LNA + OLRD können in Hessen eine Sondersignalanlage für den privaten PKW bekommen

  • Die Anfrage eines SPD-Landtagsabgeordneten in Hessen brachte sehr schnell Erfolg:


    http://hessenschau.de/politik/…privatfahrzeugen-100.html

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Der Gesundheitsminister scheint aber nicht so ganz in der Materie zu stecken. Das Ministerium schreibt "LNAs und Organisatorische Leiter Rettungsdienst" und zitiert dann im Anschluss noch seinen Chef mit "Bei Notärzten und den Rettungsdienstleitern zählt aber im Falle eines Falles jede Minute".


    Ich weiß nicht genau wie das in Hessen ist, aber bei uns ist das schon ein ziemlicher Unterschied. Entweder der RDL hat OrgL-Dienst und kommt mit dem dafür bereitgestellten KdoW zur Einsatzstelle, oder bei SEG Alarmierung die Wache an und besetzt wie alle anderen auch einen SEG Retter.

  • Ich glaube dass dürfte wieder ein typischer Pressefehler sein: Organisatorischer Leiter Rettungsdienst (Führungsposition im Einsatz) versus Rettungsdienst-Leiter (Führungsposition im "Unternehmen")

  • So vermute ich das auch.
    Auch in Hessen kommt nicht der Rettungsdienstleiter sondern der OLRD zur Einsatzstelle. Möglicher weise in Personalunion, dann aber in zweiter Funktion.

  • Eine ungeschickte Mitteilung; gemeint sind die OLRD.

    raphael-wiesbaden


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  • Ist man in Hessen auch endlich darauf gekommen, ja? Ist ja der Wahnsinn... :-D


    Fehlt nur noch, dass man das den Kreisbrandinspektoren und -räten der FW auch noch zugesteht... :ironie:

  • Ist man in Hessen auch endlich darauf gekommen, ja? Ist ja der Wahnsinn... :-D


    Fehlt nur noch, dass man das den Kreisbrandinspektoren und -räten der FW auch noch zugesteht... :ironie:


    So, wie ich es als Hesse bewerte:
    einige Landkreise sind sehr weitläufig; die Überführung des originären Dienst-Kfz. zum Dienstwechsel ist nicht immer einfach.
    Meines Wissens gibt es in HE keinen speziellen Fahrdienst zur Fahrzeugüberführung.


    Es gab - auch hier in WI - MANV-Lagen, die mehrere Einsatzabschnitte notwendig machten.
    Bei den OLRD ist dies aufgrund der Fahrzeugvorhaltung der Dienststelle im Tagdienst eher problemlos ein geeignetes Fzg. zu besetzen.
    Nachts und an Wochenenden wäre es Unsinn, erst zur Dienststelle zu fahren um ein Fzg. zu besetzen; dafür ist die Einsatzdichte auch zu gering.

    raphael-wiesbaden


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  • Das fährt unser ÄLRD:
    http://bos-fahrzeuge.info/eins…Florian_Wiesbaden_1916-01


    Das fahren bei uns LNA und OLRD (jede Funktion hat ein eigenes Fzg.):
    http://bos-fahrzeuge.info/eins…4333/Florian_Wiesbaden_07

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  • Ich kenne dieses Vorgehen. Von mir genannte Personenkreise haben hier bei uns in Bayern die Berechtigung, Sondersignal in ihren Privatfahrzeugen. Für die KBI und den KBR stehen seitens der Kreisfeuerwehr auch offizielle Dienstfahrzeuge zur Verfügung, die aber meist bei repräsentativen Anlässen oder eben bei Dienstfahrten genutzt werden. Stationiert sind sie bei der jeweiligen Person zuhause.
    Für Kreisbrandmeister, die einen eigenen Einsatzabschnitt zu betreuen haben, gibt es ebenfalls die Möglichkeit, ein Privatfahrzeug entsprechend auszurüsten, wenn sie es denn wollen. Offizielle Fahrzeuge stehen hier bei uns aber seitens des Kreises nicht zur Verfügung.


    Für den OrgL und die LNA werden keine eigenen Fahrzeuge seitens der HiOrg vorgehalten (zumindest in unserem Kreis nicht). Lediglich für den EL-RD gibt es wechselnd mit den Diensten ein offizielles Fahrzeug (aber die haben auch keine Berechtigung für die Privat-Pkw).

  • Bevor man sich über die "Innovation" das Maul zerreißt: Vorausgegangen war eine Verfügung (vor ca. zwei Jahren?), die den ganzen entstandenen Wildwuchs unterbinden sollte.
    Jetzt wurde halt ne offizielle, landeseinheitliche Regelung für die KBMs geschaffen und der RD mal wieder vergessen. Aber das wurde ja jetzt nachgebessert.
    Und natürlich ist ein ganz offizielles Dienstfahrzeug ne tolle Sache, aber erstens kostet das Geld (der eine oder andere Landkreis steht eh unter dem Rettungsschirm) und zweitens ist das auch für die "User" nicht unbedingt komfortabel.
    Und ja: Die Pressemitteilung ist Rotz.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Ich hab so etwas immer schon nicht gut geheißen. Drei gebrauchte Ford Focus o.ä. in weiß mit SoSi-Anlage sollten für 50.000-60.000 Euro zu bekommen sein. Mit Behördenrabatt werden auch Neuwagen nicht sechsstellig werden. Sorry, aber das muss ein Kreis zahlen, wir reden hier von der höchsten Führungsinstanz eines Kreises.
    Wir haben bei uns zwei Notärzte die in RLP als LNA auch Dienst tun. Die erzählten mal, dass sie eine Magnet-SoSi-Anlage weitergeben und dann mit dem Privat-PKW im Bedarfsfall fahren. Unsere Gegenfrage ob die denn auch im Fahrzeugschein steht bzw. ob seine KFZ-Versicherung davon weiß brachte als Antowort zu Tage, dass man dies mal prüfen müsse. Für mich persönlich ein unhaltbarer Zustand.

  • Wir haben bei uns zwei Notärzte die in RLP als LNA auch Dienst tun. Die erzählten mal, dass sie eine Magnet-SoSi-Anlage weitergeben und dann mit dem Privat-PKW im Bedarfsfall fahren. Unsere Gegenfrage ob die denn auch im Fahrzeugschein steht bzw. ob seine KFZ-Versicherung davon weiß brachte als Antowort zu Tage, dass man dies mal prüfen müsse. Für mich persönlich ein unhaltbarer Zustand.

    Also in Bayern gibt es damit keine Probleme. Alle privaten Fahrzeuge haben eine entsprechende Eintragung und sind ebenfalls entsprechend versichert. Ob der Kreis jetzt bezuschusst weiß ich nicht (Im Falle der LNA/OrgL gehe ich aber davon aus). Klarer Vorteil ist halt, dass man den LNA auch entsprechend als Bedarfs-NEF einsetzen kann, wenn es mal eng wird.
    Und aufgrund der geografischen Lage ist es bei unseren OrgL ebenfalls sinnvoll, ein Privatfahrzeug umzurüsten, da man somit entsprechend der Lage eines Ereignisses flexibel alarmieren kann. Auch ist ein Einspringen als EL-RD möglich, sollte der regulär diensthabende wegen eines anderen Ereignisses mal nicht greifbar sein. da man den ja schon ab zwei RTW bzw. bei jedem BMA mit alarmiert, kann das durchaus schon mal passieren, das solche Paralleleinsätze auftreten.


    Alles in allem: Das System hat sich bewährt und wird erfolgreich praktiziert.

  • Ich kann ja bis zu einem gewissen Grade verstehen, dass man auf NRW rumhackt wegen den auch so schlimmen Berufsfeuerwehren und Umsetzung des Notfallsanitäters, etc. Aber dann, wenn´s mal wieder Überhand nimmt, gucke ich einfach nach Bayern. Versteh es nicht falsch, aber in manchen Bundesländern gibt es einen Rettungsdienst, und in anderen spielt man irgendwie Rettungsdienst. Dieses Kuddelmuddel mit EL-RD, mit OrgL, mit EA-RTW und dergleichen gruselt mich. ;)

  • Naja, eigentlich ganz einfach. Der EL-RD wird über das BayRDG vorgeschrieben und koordiniert eigentlich alles unterhalb der K-Schwelle ab 2 RTW.


    LNA und OrgL geben das BayKSG vor. Erklärt sich von selbst.


    Und die EA-RTW - was man hier UG-Rett nennt - ist eine Rückfallebene für den eigentlichen RD, wenn es mal eng werden sollte. Dabei sind die Fahrzeuge auch nicht anders besetzt als die des regulären RD bzw. sie unterliegen den selben Auflagen und Eintreffzeiten wie ein HA-Fahrzeug. Nicht selten fahren auf diesen RTW auch dienstfreie Hauptamtliche. Insofern gibt es für den Patienten keinen Nachteil. In Zeiten von Vorhaltekürzungen (besonders nachts) sind die UG in vielen Gebieten Gold wert.
    Mit der Umsetzung der NFS wird sich das System wahrscheinlich so nicht weiterführen lassen, vermute ich. Aber wir werden sehen.


    Eigentlich alles ganz einfach und für die Bevölkerung nicht wirklich schädlich, oder?

  • Aber dann, wenn´s mal wieder Überhand nimmt, gucke ich einfach nach Bayern.


    Diese dummen Bayern mit ihrer landesweit einheitlichen Fahrzeugbeschaffung... und ihren landesweiten Beschaffungen von Medizinprodukten...
    Oder dem neu eingeführten obersten bayerischen ÄLRD...


    Das sind richtige Idioten... :eyeroll:

  • Ich kann ja bis zu einem gewissen Grade verstehen, dass man auf NRW rumhackt wegen den auch so schlimmen Berufsfeuerwehren und Umsetzung des Notfallsanitäters, etc. Aber dann, wenn´s mal wieder Überhand nimmt, gucke ich einfach nach Bayern. Versteh es nicht falsch, aber in manchen Bundesländern gibt es einen Rettungsdienst, und in anderen spielt man irgendwie Rettungsdienst. Dieses Kuddelmuddel mit EL-RD, mit OrgL, mit EA-RTW und dergleichen gruselt mich. ;)


    Hier pauschal draufhauen und vorher selbst die Billiglösung vorschlagen:


    Drei gebrauchte Ford Focus o.ä. in weiß mit SoSi-Anlage sollten für 50.000-60.000 Euro zu bekommen sein.


    Vielleicht haben die LNÄ und OrgL auch gar keine Lust, in ihrer Freizeit mit solchen Schüsseln rumzufahren.


    Ich selbst war mal eine Zeit lang in der Situation, einen Hintergrund-Führungsdienst mit solch einem Gefährt (Ford-Escort in HiOrg-Lackierung mit Signalanlage) zu absolvieren und wochenweise mit diesem Fahrzeug durch die Landschaft zu fahren. Damals fand ich das okay, weil mein eigenes Auto zu diesem Zeitpunkt ein noch älterer Schrotthaufen war. Heute würde ich das aus verschiedenen Gründen nicht mehr machen. Erstens will man nicht immer mit einer Litfaßsäule rumfahren, zweitens ist man vielleicht vom eigenen Privatfahrzeug gewisse Standards gewohnt, auf die man nicht verzichten möchte.


    Ergo: Entweder ein angemessenes Dienstfahrzeug (und nicht die Billignummer), oder Kompromisse eingehen wie in Hessen. Ich finde das völlig okay, wie das dort jetzt gemacht werden soll.

  • Klarer Vorteil ist halt, dass man den LNA auch entsprechend als Bedarfs-NEF einsetzen kann, wenn es mal eng wird.

    Coole Idee! Schlag ich auch mal vor, damit man mich als Bedarf-Notfallsanitäter einsetzen kann, wenn es mal wieder eng wird. [/ironie] Sorry, fand denn jetzt witzig...


    Nicht selten fahren auf diesen RTW auch dienstfreie Hauptamtliche.

    Nun wieder mal was ernstes: Irgendwie schön, dass es irgendwo im Lande doch noch ein solches Paradis gibt. Hier würden haupt- und nebenamtliche RettAss/NotSan laut lachen und sich auf die Schenkel klopfen, wenn man diese fragen würde, ob man nicht Lust hätte in der Freizeit noch ehrenamtlich einen Spitzenbedarfs-RTW zu besetzen. Nur gegen Kohle. Und in der Freizeit, quasi als Rufdienst? Nur gehen richtig Kohle! Gibt´s nicht? Dann leck mich... (so wäre wohl die Antwort von 99% der Kollegen).


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Erstens will man nicht immer mit einer Litfaßsäule rumfahren, zweitens ist man vielleicht vom eigenen Privatfahrzeug gewisse Standards gewohnt, auf die man nicht verzichten möchte.


    Naja, gerade mit meinem gehobenen Privatfahrzeug hätte ich Besseres zu tun, als es im Einsatzdienst zu benutzen. Und so eine Beklebung kann ja beim Tütafahren auch zum Komfort beitragen. ;) Aber wenn es den Bedürfnissen vor Ort entspricht, will ich nicht dran rumkritteln.

  • Coole Idee! Schlag ich auch mal vor, damit man mich als Bedarf-Notfallsanitäter einsetzen kann, wenn es mal wieder eng wird.


    Das kannte ich von früher her auch. Hintergrund dieser Sache ist, dass bei den Leitstellen die Privatnummern von bestimmten (?) Notärzten hinterlegt sind, die auch LNA sind und die Leitstelle, wenns ganz eng wird, dort anruft und im Hilfe bittet.
    Das passierte in einem "durchschnittlichen" ländlichen Landkreis, soweit mir bekannt, ca. 1 Mal pro Monat.
    Das rechtfertigt nicht die Vorhaltung eines zusätzlichen NEFs.


    In der "Stadt" ist es weniger von Relevanz. Auf dem Land aber durchaus...