Erweiterung der Schmerztherapie im Rettungsdienst der RKiSH

  • Notfallsanitäter und Rettungsassistenten im Rettungsdienst der Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) werden ab dem 1. September 2015 mit der Umsetzung eines Analgesiealgorithmus beginnen, der die Gabe von Morphin durch nicht-ärztliches Rettungsfachpersonal vorsieht - dies teilt die RKiSH in einem Informationsschreiben an Krankenhäuser und Notarzt-Standorte mit.


    Eine im Jahr 2013 durch die RKiSH und den Ärztlichen Beirat der RKiSH durchgeführte Untersuchung hinsichtlich der Schmerzstärke der Patienten bei Aufnahme in eine Klinik kam zu dem Schluss, dass es "unangebracht hohe Schmerzwerte" gab.
    Durch demografische Entwicklung, Fachkräftemangel im ärztlichen Bereich und jährlich steigende Einsatzzahlen dürfte sich diese Entwicklung nach Einschätzung der RKiSH künftig noch weiter verstärken.
    Die Definition der WHO zur Schmerzbehandlung und rettungsdienstliche Qualitätsindikatoren würden den Handlungsbedarf zusätzlich aufzeigen, so die RKiSH in ihrem Schreiben.
    Bei der Einführung des Versorgungsschemas zur Analgesie orientierte sich die RKiSH an anderen europäischen Ländern, die bereits seit Längerem mit einer Algorithmen-orientierten Versorgung im Rettungsdienst arbeiten und in der Anwendung der Substanz durch nicht-ärztliches Personal eine große Erfahrung haben und keine relevanten Komplikationen aufzeigen.

  • Kommt ja jetzt nicht überraschend, aber trotzdem gut und der richtige Weg!


    :applaus:

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • Notfallsanitäter und Rettungsassistenten im Rettungsdienst der Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) werden ab dem 1. September 2015 mit der Umsetzung eines Analgesiealgorithmus beginnen, der die Gabe von Morphin durch nicht-ärztliches Rettungsfachpersonal vorsieht - dies teilt die RKiSH in einem Informationsschreiben an Krankenhäuser und Notarzt-Standorte mit.


    Eine im Jahr 2013 durch die RKiSH und den Ärztlichen Beirat der RKiSH durchgeführte Untersuchung hinsichtlich der Schmerzstärke der Patienten bei Aufnahme in eine Klinik kam zu dem Schluss, dass es "unangebracht hohe Schmerzwerte" gab.
    Durch demografische Entwicklung, Fachkräftemangel im ärztlichen Bereich und jährlich steigende Einsatzzahlen dürfte sich diese Entwicklung nach Einschätzung der RKiSH künftig noch weiter verstärken.
    Die Definition der WHO zur Schmerzbehandlung und rettungsdienstliche Qualitätsindikatoren würden den Handlungsbedarf zusätzlich aufzeigen, so die RKiSH in ihrem Schreiben.
    Bei der Einführung des Versorgungsschemas zur Analgesie orientierte sich die RKiSH an anderen europäischen Ländern, die bereits seit Längerem mit einer Algorithmen-orientierten Versorgung im Rettungsdienst arbeiten und in der Anwendung der Substanz durch nicht-ärztliches Personal eine große Erfahrung haben und keine relevanten Komplikationen aufzeigen.

    Hallo


    Besteht die Möglichkeit den Algorithmus irgendwie zu erhalten , kann die PDF nicht öffen.


    Danke schonmal


    Gruß Christian Schäfer

  • In der PDF ist der Algorithmus nicht drin. Nur das reine Schreiben, wie teilweise auch zitiert.


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich fasse zusammen: Sie möchten die Anforderungen der Bundesopiumstelle erfüllen. Gut so. Was sagt die Opiumstelle zu dem Konstrukt?

    Speed is life!
    Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche, die binär zählen können, und Solche, die es nicht können.


  • Der Algorithmus zur Analgesie mittels Morphium der Rettungsdienste im Main-Kinzig-Kreis ist als PDF abrufbar: http://drk-gelnhausen.de/filea…Algo_RDB_MKK_2015_2.8.pdf

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • In der PDF ist der Algorithmus nicht drin. Nur das reine Schreiben, wie teilweise auch zitiert.


    Gruß

    Die Algorithmus- Karten werden auch nur an die verteilt, die die Zertifizierung geschafft haben und diesen Algorhitmus auch einsetzen dürfen.
    Das Algorithmusheft bleibt nur für MA zugänglich.

  • Die Algorithmus- Karten werden auch nur an die verteilt, die die Zertifizierung geschafft haben und diesen Algorhitmus auch einsetzen dürfen.
    Das Algorithmusheft bleibt nur für MA zugänglich.


    Ah, okay. Danke für die Rückmeldung. Warum aber macht man um diesen Algorithmus so ein Geheimnis?


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Macht man den da ein großes Geheimnis draus? Die anderen verwendeten Algorithmen der RKiSH sind ja auch nicht mal eben zu finden. Und warum sollte man die Algorithmen auch veröffentlichen?

  • Ich finde es gut, dass das dort eingeführt wurde. Ich war nie ein großer Freund davon, einem NFS / RA eine große Bandbreite an Medikamenten und Arztmaßnahmen an die Hand zu geben. Aber ich habe mich immer dafür ausgesprochen, zumindest im Bereich Analgesie 1-2 Medikamente zur Verfügung zu stellen, um die NEF Belastung durch Analgesieeinsätze zu reduzieren! Bei entsprechender Aus - und Fortbildung kann man das vom RfP erwarten, dass sie das leisten können.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Aber ich habe mich immer dafür ausgesprochen, zumindest im Bereich Analgesie 1-2 Medikamente zur Verfügung zu stellen, um die NEF Belastung durch Analgesieeinsätze zu reduzieren! Bei entsprechender Aus - und Fortbildung kann man das vom RfP erwarten, dass sie das leisten können.


    Werden die NEF-Einsätze dadurch wirklich weniger? Meines Wissens nach und nach dem oben verlinkten PDF geht es nur um eine Analgesie vor Eintreffen des NA, nicht um eine Analgesie ganz ohne NA.

  • Der Algorithmus zur Analgesie mittels Morphium der Rettungsdienste im Main-Kinzig-Kreis ist als PDF abrufbar: http://drk-gelnhausen.de/fileadmin/user_?KK_2015_2.8.pdf


    Vorneweg:
    Ich fände Piritramid zur Analgesie besser, aber egal. :-)


    Zum Algorithmus:
    Ich bin immer wieder fasziniert: Wer erstellt solche Flow-Charts ?
    Ich meine das Lesen ist bereits eine Qual... Aber wie ist dann erst das Erstellen?
    Das ist was für leidenschaftliche Masochisten mit Zwangsneurose. :-D
    Glauben die ernsthaft, dass sich das irgendwer merkt?

  • mensche verstehen regeln auch besser, wenn sie statt in flussdiagrammen in ganzen sätzen formuliert werden. ich hasse zum beispiel auch unsere QM-diagramme. warum man die informationen derart verschlüsseln muss, ist mir ein rätsel.

  • Thor:
    Aus sicherer Quelle läuft die Analgesie bei der RKiSH über ein Callbackverfahren. Ein Telefonarzt ist über eine spezielle Nr. erreichbar und man schildert seine Situation inklusive Anamese etc. und stimmt das weitere Vorgehen ab.


    Sollte der Arzt sein ok geben wird das entsprechende Analgetika wie besprochen verabreicht und entsprechend dokumentiert. Ein NEF kommt erstmal, wenn nicht parallel alarmiert, nicht dazu. Bei Komplikationen und Unsicherheiten kann ein NEF alarmiert werden


    Sollte der Arzt die Gabe verneinen wird das weitere Vorgehen besprochen und ein NEF alarmiert, wieder mit entsprechender Dokumentation.


    Sollte der Arzt nicht erreichbar sein kann ein NEF hinzugezogen werden oder beim nächst verfügbaren NEF angefragt werden wie das weitere Vorgehen ist.


    Hier wird es bestimmt aus unten genannten Gründen meiner persönlichen Meinung vielleicht noch Abstimmungsbedarf und Veränderungen geben.


    Ich weiß nicht wie es läuft wenn auf einmal ein RTW auf dem NEF anruft und nach irgendwelchen Analgesiesachen fragt,gerade wenn der NA in einem anderen Einsatz ist.
    Aber das ist meine Meinung. Die RKiSH wird sich bei so einem Verfahren schon was gedacht haben und alle möglichen Szenarien durchgespielt oder angedacht haben.


    Der RD Mittelhessen hat vorgemacht das es funktioniert und inzwischen sind alle qualifizierten RettAss aller beteiligten RD Hiorgs zur eigenständigen Analgesie berechtigt. Korrigiert mich falls ich falsch liege.


    EDIT: Rechtschreibung


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  • Werden die NEF-Einsätze dadurch wirklich weniger? Meines Wissens nach und nach dem oben verlinkten PDF geht es nur um eine Analgesie vor Eintreffen des NA, nicht um eine Analgesie ganz ohne NA.


    Der Algorithmus ist für den MKK (Hessen), während RKiSH ja ein anderes Bundesland ist. Dessen Algorithmus liegt hier noch nicht vor. Ich habe jetzt einfach mal unterstellt, dass die Verfahren in SH eine eigenständige Analgesie ohne NA - Nachalarmierung vorsehen. Es wird ja auf die Erfahrungen im Ausland verwiesen, wo es vielfach gar kein Notarztsystem gibt.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Für den Patienten auf jeden Fall besser als die Ketamin-Kiste bei M1k3. Und rechtlich macht doch eh im Rettungsdienst jeder das, was er möchte.