Notfallsanitäter im Ehrenamt PRO/KONTRA

  • Das hat mit der Novellierung aber nichts zu tun, sondern mit dem politischen Willen den RD so zu betreiben.


    Es hat dadurch etwas zu tun, dass es wohl die Mehrzahl der ehrenamtlich tätigen RDler nicht zum NotSan bringen wird.


  • Es hat dadurch etwas zu tun, dass es wohl die Mehrzahl der ehrenamtlich tätigen RDler nicht zum NotSan bringen wird.

    Nur wird es dauern, bis der NotSan der neue Standard wird. Man wird sich auch überlegen ob die damit verbundenen höheren Kosten getragen werden sollen oder ob man nicht einfach Abstriche macht, solange es geht.

  • Zitat


    Es hat dadurch etwas zu tun, dass es wohl die Mehrzahl der ehrenamtlich tätigen RDler nicht zum NotSan bringen wird.


    Sorry... Gähn....

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    * 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz, Aus Liebe zum Menschen * :rtw:

  • Eine Professionalisierung macht "nebenbei" Tätigkeit schwieriger. Wer es schafft das dann hoffentlich höhere Niveau (mal gucken was letztendlich kommt) zu halten, gut. Das aber einige RettAss (EA und HA) die Umschulung nicht schaffen werden ist (mir) klar, und dadurch wird ein gewisser "Sieb Effekt" erreicht. Ob davon mehr EA betroffen sind, ist spekulativ. Offensichtlich ist mir das es EA grundsätzlich schwerer haben up to date zu bleiben, sich fortzubilden und Erfahrungen mit neuen Techniken und Strategien zu sammeln.


    Wenn mehr Stellen für HA geschaffen werden ist das vlt. angenehm für uns, aber die Synergieeffekte zwischen Sanitätsdienst und Rettungsdienst werden damit weniger. Ob das gut ist muss jeder für sich entscheiden.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • @Maggus


    Es ist immer leicht von einem Vorteil zu reden, wenn man von den Nachteilen selbst nicht betroffen ist.


    Ich würde das unabhängig von der Betroffenheit als ein Vorteil des Gesetzes sehen. Somit ist die Preisdumpingoption für einige HiOrgs mit einem prozentualen Anteil von EA erbrachten Stunden nicht mehr einfach zu gestalten. Auch wird die Trennung zwischen HA Rettungsdienst und EA Sanitätsdienst schärfer werden, was ich aber nicht als Qualifitätsdefizit derzeit sehe, da eine Trennung im Aufgabenspektrum immer schon vorhanden war.


  • Ich würde das unabhängig von der Betroffenheit als ein Vorteil des Gesetzes sehen. Somit ist die Preisdumpingoption für einige HiOrgs mit einem prozentualen Anteil von EA erbrachten Stunden nicht mehr einfach zu gestalten. Auch wird die Trennung zwischen HA Rettungsdienst und EA Sanitätsdienst schärfer werden, was ich aber nicht als Qualifitätsdefizit derzeit sehe, da eine Trennung im Aufgabenspektrum immer schon vorhanden war.


    Ein Rettungsassistent ist Rettungsassistent. Egal ob er diesen Job als Zivi, Haupti, Ehrenheimer, GfBler oder sonstwas versieht. Es gibt diesen tollen Spruch bezüglich der ehrenamtlichen Rettungsassistenten, dass es ja auch keine ehrenamtlichen Bäcker gibt. Das mag sein. Aber dennoch würde keinem ehrenamtlichen Bäcker verboten werden seinen Meister in seinem Fach zu machen. Wieso also sollte man hier Hürden oder Stolpersteine für Ehrenamtliche schaffen?
    Und was den Preisdumping im RD angeht: da gibt´s Möglichkeiten. Die betroffenen Kollegen können sich aktiv wehren bspw. über eine Gewerkschaft und in Ausschreibungen kann man Ehrenamt auch einfach schlichtweg verbieten. Das hilft und ist auch in einigen Ausschreibungen so passiert. Dies mal als zwei Beispiele von vielen...

  • Wieso also sollte man hier Hürden oder Stolpersteine für Ehrenamtliche schaffen?


    Du hast die Antwort Dir selbst schon gegeben. Jeder hat die gleichen Anforderungen HA und EA. Warum sollte es Ausnahmen für das EA geben? Gleiche Anforderungen - gleiche Leistung.

  • Eben. Das ging auch nicht explizit gegen dich, sondern war eher allgemein gedacht. Nur diese dauernde Unterstellung, dass nur Hauptamtliche wahre Retter sind geht mir ganz allgemein mächtig auf den Keks. Ohne mal wieder die EA vs. HA-Debatte zu eröffnen finde ich, dass jeder das Recht hat auf das "Upgrade NFS" und wenn er´s schafft ist er mir ein genauso lieber NFS und Kollege wie alle anderen.

  • Es gibt diesen tollen Spruch bezüglich der ehrenamtlichen Rettungsassistenten, dass es ja auch keine ehrenamtlichen Bäcker gibt. Das mag sein. Aber dennoch würde keinem ehrenamtlichen Bäcker verboten werden seinen Meister in seinem Fach zu machen.


    Da werde ich auf jedem kleinen Sportfest oder Schulfest regelmäßig eines Besseren belehrt: Dort türmen sich Backwaren, Kuchen und andere Lebensmittel, zubereitet in der Regel von: ehrenamtlich tätigen Muttis und Papis! Soviel nur nebenbei.


    Gruß, Christian

  • Deutschland kann sich das Ehrenamt im RD aus zwei Gründen leisten. Erstens sind die Minimalanforderungen an den RA was Ausbildung undTätigkeit betrifft so gering das sie auch ehrenamtlich zu erfüllen sind und zweitens da alle wichtigen medizinischen Entscheidungen von Personen getroffen werden die im Hauptamt den gleichen Beruf wie im Ehrenamt ausüben, den des Arztes.
    Wie selbstwichtig und ignorant ist denn bitte die Sichtweise das bei der Schaffung eines Gesetzes über die Qualifikation des NFS nicht Rücksicht auf das Ehrenamt genommen wird? Warum denn Rücksicht??? Gott im Himmel. Wie amûsant.

  • .....und in Ausschreibungen kann man Ehrenamt auch einfach schlichtweg verbieten. Das hilft und ist auch in einigen Ausschreibungen so passiert. Dies mal als zwei Beispiele von vielen...

    Klingt etwas naiv. Spart doch Geld. Wieso sollte es in einer Ausschreibung also verboten werden???


    Zudem ist der wilde Süden (bisher zum Glück) von Ausschreibungen verschont.


    DRK-Slogan: Das Ehrenamt ist unser höchstes Gut.
    Manchem KGF sind Hauptberufliche nur unnötiger Ballast. Und wehe, man beschwert sich mal übers Ehrenamt......


    Aber Maggus hat ja schon recht. Jeder hat die gleichen Chancen, die Prüfung zu absolvieren.

  • Monschi
    Wo steht denn das eine Person die zZ den Beruf des RA ehrenamtlich ausübt von einer Ausbildung zum NFS ausgeschlossen werden muss?


    Im Gesetz nirgends und das ist auch gut so. Jedoch ließt und hört man regelmäßig, dass es gut ist das es jetzt dem ehrenamtlichen RA endlich an den Kragen geht. Ich kenne sehr viele ehrenamtliche und geringfügig beschäftigte Rettungsdienstler die doppelt so hart arbeiten wie viele Hauptamtlichen um nur halb so gut zu sein. Sie tun dies gerne, sind durchaus auch genauso gut und sind nicht selten auch besser. Ich verstehe nicht woher diese Überheblichkeit kommt von hauptamtlichen RDlern diese Kollegen immer wieder als unqualifizierter abzutun. Es ist ja nun auch nicht so, dass jeder hauptamtliche RDler die fachliche Genialität darstellt.


    Zitat von »Monschi«
    .....und in Ausschreibungen kann man Ehrenamt auch einfach schlichtweg verbieten. Das hilft und ist auch in einigen Ausschreibungen so passiert. Dies mal als zwei Beispiele von vielen...


    Klingt etwas naiv. Spart doch Geld. Wieso sollte es in einer Ausschreibung also verboten werden???


    Kosten zu sparen von wem? Die Kassen zahlen den RD. Die Kommunen übernehmen nur die Organisation und Aufsicht. Wieso sollten die Kommunen die Kosten der Kassen schonen?

  • Monschi
    Erst redest du von Steine in den Weg legen und das man im Gesetz hätte Rücksicht nehmen müssen etc. Nun ist es auf einmal die fehlende Liebe des Hauptamtes. Wichtig ist doch das vor dem Gesetz alle die Gleichen chancen haben. Du hast ja wohl keinen Anspruch darauf das jemand sagt das das Ehrenamt stinkt und doof ist seine Meinung für dich ändern muss.ich bin zB ganz froh das wenn ich hier einen Fussball San Dienst mache für 4 Stunden £120 nach Steuern rauskommen und nicht n Teller Erbsensuppe und Fahrgeld. Und ja, ich wage mich aus dem Fenster und behaupte das eine Berufsgruppe mit einer Wochenarbeitszeit von sagen wir 40 Stunden im Schnitt kompetenter ist als eine Berufsgruppe mit sagen wir 3 Stunden pro Woche exposition zur Materie.

  • Das was du da schreibst hab ich nie behauptet. Und auch habe ich geschrieben, dass ich keine HA vs. EA-Dieskussion (zum gefühlten 435sten Male) aufleben lassen will. Ich habe lediglich gesagt, dass ich die Ansicht, dass mit dem neuen Gesetz ein Sieben einsetzen wird was insbesondere das Ehrenamt (zu Recht) treffen wird. Dies sehe ich anders und hier bleiben diese Kollegen für mich Kollegen wenn sie ihren Job gut machen. In unseren Breiten ist dies nicht selten, sondern eher die Regel...und auch bei einem San-Dienst bekommt man qualifizierteres Personal als eine Erbsensuppe und Fahrgeld wert sind. ;-)

  • Das Ziel des Gesetzes, so verstehe ich es, ist es die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern und die Azubis zu schützen. Wenn dies zu einem Aussieben des Ehrenamtes füht deiner Meinung nach, dsnn muss man mal überlegen warum das so ist....

  • Diese Diskussion ist zwar sinnlos, aber zwei Anmerkungen möchte ich trotzdem machen:


    Wichtig ist doch das vor dem Gesetz alle die Gleichen chancen haben.


    Das stimmt. Es lässt sich aber kaum wegdiskutieren, dass die neue Ausbildungsregelung so getroffen wurde, dass das Ehrenamt im Rettungsdienst stark beschnitten werden wird. Man hätte ja zum Beispiel auch ein modulares System schaffen können.


    ich bin zB ganz froh das wenn ich hier einen Fussball San Dienst mache für 4 Stunden £120 nach Steuern rauskommen und nicht n Teller Erbsensuppe und Fahrgeld.


    Das sei Dir gegönnt. Ich zum Beispiel finde es schade, dass man auf diese Weise nicht nur die Kosten für Freizeitveranstaltungen hochtreibt, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander ein wenig weiter kommerzialisiert. Für den Teller Erbsensuppe bin ich immer gerne mit ein paar netten Kollegen ein paar Stunden unterwegs gewesen. Als Justitiar meines kleinen Ortsvereins stelle ich auch keine Rechnungen, obwohl professionelle Arbeit verlangt wird. Die Rotkreuzärzte machen das ebenfalls nicht. Überhaupt: Niemand, der seine beruflichen Qualifikationen in eine Freizeitbeschäftigung einbringt, hat das Gefühl, er müsste dafür eine Vollzeitvergütung bekommen. Ich höre das immer nur im Hinblick auf (manches) Rettungsfachpersonal, das Sanitätsdienste besetzt.