Schuhe fürs Praktikum

  • Hallo Liebe Leute,


    ich finde dazu irgendwie recht wenig im Forum, zumindest nichts aktuelles, vielleicht habt ihr schon einen Schuh-Thread, dann gerne verschieben. Ich brauche neue Schuhe fürs Praktikum zum Rettungssanitäter. Da ich noch nicht weiß ob ich später auch einen Job im RD kriegen werde möchte ich jetzt ehrlich gesagt nicht mit Haix-Stiefeln antreten. Es geht wirklich nur darum die S3-Vorschrift zu erfüllen, später sehen wir dann weiter. Gingen diese Schuhe hier?


    http://www.arbeitsschutz-expre…a-first-cofra-40-sd001000
    o. die hier
    http://www.arbeitsschutz-expre…schuhe-s3-step2-21-007201


    sind wahrscheinlich nicht besonders bequem, aber für 4 Wochen sollte das eigentlich reichen oder? Ich frage mich nur ob die wirklich so günstig sein können und trotzdem die S3-Norm erfüllen können. Kenne mich da leider überhaupt nicht aus.



    Vielen Dank für eure Hilfe,



    Mit freundlichen Grüßen,



    Quotax

  • Frag die Abteilung "Arbeitsschutz" eines grösseren Unternehmens in Deiner Nähe.
    Viele Betriebe müssen S-3-Schuhe für die Mitarbeiterinnen vorhalten.
    Damit die auch wirklich getragen werden ist der Tragekomfort ein wichtiger Aspekt.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich hatte auch anfangs welche aus einem Arbeitsbekleidungsladen für etwa 40 €. Die sind nicht viel schlechter als andere, welche explizit als Rettungsdienstschuhe verkauft werden.

    "Alle Menschen müssen sterben", meinte Boileau einst am Hofe Ludwigs XIV.
    Als der Sonnenkönig ihn darauf scharf ansah, korrigierte sich
    Boileau sofort: "Fast alle Menschen, Sire, fast alle!"

  • Hatte bis jetzt diverse günstigere Schuhe, das Problem jedes mal: Anfangs waren sie alle relativ bequem, erst nach ein paar Stunden merkte ich, ob dies so bleiben sollte oder nicht.
    Waren durchaus auch Modelle dabei, die ich problemlos 12 Stunden tragen konnte und mir danach die Füße nicht mehr oder weniger weh getan haben, wie mit Freizeitschuhen.
    Ich fürchte um try & error wirst du leider nicht herum kommen.

  • Trotzdem hat man die Schuhe recht lange an, da muss es nicht das aller billigste Modell sein. Neben dem Komfort gibt es ja auch klimatische Bedingungen, die man nicht völlig außer Acht lassen sollte. Billige Schuhe neigen ja eher dazu, den Fußschweiß zu potenzieren, als abzuleiten. Das wird man allerdings vorher nicht testen können 8-)

  • Ich bevorzuge Schuhe aus dem Baumarkt, bzw. Fachgeschäften für Arbeitsbekleidung. Im Gegensatz zum Onlineshop kann ich hier zumindest ausgiebig testen und bekomme im Idealfall auch noch eine vernünftige Beratung dazu.


    Natürlich bieten Haix und Co entsprechende Qualität, aber einige "Bauaurbeiter-Schuhe" bieten für weniger Geld durchaus auch guten Tragekomfort.

    Em Herrgott sei schönschde Gab`isch ond bleibt dr`Schwob!

  • Zumal die Gruppe der Rettungsdienstmitarbeiter in der Gesamtmasse der "Arbeitsschuh-Tragende" eine eher kleine sein dürfte.


    Wegen eines Praktikums würde ich mir auch keine teuren Schuhe kaufen, aber Schuhe bestelle ich nie online. Meine Füße sind einfach nicht Mainstream genug, als dass das klappen würde.


    In deinem Fall würde ich mal nach einem örtlichen Arbeitsbekleidungsgeschäft schauen. Dort kann dir sicher geholfen werden.


    Eddy

  • Mal ganz blöd gefragt: brauchst Du für Dein Praktikum wirklich Sicherheitsschuhe? Ich würde für die 4 Wochen stabile Turnschuhe nehmen und gut. Das Geld würde ich mir sparen. Hab ich damals auch gemacht und sehe auch immer wieder welche, die das bei solchen Kurzeinsätzen ebenfalls so praktizieren. Wenn wir Hospitanten auf dem ITH mitnehmen, haben die, wenn sie nicht aus Rettungsdienst kommen, auch nur feste Turnschuhe an.

  • Mal ganz blöd gefragt: brauchst Du für Dein Praktikum wirklich Sicherheitsschuhe? Ich würde für die 4 Wochen stabile Turnschuhe nehmen und gut. Das Geld würde ich mir sparen. Hab ich damals auch gemacht und sehe auch immer wieder welche, die das bei solchen Kurzeinsätzen ebenfalls so praktizieren. Wenn wir Hospitanten auf dem ITH mitnehmen, haben die, wenn sie nicht aus Rettungsdienst kommen, auch nur feste Turnschuhe an.

    Wenn man davon ausgeht, daß Sicherheitsschuhe durchaus sinnvoll sein können, sollten dann nicht auch die Füße des Praktikanten entsprechend geschützt sein? Oder beginnt das Risiko erst ab der 5. Woche?

    Em Herrgott sei schönschde Gab`isch ond bleibt dr`Schwob!

  • Guter Tip vom "Alten Mann"
    Schau mal bei MaxGuard oder bei Abeba.de
    Dort bekommst Du günstige und gute Schuhe.


    Sollten die nur anHändler liefern, kannst Du Dich gerne bei mir melden

  • Sargnagel


    Sagen Dir die Begriff "Kosten-Nutzen-Abwägung" oder "Risiko-Kosten-Abwägung" etwas? Es gibt einige interessante Abhandlungen und Bücher zum Thema Risiko und den Folgen, die sich aus entsprechenden Abwägungen ergeben. Ich kann Dir da gerne spannende Literatur zu empfehlen.


    Fasse ich 14 Jahre Rettungsdienst zusammen, so ist mir persönlich kein Fall bekannt, wo ein S3-Schuh einen Rettungsdienstmitarbeiter im Vergleich zu einem normalen festen Schuh vor schweren Verletzungen bewahrt hat. Ich selber komme aus einer Zeit, in der es in vielen Rettungsdienstbereichen zu Anfang absolut unüblich war, mit Sicherheitsschuhen zu retten. Das hat sich erst weit in den Neunzigern flächendeckend etabliert. Schön sieht man das in älteren Reportagen über den Rettungsdienst. So wie die meisten Entwicklungen im Bereich des Arbeitsschutzes beruhte auch die Einführung von Sicherheitsschuhen im Rettungsdienst nicht auf einer großen Zahl von Schäden, denen man begegnen musst, sondern lediglich der theoretischen Annahme einer Verbesserung des Arbeitsschutzes. Für jemanden, der dieses Risiko jahrelang täglich trägt ist das auch sicherlich sinnvoll. Aber für jemanden, der das nur für eine kurze Zeit praktiziert, ist diese geringe Risikoerhöhung in Bezug zu anderen Abwägungen sicherlich anders zu bewerten. Risikobewertung ist überwiegend Kopfsache, weil sich wenigsten Menschen mit dem Begriff "Risiko" auskennen. Deshalb sind solche Diskussionen, vergleichbar mit der Helm-Diskussion, überwiegend emotional geführt.

  • Das stimmt schon, ich fahre auch schon seit 17 Jahren Auto und habe noch nie meinen Gurt benötigt, trotzdem schnalle ich mich an. Und um die Emotionen außen vor zu lassen, ist der Rettungsdienst und sogar der Krankentransport dennoch ein Bereich, in welchem sich über Jahre eine gewisse Sicherheitskleidung etabliert hat, auch wenn nur ein Bruchteil der Kollegen ihrem Helm oder den Schuhen zu verdanken haben, dass sie noch unversehrt sind.


    Wenn man deiner Argumentation folgt, sind wegen der geringen Verletzungen viele Sicherheitseinrichtungen überflüssig. Und ich behaupte jetzt einfach genau das Gegenteil, wegen der Sicherheitseinrichtungen, ob Kleidung oder an Maschinen, ist die Verletzungsgefahr so gering. Daher würde ich davon abraten, mit Turnschuhen zu fahren, wir reden ja nicht nur von der Stahlkappe, auch die Sohlen, der Seitenhalt und die gesamte Stabilität sind nicht von geringem Nutzen für den Träger.

  • Die ganze Diskussion, die wir ja immer wieder führen, ist aber total hinfällig. Entscheidend für einen Praktikanten ist doch, was die Vorgabe des Praktikumsbetriebes ist.


    Insofern scheint es ja eine klare Vorgabe zu geben.

  • Du verwendest in Deinem Beitrag genau die Irrtümer und

    Wenn man deiner Argumentation folgt, sind wegen der geringen Verletzungen viele Sicherheitseinrichtungen überflüssig.


    Das ist das klassische Worte-im-Mund-Herumdrehen. Vielleicht auch Missverstehen oder Missverstehen wollen. Ich habe mich nie gegen das Verwenden von Sicherheitseinrichtungen ausgesprochen, sondern nur in Bezug auf diesen konkreten Fall in Frage gestellt, ob das denn zwingend nötig wäre. Ich selber verwende auch Sicherheitsschuhe, würde aber einen angetretenen Notarztdienst nicht wegen vergessener Sicherheitsschuhe abbrechen. Ich trage auch Helm, wenn ich das Risiko für ausreichend hoch halte, mich am Kopf zu verletzen. Es ist für absolut selbstverständlich, mich in Fahrzeugen anzuschnallen. Es geht wieder mal um die rationale Kalkulation der Dinge. Im weitesten Sinne auch vergleichbar mit dem Nicht-Abschließen des eigenen PKW oder der Verlastung einer nicht speziell gesicherten Hubschraubertrage.


    Der Sicherheitsgurt ist ein Totschlagargument. Hier gibt es eine ausreichende Validität über den Nutzen, er ist etabliert, viele fühlen sich sogar "nackt", wenn sie ihn nicht anlegen. Zudem sind die Folgen eines nicht angelegten Sicherheitsgurtes meistens größer als das Nichttragen eines Sicherheitsschuhes für einen begrenzten Zeitraum. Risiko, Nutzen, Kosten liegen bei Sicherheitsgurt in ganz anderen Verhältnissen als im Fall der Sicherheitsschuhe für ein Praktikum.



    Eddy


    Wenn es Vorgaben gibt, ist es natürlich unausweichlich, falls er sonst nicht fahren darf.



    EDIT: Inhaltliche Ergänzung

  • Das ist das klassische Worte-im-Mund-Herumdrehen. Vielleicht auch Missverstehen oder Missverstehen wollen.


    Das habe ich in letzter Zeit so oft von dir gelesen, dass man an eine Verschwörung denken könnte. Die Ani-Verschwörung :acute:


    Und ich wollte explizit darauf hinweisen, dass es eben bei den Schuhen nicht nur um die Sicherheit herunterfallender Gegenstände geht, sondern auch und gerade um die notwendige Stabilität beim Tragen von Geräten und Menschen bei Einsätzen. Ganz von der rutschfesten Sohle und solchen Dingen abgesehen. Aber ja, letztlich entscheidet das wohl der Dienstherr der Praktikumsstelle.

  • Und ich wollte explizit darauf hinweisen, dass es eben bei den Schuhen nicht nur um die Sicherheit herunterfallender Gegenstände geht, sondern auch und gerade um die notwendige Stabilität beim Tragen von Geräten und Menschen bei Einsätzen.


    Hatte ich absolut auf dem Schirm. Sonst hätte ich nicht "festes Schuhwerk" als Alternative geschrieben, sondern hätte mich lediglich auf die Stahlkappe bezogen. :-)


    Für meinen Teil abschließend: der Beitrag war primär an den Fragesteller gerichtet. Letztendlich bleibt die persönliche Einschätzung von Risiko im Alltag individuelle Kopfsache.

  • Um mal wieder auf das Thema zurück zu kommen: ich trage als nicht-Hauptberufler gerne Haix, weil ich den Komfortgewinn beträchtlich finde. Und habe dafür noch nie mehr als 60 Euro bezahlt. Die gibt's nämlich alle Nase lang bei Ebay- Auktionen in neu oder quasi neu.
    Übrigens hätte man sich die ganze Diskussion sparen können. Es gibt keinen AG im Rettungsdienst, der Personal ohne PSA dulden kann, weil ihm seinerseits die Unfallversicherung das vorschreibt.

    Einmal editiert, zuletzt von der_Tobi ()

  • Es gibt keinen AG im Rettungsdienst, der Personal ohne PSA dulden kann, weil ihm seinerseits die Unfallversicherung das vorschreibt.


    Bist Du Dir sicher, bzw. könntest Du das belegen, dass sich das auch auf ein zeitlich begrenztes Praktikum/Hospitation ohne feste Anstellung und explizit auf Sicherheitsschuhe bezieht? Oder gehst Du einfach nur davon aus? Würde sich der "Arbeitgeber" in diesem Fall tatsächlich verpflichtet fühlen, könnte der Fragesteller sogar darauf bestehen, dass ihm die Schuhe kostenlos zur Verfügung gestellt werden. So sieht es die GUV nämlich in ihren Regelwerken vor. Damit wäre dieses Argument eigentlich raus.


    EDIT: Ergänzung

  • Bist Du Dir sicher, bzw. könntest Du das belegen, dass sich das auch auf ein zeitlich begrenztes Praktikum/Hospitation ohne feste Anstellung und explizit auf Sicherheitsschuhe bezieht?


    Der Arbeitgeber hat in jeder Hinsicht den Anforderungen des Arbeitsschutzgesetzes (ArbSchG) zu entsprechen.
    Wenn sich aus diesen Pflichten, z. B. im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung, die Notwendigkeit ergibt das Tragen von Sicherheitsschuhwerk zu fordern, gilt das für alle Arbeitnehmer gem. §2 Abs.2 ArbSchG, und schließt (Punkt 2) zur Berufsbildung beschäftigte Personen (darunter fallen auch Praktikanten) mit ein.


    Da muss auch nichts explizit zum Thema Sicherheitsschuhwerk stehen, sondern die Beschäftigten sind verpflichtet (§15 ArbSchG) "nach ihren Möglichkeiten sowie gemäß der Unterweisung und Weisung des Arbeitgebers für ihre Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit Sorge zu tragen."

    The reason I talk to myself is because I’m the only one whose answers I accept. George Carlin