Jugendliche kollabieren bei Rieger-Auftritt - Polizei ermittelt - Behörden wussten nichts von Veranstaltung

  • Ah, okay. Habe ich wohl übersehen. Ich schau mir das nach dem Dienst mal an.

    So, hab´s getan. Ich muss sagen, dass er jünger wie 16 wirkt. Das Musikvideo ist gar nicht so schlecht. Aber die Musik von The Doors, The Cure, usw., gefällt mir trotzdem besser. Auch wenn ich selbst eher aus der Technoepoche der 90ziger komme (Hyper, Hyper, Döp, Döp, Döp), so fühle ich eher 60ziger und 80ziger Jahre. Aber gut, jetzt kenne ich ihn, den Rieger!


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Letztlich liegt eine Entscheidung, ob unbedeutend oder nicht, nicht in der persönlichen Meinung eines Einzelnen. 255.609 Follower auf Facebook, 1,3 Millionen Follower auf Instagram, wahrscheinlich kaum weniger auf Youtube. Ich denke schon, dass das Wort "unbedeutend" hier nicht so ganz passt. Und letztlich muss man hier auch die Zielgruppe des Künstlers im Hinterkopf haben, zumindest würden bei mir die Alarmglocken angehen. In einer solchen Konstellation...


    Follower kann man auch kaufen :cool_1:
    Aber mal ernsthaft: Wie würdest du einen derartigen Sanitätsdienst planen? Was wäre für dich ein realistischer Personalansatz, welche Risiken gilt es zu beplanen?

  • Letztendlich reichen da zwei SanHelfer mit etwas Erfahrung, die den Einsatz dann kontrolliert ablaufen lassen und nicht panisch die Leitstelle anrufen.

  • Nein. Wenn man im Vorfeld eine vernünftige Gefährdungsanalyse durchführt und in gemeinsamer Abstimmung mit Veranstalter, Ordnungsamt und Management des Künstlers ein valides Sicherheitskonzept erstellt, sowie Reservekräfte intern vorhält, dann hätte die Leitstelle womöglich es nicht mal mitgekriegt, dass da überhaupt was stattfindet.


    Der Nachteil des Ganzen: Das kostet den Auftraggeber natürlich auch ein bisschen was. Allerdings sind grad im Management der Künstler die Ohren nicht ganz verschlossen, wenn es um eine solche Planung geht. Irgendwo ist man ja auch dort um den Star, und natürlich auch um das Bild in der Öffentlichkeit besorgt.


    Große Worte, da Du anscheinend im Thema bist, darf ich fragen, in welcher Größenordnung Du geplant hättest?
    Auch wenn wir derzeit nur die Daten aus dem Zeitungsartikel zur Verfügung haben.

  • Ohne ein valides Sicherheitskonzept kann man keine seriöse Einschätzung des Ganzen machen. Aus diesem Grund ist ja ein gemeinsam erstelltes und abgesegnetes Konzept das A&O eines solchen Einsatzes. Deswegen macht eine jetzt hier in den Raum gestellte Zahl auch keinen Sinn. Gerade auch in Unkenntnis harter und weicher Faktoren zu diesem Einsatz.


    Für mich ist es aber auch immer wichtig, dass SanDienstler eine Lage auch für sich selbst im Vorfeld beurteilen können und dementsprechend eine Rückmeldung geben, wenn sie erkennen, dass zwei SanHelfer eben möglicherweise nicht ausreichend sind.
    Und wenn ich mir das Foto anschaue:

    Das sollte jedem SanHelfer klar sein, dass das mit zwei Mann nicht funktioniert.


    Ich weiß jetzt aber nicht, ob der SanDienst vor Ort nur mit zwei SanH da war. Wenn denn einer da war. ;)

  • Ich sehe da nach wie vor keinen Bedarf für einen Sanitätsdienst. Das es zu einer Massenhyperventilationshysterie kommt ... shit happens. Dann brauch' ich bei jeder Schulaufgabe in Zukunft auch einen Sanitätsdienst.

  • Nun ja, ein gewisses Gefahrenpotenzial sehe ich da schon, wenn ich da hinter den Milchbubi mal mich umschaue. Ich denke schon, dass ein Sanitätsdienst hier nicht verkehrt wäre. Ohne nun irgendwelche Maurer oder Dachdecker zu bemühen sagt mir das schon mein Gefühl. Ich würde einfach mal so 5000 Personen in den Raum werden, wenn ich mir das Bild anschaue (Schätzung).


    Mein Gedankengang:


    1) Viele Menschen
    2) Altersdurchschnitt und Geschlecht (in Verbindung mit dem Grund der Versammlung)
    3) Geschlossene Räumlichkeit ohne viel Platz zum Ausweichen, Hindernisse, Lage der Ausgänge


    Gruß

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • [align=justify]Nun ja, ein gewisses Gefahrenpotenzial sehe ich da schon:


    1) Viele Menschen
    2) Altersdurchschnitt und Geschlecht (in Verbindung mit dem Grund der Versammlung)


    Aus 1. + 2. ergibt sich der "Hysteriefaktor" jedem bekannt, der die Boygroupkonzertzeiten mitgemacht hat.
    Daraus tendiere ich auch eher dazu, zwei Sanitätshelfer als nicht ausreichend anzusehen - der niedrige Ausbildungsstand kann sicher mit fundierter Einsatzerfahrung kompensiert werden.
    Einsatzküken dürften hier aber eine unvergessliche Feuertaufe erleben - mit dem Risiko überlastungsbedingt Fehler zumachen.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich würde aus meiner Erfahrung mit solchen Veranstaltungen sagen, dass das 2 Trupps mit jeweils einem erfahrenen Helfer eigentlich zu schaffen sein sollten, bei deutlich mehr als 1000 Leuten geg. noch nen KTW dazu wenn man nicht in einer Großstadt ist und schnell nen RTW nachfordern kann. Die Mädels brauchen ja keine ausführliche Behandlung sondern vor allem: Ruhe, was zu trinken/Essen, ein bisschen Zeit und Beobachtung. :i_am_so_happy:

  • bei deutlich mehr als 1000 Leuten geg. noch nen KTW dazu wenn man nicht in einer Großstadt ist und schnell nen RTW nachfordern kann.

    Das kann auch ein Trugschluss sein zu denken, dass in einer Großstadt immer schnell und auch ganz viele RTW zur Verfügung stehen! Dem ist erfahrungsgemäß hier mindestens 2 bis 3 mal am Tag für jeweils ein bis zwei Stunden eben nicht so. Spitzenauslastung eben...


    Ein Sanitätsdienst sollte grundsätzlich unabhängig vom öffentlich organisierten Rettungsdienst geplant werden. Denn der ist eben nicht aufgrund der Grundlage einer Großveranstaltung geplant worden, sondern für den Alltag. Meistens ohne große Reserven.


    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ein gewichtiges Problem ist, dass die Veranstaltung nicht isoliert läuft, sondern in einem Einkaufszentrum stattfindet. Das heißt, wenn man bzgl. der Laufwege der normalen Kundschaft Pech hat, und im Prinzip wird das so sein, dass alle Kunden im Einkaufscenter die Anwesenheit des SanD wahrnehmen und im Zweifelsfall in Anspruch nehmen.
    Die Grundfläche des Centers liegt bei 44 500 m², keine Ahnung, wieviel Kundschaft im Stundenschnitt dort auftaucht... 10 000 Mann? Dann kann man im Grunde schonmal statistisch hochrechnen, ob man zum Einsatz kommt.
    Blöderweise kann es dann noch dazu kommen, dass man einmal quer durchs Center läuft... ggfs. RD anfordern usw. usf... Dann können zwei Mann schonmal 20 Minuten weg sein, ohne der eigentlichen Veranstaltung dienlich zu sein... Und so kommt dann Eins zum Anderen.


    Deswegen ist eine polyvalente Betrachtung mit allen Beteiligten immer ganz praktisch vor solchen Geschichten. :pfeif:

  • Ich finde, das Bild gibt nicht viel her, um zu beurteilen, welche Einsatzstärke man dort braucht. Wir haben hier in der Nähe ein großes Einkaufszentrum, mit regelmäßigen Events, wie Moonlightshooping, Verkaufsoffener Sonntag, oder andere Schnäppchenveranstaltungen. Da ist das, was man da auf dem Bild sieht, nichts gegen. Und trotzdem geht das auch ohne eigenen Sanitäts - oder Rettungsdienst gut. Klar: Es kommt dort immer mal wieder zu Einsätzen, aber nicht in einer solchen Masse, dass es einen Sandienst erfordert. Selbst für mobile Schlittschuh-Hallen, Bierzelte, usw. gibt es das nicht (oder höchst selten).


    Eine Panik kann es immer geben, auch vor den um 50% reduzierten Handtaschen.


    Viel wichtiger als das Vorhalten von Sandiensten finde ich bei solchen Situationen den Einsatz von Ordnern und Sicherheitskräften, die dafür sorgen, dass alles in geordneten Bahnen läuft.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Eine Panik kann es immer geben, auch vor den um 50% reduzierten Handtaschen.


    Genau, da müsste man beim Winterschlussverkauf auch in jedem Kaufhaus einen SanDienst installieren. Ebenso wenn Landschulheimklassen im Supermarkt feststellen, dass beim Schnaps keine Alterskontrolle stattfindet.

  • Da weiß ich es zufällig: Es war ein KTW als Sandienst vor Ort, andere Rettungsmittel hat der soweit ich weiß nicht gebraucht, allerdings war unsere Polizei (Einsatzeinheit/Bereitschaftspolizei) mit dem Räumen gut beschäftigt.