"Falscher Arzt" arbeitet jetzt als Rettungsassistent

  • Personalmangel macht es möglich

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • kann natürlich auch sein, dass er als Teamleiter in einer medizinischen Hotline arbeit (116117 oder bei einem medizinischen Produktehersteller o.ä.). Also (hoffentlich) ohne direkten Kontakt zu behandlungsbedürftigen Menschen.


    Was mich wundert ist, dass er nur wegen der kassierten Gelder durch die Kassen verurteilt wurde. Scheinbar hat er ja in der zwei Jahren Behandlung keinem der ihm anvertrauten Patienten geschadet, bzw. denen sogar geholfen. Was bedeutet dies dann für die Qualifikation und Qualität der Kinder- und Jugendpsychotherapie?

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  • Frag doch Mal Gert Postel ;)


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gert_Postel


    Spaß beiseite: Fehlbehandlungen in der Psychotherapie / Psychiatrie werden vermutlich juristisch enorm schwer aufzuarbeiten sein, wenn man den Bereich Medikamentenverordnungen außen vor lässt.


    Ciao,


    madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

    Einmal editiert, zuletzt von madde ()

  • Spaß beiseite: Fehlbehandlungen in der Psychotherapie / Psychiatrie werden vermutlich juristisch enorm schwer aufzuarbeiten sein, wenn man den Bereich Medikamentenverordnungen außen vor lässt.


    und da er ja (anders als in der Überschrift genannt) nicht als Arzt, sondern Psychologe aufgetreten ist, hat er ja keine Medis verschrieben. Trotzdem zeigt es, wie schwer Erfolg und Qualität in der Psychotherapie nachweisbar sind, was, wie Du richtig schreibst, auch die juristische Bewertung von Schaden kaum möglich macht.

  • Die Schwierigkeit ist juristisch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit festzustellen, dass ein Schaden entstanden ist. Keine Verbesserung und auch kein Gleichbleiben und zudem muss der potentielle Schaden auf eben jene (Nicht-)Therapie zurückzuführen sein. Das dürfte nicht zu schaffen sein.

  • und da er ja (anders als in der Überschrift genannt) nicht als Arzt, sondern Psychologe aufgetreten ist, hat er ja keine Medis verschrieben. Trotzdem zeigt es, wie schwer Erfolg und Qualität in der Psychotherapie nachweisbar sind, was, wie Du richtig schreibst, auch die juristische Bewertung von Schaden kaum möglich macht.


    Da deutlich geschrieben wurde, dass er als "Dr. med." einen "ärztlichen Vertragssitz" innehatte, ist eher davon auszugehen, dass er tatsächlich als Psychiater aufgetreten ist.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ich hätte da eher noch eine andere Frage die sich unter meinen Nägeln brennt.


    Wie kann eine Person die vom Amtsgericht verurteilte wurde - im Rettungsdienst arbeiten !!!


    Das erschließt sich mir nicht und ich dachte das sowas kontrolliert wird.

  • Ist ohne Approbation als Arzt zu praktizieren nicht auch nochmal strafbar?


    Doch, das ist unerlaubte Ausübung der Heilkunde, also das, was im Rettungsdienst regelmäßig geschieht, wenn das RFP ohne Delegation durch einen (anwesenden) Arzt und ohne dringliche Indikation einen Zugang legt. :biggrin_1:


    Man wird das vermutlich aufgrund der schwerer wiegenden Vorwürfe wegbeschränkt habne (§§ 154, 154a StPO).


    Ich hätte da eher noch eine andere Frage die sich unter meinen Nägeln brennt.


    Wie kann eine Person die vom Amtsgericht verurteilte wurde - im Rettungsdienst arbeiten !!!


    Das erschließt sich mir nicht und ich dachte das sowas kontrolliert wird.


    Warum sollte jemand, der wegen einer Straftat verurteilt wurde, nicht mehr im Rettungsdienst oder anderswo arbeiten? Oft genug bekommt das niemand mit, wenn die Verurteilung unterhalb der Eintragungsgrenze für das Führungszeugnis liegt oder dort schon nicht mehr aufgenommen wird. Auch sonst wird man nicht ohne weiteres nur wegen einer Verurteilung ein Arbeitsverhältnis beenden können. Und nur weil man als Arzt zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten, ausgesetzt zur Bewährung, wegen Abrechnungsbetrugs verurteilt wird oder zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr drei Monaten (ebenfalls mit Bewährung) wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, wird deshalb nicht zwingend die Approbation widerrufen oder auch nur die Zulassung als Vertragsarzt ("krumme" Zahlen, weil reale Beispiele). Weshalb sollte man im RD strenger sein?


    Es gibt auch Diebe und Betrüger mit einer Vielzahl von Vorstrafen, die aber alle nicht mehr im Führungszeugnis erscheinen, die dann als Geldzähler bei einem Sicherheitsunternehmen arbeiten. Das empfinde ich allerdings als weniger glücklich.


    Es bedarf eines Entzugs der Berufsurkunde oder einer Eintragung im Führungszeugnis, um das zu verhindern.


    Für einen Entzug der Berufsurkunde werden die Vorwürfe kaum reichen, und der Eintrag im Führungszeugnis - den es hier zumindest initial einmal gibt - erfolgt ja erst nach (letztinstanzlicher) Rechtskraft der Verurteilung. Wenn derjenige bis dahin seinen Job hat, wird der Arbeitgeber von der Verurteilung gar nicht erst erfahren. Wie auch?


    Man sollte sich von dem Irrtum frei machen, dass (a) jemand, der wegen Straftaten der mittleren Kriminalität verurteilt wurde, nicht mehr - im Rettungsdienst oder anderswo - arbeiten kann, und dass (b) das Führungszeugnis eine besonders hohe Aussagekraft hätte. (Selbst die unbeschränkte Auskunft aus dem BZR enthält zumeist noch nicht einmal die halbe Wahrheit.)

  • Zumal man auch dazu sagen muss, dass es wenig Sinn macht, wenn jemand Verurteilt wurde und keine Arbeit mehr nachgehen kann. Das führt nämlich dazu,dass die Kriminalität unter den Verurteilten wächst und die Ausgaben von Sozialleistungen steigen werden.

  • Zumal man auch dazu sagen muss, dass es wenig Sinn macht, wenn jemand Verurteilt wurde und keine Arbeit mehr nachgehen kann. Das führt nämlich dazu,dass die Kriminalität unter den Verurteilten wächst und die Ausgaben von Sozialleistungen steigen werden.


    So ist es - das ist der hinter den entsprechenden Regelungen stehende Sinn.

  • (b) das Führungszeugnis eine besonders hohe Aussagekraft hätte. (Selbst die unbeschränkte Auskunft aus dem BZR enthält zumeist noch nicht einmal die halbe Wahrheit.)


    WIe ist eine Zuverlässigkeitsüberprüfung nach §7 LuftSiG zu bewerten?