Personalprobleme in der Berliner Feuerwehr mit Auswirkungen auf den Rettungsdienst

  • Die BZ aus Berlin berichtet über die erheblichen Überstunden in der Berliner Feuerwehr, der Nichteinhaltung von Hilfsfristen u.a.m.:


    http://www.bz-berlin.de/berlin…onalnot-lebensgefaehrlich

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Gedankenspiel:


    Die Disposition der privaten KTW in die Hände der BF legen und mit der großen Berliner KTW-Flotte die RTW von Kleinsch**ß-Einsätzen befreien.

    Wer bedient denn dann die ganzen Krankentransporte? Dieses Gedankenspiel gab es hier auch schon öfters, dass doch die KTW die Scheiß-Einsätze weg fahren sollen. Nur sind die KTW mit ihren Krankentransporten auch schon maximal ausgelastet. Ähnlich wie Berlin wird auch bei uns bald ein Modellversuch mit Notfall-KTW eingeführt. Bin gespannt wie sich das machen wird? Mehr als in Berlin, da wir mit den Hilfsfristen i.d.R. keine wirklichen Probleme habe. Ich bin einem BLS+ALS+Notarztmodell gar nicht so abgeneigt. Nur werden wir dann ggf. vielleicht nicht mehr so viele RettAss und NotSan brauchen. Und laut Destatis von 2015 sind genau diese deutlich in der Überzahl entgegen der hauptberuflichen RettSan.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich bin einem BLS+ALS+Notarztmodell gar nicht so abgeneigt.


    Würde für die Skills der NotSan nicht verkehrt sein.


    Aber:
    Würde es nicht darauf hinauslaufen wenn man die Grenzen zwischen Liegendtransport, Krankentransport und Notfallrettung wieder klarer ziehen würde?
    Und wenn man eine Aufstockung im KTW bräuchte: Die ist wegen der geringeren Material-, Personal- und Ausbildungskosten deutlich schneller durchzuführen als in der Notfallrettung.

  • Würde für die Skills der NotSan nicht verkehrt sein.


    Aber:
    Würde es nicht darauf hinauslaufen wenn man die Grenzen zwischen Liegendtransport, Krankentransport und Notfallrettung wieder klarer ziehen würde?
    Und wenn man eine Aufstockung im KTW bräuchte: Die ist wegen der geringeren Material-, Personal- und Ausbildungskosten deutlich schneller durchzuführen als in der Notfallrettung.

    Dazu müsste man aber ein Zwischending in den Entgelten einführen, wenn es anstatt Krankentransport und Notfallrettung noch ein Zwischending eingeführt wird. Ich wäre offen dafür.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Für Niedersachsen unterscheidet sich die Besatzung zwischen RTW und N-KTW nicht wenn beide Notfallrettungsdienstes machen. Was sollen dann N-KTW in der Region Hannover bringen?

  • RTW = RA/NFS als Transportführer


    N/KTW = RS als Transportführer


    Wenn man das so macht, braucht man mehr RS und weniger NotSan. Fände ich gut!



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  • Für Niedersachsen unterscheidet sich die Besatzung zwischen RTW und N-KTW nicht wenn beide Notfallrettungsdienstes machen. Was sollen dann N-KTW in der Region Hannover bringen?

    Mirt der jetztigen Gesetzeslage nichts. Ist ja ein Modellversuch. Aber ich bin sicher, da wird drauf geschaut. Und der Einfluss auf die Gesetzgeber ist da auch vorhanden. Schau mal nach, woher der Minsterpräsident ursprünglich mal kam...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Aus Interesse: Gibt es bei euch keine unqualifizierten Krankenfahrten, sitzend und liegend?

    Doch die gibt es. Ja nach Beqeumlichkeit verschwimmen da (leider) die Grenzen. Ausbaden muss es immer die große Leitstelle, wenn die kleinen Anbieter nicht mehr können oder wollen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Problem ist nur, dass es mehr RettAss/NotSan gibt als RettSan. Könnte ein Problem werden. Destatis hat Zahlen dazu, was die Anzahl von Beschäftigten im Rettungsdienst betrifft, aufgedröselt in Hilfsarbeiter und Fachkräfte.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • In Karlsruhe suchen sie für den KTP glaube ich 20 RS. Das ist Spiegelbildlich für ganz BaWü. NotSan und RettAss sind nicht grade in großer Menge vorhanden auf dem Markt, aber RS noch viel weniger.

  • aber RS noch viel weniger.

    Das haben ja auch in den "guten alten Zeiten" die Zivis gemacht.


    Man könnte einfach wieder die Wehrpflicht einführen und schon wäre das Personalproblem gelöst. :ironie:

    Views and opinions are my own.


    “The electric light did not come from the continuous improvement of candles.” - Oren Harari

  • Das haben ja auch in den "guten alten Zeiten" die Zivis gemacht.


    Man könnte einfach wieder die Wehrpflicht einführen und schon wäre das Personalproblem gelöst. :ironie:


    Oder die FSJler, BufDis oder Ein-Euro-Jobber besser zahlen :ironie:

  • Tja, die wirtschaftliche Lage ist halt einfach zu gut um leicht vernünftige Angestellte zu finden. Ich kenne ein paar Leute, die seit Monaten erfolglos versuchen, Mitarbeiter zu finden. Und das obwohl das Anforderungsprofil sich auf "muss morgens halbwegs zuverlässig da sein" beschränkt und die relativ gut zahlen würden.

  • Ich würde ein System aus NKTW mit 2x RS und wenigen RTW mit besser, praxisnäher ausgebildeten NotSan für die meisten der jetzigen NA- Indikationen optimal finden. Dazu eventuell einen (meist luftgebundenen?) Notarztzubringer für entsprechende Indikationen. Mal ehrlich, auch wenn das viele nicht hören wollen - ein RS in der Ausbildungsform die es damals vielerorts gab reicht für 60-70% der Gesamreinsätze (KTP, Sturz, Verletzt, Kopfplatzwunde, Erkrankt....). Man müsste die Leute halt zusätzlich eine Woche oder so im sicheren Erkennen von ALS- Indikationen schulen. Der dreijährig ausgebildete Notfallsanitäter ist, wenn man seine Ausbildung noch mal umstrukturiert und den vielen unsinnigen Balast durch Notfallmedizin ersetzt, mit Sicherheit in der Lage ACS, Anaphylaxie, Krampfanfälle, Asthma usw alleine sicher abzuarbeiten. Wäre ein großes Ersparnis für den Beitragszahler und wie ein anderer User schon schrieb gut für die Skills der NotSan. Scheitert aber halt an zahllosen Ebenen. Die BF Berlin ändert ja glaube ich nix am Indikationskatalog NOTF / NOTF NA, sondern disponiert jetzt halt bestimmte Bilder die bisher NotF waren als Notfalltransport mit dem "NKTW" (also eigentlich genauso wie auch häufig die Notfallrettung?) oder?

  • In der Theorie klingt das alles nett und gut, ja. Ich habe in drei Jahren Ausbildung eben meine Meinung zu dem Lehrplan und insbesondere der Anlehnung an die BFSO der Krankenpflege mit dem Lernfeldkonzept entwickelt. Ich lasse dir aber natürlich deine Meinung und sehe ja auch nicht nur negatives daran. Den Lehrplan findet man unter Lehrplan Notfallsanitäter Bayern auf Google.

  • "Problem" ist evtl. auch das Dialysepatienten die Laufen können oder einen Rolli brauchen auch mit dem KTW in Berlin gefahren werden. Der Patient könnte ja nachbluten.
    In z.B. Frankfurt am Main wird Dialyse überwiegend von Liegendmietwägen erledigt und KTW sieht man nur wenn Patient Sauerstoff benötigt.
    Das gleiche ist mit Patienten die zur Bestrahlung müssen.


    Dazu waren zumindest letztes Jahr in Berlin die RS noch Mangelware und die privaten KTW-Unternehmen auf der Suche nach Personal. Liegt aber wohl auch an 8,50 € Stundenlohn.


    Taubenzüchter
    In Karlsruhe hat überwiegend das DRK die Personalprobleme. Deren offene Stellen sind deutlich im 2stelligen Bereich.