BF Hamburg- befristete Stellen

  • Hi!
    Falls meine kleine Diskussion zur Stellenausschreibung der BF Hamburg nicht hier her passt,bitte verschieben.
    Die Angestellten NFS sollen die Entgeltgruppe (Tarifbeschäftigte):KR 7a Fallgruppe1b TV_L bekommen, hab ich die richtige Tabelle mit Stufe eins 2487,- Euro? (plus 75,-)
    Das wäre ja deutlich weniger als im TVÖD VKA?
    Hamburg hat ja viel Wasser, aber wozu ein Schwimmabzeichen? Und wer hat eine "Befähigung zur Frühdefibrillation"? Und hat man da denn keine Probleme mit dem Personal?
    http://rettungsfachpersonal.de…&postID=409065#post409065
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

    Einmal editiert, zuletzt von DaniRA ()

  • Problem dürfte sein, das HH nicht nach dem TVöD sondern TV-L zahlt. Der ist generell schlechter. Vor allem ist die P8 eine TVöD Einwertung. Im TV-L gibt es bisher m.W. keine NotSan Einwertung. KR7a entspricht einer Krankenschwester/-pfleger. Daran werden sie sich orientieren.


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  • Der TV-L ist für NotSan tatsächlich schlechter, grundsätzlich ist er das nicht. TV-L und TVöD VKA wurden nur nicht zusammen verhandelt, sodass sie wechselnd immer mal besser bzw. schlechter waren. Für RettAss war der TV-L über viele Jahre besser, da die Eingruppierungsrichtlinien den RettAss als EGr. 6 festgeschrieben hatten als im VKA noch lange 5 üblich war. Meines Wissens hat die BF HH bis vor kurzem allerdings E8 für NotSan gezahlt, diese Einordnung auf Kr7 ist mir jetzt auch neu. Hoffentlich wird die Ver.di bei den nächsten Verhandlungen eine Angleichung bzw. Besserstellung erreichen.


    Generell muss man sagen, dass die BF HH im Vergleich mit anderen Rettungsdiensten mit Sicherheit eine leichtere Rekrutierung hat. Wie die meisten Metropolen ist Hamburg sehr beliebt, viele Menschen wollen dort arbeiten. Die BF Hamburg bietet im Vergleich zu allen anderen Hamburger Organisationen als einzige eine Beteiligung an der Notfallrettung in nennenswertem Maßstab (100%, keine Krankenbeförderung) in langen Schichten (nur 12h bzw 24h, für Angestellte afaik nur 12h) in bis zuletzt einer unverlängerten 39h Woche. Die meisten Rettungsdienste in Hamburg zahlen leider sehr schlecht, darüber finden sich etliche Dokumentationen hier im Forum, sodass die aller meisten bei der BF deutlich besser verdienen. Im Fazit im Vergleich zu den meisten Firmen: bessere Schichten, weniger Arbeitszeit, mehr Geld, Einsatz tatsächlich in der Notfallrettung, keine Krankentransporte, Verbeamtungsmöglichkeit. Das zieht schon...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Die Frage, die ich mir davon ganz losgelöst stelle ist, ob das Stellenangebot zurzeit überhaupt sonderlich interessant ist. Aufgrund des Personalmangels gibt es so viele unbefristete Stellen mit zum Teil besseren Konditionen. Lockt man da mit den zwei Jahren noch jemanden, der wahrscheinlich auch gerade noch frischer NotSan ist, wirklich hinter dem Ofen hervor?

  • Zitat

    Die Frage, die ich mir davon ganz losgelöst stelle ist, ob das Stellenangebot zurzeit überhaupt sonderlich interessant ist. Aufgrund des Personalmangels gibt es so viele unbefristete Stellen mit zum Teil besseren Konditionen. Lockt man da mit den zwei Jahren noch jemanden, der wahrscheinlich auch gerade noch frischer NotSan ist, wirklich hinter dem Ofen hervor?

    Wer Interesse an Feuerwehr hat und den BMW anstrebt, inHH wohnt und recht jung ist, die wahrscheinlich schon.


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    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Der TV-L ist für NotSan tatsächlich schlechter, grundsätzlich ist er das nicht. TV-L und TVöD VKA wurden nur nicht zusammen verhandelt, sodass sie wechselnd immer mal besser bzw. schlechter waren. Für RettAss war der TV-L über viele Jahre besser, da die Eingruppierungsrichtlinien den RettAss als EGr. 6 festgeschrieben hatten als im VKA noch lange 5 üblich war. Meines Wissens hat die BF HH bis vor kurzem allerdings E8 für NotSan gezahlt, diese Einordnung auf Kr7 ist mir jetzt auch neu. Hoffentlich wird die Ver.di bei den nächsten Verhandlungen eine Angleichung bzw. Besserstellung erreichen.


    Generell muss man sagen, dass die BF HH im Vergleich mit anderen Rettungsdiensten mit Sicherheit eine leichtere Rekrutierung hat. Wie die meisten Metropolen ist Hamburg sehr beliebt, viele Menschen wollen dort arbeiten. Die BF Hamburg bietet im Vergleich zu allen anderen Hamburger Organisationen als einzige eine Beteiligung an der Notfallrettung in nennenswertem Maßstab (100%, keine Krankenbeförderung) in langen Schichten (nur 12h bzw 24h, für Angestellte afaik nur 12h) in bis zuletzt einer unverlängerten 39h Woche. Die meisten Rettungsdienste in Hamburg zahlen leider sehr schlecht, darüber finden sich etliche Dokumentationen hier im Forum, sodass die aller meisten bei der BF deutlich besser verdienen. Im Fazit im Vergleich zu den meisten Firmen: bessere Schichten, weniger Arbeitszeit, mehr Geld, Einsatz tatsächlich in der Notfallrettung, keine Krankentransporte, Verbeamtungsmöglichkeit. Das zieht schon...


    Johannes es tut mir leid aber da muss ich dir widersprechen. Eine Metropolregion ist schön und gut aber der ganze Spaß muss noch bezahlbar sein. Die Mieten in Hamburg sind in den letzten Jahren auch drastisch gestiegen und mit einem EG6 Gehalt ist das gar nicht mehr so einfach. Wenn ich dann auch nur befristet werde, dann würde ich defintiv diese Stelle nicht nehmen.

  • In HH ist die BF eben alternativlos. Klar kann man bei der RKiSH, dem RVS oder im Landkreis Harburg ganz toll MZF fahren, das mehr an Geld wandelt man dann aber in Sprit um, von Dauerstau und teilweise furchtbaren Diensten (6-12 o.ä.) ganz zu schweigen.
    Und nicht zuletzt kann man bei 3 12h-Diensten pro Woche ohne Probleme noch einen 450€-Job machen.



    Wenn man mit der Art des Rettungsdienstes klar kommt ist das durchaus eine attraktive Stelle, ohne echte Alternativen.

  • Johannes es tut mir leid aber da muss ich dir widersprechen. Eine Metropolregion ist schön und gut aber der ganze Spaß muss noch bezahlbar sein. Die Mieten in Hamburg sind in den letzten Jahren auch drastisch gestiegen und mit einem EG6 Gehalt ist das gar nicht mehr so einfach. Wenn ich dann auch nur befristet werde, dann würde ich defintiv diese Stelle nicht nehmen.


    Ich sage auch nicht, dass man für diese Stelle unbedingt nach Hamburg ziehen würde, außer man möchte vielleicht irgendwo weg, sich weiter entwickeln und Erfahrung sammeln, oder aus sonstigen Gründen zur BF Hamburg. Allerdings in der Region ist es ein sehr attraktives Angebot. Und auch im nationalen Vergleich jetzt nicht derart schlecht, wenn man von der Kr7 / P8 Geschichte absieht. Viele Kollegen sind entfristet worden, viele sind verbeamtet und in ihrer Angestellten Zeit darauf vorbereitet worden. Und ehrlich gesagt, schaffen es sehr viele Menschen, von deutlich weniger als EGr 6 in Hamburg brauchbar zu leben. Frag mal die Mitarbeiter der Hilfs- und sonstigen Krankentransportorganisationen.

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  • Und nicht zuletzt kann man bei 3 12h-Diensten pro Woche ohne Probleme noch einen 450€-Job machen.


    Und genau das finde ich ist sehr bedenklich. Wenn es darum geht, dass man sich irgendwie ein neues Auto kaufen will oder Urlaub und deswegen noch einen Nebenjob hat, dann ist das eine Sache.
    Wenn ich mir aber meine Miete nicht leisten kann und am Essen spare und deswegen einen weiteren Job neben einem Vollzeitjob, Kinder usw. annehmen muss, dann ist das sehr traurig.
    Und Hamburg hat defintiv ein Wohnungsmangel.

  • Ich denke, wir sind uns einig, dass der TVöD mit der P8 Eingruppierung den anzustrebenden Standard der Vergütung von Notfallsanitätern darstellt. Die Entgeltgruppe 6 im TVöD VKA oder TV-L mit all ihren Zulagen halte ich für Rettungsassistenten derzeit aber für sehr wohl in Ordnung, letztlich sind das Bedingungen, für die man lange kämpfen musste und die sich ja erst seit relativ kurzer Zeit flächendeckend im öffentlichen Dienst durchgesetzt haben. Viele andere Tarifverträge hängen in beiden Punkten noch weit hinterher. Und eine unverlängerte Arbeitszeit ist definitiv ein Pluspunkt. Insgesamt ist hier noch Luft nach oben, aber schlecht ist es nicht.


    Ob man nun lieber bei einer umliegenden Kreisrettung in 48h Notfallrettung und Krankentransport fahren möchte, steht ja jedem frei. Ich würde es derzeit vermutlich tun, wenn ich mir keine weitergehende Karriere bei der BF vorstellen kann. Im Vergleich zu den Krankentransportunternehmen inklusive der HiOrgs, die teils 6-8h bei regulären 48h pro Woche ohne Bereitschaftszeit für deutlich weniger Gehalten bieten, ist die BF klar die bessere Alternative.


    Den Wohnungsmangel gibt es, mit einem Arbeitsvertrag im öffentlichen Dienst ist man aber unter den beliebteren Mietern. Und ich habe nun lang genug in Hamburg gelebt um behaupten zu können, dass man für Miete und Essen keinen Nebenjob braucht. So schlimm ist es dann wieder auch nicht.

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  • Zu dem Thema gehören mehrere Punkte. Neben der Bezahlung, der Arbeitszeit, dem Fahrtweg und den Krankentransporten geht es meiner Meinung auch darum, ob man das spezielle Einsatzspektrum einer Großstadt ertragen kann. Nach meinen Erfahrungen gehören dazu viel Schlepperei, viele Bagatellen, häufige Einsätze mit Alkohol, Drogen und Gewalt, wenig Entscheidungsspielraum aufgrund der hohen NEF-Verfügbarkeit und sehr hohe Einsatzzahlen. Ich halte das für kein Zuckerschlecken.
    Am Stadtrand ist es interessanterweise in vielen Dingen anders. Vom arbeiten her ist die Landrettung immer noch unschlagbar.

    "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. "

  • Ich kenne da HH nicht gut genug aber in Frankfurt habe ich regelmäßig kein oder nur ein NEF aus Offenbach bekommen. Im allgemeinen fährt man mit Sicherheit mehr Unsinn aber aufgrund der Masse auch öfter mal spannende Sachen.

  • Ich habe in beidem gearbeitet, in der Landrettung wie in der Stadtrettung.


    Auch bei der Feuerwehr, bei der ich seinerzeit gearbeitet habe, gab es Angestellte, die wiederum in Krankentransport und Rettungsdienst aufgeteilt waren. Gerade bei den RTW´s wurden nur befristete Stellen ausgeschrieben, die zur Überbrückung gedacht waren, bis genügend Feuerwehrbeamte zum Notfallsanitäter ausgebildet waren. Das ist zwar bis heute noch nicht passiert, aber das ist eine andere Sache. Die Begründung für die fortlaufende Befristung war, dass Feuerwehrbeamte günstiger als die Angestellten seien.
    Ein weiterer Punkt, den Dienstwagen angesprochen hat, hat sich dort auch wiedergefunden. Viele Angestellte blieben nur für eine relativ kurze Zeit, einfach weil sie sowohl die Masse der Einsätze, als auch deren Art (viele Einsätze in sozial schwachem Gebiet, Obdachlosenheime etc.) nicht lange aushielten und sich auf Stellen in umliegenden Kreisen bewarben, bei denen dies subjektiv weniger ausgeprägt war. Hauptargument war aber auch hier immer die langfristige Perspektive durch unbefristete Einstellung.


    Aber wäre es nicht gerade ein Weg, geeignete und gute Leute zu finden, endlich Schluss mit dieser Befristung zu machen? Gute Leute, die etwas Flexibilität mitbringen und mit einem NotSan-Zeugnis unterwegs sind, haben gerade heute so viele Möglichkeiten, dass gerade die Großstädte sich langsam ihre Gedanken machen sollten. Wolfsburg zum Beispiel übernimmt mit Vorliebe Angestellte NotSan in den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst, wäre ein entsprechendes Programm nicht auch ein Aushängeschild für eine Stadt wie Hamburg?

  • Zitat

    Wolfsburg zum Beispiel übernimmt mit Vorliebe Angestellte NotSan in den mittleren feuerwehrtechnischen Dienst, wäre ein entsprechendes Programm nicht auch ein Aushängeschild für eine Stadt wie Hamburg?


    Hamburg akzeptiert, wie alle BFs seit RettAss Zeiten, die Ausbildung als Zugangsvorausetzung zum mittleren Dienst (QE 2). Du musst aber die körperlichen Voraussetzungen mitbringen und den Einstellungstest bestehen.



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  • Warum regt Ihr Euch denn über das Stellenangebot auf? Das regelt doch Angebot und Nachfrage. Falls Eure Argumente stimmen, dann bekommt die BF Hamburg keine geeigneten Bewerber. Falls nicht, dann werden sie die Stellen besetzen können. Oder irgendetwas dazwischen.

  • Merlin, schon die ersten Angestellten im Mai 2011 wurden explizit darauf aufmerksam gemacht, dass man sich wünscht, sie als Beamte zu übernehmen. Dies geschieht auch in erheblicher Zahl. Natürlich werden die Leute im Rahmen ihrer Anstellung auf die Einstellung vorbereitet. Allerdings zwingen sie natürlich niemanden, daran mitzuwirken. Es wurden auch im Laufe der Jahre sehr viele Angestellte entfristet. Ein Einsatz im Krankentransport gibt es nicht, da die BF HH schlicht keinen Krankentransport betreibt. Dafür gibt es die Hilfsorganisationen und über 50 private Firmen.

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