Bundesgesundheitsministerium: So verbessern wir die Notfallversorgung

  • ProQA hat ein strukturelles Problem und der Denkansatz ist falsch.
    Nämlich dass der Anrufer tatsächlich einen medizinischen Notfall meldet und nicht nur denkt dass es sich um einen Notfall handelt oder etwas anderes im Sinn hat. Während ein qualifizierter Abfrager mit Hilfe einer strukturierten Abfrage, letztendlich selbst noch entscheiden kann welches Rettungsmittel mit welcher Priorität geschickt wird, hat der Calltaker in ProQA keine Entscheidungskompetenz mehr. Daher entscheidet das Program auch über das Einsatzstichwort und folglich auch über die Priorität.
    Diese Abhängigkeit des Calltakers ist auch so gewollt, nicht umsonst wird das Produkt damit beworben das jeder mit ein bischen Training effektive Abfrage machen kann. Eine qualifizierte Person wird eher als störend und Haftungsrisiko empfunden.


    Brustschmerz als Stichwort ist so ein Beispiel, wo meiner Meinung nach die Sensitivität nicht über Zufall liegt. Dh das die Chancen zu einem kardialen Ereignis unter dem Einsatzstichwort Brustschmerz alarmiert zu werden weniger als 5% liegt. Signifikant ist für mich dass das Aspirin protokoll sehr häufig auch dann aktiviert wird, wenn es sich gar nicht um einen Herzinfarkt handelt. Oft können weder der Calltaker und auch der Anrufer nicht einschätzen was ein Brustschmerz eigentlich ist, das Endet dann häufig mit Aspirin für akute epigastrische Beschwerden.


    Hier der Abstract eines Journalartikels der genau das Grundproblem mit ProQA beleuchtet.


    Association between ambulance dispatch priority and patient condition


    „ Objective: To compare chief complaints of the Medical Priority Dispatch System in terms of the match between dispatch priority and patient condition. Methods: This was a retrospective whole-of-population study of emergency ambulance dispatch in Perth, Western Australia, 1 January 2014 to 30 June 2015. Dispatch priority was categorised as either Priority 1 (high priority), or Priority 2 or 3. Patient condition was categorised as time-critical for patient(s) transported as Priority 1 to hospital or who died (and resuscitation was attempted by paramedics); else, patient condition was categorised as less time-critical. The ?2 statistic was used to compare chief complaints by false omission rate (percentage of Priority 2 or 3 dispatches that were time-critical) and positive predictive value (percentage of Priority 1 dispatches that were time-critical). We also reported sensitivity and specificity. Results: There were 211473 cases of dispatch. Of 99988 cases with Priority 2 or 3 dispatch, 467 (0.5%) were time-critical. Convulsions/seizures and breathing problems were highlighted as having more false negatives (time-critical despite Priority 2 or 3 dispatch) than expected from the overall false omission rate. Of 111485 cases with Priority 1 dispatch, 6520 (5.8%) were time-critical. Our analysis highlighted chest pain, heart problems/automatic implanted cardiac defibrillator, unknown problem/collapse, and headache as having fewer true positives (time-critical and Priority 1 dispatch) than expected from the overall positive predictive value. Conclusion: Scope for reducing under-triage and over-triage of ambulance dispatch varies between chief complaints of the Medical Priority Dispatch System. The highlighted chief complaints should be considered for future research into improving ambulance dispatch system performance.“

    I know the human being and fish can coexist peacefully. George W. Bush

  • Zitat

    ProQA hat ein strukturelles Problem und der Denkansatz ist falsch.
    Nämlich dass der Anrufer tatsächlich einen medizinischen Notfall meldet und nicht nur denkt dass es sich um einen Notfall handelt oder etwas anderes im Sinn hat. Während ein qualifizierter Abfrager mit Hilfe einer strukturierten Abfrage, letztendlich selbst noch entscheiden kann welches Rettungsmittel mit welcher Priorität geschickt wird, hat der Calltaker in ProQA keine Entscheidungskompetenz mehr. Daher entscheidet das Program auch über das Einsatzstichwort und folglich auch über die Priorität.
    Diese Abhängigkeit des Calltakers ist auch so gewollt, nicht umsonst wird das Produkt damit beworben das jeder mit ein bischen Training effektive Abfrage machen kann. Eine qualifizierte Person wird eher als störend und Haftungsrisiko empfunden.


    Das macht auch genau so Sinn wenn man die Informationsgewinnung evaluieren und vergleichen möchte. Wenn jeder individuell seinen Weg zum Ergebnis / Stichwort / Code wählt kann man die Informationsgewinnung nicht bewerten und evaluieren / wissenschaftlich begleiten. Man will sich doch sicher sein mit dem was man dorthin schickt. Das sagt übrigens nicht ProQA sondern die jeweilige Leitung des Fachbereichs. Medizin, Feuer oder Polizei auf lokaler Ebene. Nicht das ProQA etc. Dort wird es nur vorab definiert durch die lokale Administration. Ich denke das muss nicht erneut erklärt werden?


    Und der/die Abfrager/in ist qualifiziert für die Abfrage mit einem standardisiertem Vorgehen. Um so das optimale Ergebnis zu erreichen. Nicht um das Gehirn auszuschalten. Dazu bekommt der Abfrager regelmäßiges Feedback ob das auch so klappt. Das hört sich immer so an, als wäre ein Profi in der Abfrage mit System niemals so gut wie jemand ohne System oder mit etwas Struktur wo er jedes mal abweichen kann wenn sich sein Bauch meldet. Das ist nicht nachvollziehbar warum das auf keinen Fall tatsächlich besser sein kann. Genau so wie es niemals sein kann das ein Pilot ohne Checkliste abhebt.


    Und ob tatsächlich etwas vorliegt, ProQA verwendet werden muss oder nicht oder was auch immer du in dem Beispiel meintest liegt in der Hand des Mitarbeiters. Brustschmerz ist nicht gleich Brustschmerz, Atemnot nicht gleich Atemnot, Kopfschmerz nicht gleich Kopfschmerz etc. Dafür werden diese Mitarbeiter ausgebildet. Sie sind dafür da zu sortieren, einzustufen und ggf. auch am System vorbei zu bearbeiten.


    Zitat

    Brustschmerz als Stichwort ist so ein Beispiel, wo meiner Meinung nach die Sensitivität nicht über Zufall liegt. Dh das die Chancen zu einem kardialen Ereignis unter dem Einsatzstichwort Brustschmerz alarmiert zu werden weniger als 5% liegt. Signifikant ist für mich dass das Aspirin protokoll sehr häufig auch dann aktiviert wird, wenn es sich gar nicht um einen Herzinfarkt handelt. Oft können weder der Calltaker und auch der Anrufer nicht einschätzen was ein Brustschmerz eigentlich ist, das Endet dann häufig mit Aspirin für akute epigastrische Beschwerden.


    Kannst du diese Zahlen stützen, begründen oder gar beweisen? Per se gilt z.B. doch bei einer symptomorientierten Abfrage eher ein Ausschlussprinzip in Verbindung mit vielerlei Beschwerden. Nehmen wir den von dir genannten Brustschmerz. Es geht immer darum den Herzinfarkt zu finden oder diesen auszuschließen. Am Telefon kann dies sicher keiner. Sicher kann sich alles andere ebenso dahinter verbergen. Z.B. deine genannten epigastrischen Probleme oder andere Diagnosen die ebenfalls Brutschmerz geschildert werden. Intercostalneuralgie, Bauchspeicheldrüsenentzündung etc. pp. Traumatische Events sind z.B. ausgenommen. Drum werden diese Events nur als Symptome disponiert Nicht als Verdacht Herzinfarkt etc. Kommen zu dem Alter (Männlich ab 35 und weiblich 45 werden unterschiedlich gewertet) gewisse Faktoren dazu wie z.B. Abnorme Atmung, Kaltschweißigkeit, Atemnot, Veränderte Hautfarben (Zyanose etc.), Kokainmissbrauch, Bewusststeinstrübungen oder ein Herzinfarkt oder AP Beschwerden in der Vorgeschichte dazu variiert die Dringlichkeit je nachdem. Je nachdem was dann herauskommt wird lokal definiert was dorthin fährt. Ebenso wann und ob überhaupt Aspirin verabreicht wird. Die Aspiringabe selbst wird wiederum erst nachdem Ausschluss von verschiedenen Dingen verabreicht. Keine Schwangerschaft, erst ab einem gewissem Alter, ohne bestehende Apoplexsymptome, keine Allergie gegen Apsirin o.ä., kein Blut- oder Kaffeesatzerbrechen, keine Blutbeimengungen im Stuhl, Patient selbst am Telefon etc. Zur prä hoospitalen Aspiringabe gibt es dazu diverse Forschungen. Das kann man wie gesagt machen, muss man aber nicht. Es wird lokal geregelt und auch verantwortet.


    Das Ziel ist nicht das kardiale Ereignis zu finden sondern die Dringlichkeit zu klären und das richtige hinzuschicken. Egal ob Herzinfarkt oder Intercostalneuralgie. Man sollte nicht krapmfhaft das Herz absuchen sondern sich auf das geschilderte konzentrieren.


    In Summe ergeben sich mit der ProQA Abfrage viele steuerbare, messabare Faktoren welche in der freien Abfrage nicht differenzierbar sind. In der strukturierten auch nicht.


    Übrigens - man könnte zum Beispiel auch in der Alarm und Ausrückeordnung nichts reinschreiben und immer noch den Mitarbeiter entscheiden lassen.


    Zu der Studie.


    Es fehlt die Quelle.


    Diese Studie sagt mir nichts aus, da dort von drei Dringlichkeiten gesprochen werden. Es gibt im ProQA exclusive Low Code 6 Dringlichkeitsstufen. Was wurde dort nun verglichen? Es liest sich nach lokalen Dringlichkeitsstufen heraus. Das kann man machen, aber dann ohne ProQA zu vergleichen, da dies ja Sinnbefreit ist. Wenn man etwas vergleicht in der Priorität, dann die von ProQA generierte Priorität.


    Sehr schön zu lesen sind die wahren wirklichen Zeitkritischen Notfälle. Knapp 6%? Wo ist das noch so wenig? :-)


    Interessant zu lesen ist das die Häufigkeit zu rasch eine hoch Dringlichkeit zu vergeben bei Krampfanfällen, Atembeschwerden liegt. Ersteres liegt vermutlich genau darin das die Dringlichkeit lokal falsch vergeben wurde. Krampfanfälle werden fast immer überbeschickt (abgelaufener Krampf etc.). So ist das Protokoll aufgebaut dies in der Regel in der Dringlichkeit zu reduzieren. Spannend wäre zu wissen was zu welchem Krampfanfall gesendet wird. Der "Krampfanfall" wird innerhalb der Abfrage mit ProQA ca. 40 mal unterteilt in Dringlichkeit, Alter etc. pp. Und jeder Einsatz kann anders beschickt werden. Über die Hälfte der Codes sind im Grunde genommen ohne Dringlichkeit (Sonder- Wegerechte) gedacht. Beim Brustschmerz ist es ähnlich. Da steht das Verhältnis 4 (nicht dringlich) zu 5 (dringlich).


    Generell gilt für das Protokoll die Dringlichkeit so exakt wie möglich durch eine genaue Abfrage festzustellen. Denn man möchte so wenig wie möglich mit Sonder- und Wegerechten beschicken um die Gefahr durch Eigen und Folgeunfälle auf der Anfahrt zu vermeiden. Was dann mit oder ohne Sonder und Wegerechten dort anfährt steht auch wieder auf einem anderen Papier. Schon mal davon gehört das man irgendwo einen Notarzt ohne Sonder und Wegerechte alarmiert?


    Schlussendlich toll das es solche Regionen (wie in der Studie genannt) gibt die so viel Zeit und Geld in die Analyse stecken. Ich hoffe es hat ihnen etwas gebracht. Dem Protokoll von ProQA ebenso.


    Frohes Fest noch und grüße vom Weihnachtsmann... :-)


  • Und der/die Abfrager/in ist qualifiziert für die Abfrage mit einem standardisiertem Vorgehen. Um so das optimale Ergebnis zu erreichen. Nicht um das Gehirn auszuschalten. Dazu bekommt der Abfrager regelmäßiges Feedback ob das auch so klappt. Das hört sich immer so an, als wäre ein Profi in der Abfrage mit System niemals so gut wie jemand ohne System oder mit etwas Struktur wo er jedes mal abweichen kann wenn sich sein Bauch meldet. Das ist nicht nachvollziehbar warum das auf keinen Fall tatsächlich besser sein kann. Genau so wie es niemals sein kann das ein Pilot ohne Checkliste abhebt.


    Da hast du ein schlechtes Beispiel gewaehlt mit dem Piloten.
    Stell dir mal vor die Ausbildung eines Piloten waere nur das richtige Abarbeiten von Checklisten, also genau das was ProQA call taker lernen. Ich glaube keiner kann behaupten dass das Sicher waere. Piloten lernen waehrend ihrer Ausbildung jede Menge Sachen, da ist nicht nur das sichere Fliegen drin, sondern auch jede Menge Physik, Wetterkunde, Funk- und Flugtechnik. Ohne Zweifel, erhoehen die Checklisten die Sicherheit aber keiner kaeme auf die Idee wegen den Checklisten die Flugausbildung zu streichen.


    Merkwuerdigerweise ist es genau das was bei ProQA passiert, die (sehr) kurze Ausbildung beschraenkt sich auf das Abarbeiten der Checklisten. Im Einzelfall bedeutet das, dass der Calltaker keine Ahnung hat von dem was er da abfragt. Das gleiche gilt fuer den Anrufer wenn er mit standartisierten Texten abgefragt werden. Die allermeisten haben noch nie einen Patienten mit Atemnot gesehen oder einen richtigen Krampfanfall.
    Das ist ein semantisches Problem, weil vermutlich beide eine unterschiedliche Vorstellung von der Bedeutung des Begriffes "Atemnot" oder "Krampfanfall" haben. Das heisst nur eine Person die diese Begriffe in den richtigen Kontext, z.B aus eigener Erfahrung, bringen kann, kann diese Problematik aufloesen. Das ware in diesem Fall ein qualifizierter Calltaker, der ist in der Lage ist etwaige sprachliche Widersprueche aufzuklaeren.


    Aus den o.g. Gruenden bleibe bei meiner Beurteilung das ProQA den falschen Ansatz liefert.

    I know the human being and fish can coexist peacefully. George W. Bush

  • Zitat

    Da hast du ein schlechtes Beispiel gewaehlt mit dem Piloten.
    Stell dir mal vor die Ausbildung eines Piloten waere nur das richtige Abarbeiten von Checklisten, also genau das was ProQA call taker lernen. Ich glaube keiner kann behaupten dass das Sicher waere. Piloten lernen waehrend ihrer Ausbildung jede Menge Sachen, da ist nicht nur das sichere Fliegen drin, sondern auch jede Menge Physik, Wetterkunde, Funk- und Flugtechnik. Ohne Zweifel, erhoehen die Checklisten die Sicherheit aber keiner kaeme auf die Idee wegen den Checklisten die Flugausbildung zu streichen.


    Merkwuerdigerweise ist es genau das was bei ProQA passiert, die (sehr) kurze Ausbildung beschraenkt sich auf das Abarbeiten der Checklisten. Im Einzelfall bedeutet das, dass der Calltaker keine Ahnung hat von dem was er da abfragt. Das gleiche gilt fuer den Anrufer wenn er mit standartisierten Texten abgefragt werden. Die allermeisten haben noch nie einen Patienten mit Atemnot gesehen oder einen richtigen Krampfanfall.
    Das ist ein semantisches Problem, weil vermutlich beide eine unterschiedliche Vorstellung von der Bedeutung des Begriffes "Atemnot" oder "Krampfanfall" haben. Das heisst nur eine Person die diese Begriffe in den richtigen Kontext, z.B aus eigener Erfahrung, bringen kann, kann diese Problematik aufloesen. Das ware in diesem Fall ein qualifizierter Calltaker, der ist in der Lage ist etwaige sprachliche Widersprueche aufzuklaeren.


    Aus den o.g. Gruenden bleibe bei meiner Beurteilung das ProQA den falschen Ansatz liefert.


    Das Beispiel ist gut... Es spiegelt die Arbeit des Notrufannehmenden wieder. In dieser besonderen Situation.


    In Momenten in denen es darauf ankommt nichts zu vergessen, verwende ich eine gute standardisierte Checkliste um nichts zu vergessen. So wie der Pilot.Das ist der Vergleich. Nicht der des Berufs. Man sollte ggf. anders denken wenn es um die Informationsgewinnung und Anweisung von und für Laien geht.


    Das sie manchmal gar nicht wissen was ein Krampfanfall ist. Was es heißt Atemnot zu haben. Das ist auch nicht erforderlich. Das Problem löst der Anrufannehmende. Ich weiß nicht, warum du diese Personen auf einem extrem niedrigen Niveau siehst in dem du sagst das sie keine Ahnung haben von dem was sie da Abfragen. Als wären sie zu dumm um eine Atemnot, einen Krampfanfall oder eine diabetische Entgleisung zu klassifizieren. Wie kommst du auf diese These?


    Was deine Aussagen zu den Fachbegriffen aussagt verstehe ich auch nicht. Eine Person die jemand krampfen sieht (ggf. in der Innenstadt auf der Straße) wird nicht wissen wie das heißt oder was der hat. Er wird es in einfachen Worten beschreiben. Und das ist vollkommen ausreichend für die Situation. Es wird wiederrum die Situation beschrieben und abgefragt. Wenn ein Anrufer einen Menschen schildert der keine Luft bekommt wird er das ggf. genauso schildern und der professionelle Calltaker weiß nun genau was zu tun ist. Diesen Patienten zu klassifizieren, ggf. nachzufragen wenn etwas unklar ist und enstprechend den Vorgaben abzufragen. Anders wiederrum ist es wenn jemand sich auskennt und den Patient kennt oder er selber der Patient ist wird er gewisse Dinge benennen und entsprechend abfragen.


    Z.B. Aura vor Krampfanfall, oder meine Schwester hat wieder einen Krampfanfall, oder mein Mann hat Diabetis und das BZ Gerät zeit low an, mein Mann hat einen Apoplex etc. pp. Also alles Dinge die bekannt und Diagnosen sind. Dann weiß er auch was zu tun ist. Er wird die enstprechende Diagnosenhauptbeschwerde. Z.B. Krampfanfall, Schlaganfall, Blutzuckerentgleisung etc. auswählen und damit abfragen / die Checkliste durchgehen. Wie meinst du soll er da hinfinden bei der dummheit auf beiden Seiten?


    Ich kann deine Ausführungen leider nicht wirklich nachvollziehen. Aber das muss ich auch nicht, da es deine Meinungen sind.


    Was mich interessieren würde wäre dein Lösungansatz um die Abfrage geschlossen und messbar zu machen?

  • Ich weiß nicht, warum du diese Personen auf einem extrem niedrigen Niveau siehst in dem du sagst das sie keine Ahnung haben von dem was sie da Abfragen.


    Weil genau das ein Haupt-Verkaufsargument von ProQA ist. Das System wird weltweit eben mit genau solchem Personal eingesetzt, also Personal das binnen weniger Wochen (6-12 Wochen sind keine Seltenheit) zum "Calltaker" ausgebildet wird. Und genau da liegt die Schwäche/das Problem.
    ProQA ist für genau solche Fälle super und auch ausgereift. Aber es ist eben weder kulturangepasst (und die deutsche Übersetzung ist mehr als holprig) noch auf medizinisch fachkundige Calltaker ausgerichtet.
    (Übrigens wurde, als das System aufkam in Deutschland und v.a. Österreich hinter vorgehaltener Hand immer noch ein ominöses "bald erscheinendes" ProQA Pro beworben-...Kam nur nie)


    Wohin das führt kannst du bei einer ganz einfachen Meldung sehen: Geh mal den Weg nach wenn ein Anrufer sagt "Da zittert einer"....

  • Hi Blaulix
    Es wäre gut wenn es sich mal rumspräche das menschliche Kommunikation sehr Komplex ist und sich nicht in starre Schemata pressen lässt. Ich weiss auch dass die Messbarkeit nicht gegeben ist, wenn einer von Äpfeln redet und der andere Birnen versteht.
    Beispiel aus meiner täglichen Arbeit: Meldung Krampfall auf dem Bildschirm, bei Ankunft hatte der Patient einen ,coughing fit, oder auch ,anger fit, bei einem Vorschulkind. Da frage ich mich schon was da schief gelaufen ist mit der strukturierten Abfrage und welche Qualität ich da messen will.


    Du hast recht dass wir da wohl unterschiedlicher Meinung sind, also deshalb ,no worries, :hi:

    I know the human being and fish can coexist peacefully. George W. Bush

  • I


    Weil genau das ein Haupt-Verkaufsargument von ProQA ist. Das System wird weltweit eben mit genau solchem Personal eingesetzt, also Personal das binnen weniger Wochen (6-12 Wochen sind keine Seltenheit) zum "Calltaker" ausgebildet wird. Und genau da liegt die Schwäche/das Problem.
    ProQA ist für genau solche Fälle super und auch ausgereift. Aber es ist eben weder kulturangepasst (und die deutsche Übersetzung ist mehr als holprig) noch auf medizinisch fachkundige Calltaker ausgerichtet.
    (Übrigens wurde, als das System aufkam in Deutschland und v.a. Österreich hinter vorgehaltener Hand immer noch ein ominöses "bald erscheinendes" ProQA Pro beworben-...Kam nur nie)


    Wohin das führt kannst du bei einer ganz einfachen Meldung sehen: Geh mal den Weg nach wenn ein Anrufer sagt "Da zittert einer"....


    Woher bezieht ihr eure Informationen? Was ist holperig übersetzt? Ich kann in meiner täglichen Arbeit damit nichts feststellen.


    Es gibt ureigens dafür lokale Sprach- und Kulturausschüsse.


    Und wenn da einer Anruft und sagt da zittert einer wird genau das hinterfragt. Das ist ja mehr als ein Hinweis auf die Hauptbeschwerde 12.


    Und es gibt und gab nie ein ProQA Pro. Es gibt weltweit ein System, eine Logik. In der regionalen Sprache. Das war in vielen Ländern eine große Herausforderung. Z. B. China, Malaysia etc. Bei den ganzen Dialekten.

    Einmal editiert, zuletzt von Blaulix ()


  • Hi Blaulix
    Es wäre gut wenn es sich mal rumspräche das menschliche Kommunikation sehr Komplex ist und sich nicht in starre Schemata pressen lässt. Ich weiss auch dass die Messbarkeit nicht gegeben ist, wenn einer von Äpfeln redet und der andere Birnen versteht.
    Beispiel aus meiner täglichen Arbeit: Meldung Krampfall auf dem Bildschirm, bei Ankunft hatte der Patient einen ,coughing fit, oder auch ,anger fit, bei einem Vorschulkind. Da frage ich mich schon was da schief gelaufen ist mit der strukturierten Abfrage und welche Qualität ich da messen will.


    Du hast recht dass wir da wohl unterschiedlicher Meinung sind, also deshalb ,no worries,



    Sicher lassen sich Kommunikationen auf verschiedenen Weise führen. Das System hat sich aber bewährt, sonst würden nicht in 3500 Leitstellen tagein tagaus Millionen Notrufe damit abgefragt werden.


    Ebenso hat ein QM ein System genau dafür Ressourcen vorhanden um nachzufragen warum ein Hustenanfall als Krampfanfall alarmiert wird. Wenn das nicht gegeben ist, hat das System keinen Sinn. Was kam bei dir für eine Rückmeldung raus? Genau diese Fälle sind Goldwert für den Vergleich.


    Und wir lieben unsere Rückfragen von Einsatzkräften oder auch eigenem Personal. Sie sind genial bei Fehlersuche behilflich. Und zeigen das sie mit dem System gehen, es verbessern wollen.

  • Ich gebs auf. Da Blaulix sich ja größte Mühe gibt hier nicht auf konkrete Punkte einzugehen bzw. sie sogar bewusst überliest bin ich hier raus.
    ROC21 kann ja gerne weiter machen - wir stammen beide aus der selben Leitstelle.
    :mauer:

  • Ich gebs auf. Da Blaulix sich ja größte Mühe gibt hier nicht auf konkrete Punkte einzugehen bzw. sie sogar bewusst überliest bin ich hier raus.
    ROC21 kann ja gerne weiter machen - wir stammen beide aus der selben Leitstelle.
    :mauer:


    Ich hoffte doch explizit auf alle Punkte eingegangen zu sein? Tut mir leid wenn ich etwas überlesen habe. Ich bin gerne bereit weiteres zu thematisieren.


    Gerne auch via PN, Telefonisch oder persönlich. Oder auch auf unserer Leitstelle.

  • Es ist ein immenses Thema.


    Die Verbesserung der Notfallversorgung betrifft alle möglichen Themenbereiche.
    In diesen Themenbereichen tummeln sich der Bund, 16 Bundesländer, ärztliche Standesorganisationen, Krankenkassen, die Rentenversicherungen, Krankenhäuser, Hilforganisationen und Rettungsdienste (ich habe das ganz bewusst getrennt formuliert), Berufsgenossenschaften, Feuerwehren und-und-und.
    Alle haben ihre Lobbyvertrteer in Berlin und jedem Landtag sitzen.


    Ich kann ja nachvollziehen wenn sich hier Verfechter bestimmter Techniksysteme für Leitstellen eine leb- und streithafte Diskussion liefern.
    Angesichts des gordischen Knotens den es wg. der zahllosen Arbeitsfelder im Bereich der Notfallversorgung gibt ist die Konzentration auf Abfragesysteme für
    mich der Versuch den gordischen Knoten dadurch zu durchtrennen indem man einen einigen dünnen Bindfaden durchschneidet.


    Edit:
    Schreibfehlerkorrektur

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

    Einmal editiert, zuletzt von raphael-wiesbaden ()