KOMBA und 24h Dienste im RD

  • Hallo!
    Gibt es hier NRW Komba Mitglieder, die evtl das Schreiben
    "24-Stunden-Dienst für Beschäftigte im Rettungswesen MAGS lässt das Dienstplanmodell unter bestimmten Voraussetzungen zu" veröffentlichen würde?


    Keine Ahnung ob ich da wieder auf dem Schlauch stehe, aber warum strebt man 24h Dienste im RD an? Nach dem Schreiben dürfen nur 9,6h = 40% Vollarbeitszeit sein, also 60 Freizeit auf der Wache. Warum sollte so was ein AG machen?
    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Ich würde es als Arbeitnehmer auch nicht wollen. 12 Stunden Dienste auf einem RTW sind (hier) schon anstrengend genug.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Also ich bin, auch wenn ich da vermutlich allein auf weiter Flur bin, ein Freund der 24-Stunden-Dienste.


    Ich war bisher bei drei AG tätig, zwei davon hatten das 24-Stunden-System, der dritte hatte 12-Stunden-Dienste.


    Bei der Feuerwehr, bei der ich seinerzeit mein Anerkennungsjahr machte, waren 24 Stunden sehr anstrengend und es gab ein extrem hohes Fahrtenaufkommen. Trotzdem kamen viele Arbeitnehmer gerade wegen den langen Schichten dorthin, weil so natürlich auch ein pendeln von weiter her für damals maximal drei Schichten die Woche Sinn machte.


    Inzwischen gibt es dort auch für Angestellte keine 24er mehr, nachdem ein ehemaliger Angestellter eine Klage angestrebt hatte.


    Bei Arbeitgeber Nr. 2 gab es ebenfalls 24er und die gingen dort absolut klar. Eine kleine Landwache, ca. 6-8 Einsätze in 24 Stunden. Durch die langen Dienste hattest du dort natürlich auch sehr viel Freizeit und konntest teilweise durch Diensttausch etc. auch mal schnell 3-4 Tage am Stück frei machen ohne dafür Urlaub nehmen zu müssen.


    Der Arbeitgeber mit 12-Stunden-Diensten war teilweise sehr ungeschickt bei der Dienstplanung. Das heißt, die Schichtabfolge und die Tag-Nachtwechel waren so gesetzt, dass du dich selten mal wirklich ausschlafen konntest. Ich war dort häufig am oberen Ende meiner zulässigen Wochenarbeitszeit und war sehr oft müde, habe mich krank oder einfach kaputt gefühlt.


    Letztendlich ist das natürlich eine sehr subjektive Wahrnehmung des Themas, aber vielleicht erklärt es für einige, warum man 24-Stunden durchaus offen gegenüber steht oder sie gar als wünschenswert empfinden kann.

  • Es ist nicht die Frage ob 24h-Dienste ok sind oder nicht, sondern wie die Arbeitsauslastung ist. Gleiches gilt genauso für 12-Schichten und und natürlich auch für 8h-Schichten.

  • 24er Schichten haben den einzigen Vorteil das man nur wenige Tage im Monat arbeiten muss.
    Bei unserer Arbeitsauslastung in einer Land Wache bin ich schon nach einer 12er platt....Auch wenn wir nicht wie in der Großstadt permanent Durchrollen . Dafür dauert jeder Einsatz 2 bis 2.5 Stunden und es sind 5 am Tag

  • Moin,

    Keine Ahnung ob ich da wieder auf dem Schlauch stehe,


    da haben wir es wieder...
    Bei NRW war ich in meinem Kopf bei Großstädtischen BF-Rettungsdiensten, wo man nach 12h vom RTW runter geht und irgend was anderes-oder eben nichts mehr macht.
    Warscheinlich gibts dort aber auch Landwachen mit 5 Einsätzen in 24h. :pardon:


    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Moin.



    Ein etwas ausführlicher Artikel hier
    Zitat-fett durch mich:"Zudem müssen in diese definierte Arbeitszeit, so teilte das Ministerium
    mit, „regelmäßig und in erheblichem Umfang“ Arbeitsbereitschaft oder
    Bereitschaftsdienst fallen. Nach Auffassung des Ministeriums dürfen
    innerhalb von 24 Stunden nur maximal 12 Stunden Vollarbeitszeit anfallen
    und es müssen mindestens 12 Stunden ohne Einsatzzeit einschließlich
    einer Stunde Ruhezeit
    vorliegen."


    Also 11h Bereitschaft und eine Stunde "richtige" Pause?



    Zitat-fett durch mich:Die Gewerkschaft Komba, die die Beschäftigten der Kommunen vertritt,
    begrüßte in einer ersten Stellungnahme das Konzept des Ministeriums,
    betonte aber, dass dadurch keine flächendeckende Einführung dieses
    Schichtplanmodells erfolgen könne. Komba fordert darüber hinaus statt 12
    nur 9,6 Stunden Vollarbeitszeit
    , zusätzliche Freischichten, Kontrolle
    der Arbeitsbelastung durch die Arbeitnehmervertreter sowie das Prinzip


    der Freiwilligkeit.Sieht da jemand Chancen,das dies ernsthaft irgendwo (eine nennenswerte Zahl an Wachen) eingeführt wird?
    Eine weitere runde im Personalkarusell und Verschärfung der Situation auf 12er / 8er Wachen? 8-)


    Grüße Dani

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