USA: Schusswechsel in einer Klinik in Philadelphia befeuert Diskussionen um Waffenbesitz

  • Nach einer Schießerei in einem Krankenhaus in Philadelphia ist in sozialen Netzwerken die Diskussion um den legalen Waffenbesitz in den USA neu entbrannt. Ein Psychiater hatte mit seiner eigenen Waffe auf einen Patienten geschossen, nachdem dieser mit einer mitgeführten Waffe seine betreuende Anwältin erschossen und den Psychiater verletzt hatte. Durch den Einsatz seiner Waffe, deren Mitführen im Krankenhaus eigentlich untersagt ist, hätte der Psychiater möglicherweise Schlimmeres verhindert, so die Polizei.


    Quellen:
    http://www.spiegel.de/panorama…ie-in-darby-a-982848.html
    http://www.ems1.com/fatal-inci…ck-at-Pa-hospital-gunman/


    Insbesondere unter dem Rettungsfachpersonal der Facebook-Seite von EMS1 befinden sich viele Befürworter des legalen Waffenbesitzes zur Selbstverteidigung: https://www.facebook.com/paramedic

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Aber auch dieser Vorfall wird nichts an den Gesetzen der US of A zum Waffenbesitz ändern. Never ever.

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin

  • Ich verstehe ehrlich nicht, warum hierzulande immer wieder eine Diskussion über Waffenbesitz in den USA geführt werden muss. Natürlich ist es traurig, wenn ein Mensch durch eine Waffe zu Schaden kommt, erst recht wenn es ein junger Mensch ist. Dennoch ist der Waffenbesitz ein Grundrecht in den USA, welches ganz sicher nicht angetastet wird. Und das ist auch gut so. Denn wer will schon in der Weite des Mittleren Westens oder in der Einöde in New Mexico eine dreiviertel Stunde auf den nächsten Sherriff warten, wenn gerade jemand seine Tankstelle überfällt, das Haus ausplündert oder sich über die Frau hermacht.



    Aber warum interessiert es hierzulande eigentlich so viele Menschen, was in den USA geschieht? Zeigen wir so gerne auf Andere?


    Was ist denn z.B. damit: http://www.rp-online.de/nrw/pa…sverwahrung-aid-1.4401483

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  • Warum gibt es eigentlich eine Rezeptpflicht für Medikamente?
    Ganz einfach: Ohne Regulierung würde der Schaden den Nutzen deutlich überwiegen. Merkste was?


    Und ethische Diskussionen sind nicht an Ländergreznen gebunden - auch wenn manche Länder die Wurzel des Problems als "Grundrecht" deklarieren.


    Viele Grüße VK (Der als Jäger selber Schusswaffen besitzt)

  • Na ja, ich finde das muss oder sollte man schon differenziert betrachten.
    Zum einen Situationen die möglicherweise für einen Waffenbesitz zur Selbstverteidigung sprechen könnten und zum anderen Fälle die das sicher nicht rechtfertigen.


    Wie viele Zwischenfälle aus den USA kennen wir denn bei denen ein Tankstellenbesitzer irgendwo in einem einsamen Teil von Texas Amok gelaufen ist? Ich keinen.
    Wie viele Zwischenfälle aus den USA kennen wir bei denen irgendein Typ in einem ganz normalen, friedlichen Kleinstädtchen, Vorort etc. um sich geballert hat? Eine Menge.


    Einen Waffenschein kannst du ja zur Selbstverteidigung theoretisch auch in Deutschland bekommen.

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  • Und ethische Diskussionen sind nicht an Ländergreznen gebunden - auch wenn manche Länder die Wurzel des Problems als "Grundrecht" deklarieren.


    Viele Grüße VK (Der als Jäger selber Schusswaffen besitzt)


    Zumal ja auch nicht jeder Amerikaner dieses Grundrecht als unbedingt notwendig erachtet und die Diskussion "Pro-Grundrecht" doch eine sehr stark durch die Waffenlobby getriebene ist.

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  • Warum gibt es eigentlich eine Rezeptpflicht für Medikamente?
    Ganz einfach: Ohne Regulierung würde der Schaden den Nutzen deutlich überwiegen. Merkste was?


    Und ethische Diskussionen sind nicht an Ländergreznen gebunden - auch wenn manche Länder die Wurzel des Problems als "Grundrecht" deklarieren.


    Viele Grüße VK (Der als Jäger selber Schusswaffen besitzt)


    Warum ist Ethik nicht an Ländergrenzen gebunden? Oder an unterschiedliche Kulturen? Jede Gesellschaft hat Ihre eigene Geschichte und ihre eigenen Moralvorstellungen, jede Gesellschaft kann und soll für sich entscheiden, welche Grundrechte sie seinen Bürgern einräumt. Ich finde, man sollte den Amerikanern diese Freiheit gestatten. Warum glaubven wir in Deutschland eigentlich immer, die Moralische Überlegenheit über andere Gesellschaften zu haben? Ich will es nicht verstehen. Immer und immer wieder müssen wir mit dem erhobenen Zeigefinger über den großen Teich zeigen.


    Wie viele Zwischenfälle aus den USA kennen wir denn bei denen ein Tankstellenbesitzer irgendwo in einem einsamen Teil von Texas Amok gelaufen ist? Ich keinen.
    Wie viele Zwischenfälle aus den USA kennen wir bei denen irgendein Typ in einem ganz normalen, friedlichen Kleinstädtchen, Vorort etc. um sich geballert hat? Eine Menge.


    Es kommt immer nur das als Nachricht über den großen Teich, was unsere Medien - ob nun Print oder TV - hierher transportieren. Wenn sich in Texas ein Tankstellenbesitzer gegen einen Überfall zu Wehr setzt, interessiert das hierzulande keinen. Ein Amoklauf eines Irren taugt aber immer für eine Meldung in der Boulevardpresse.


    Auch hier gibt es solche Taten. Siehe den im oben verlinkten Artikel beschriebenen Amoklauf oder aber das aktuelle Tötungsdelikt an einem Polizisten in Hessen.


    Im Rettungsdienst hatte ich bereits mehrfach mit Schusswaffen Kontakt, ohne aber jemals selber bedroht worden zu sein. In Deutschland gibt es durchaus auch Waffen, vielfach weiß es nur keiner.


    Einen Waffenschein bekommt man übrigens in Deutschland nicht so ohne weiteres. Ein besonderes Schutzbedürfnis ist nachzuweisen und dies ist äußerst schwierig. Als Jäger oder Sportschütze darf man durchaus Waffen besitzen, sie aber beispielsweise in der Öffentlichkeit nicht führen und nur unter Auflagen transportieren.

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  • Verzeih, aber ein Amoklauf, unabhängig von welchem Land, wird hier nicht nur von der Boulevardpresse aufgegriffen, sondern sehr wohl auch von seriösen Nachrichtenformaten. Weiterhin darfst du hier etlichen Usern zutrauen, dass sie durchaus auch ausländische Nachrichtenformate ansehen und ihre Meinung sich nicht schlicht unreflektiert aus dem Konsum der lokalen Angebote bilden. Es ist ein wichtiges Grundrecht dieses Landes, dass wir Meinungsfreiheit haben. Damit einher geht nunmal, dass man sich eine Meinung bilden darf und dies geschieht häufig durch Diskussion. Es gibt keinen sinnvollen Grund damit an irgendeiner Grenze aufzuhören. Sehr wohl kann es sinnvoll sein kulturelle und historische Gegebenheit zu unterschiedlichem Grad zu berücksichtigen oder dies eben auch nach Reflektion zu verwerfen.


    Man kann nicht jeden Unsinn auf kulturelle Eigenheiten schieben, das regt mich in vielerlei Kontext auf. Ich nehme mir das Recht heraus, den Umgang mit Waffen und Geheimdienstgefängnissen in den USA zu verurteilen, ich nehme mir das Recht heraus, den Umgang mit Menschen in islamischen Gottestaaten zu verurteilen (Stichwort: Menschenrechte, Folter). Ich nehme mir das Recht heraus sonstige Konflikte zu verurteilen oder eben auch nicht. Warum ich das tue? Nun, es ist meine eigene, unbedeutende Meinung. Ich darf dies tun und sofern ich damit niemanden aufhetze oder unangemessen belästige, darf ich sie mit anderen teilen und ich darf mit dem moralischen Zeigefinger umherzeigen, soviel ich eben mag oder nicht. In der Regel versuche ich mich etwas zu beherrschen, denn auch wir und vor allem ich haben unsere Fehler, sicherlich.


    Um zur sachlichen Diskussion zurückzufinden: Welchen Grund siehst du, dass dieses Grundrecht in Amerika nicht in Frage gestellt werden darf? Wenn man den Medien glauben darf, ist sich selbst das eigene Volk dort darüber recht uneinig und es wird auch dort diskutiert.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Schön finde ich das du, Tragenträger, uns Deutschen vorwirfst von moralischer Überlegenheit zu träumen.


    Was tut eigentlich der Weltpolizist USA? :scratch_one-s_head:
    Anderen Ländern seine Wertvorstellung aufdrücken.

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  • Aber nur ein paar Jahre. Danach ist alles besser, und die Soldaten dürfen nach Hause.


    Afghanistan, das geheilte Land.



    Sent from my iPhone

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • So ist das.


    Aber das ist ja eigentlich auch gar nicht das Thema.
    Ich verstehe nur nicht, da gehts mir wie Johannes, warum es verwerflich ist seine Meinung/sein Unverständnis über das amerikanische Waffenrecht zu äußern.
    Dann ist es halt Grundrecht - das macht es nicht automatisch gut.


    Wenn Putin zum Grundrecht macht das Schwule und Co. geächtet werden müssen schreien (zum Glück) auch alle.
    Anyway...


    Ich glaube ich war schon oft genug in den USA oder verfolge die Nachrichten von dort.
    Auch die bewaffnete Selbstverteidigung kommt eher seltenst vor oder aber es interessiert die dortige Presse auch nicht mehr, weil es alltäglich ist.


    Und wie gesagt, längst nicht jeder Amerikaner sieht den Sinn dieses Grundrechts.

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  • Warum glaubven wir in Deutschland eigentlich immer, die Moralische Überlegenheit über andere Gesellschaften zu haben?


    Oder andere Menschen? Vielleicht weil Menschen gerne diskriminieren, um sich selber besser zu fühlen.


    Natürlich ist es traurig, wenn ein Mensch durch eine Waffe zu Schaden kommt, erst recht wenn es ein junger Mensch ist.


    Alte Menschen zu erschießen ist also besser?

  • Was dem US Bürger die Waffen sind, sind doch dem Deutschen seine freie Fahrt für freie Bürger. Oder seine Bierkultur... sicher zwei platte Argumente aber im Grunde ist es doch genau das gleiche, der Anspruch auf eine in der Gesellschaft fest verankerte, anerkannte und gewachsene Praxis/ Gewohnheit von der man nicht abrücken möchte.

  • Die unmittelbare Wirkung auf Dritte ist halt eine andere, von daher hinkt der Vergleich schon ein wenig.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Was dem US Bürger die Waffen sind, sind doch dem Deutschen seine freie Fahrt für freie Bürger.

    Das ist in Summe so gut wie richtig, auch wenn das Risiko durch einen Verkehrsunfall zu sterben in den USA ca. doppelt so hoch ist (kann man selbst nachrechnen).


    Die Wirkung des Kraftfahrzeugs auf andere ist aber sicherlich genauso tödlich wie ein Projektil: In Deutschland kommen pro Jahr sicherlich nicht 3300 Personen durch Unfälle oder Tötungsdelikte mit Schusswaffen ums Leben, geschweige denn werden tödlich verletzt. Trotzdem hört man nach jedem Schusswaffengebrauch den großen Aufschrei, die Waffengesetze sind nicht ausreichend (übrigens häufig von Personen, die der Unterschied zwischen WBK und WS, geschweige denn legalem und illegalem Waffenbesitz, nicht mal interessiert!). Bei Verkehrsunfällen hört man so etwas nur äußerst selten.


    Letztendlich aber hast du recht: In den USA ist es so gut wie undenkbar, dass für PKW kein Tempolimit herrscht, während es für Deutsche oftmals nicht nachzuvollziehen ist, warum dort das Tragen von Waffen erlaubt ist. Somit maße ich mir nicht an, den Amerikanern irgendwelche moralischen Vorschriften zu machen, was andere Personen in diesem Land übrigens bis zur Kotzgrenze professionalisiert haben.


    Eine typische Argumentation der NRA ist übrigens: Zum Glück ist in den USA das Tragen von Waffen erlaubt, denn ansonsten wäre der Psychater ebenfalls ums Leben gekommen und es hätte noch mehr Tote gegeben. In diesem Fall ist die Argumentation (egal ob subjektiv korrekt) sicherlich nicht mal unglaubwürdig.