Telenotarzt Berlin

  • Hi!
    Berlin rüstet seinen RD zu einem hochmodernen, innovativen RD auf. Alles neu, kostensparend und das beste was die da jetzt aufziehen....


    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Hi
    vorsichtshalber :ironie:

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Irgendwie klingt es für mich danach, als ob dieser Tele-Notarzt teilweise als Ersatz eines vor Ort Notarztes eingesetzt werden soll (und zwar nicht nur bei Analgesie). Höre ich das richtig raus?

  • Hi!

    Irgendwie klingt es für mich danach, als ob dieser Tele-Notarzt teilweise als Ersatz eines vor Ort Notarztes eingesetzt werden soll (und zwar nicht nur bei Analgesie). Höre ich das richtig raus?

    Also falls das so sein sollte, könnte man das ja tatsächlich als Fortschritt bezeichnen und verkaufen...
    Also eher nein.


    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Das wird mit Sicherheit nicht über Digitalfunk laufen wenn es Video enthalten soll. Der corpuls und die Sprache ginge natürlich theoretisch über TETRA, würde mich aber wundern. Denn dann ist die Zelle ziemlich zu.

  • Hat jemand praktische Erfahrungen mit Telemedizin in der präklinischen Notfallmedizin? Ich stelle mir das ziemlich schwierig vor, wenn in kritischen Situation eine Kraft verloren ist, oder noch schlimmer, beide Aufgaben parallel wahrnimmt. Wäre sehr interessiert, ob diese Vorstellung berechtigt ist.

  • Die Berliner BF nutzt Zoll, die HiOrgs und die Bw nutzen Pyhsio und Corpuls. Bei so einem kunterbunten Haufen wird es also wohl keine einheitliche Lösung geben, wie sie in Aachen, Euskirchen, Kreis Heinsberg oder Greifwald eingeführt sind bzw. werde - via GSM-Netz. Mal schauen.

  • Zitat

    Hat jemand praktische Erfahrungen mit Telemedizin in der präklinischen Notfallmedizin? Ich stelle mir das ziemlich schwierig vor, wenn in kritischen Situation eine Kraft verloren ist, oder noch schlimmer, beide Aufgaben parallel wahrnimmt. Wäre sehr interessiert, ob diese Vorstellung berechtigt ist.


    Das Schwierige ist, dass der, der mit dem Arzt kommuniziert ständig an der Grenze zur Überforderung schwebt, weil er seine Aufmerksamkeit zwei-teilen muss.


    Meiner Meinung nach funktioniert Telemedizin in Notfällen nur dann, wenn ein kompetentes Team übliche Standards abgearbeitet hat, und nun an Entscheidungspunkten um Rat und Erfahrung bittet.


    Wenn Hönky und Tönky versuchen einen STEMI unter Anleitung zu Versorgen, wird es schief gehen.



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    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Hat jemand praktische Erfahrungen mit Telemedizin in der präklinischen Notfallmedizin? Ich stelle mir das ziemlich schwierig vor, wenn in kritischen Situation eine Kraft verloren ist, oder noch schlimmer, beide Aufgaben parallel wahrnimmt. Wäre sehr interessiert, ob diese Vorstellung berechtigt ist.





    In wie fern ist eine Kraft verloren? Man muss sich einspielen - wie immer bei neuen Dingen. Du hast ja nicht von heute auf morgen das System im Auto. Du als RD-Personal wirst geschult, der Tele-NA wird speziell geschult - es ist eine andere Art der Kommunikation. Aber es unterhalten sich immer noch zwei Profis.
    Der Tele-NA kann all das übernehmen, wo keine handwerklichen Fertigkeiten eines NA im RD-Alltag gefordert sind. In Aachen ist das wohl überwiegend die Analgesie. Er kann eine Art Supervisor sein, koordinieren, er protokolliert den Einsatz, Ratschläge geben und selbst mal einem überfragten NA vor Ort weiterhelfen.
    Der Tele-NA übernimmt für alles, was er anweist, die Haftung - ausgenommen sind handwerkliche Fehler des nicht-ärztlichen Personals. Sobald ein NA leibhaftig vor Ort erscheint, übernimmt dieser die Verantwortung.


    Der Tele-NA kann den Alltag entzerren. Er reduziert Alarmierungen des fahrenden NA für Non-sens und er gibt dem nicht-ärztlichen Personal rechtliche Sicherheit, welches nun - zwar unter "Anweisung" aber weitestgehend selbstständig - therapieren kann. Ich finde, dass das System richtig angewendet für den gesamten RD und das Personal eine Bereicherung sein kann.

  • Wenn Hönky und Tönky versuchen einen STEMI unter Anleitung zu Versorgen, wird es schief gehen.


    Auch wenn das den ein oder anderen Deppen verleiten wird, ist das System dafür nicht gedacht. Da müssen dann entsprechende Sicherheitsmechanismen greifen.

  • Ausgehend von 42 Std. wöchentlicher AZ ergeben sich 168 Std. monatlich.
    Pro Schicht zwei Ärzte (und das wird dieser RD-Bereich aufgrund der Einsatzzahlen ja hergeben).
    Urlaub, Krankheit, Fortbildung und originäre Tätigkeit (bspw. auf einem NEF) um die Qualität zu erhalten.


    Da sind zwölf Vollzeitstellen schnell erreicht.


    Der BewerberInnen sind ja reichlich vorhanden weil der Arbeitsmarkt sehr viele freie Stellen hat.
    Berlin mit seinem ausgeglichenen Haushalt (finanziert ja auch den Länderfinanzausgleich mit...) stemmt das locker.
    :ironie:

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?


  • Die Tele-NA in Aachen können wohl 3 - 5 Einsätze parallel betreuen, pro Einsatz sind sie max. 8 - 10 Minuten in der Leitung.
    Man muss das einfach mal rechnen, wie viele Einsätze der NA für Lappalien rausfährt bzw. was ein Tele-NA davon abarbeiten könnte.

  • ...die ?Lappalien? könnte der NotSan problemlos selber abarbeiten und die o.g. Analgesie als Beispiel (wenn man die nicht gleich unter Lappalien zählt) ebenfalls. Ich bleibe dabei: Geldverschwendung um ein ärztliches System irgendwie aufrechtzuerhalten. Steckt das ganze Geld in Fortbildung des Personals, dann ist das Personal auch ohne einen teuren Telefonjoker kompetent, der in den wirklich lebensrettenden Fällen (Airwayproblem z.B.) auch keine Hilfe ist. Aber wie immer muss man in D alles komplizierter machen als nötig.

  • ...die ?Lappalien? könnte der NotSan problemlos selber abarbeiten und die o.g. Analgesie als Beispiel (wenn man die nicht gleich unter Lappalien zählt) ebenfalls. Ich bleibe dabei: Geldverschwendung um ein ärztliches System irgendwie aufrechtzuerhalten. Steckt das ganze Geld in Fortbildung des Personals, dann ist das Personal auch ohne einen teuren Telefonjoker kompetent, der in den wirklich lebensrettenden Fällen (Airwayproblem z.B.) auch keine Hilfe ist. Aber wie immer muss man in D alles komplizierter machen als nötig.


    Recht hast du. Nur ist es verwegen zu denken, dass sich die Ärzteschaft wirklich dazu durchringt, dem nicht-ärztlichen Personal flächendeckend die Kompetenzen zu geben. Da ist der Tele-NA in meinen Augen ein Mittelweg.

  • Zitat

    Die Tele-NA in Aachen können wohl 3 - 5 Einsätze parallel betreuen, pro Einsatz sind sie max. 8 - 10 Minuten in der Leitung.


    Wieviele Tele-NA sind dort auf einer Schicht verfügbar?

  • Bei Aachen darf man auch nicht vergessen, dass dies immer noch viel bezuschusst wird von Wissenschaft und Wirtschaft, zumindest was die Infrastruktur angeht. Würde man das als dazu rechnen ist die Frage ob es dann immer noch "günstiger" ist.
    Ein Kollege von mir ist vier dort gefahren und war gespalten in seiner Ansicht. Er sagte, dass er es so ca 3-5 mal verwendet hätte pro Jahr, da es eigentlich nur für die Gabe von Ebrantil, Vomex und Novalgin hilfreich sei. Bei Ketanest kommt ein NA raus, da Atemdepressiv und beim Rest sowieso.
    Das dekte sich mit Erzählungen von Kollegen, die man mal auf einem Kongress oder so traf.