http://www.band-online.de/pdf.…me=Eckpunktepapier%202016
ZitatAlles anzeigenM. Fischer · E. Kehrberger · H. Marung · H. Moecke · S. Prückner · H. Trentzsch · B. Urban · Fachexperten der Eckpunktepapier-Konsensus-Gruppe
Zusammenfassung
Hintergrund und Ziel der Arbeit. Das Eckpunktepapier
aus dem Jahr 2007 hat wichtige
Rahmenbedingungen und Ziele definiert,
die als Grundlage für Strukturanforderungen
und die notfallmedizinische Planung
dienten. Die steigenden Anforderungen
an die notfallmedizinische Versorgung der
Bevölkerung machen es erforderlich, das
Eckpunktepapier 2007 zu aktualisieren und zu
erweitern. Das Ergebnis der Überarbeitung
wird in diesem Artikel präsentiert.
Material und Methoden. Der Entwurf
für das neue Eckpunktepapier wurde
auf einem Symposium mit Vertretern
der an der notfallmedizinischen
Versorgung beteiligten Fachgesellschaften/
Institutionen/Organisationen ausgearbeitet
und in einer Plenumsitzung vorgestellt.
Zur exakten Begriffsbestimmung wurde
ein Glossar erstellt. In einem zweistufigen
Konsensusverfahren wurden alle Dokumente
in einem Umlaufverfahren überarbeitet
und endgültig zur Abstimmung gebracht.
Am Konsensus zum Eckpunktepapier
beteiligten sich insgesamt 30 Fachgesellschaften/
Institutionen/Organisationen. Die
Zustimmungsrate entsprichtmit 96,7%einem
starken Konsensus.
Ergebnisse. Das „Eckpunktepapier 2016“
enthält nun Empfehlungen zur notfallmedizinischen
Strukturplanung und zum
notfallmedizinischen Vorgehen gemäß den
geltenden Leitlinien und Anforderungen
an die geeignete Zielklinik. Zusätzlich zu
den bisherigen Tracerdiagnosen Schädel-
Hirn-Trauma, Schlaganfall, Schwerverletzte/
Polytrauma und ST-Hebungsinfarkt wurden
in die Überarbeitung Empfehlungen zum
plötzlichen Kreislaufstillstand und zur Sepsis
aufgenommen. Betrachtet wurden jeweils die
Prozessqualität der Rettungsleitstelle, Anforderungen
für Diagnostik und Therapie durch
Notarzt und Rettungsdienst, Einsatztaktik und
Zeitmanagement, die klinische Erstversorgung
in einem geeigneten Krankenhaus sowie
Instrumente des Qualitätsmanagements.
Zusätzlich sind die Besonderheiten bei
der Versorgung pädiatrischer Patienten
aufgeführt. Außerdem enthält das Papier
Kernempfehlungen zum ersten Glied der
Rettungskette (Risikoaufklärung, Erste Hilfe
und Notruf ).
Diskussion. Das „Eckpunktpapier 2016“
berücksichtigt somit die gesamte notfallmedizinische
Prozesskette vom Eintritt
des Notfalls und dem Notrufeingang in
der Rettungsleitstelle über die notärztliche/
rettungsdienstliche Versorgung bis zur
Weiterbehandlung imKrankenhaus und dient
damit als Leitfaden für die integrierte Bedarfsplanung
einer erreichbarkeitsorientierten
Notfallversorgung.
Notfall Rettungsmed DOI 10.1007/s10049-016-0187-0