Ludwigsburg: Integrierte Leitstelle kommt Landkreis teuer zu stehen

  • Mit Verärgerung und Unverständnis hat man im Kreisrat von Ludwigsburg (Baden-Württemberg) die deutlichen Mehrausgaben für die zukünftig integrierte Leitstelle von Rettungsdiensten und Feuerwehr zur Kenntnis genommen. Aufgrund der gesetzlich festgelegten 50:50-Regelung bei der Kostenverteilung würde der Landkreis nach Ansicht der Kreisräte künftig die Krankenkassen mit 700.000 Euro subventionieren, da die neue Leitstelle deutlich häufiger für den Rettungsdienst, als für die Feuerwehr tätig werden wird. Nun soll sich der Landtag mit dem Thema befassen; der Rems-Muss-Kreis führt bereits einen Musterprozess in der gleichen Sache: http://www.swp.de/bietigheim/l…gsburg/art1188801,2299629

  • Mittlerweile gibt's zu der 50:50 Aufteilung eine Entscheidung des VG Stuttgart in dem die Aufteilung aus dem Landesrettungsdienstplan lediglich als Empfehlung gewertet wird und andere Aufteilungen ausdrücklich als zulässig angesehen werden sofern eine sachgerechte Kostenaufteilung nachgewiesen werden kann.


    In der Entscheidung ging es um eine andere ILS bei gleichem Sachverhalt, dort weigerten sich die Kostenträger auch eine andere Aufteilung als 50:50 zu akzeptieren

  • Zu Beginn meiner Leitstellentätigkeit war die Aufteilung noch 70:30, also 70% RD und 30% Brandschutz. Mit der Zeit wurde der RD-Anteil auf 60:40 gesenkt. Selbst heute, bei gut 600-700 Einsatznummern pro Tag, würde ich diese Aufteilung als nicht richtig beurteilen. 90% RD zu 10% Brandschutz würde besser passen. 50:50 geht gar nicht! Aber das ist nun mal die Natur unser Krankenkassen...


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Wenn man, wie in LB, ausdrücklich eine neutrale ILS mit zwei gleichwertigen Partnern möchte und die bisherigen gesetzlichen Träger der Vorgänger-Leitstellen auch bei der ILS-Trägerschaft (wahrscheinlich in einer gGmbH) erhalten bleiben sollen, ist diese 50:50 Teilung nun mal der Preis dafür!
    Das wusste der Landkreis bzw. der Landrat von Anfang an. Leider hat er aber wohl "vergessen", dies seinen Kreisräten in den entsprechenden Ausschüssen mitzuteilen. Das ist das eigentliche Problem. Hätte aber darüber im Vorfeld auch noch diskutiert werden müssen, wäre die ILS immer noch in weiter Ferne.

  • Zitat


    Landrat Dr. Rainer Haas hat sich vor der Presse vehement gegen Gerüchte verwahrt, die Integrierte Leitstelle (ILS) sei pannenanfällig. Seit 8. Juli funktioniere sie im "Echtbetrieb" einwandfrei, erklärte er am Mittwoch.

    Die Ludwigsburger Kreiszeitung berichtet von der selben Veranstaltung mit etwas weniger Begeisterung.


    Gestern erschien in der LKZ der Bericht "Leitstelle wird zunehmend zur Leidstelle".

    Em Herrgott sei schönschde Gab`isch ond bleibt dr`Schwob!


  • Die LKZ hat früher heftig gegen das DRK geschossen, was inzwischen nur noch selten vorkommt, dafür ist die einst wohlwollende Berichterstattung über die ILS deutlich aggressiver und negativer geworden, auch was die Landkreisbeteiligung an geht. Woher dieser Wandel kommt und was damit bezweckt werden soll, weiß wohl außer den Verantwortlichen in der Redaktion niemand.
    Fakt ist: Es mag Kommunikationsprobleme nach außen gegeben haben, aber die ILS läuft rund um die Uhr und der Rettungsdienst funktioniert. Dass nicht ALLES auf Anhieb perfekt läuft ist sicherlich jedem klar, der in diesem Bereich arbeitet.