Was darf es denn kosten?

  • Mir erscheint dieses Unterforum ganz gut geeignet, da es sich um das Thema Fortbildung handelt. Was seid ihr bereit, für eine (gute) Fortbildung aus eigener Tasche auszugeben? So ein Buchstabenkurs liegt schnell bei 600 Euro, aber für eine Fortbildung ohne Abzeichen und bunte Aufnäher auch so viel ausgeben? Es wird ja häufig über schlechte (Pflicht)Fortbildungen gemeckert, aber wer gibt tatsächlich für ein Symposium, für ein Praxistraining oder eine gut geplante Fortbildung Geld aus und wo ist da die Grenze?

  • Leider scheinen sich im „bezahlten“ Bereich die „Hauptsache-billig-Mentalität“ immer mehr zu etablieren. Vor allem im Süden der Republik wollte man ab den 90ern den Mitarbeitern mit Fortbildungen in Seminarhotels auch etwas bieten, scheinbar sind diese Projekte kaum noch zu finden.
    Wenn Preis-Leistung stimmen, darf man auch mal etwas investieren.

  • Hi.
    Für Seminare, Vorträge und Kongresse bin ich bereit etwas aus eigener Tasche zu zahlen. Grob über den Daumen sind die 175-200 Euro für die 3 Tage Kindernotfall Garmisch meine persönliche Grenze. Da kommen ja noch Fahrtkosten und Unterkunft dazu. Da ist dann meine private Grenze erreicht. Einen Buchstaben - Kurs werde ich höchst wahrscheinlich nicht selbst finanzieren. Da sehe ich meinen AG in der Pflicht. Er will gute NotSan - dann soll er auch für gut geschultes Personal sorgen. Leider wird das Ei Traum bleiben, das mein AG erkennt, wie Personal gut qualifiziert wird.
    25-30 Euro für einen 1,5 Stunden Vortrag auf der RettMobil sind auch für zwischendurch in Ordnung.


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    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Also für normale Symposien und Kongresse würde ich auch so grob 10€/h Vorträge oder Workshop ansetzen bei den Studenten/Schüler/Azubi-Preisen (Andere eben mehr).

  • Das ist schwer zu beantworten und auch pauschal für mich nicht festzuhalten. Es kommt auch für mich auf, da ich familiär und auch finanziell eben nicht jedes dritte Wochenende durch die Republik fahren kann, auf die Erreichbarkeit an. Und dann ist es auch eine Frage des Produktes. Ich bin, ist ja bekannt, eher ein Skeptiker was Buchstabenkurse angeht, da ich 600 Euro hier schon frech finde.
    Auffallen tut mir jedoch immer mehr, das es erstaunlicherweise im Bereich Kommunikation, CRM und Methodik/Didaktik echt wenig gibt. Dabei gewinnt das Thema eigentlich immer mehr an Bedeutung.

  • Seit jeher habe ich den Eindruck das die Sichtweise vieler diesbezüglich ist: wer einmal für seine Ausbildung zahlt ist auch bereit in seine Fort- und Weiterbildung zu investieren.


    Auch ich nehme mich davon nicht aus, mittlerweile habe ich aber auch ausreichend Zeit und Geld aufgebracht um es besser zu wissen. Zum einen profitiere ich karrieretechnisch nur von wenigen Lehrgängen; ein Aspekt der mir inzwischen auch wichtig ist. Zum anderen sind die Inhalte meiner zwei Buchstabenkurse- was ich überaus begrüße- nunmehr fester Bestandteil der NotSanAusbildung. Somit ist mein persönlicher Bedarf an hochpreisigen Fortbildungen (fast) gedeckt. Problem dabei ist für mich als Teilnehmer aber vor allem außerhalb von Aufnäherkursen die Qualität zu erkennen. Der Preis ist es nicht! (Dennoch kann ein guter Lehrgang einiges an Kosten generieren)


    Sehr, sehr gute Fortbildungen habe ich tatsächlich als Pflichtveranstaltungen bei meinem Arbeitgeber erleben dürfen. Sicherlich gab es auch bei uns die Zeiten in welchen nach dem Dienst 1,5h Frontalvortrag durch einen Arzt gehalten wurde; selbstverständlich erhielt dieser als Dank die obligatorische Flasche Wein...
    Der erste Schritt war dann vor einigen Jahren das ganze als dreitägige Tagesveranstaltung zu gestalten, mit Einteilung über den Dienstplan. Der nächste Schritt war externe und vor allem hochwertige (und damit auch hochpreisige) Dienstleister mit der Fortbildung zu beauftragen. Von Rettungsdienstschulen bis Tüpass war da einiges geboten. War auch nett. Aber tatsächlich waren die zielführendsten Fortbildung jene die unser LehrRettAss/ Praxisanleiter selbst auf die Beine gestellt hat. Somit ist mein Fazit zu den Pflichtfortbildungen: Mit Engagement der Verantwortlichen sind qualitativ sehr hochwertige Veranstaltungen zu bewerkstelligen. Und damit hätte sich dieses unsägliche private finanzieren von Fort- und Weiterbildungen (von persönlichem Interesse einmal abgesehen) endlich erledigt.

    Manchmal ist das Blatt zwischen den Zeilen auch einfach nur weiß.

  • Also ich würde für eine Tagung, wenns mich brennend interessiert, evtl. 100 ? ausgeben. In meinem Hauptjob bin ich im öD und würde nie eine Schulung selber zahlen. Bei uns brauchst Du die Zustimmung Deiner Führungskraft und wenn die "Ja" sagt, bekommst Du Kost, Logie und Schulung mit Anreise gezahlt. Das ganze als Arbeitszeit. Dabei werden auch Schulungen zur persönlichen Weiterbildung übernommen. Ist in der Steuerkanzlei eines Bekannten genauso!
    Es ist gerade ein Problem der medizinischen Assistenzberufe Schulungen und Weiterbildungen auf eigene Kosten zu machen. Die AG wollen gutes Personal, also müssen sie für die Schulungen sorgen. Es kann nicht sein, dass die RD Mitarbeiter neben der Zeit auch noch Geld investieren.


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  • Auch wenn es blöd klingt, meine Priorisierung auf das System der Work-Life-Balance nötigt mich dazu, mein erwirtschaftetes Einkommen einzig in mein Privat Leben zu investieren.


    FoBi ja gern, aber da sich wirtschaftlich leider in den seltensten Fällen ein Beinfit ableiten lässt, nicht aus meiner Kassen. Dafür sind die Entgelte auch als NotSan noch viel zu gering.


    Aufgrund meines privaten Desinteresse am Rettungsdienst: "zum Feierabend gehört der Papi mir", sehe ich lieber zu mir die Freizeit mit Freizeit zu versüßen.


    Zum Glück bin ich in einem Bereich unterwegs, der viel wert auf Fort- und Weiterbildung legt, daher bekommen wir hier immer ein ordentlich geschnürtes Jahrespaket in der Arbeitszeit, auch extern wird großzügig unterstützt. Durchaus etwas was mich bei meinem AG hält und was mir sehr wichtig ist.

  • Klar, ich hab als Arzt im Zweifel mehr Geld, dafür sind gefühlt die Fortbildungen auch teurer. Bekommen tue ich von meinem lieben Arbeitgeber genau gar nichts, daher ist das auch teures Privatvergnügen. Das betreibe ich aber - so lange ich es mir dank Nebenverdiensten und gerade so noch ohne Kind noch leisten kann - sehr gerne. Wichtig ist, dass mich die Fortbildungen inhaltlich weiter bringen. Dann war es hinterher genau das wert, was ich ausgegeben habe. Das sind dann mal 560 für einen zwei Tageskurs Sonographie, kann bei einem PERT-Kurs aber auch mal was teurer werden (der war aber wirklich die Schmerzgrenze). Beruflich lohnt sich das nicht, auch wenn mein AG meinen Fortbildungswillen natürlich toll findet (was soll er sonst dazu sagen). Aber ich will und brauche das für mich, nicht für jemand anderes und auch nicht, damit ich später reich werde..
    Kurse wie Tauchmedizin/Druckkammermedizin sind noch teurer, sehe ich aber auch als berufliche Investition, denn mit der Qualifikation kann man dann tatsächlich auch Geld verdienen.
    Und das gute ist, man bekommt ja zumindest einen Teil von der Steuer zurück ;-)
    Ich sehe das ganz in dem Kontext, wer Qualität will muss dafür auch bezahlen oder aber im Gegensatz wer mit Bananen bezahlt, der bekommt Affen.
    Ist bei Kursen im sportlichen Bereich häufig auch so. Und Hobbys sind halt leider manchmal teuer - wichtig ist nur, dass man sich hinterher nicht ärgert.