Fahrradfahrer ohne Helm haben bei Unfall eine Mitschuld von 20%

  • Raucher und extrem Sportler werden auch mitgetragen...



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Schlimm genug, dass man als Autofahrer selbst bei unverschuldetem Unfall mit einem Radfahrer eine Teilschuld zugerechnet bekommt.
    Nun haben die Idioten, die ohne Helm Rad fahren erst recht einen Freibrief sich ihr letztes bischen Hirn zu zertrümmern (lassen).


    Und wer bezahlt den selbt verursachten (Hirn-) Schaden?
    Steuerzahler, Krankenversicherungsmitglieder und die durch solches Verhalten zwangsläufig mitleidenen Familienmitglieder des Verünglückten.



    Kann es sein, dass du schonmal einen Fahrradunfall hattest?


    :hot:

  • Eine "etwas" fundiertere Betrachtung des Urteils hat RA Christian Slomecke auf seiner Homepage veröffentlicht:


    Für Radfahrer ist das Tragen eines Schutzhelms nicht vorgeschrieben. Zwar kann einem Geschädigten auch ohne einen Verstoß gegen Vorschriften haftungsrechtlich ein Mitverschulden anzulasten sein, wenn er diejenige Sorgfalt außer acht lässt, die ein ordentlicher und verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens anzuwenden pflegt. Dies wäre hier zu bejahen, wenn das Tragen von Schutzhelmen zur Unfallzeit nach allgemeinem Verkehrsbewusstsein zum eigenen Schutz erforderlich und zumutbar gewesen wäre. Ein solches Verkehrsbewusstsein hat es jedoch zum Zeitpunkt des Unfalls der Klägerin noch nicht gegeben. So trugen nach repräsentativen Verkehrsbeobachtungen der Bundesanstalt für Straßenwesen im Jahr 2011 innerorts nur elf Prozent der Fahrradfahrer einen Schutzhelm.


    Hier geht`s zum Kommentar

    Em Herrgott sei schönschde Gab`isch ond bleibt dr`Schwob!

  • Schlimm genug, dass man als Autofahrer selbst bei unverschuldetem Unfall mit einem Radfahrer eine Teilschuld zugerechnet bekommt.
    Nun haben die Idioten, die ohne Helm Rad fahren erst recht einen Freibrief sich ihr letztes bischen Hirn zu zertrümmern (lassen).


    Und wer bezahlt den selbt verursachten (Hirn-) Schaden?
    Steuerzahler, Krankenversicherungsmitglieder und die durch solches Verhalten zwangsläufig mitleidenen Familienmitglieder des Verünglückten.


    Die wenigsten Radfahrer dürften scharf auf einen "Freibrief auf Hirnschaden" sein. Du verdrehst hier Täter und Opfer ein wenig. Mit dem Protektionsargument wirst du jegliche Luft zum Atmen nehmen, oder mit anderen Worten: „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“ Du kannst auch Spaziergänger im Wald dazu verpflichten, sich gegen verirrende Kugeln eines Jägers mit Schusswesten zu schützen, Schwimmen nur mit Schwimmwesten gestatten, das Überqueren einer Straße nur mit Protektoren erlauben und Kinder von Spielplätzen vernhalten um Verletzungen zu vermeiden. Die Frage ist: ist das dann noch Leben leben? Was hätten meine Kinder an Glück versäumt, hätte ich sie nicht durch Hochwerfen zum Juchzen gebracht, trotz der Gefahr, sie ggf. einmal nicht richtig zu fangen. Was sind die Kinder stolz, wenn sie das erste Mal allein auf der Schaukel, Seilbahn, Rutsche sitzen und die Welt erkunden, obwohl hier Risiken lauern. Wir klettern gerne an den Rand der Klippe, um mit schaurigem Gefühl hinunter in die Gischt (für Alpenanrainer: lest Schlucht) zu schauen. Schlittenrodeln, Schlittschuhlaufen, Achterbahn fahren, Wettrennen, Sackhüpfen, - das Leben ist schön, wenn man es auskostet. Protektionisten sind die Miesepeter, die in der Ecke sitzen. Mit den Worten Eckart von Hirschhausen "die Juristen der Steinzeit": Diejenigen, die in der Höhle sitzen und sich nicht an den Blumen draußen erfreuen, weil sie dort ja vom Säbelzahntiger gefressen werden könnten. Meinetzwegen bleib drinnen und sitzen und schmolle, aber versuche nicht anderen das Leben zu vermiesen. Ich mag unsere Solidargemeinschaft und zahle gerne für die Folgen des Alltagrisikos. Und für den unverschuldet durch eine unvermittelt geöffnete Autotür verunfallten Radfahrer noch tausendmal lieber als für all jene, die sich mit all den akzeptierten und/oder tolerierten Formen der Gesundheitsschädigung nicht nur fahrlässig, sondern systematisch selbst ihrer Gesundheit berauben und denen das Solidarsystem selbstverständlich ebenfalls nach besten Kräften zu helfen hat.

  • Grundsätzlich folge ich Dir @ Nils. Aber ich denke auch, dass das tragen eines Helmes nicht so viel Umstände macht, die Freiheit raubt, o.ä., gerade weil ein solcher mittlerweile für wenig Geld zu kaufen gibt, auch gute und modische Helme, sowie auch nicht umständlich anzulegen und zu tragen sind. Eigentlich diskutiert man hier über Peanuts. Daher verstehe ich die Energie dahinter auch nicht und würde mich bei einer Helmpflicht auch gar nicht aufregen. Ich trage grundsätzlich einen Helm beim Radfahren, gerade um das Wissen, als Vorbild für meine Kinder, ja sogar gestern auf dem Weg zum Biergarten (ohne Alkohol natürlich).


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Grundsätzlich folge ich Dir @ Nils. Aber ich denke auch, dass das tragen eines Helmes nicht so viel Umstände macht, die Freiheit raubt, o.ä., gerade weil ein solcher mittlerweile für wenig Geld zu kaufen gibt, auch gute und modische Helme, sowie auch nicht umständlich anzulegen und zu tragen sind. Eigentlich diskutiert man hier über Peanuts. Daher verstehe ich die Energie dahinter auch nicht und würde mich bei einer Helmpflicht auch gar nicht aufregen. Ich trage grundsätzlich einen Helm beim Radfahren, gerade um das Wissen, als Vorbild für meine Kinder, ja sogar gestern auf dem Weg zum Biergarten (ohne Alkohol natürlich).


    Gruß


    Das ist ja auch vernünftig. Das ist aber nicht der Punkt.


    J.

  • Der Punkt ist, dass man sich über so nen Mist aufregt und das tragen eines Helmes nicht als Selbstverständlichkeit ansieht.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Der Punkt ist, dass man sich über so nen Mist aufregt und das tragen eines Helmes nicht als Selbstverständlichkeit ansieht.


    Gruß


    Aufgetegt hat sich hier im Thread überhaupt nur einer.

    Einmal editiert, zuletzt von Jörg Holzmann ()

  • Ich gehe mit Nils, wenn es um das vollumfängliche Ausgleichen von auftretenden Schäden durch, ja, Eseleien oder eigene Dummheit geht, denn wo soll man die Grenze setzen.


    Einen Überprotektismus vergleichbar mit der von Nils genannten kugelsicheren Weste im Wald sehe ich bei Fahrradhelmen jedoch nicht. Es ergibt für mich keinen Sinn in einem Risikobereich wie den Straßenverkehr die unweit stärkeren Teilnehmer wie PKW und Motorräder zu massiven Schutzeinrichtungen zu verpflichten, die deutlich Schwächeren wie Fahrradfahrer jedoch nicht.

  • Ein gewisses Maß an Regeln für ein geordnetes Leben und Gemeinschaft muss aber schon sein. Wozu sonst 30-Zonen vor Grundschulen? Anschnallen? TÜV? Kindersitze? Sonst hätten wir Mord und Totschlag in diesem Land! Manchmal muss man das Volk vor sich selbst schützen. Gerade wir als das Rettervölkchen wissen das. Ich kann die ursprüngliche Argumentation der Mitschuld nachvollziehen. Wir reden hier ja nicht um die Vorgabe der Farbe meiner Unterbüchsen, ob ich heute Pizza oder Nudeln (oder Bananen) esse, mir ein Auto von VW oder BMW kaufe. Ich fühle mich da nicht in meiner Weltvorstellung beschnitten (obwohl meine Weltvorstellung ohnehin schon lange im Arsch ist...)!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich mag Nils Zitat von Benjamin Franklin. :-)



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  • Ich bin ja auch ein Freund der Fahrradhelme. Aus diesem Grund vermeide ich das Fahrradfahren. Habe mir zum Snowboarden einen gekauft.
    Furchtbar viele SHT habe ich bei VU mit PKW erlebt. Und zwar die Insassen des PKW. Auch hier könnte man einen Helm tragen. Macht irgendwie keiner, das Blech und der Gurt des KFZ scheint eine allgemein akzeptable Sicherheit zu bieten. Irgendwann wurden einfach viele zum Fahrradhelm bekehrt. Zurecht, wie ich finde. Nur ich persönlich gehöre nicht dazu. Entgegen meiner Überzeugung fahre ich selten Fahrrad. Ohne Helm.

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.

  • Fahre sehr viel Fahrrad, in einigen Jahren mehr Rad-km als mit dem PKW. Fahre sowohl MTB als auch Rennrad und in der Stadt. Ich trage ganz selbstverständlich immer einen Helm, bin aber gegen eine gesetzliche Regelung. Ich habe in meinen Fahrradjahren viele Unfälle gesehen, bei einigen war der Helm wichtig, bei einigen hat er nicht geholfen.


    Imho ist auch da nicht der Ansatzpunkt gesetzlich einzugreifen, sondern bei der Verkehrspolitik selber. Ich könnte mich auf meinen 20km zum Dienst locker zwei, dreimal tot fahren, ohne selber Schuld zu sein. Der Deutsche Autofahrer pflegt einfach ein in meinen Augen krankhaftes Verhältnis zu seinem KFZ. Vielleicht liegt es auch an der Mentalität der Stadtmenschen hier, aber gesunder Menschenverstand und Rücksichtnahme bleiben häufiger auf der Strecke. Jeder muss der Erste sein, fährt man bei Gelb an der Ampel nicht schon an, beginnt das Hupkonzert. Und am witzigsten ist immer das Gemecker, wenn der Radler ordnungsgemäß auf der Straße fährt, nur weil die Leute keine Ahnung von der Gesetzeslage haben....

  • Ach Jörg, wie armselig ist denn dieser Versuch einer beleidigenden, persönlichen Anmache schon wieder?
    Das muss doch nicht sein. Oder?


    Die Frage lag nach Deiner Reaktion einfach sehr nahe.


    In der Sache liegt diese teilweise fragwürdige Haftungsverteilung an der Gefährdungshaftung für Kraftfahrzeuge aus § 7 StVG. Als Kraftfahrer (§ 18 Abs. 1 StVG) geht man daher immer mit einem Nachteil in das juristische Rennen nach dem Unfall.


    Es steht Dir frei, Gespräche darüber mit dem Bundestagsabgeordneten Deines geringsten Mißtrauens zu führen.


    Wenn ich den ein oder anderen Autofahrer sehe, bin ich über die Rechtslage aber ganz dankbar. Im übrigen habe ich einen Versicherungstarif mit "ein Unfall pro Jahr gratis"-Klausel, gerade um mich über so etwas nicht ärgern zu müssen.




    @ M1k3:


    Das ist nicht weniger schlimm. Und fällt für mich in den gleichen Bereich der vorsätzlichen Selbstgefährdung.


    Ja und dann haben wir da Raucher, Trinker, Solariumsgeher, Fett-Esser, Hobbyflieger. Wo wollen wir anfangen und wo aufhören?

  • Vorweg: Ich fahre die 10 Kilometer zu meiner Rettungswache ganzjährig mit dem Rad, lediglich Eisregen hält mich zuweilen davon ab. Einen Helm trage ich nur im Winter, wenn die Rutschgefahr auf nicht geräumten Radwegen deutlich zunimmt. Ansonsten bevorzuge ich eine Schirmmütze, weil die meine Brille besser vorm Regen schützt. Wenn ich mir folgende Statistik ansehe, bitte ich diejenigen, die mich als praktizierenden Idioten bezeichnen, um wertvolle Tipps, wie ich denn mein deutlich gefährlicheres Leben als Fußgänger risikominimieren kann. (Das Auto hat meistens meine Frau, Motorrad fahre ich nicht...)


    medic und Bedanker:
    geht's eigentlich noch? Leute beleidigen, weil sie nicht eure Ansicht von Sicherheitsverhalten teilen? Ich habe ein Riesenproblem mit Menschen, die dogmatisch ihre Sicht der Dinge für die allumfassende halten und Andersdenkende beleidigen und diskriminieren. Holsterträger sind doof, eigene-Stethoskop-Haber profilneurotisch und Radfahrer ohne Helm Idioten?
    Ernährt Ihr Euch tatsächlich ausschließlich biologisch/ökologisch einwandfrei, seid Nichtraucher und Alkoholvermeider? Durch ungesunde Ernährung, Nikotin- und Alkoholmissbrauch entstehen doch wohl deutlich mehr volkswirtschaftsliche Schäden als durch Radfahrer ohne Helm...

  • da ich vor wochen mein fahrrad reaktiviert habe, habe ich mir auch sofort einen neuen helm angeschafft:


    amazon-link



    als schmankerl ist auf der rückseite im bindungssystem eine rot leuchtende oder blinkende LED-leuchte eingebaut. tragekomfort ist dank stufenloser verstellung und guter polster sehr angenehm.


    empfehlenswertes tei!

  • Mir persönlich ist es total wurscht ob jemand einen Helm auf seine Rübe setzt oder halt auch nicht.
    Ist nämlich nicht mein Kopf der im Zweifelsfall kaputt geht.
    Es steht mir auch nicht zu allen Radfahrern Deutschlands jetzt zu "befehlen" einen Helm zu tragen.
    Das da evtl. auch Pflegefälle rauskommen die nicht gleich über den Jordan gehen und für die wir dann alle zahlen müssen kann ich akzeptieren - und zwar so lange wie wir auch für alle anderen "Missgeschicke" zahlen müssen.


    Ich persönlich habe auch (außer beim Mountainbike durch den Wald jagen) nie einen Helm getragen. Damit habe ich jetzt erst angefangen wo meine große Tochter mit dem Fahrrad unterwegs ist.
    Kann ihr ja schlecht sagen "Trag deinen Helm" und meine Birne ist ungeschützt.
    Führen durch Vorbild.


    Aber die ganze Debatte erinnert mich an einen Schulfreund im Mofakurs:
    L: "Und denkt daran ihr müsst immer einen Helm tragen."
    S: "Warum?"
    L: "Wie warum? Na weil das doch euren Kopf schützt!"
    S: "Warum denn keine Mütze?"
    L: "Hä?"
    S: "Schmeißen sie doch mal einen Helm und eine Wollmütze vom Dach. Der Helm ist kaputt. Die Mütze nicht."

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin