Mit gutem Beispiel voran: fünf Rettungsdienstleiter legten erfolgreich die Prüfung zum Notfallsanitäter ab

  • Die beiden Leiter des Rettungsdienstes des DRK Rheinfelden, Alexander Gutmann und Matthias Nobs, haben gemeinsam mit drei weiteren Rettungsdienstleitern vom Hochrhein am 06. März 2015 nach zweiwöchiger Schulung erfolgreich ihre Abschlussprüfung bestanden. Sie sind nunmehr staatlich anerkannte Notfallsanitäter. Die entsprechende Urkunde des Regierungspräsidiums Karlsruhe wurde ihnen am 06. März 2015 übergeben.


    Quelle und ausführlicher Text: Pressemitteilung des DRK Rheinfelden




    So positiv und bemerkenswert ich das finde frage ich mich gerade dennoch: sind die genannten Rettungsdienstleiter noch aktiv in der Notfallrettung tätig? Es irritiert mich etwas, wenn Kollegen oder Kolleginnen, welche täglich draußen auf den Rettungswagen unterwegs sind durch die Prüfung fallen, Kollegen hingegen, welche unter Umständen schon seit Jahren nicht mehr auf einem Rettungswagen gearbeitet haben, diese bestehen.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Moin,


    ich bin gerade über diesen Pressebericht hier gestolpert, und musste etwas schmunzeln. Um Rheinfelden herum haben sich dem Artikel zufolge fünf Leiter RD zum NotSan nachqualifizieren lassen und zählen laut dem DRK nun zu den bundesweit ersten Notfallsanitätern überhaupt. Ich fürchte, da hat man nur sehr wenig über die Landesgrenzen hinaus geschaut. Dennoch finde ich es ein positives Signal, wenn die Chefetage sich der Prüfung stellt und sich nicht der Meinung, dass man dies nicht mehr brauche unterstellt. Weiterhin finde ich interessant, dass man eine Prüfung mit fünf Teilnehmern in BaWü zulässt, in SH ist eine Mindestanzahl von 10 Teilnehmern erforderlich um eine Prüfung anmelden zu können.


    Viele Grüße,
    Johannes

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • So positiv und bemerkenswert ich das finde frage ich mich gerade dennoch: sind die genannten Rettungsdienstleiter noch aktiv in der Notfallrettung tätig? Es irritiert mich etwas, wenn Kollegen oder Kolleginnen, welche täglich draußen auf den Rettungswagen unterwegs sind durch die Prüfung fallen, Kollegen hingegen, welche unter Umständen schon seit Jahren nicht mehr auf einem Rettungswagen gearbeitet haben, diese bestehen.


    Ich finde interessant, dass man hier Kollegen, die offensichtlich die letzten 5 Jahre nicht hauptsächlich Patienten versorgt haben zur Prüfung zulässt. Im Gegenzug werden aber RA mit RS-Vertrag oder Teilzeitkräfte mit dem Hinweis auf die mangelnde Einsatzdauer am Patienten für die Prüfung nicht zugelassen.



    Eddy


    P.S. Ich finde es gut, dass die Kollegen sich weitergebildet haben.

  • Naja, niemand sagt, es müssen die letzten fünf Jahre gewesen sein. Ich würde schon davon ausgehen, dass ein RettAss, der Leiter RD geworden ist, vermutlich fünf Jahre als RettAss gearbeitet haben wird.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • @J.D. Ja das ist richtig, aber es steht ja auch nicht, dass man das als Haupterwerb in Fahrdienst gemacht haben muss. Und das wird ja auch so vom RP Karlsruhe gefordert. Insgesamt sehr inkonsequent.

  • Die Auslegung von "Tätigkeit" ist tatsächlich ein diskussionswürdiges Streitthema. Eine Forderung, dass sich die Tätigkeit auf die letzten Jahre beziehen muss, gab es bisher noch nie und sie lässt sich auch nicht herleiten. Das ist nicht inkonsequent, da gibt es schlicht keinen Zusammenhang.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Eddy, vielleicht hast du uns gegenüber einen Informationsvorteil, weil dir die 5 Herren persönlich bekannt sind. Ich gehe jedoch davon aus, dass bevor diese Ltr. RD wurden als Rettungswachenleiter tätig waren. Als solcher ist es auf etlichen Wachen noch üblich im Einsatzdienst mitzuwirken und vorher schon einige Jahre im Einsatzdienst absolviert zu haben.


  • So positiv und bemerkenswert ich das finde frage ich mich gerade dennoch: sind die genannten Rettungsdienstleiter noch aktiv in der Notfallrettung tätig? Es irritiert mich etwas, wenn Kollegen oder Kolleginnen, welche täglich draußen auf den Rettungswagen unterwegs sind durch die Prüfung fallen, Kollegen hingegen, welche unter Umständen schon seit Jahren nicht mehr auf einem Rettungswagen gearbeitet haben, diese bestehen.


    Vielleicht hatte diese ja einfach mehr Zeit und Musse, sich ordentlich auf die Prüfung vorzubereiten? ;o)


    Im Ernst: Tägliche Praxis ist nicht notwendigerweise ein positiver Prädiktor für umfangreiches Wissen.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Ganz ehrlich?
    Warum muss jemand in diesem Posten als einer ersten (und vll mancherorts einziger) die Prüfung ablegen und diese Qualifikation erlangen?
    Sind die Kollegen im Fahrdienst nicht die welche es als erstes machen sollten?

  • Ein übliches und nachvollziehbares Vorgehen. Die sollen ja zeitnah neue Notfallsanitäter ausbilden.


    Na ja, als Leiter eines Ladens mag man vielleicht der Verantwortliche für die Ausbildung sein, ausgebildet wird aber von anderen.
    Personalführungs- und betriebswirtschaftliche Kompetenz ist das notwendig ist - und leider viel zu selten vorhanden.

  • Kann so generell nicht sagen. Kommt auf die persönliche Einstellung und Schulphilosophie an. Und wenn die das so sehen, ist das doch okay, Nachteile sehe ich auf jeden Fall keine. Das System bricht sicher nicht zusammen, weil drei Notfallsanitäter auf der Strasse erst drei Monate später zu solchen ernannt werden.

  • Als kleine Anmerkung, zwei von diesen RDL sind meines Wissens nach auch an der LRS Baden als Dozenten tätig. Es kann also auch sein das dieses es daher benötigen um Ausbilden zu können.



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