struktur einfach falsch kommuniziert wurde). Viel schlimmer finde ich persönlich, dass es in zwei Krankenhäusern, die sich am öffentlichen Gesundheitssystem beteiligen, zu einer Kultur gekommen ist, in der moralische und ethische Vorstellungen höher angesiedelt werden als die Erstversorgung einer traumatisierten Patientin. Von hier aus ist es lediglich ein kleiner Schritt, andersgläubige, andersaussehende oder anderweitig andersartige Patienten schlechter oder gar nicht zu behandeln. Und dies darf meiner Meinung nach in einem Krankenhaus mit allgemeinem Versorgungsauftrag nicht passieren.
    Aus diesem Grund sehe ich es durchaus so, wie ober bereits erwähnt: Entweder ziehen sich Institutionen, die sich nicht an den Wertevorstellungen der Allgemeinheit orientieren wollen, zurück, oder die Gelder aus öffentlicher Hand werden an Bedingungen geknüpft bzw. reduziert.


    Gruß, Christian

  • Hab' gerade die Antwort einer Gynäkologin bekommen: hormonelle Kontrazeptive und auch die Postkoitalpille schützen aufgrund ihres Progesterongehaltes eine bestehende Schwangerschaft. Sie argumentiert unter anderem damit, daß auch Schwangerschaften trotz Pille erhalten bleiben. Allerdings rät sie, auf eine Verschreibung der Postkoitalpille aus forensischen Gründen bei einer SS zu verzichten, weil man im Fall einer SS-Störung das immer darauf zurückführen würde. Scheint also noch eine gewisse Restunsicherheit zu bleiben.


    Interessant und in der Medizin typisch ist mal wieder die uneinheitliche Aussage zu dieser Problematik. Mein Gynäkologie-Lehrbuch schreibt genau das Gegenteil.

  • Danke für die Nachfrage! Ich denke wenn der Medikamentenhersteller in der Art und Weise, wie es hier bei der PiDaNa gemacht wurde, eine Wirkung auf die Schwangerschaft ausschließt wird er sich seiner Sache sehr sicher sein, das wäre ja sonst ein Prozessrisiko sondergleichen. Insbesondere wird nicht formuliert "Wirkung auf eine bestehende Schwangerschaft nicht bekannt", so wie man es oft in Beipackzetteln oder Fachinformationen liest, sondern "kann nicht zum Abbruch führen". Das ist eine in meinen Augen für Medikamente untypische Klarheit. Bestärkt mich in der Ansicht, dass es sich hier eher um einen Fall von "haben wir aber immer gemacht" handelt aufgrund angesprochener Unsicherheit (auf Seiten der verschreibenden Ärzte). Kein Wunder, wenn es so in Lehrbüchern steht und offensichtlich an einigen Unis auch noch so gelehrt wird.


    Zum Glück ist ein Schwangerschaftstest nicht invasiv, insofern könnte man fast sagen "who cares"...

    What I cannot create, I do not understand. (Richard Feynman)


    Mein Name ist Hans, das L steht für Gefahr.

  • Vielleicht oute ich mich jetzt als Totalidiot, aber ich verstehe nicht, wieso man bei einer bestehenden Schwangerschaft überhaupt die "Pille danach" geben sollte.
    Eine zweite, paralelle Schwangerschaft ist ja nu nach den Erfahrungen der letzten 500 000 Jahre nicht zu erwarten.


    Oder hab ich nen Denkfehler?
    ?-( ?-( ?-(

  • Vielleicht oute ich mich jetzt als Totalidiot, aber ich verstehe nicht, wieso man bei einer bestehenden Schwangerschaft überhaupt die "Pille danach" geben sollte.


    Das ist dann von Bedeutung, wenn die Dame nichts von einer bestehenden Schwangerschaft weiß.