Erfahrungsbericht: Katastrophe Krankenhaus

  • Dies ist einfach eine Sache von Angebot und Nachfrage.


    Waren die Uhrzeiten der Knackpunkt bei der KiTa die du ansprachst ? Oder ist der KiTa-Besuch nur für Verwaltungs-Kinder erlaubt ? Falls, letzteres holy-Shitstorm-from-Hell.
    Gleitzeitregelung im Fahrdienst stelle Ich mir schwer vor (zumindest bei uns werden die Rollzeiten von der Kommune vorgegeben). Auf Station schon eher, aber dies müsste der Dienstplangestallter machen dürfen.


    Blumen und Bilder sind mir persönlich peng, nimmt nur Platz weg wo ein weiteres Whiteboard hinkönnte ;) Was Arbeitsplatzergonomie angeht, war das wirklich ein lieber Chef ? Oder hat da ein MA mal die Nummer vom Gewerbeaufsichtsamt gewählt ? Ja das geht auch Anonym. Ich nehme mal an, das eurer BR dafür gesorgt hat, dass eure PC als BIldschirmarbeitsplatz eingestuft ist. Stichwort: Untersuchung, Beleuchtung, Aufbau, etc. ? Und wo wir gerade beim PC sind wird der getauscht wenn der abgeschrieben ist, hat mal einer die IT gefragt wann das nächste Hardware-Rollout geplannt ist ? Zu dieser "Pausenregelung" würde mich mal brennend die Betriebsvereinbarung interesieren, klingt für mich eher nach Arbeitszeiterschleichung spätestens wenn der MA weg soll.


    Diese Punkte sind in keinster Weise als Angriff gemeint, meiner Erfahrung nach lässt sich das Funktionspersonal einfacher übern Tisch ziehen, als Personal welches häufiger im Papierkrieg steckt.
    Bestes Beispiel ist dieses 10 Minuten vor Feierabend nicht mehr rangehen (bei Behörden auch gerne 30-60 Min.) oder auch dies 5 Minuten vor Feierabend keinen mehr in den Supermarkt lassen wollen.
    Spätens nach dem dritten Anpfiff und der Ermahnung, das Überstunden angeordnet und genehmigt werden müssen, gewöhnt sich das jeder an.
    Die Pflegekraft lagert noch eben um, räumt ab, stellt den Essenswagen an seinen Platz und bringt aufm Weg zum Parkplatz noch die Röhrchen ins Labor, der Stationsarzt bleibt ne Stunde länger über dem Papierkrieg sitzten, anstatt einen Vorgang zu eskalieren oder den Vorgesetzten priorisieren zu lassen und er Sani fährt noch nen Einsatz nach Feierabend und putzt, füllt das Fahrzeug unbezahlt weil ja schon Feierabend war.

  • Der Artikel enthält viele Wahrheiten, allerdings wird leider zu oft der falsche Baum angebellt.
    1. ist es möglich und in vielen Kliniken auch wirtschaftlich effizient durchgeführter Usus Ärzte von Bürokratie und Papierkrieg zu entlasten, man muss es nur wollen, daran scheitert es leider ziemlich oft. Die ärztliche "Obere Heeresleitung" ist meist inkompetent darin den "Wirtschaftsfachleuten" zu erklären warum es wirtschaftlicher sein kann eine Sekretärin zusätzlich einzustellen, obwohl das auf dem Papier erst mal Geld kostet, der Laden läuft ja auch so irgendwie.
    2. ein bisschen oft wird der schwarze Peter auf den Hausarzt geschoben, dabei zwingt doch niemand das Krankenhaus dazu Menschen durch diagnostische Mühlen zu drehen bei denen bei der Aufnahme schon klar ist, dass dies nicht notwendig ist. Wenn es ein Krankenhaus dann trotzdem macht, dann liegt es evtl. vielleicht auch daran, dass auch im Krankenhaus Ärzte oft nicht den A... in der Hose haben auch mal keine Diagnostik bis zum i-Tüpfelchen durchzuführen, vielleicht aus den selben Ängsten wie der Hausarzt (der oft ein kleineres Kreuz hat, oft schon aufgrund seiner begrenzten Mittel). Vielleicht hat die Frau mit der depressionsbedingten Gewichtsabnahme doch einen Magenkrebs, auch wenn es unwahrscheinlich ist, vielleicht landet dann die dicke Akte doch im Fach mit der Notiz des Chefarztes zur laufenden Klage? So einen Fall kenne ich übrigens aus eigener Erfahrung. Oft hilft veilleicht auch mal der Griff zum Telefonhörer um mit dem Kollegen zu kommunizieren.
    3. die sterbenden Patienten, wie oft erlebt man hier eine Überforderung gerade in den letzten Stunden, gerade auch in Pflegeheimen (aber auch privat), oft ist es doch nicht die fehlende Ressource, sondern auch da das "nicht aushalten können", nicht doch vermeintlich alles für den Patienten getan zu haben. Das Problem ist auch hier oft die Angst etwas zu verpassen und die fehlende Übernahme von Verantwortung.
    4. die "Checklistenmedizin" führt dazu, dass jeder einfach seins abhakt und dokumentiert (ganz wichtig), was unterm Strich hinten für den Patienten raus kommt ist sekundär. Woher kommt das? Meiner Meinung nach aus einer Mischung aus falscher Erwartungshaltung (heutzutage muss doch jedes Zipperlein gecheckt werden und auch schwerste Leiden müssen doch irgendwie heilbar sein) und der zunehmenden Angst vor Fehlern (wobei die Checkliste wieder Fehler produziert, aber dokumentiert und von A-Z durchlaufen ist sie vermeintlich rechtssicherer, die Klagewahrscheinlichkeit bei unnötiger Diagnostik ist interessanterweise deutlich weniger ausgprägt wie bei zu wenig).
    5. Ökonomisierung in der Medizin wird halt dazu führen, dass die Leistungsanbieter sich wirtschaftlich verhalten (ist ja logisch), das ist halt nicht immer im Sinne des Patienten und auch nicht immer im Sinne der Versicherungen. Kann man es den Anbietern aber vorwerfen? Ich finde eben nicht (auch nicht den gerne gescholtenen betriebtswirtschaftlichen Geschäftsführern)!

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