41 Tote bei Flugzeugbrand in Moskau

  • Beim Brand einer Passagiermaschine sind in Moskau mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen:
    https://www.reisereporter.de/a…lueck-am-flughafen-moskau


    Angesichts der Bilder erscheint eine Eintreffzeit zwischen 120 und 180 Sekunden, wie sie international an den großen Verkehrsflughäfen vorgeschrieben ist, sehr lang. Auch wenn es nüchtern betrachtet eine sehr kurze Zeit vom Zeitpunkt der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort ist.


    EDIT: Threadtitel aktualisiert

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Die erste Frage, die sich mir als Laie stellt, ist die warum in diesem Falle keine vorsorgliche Bereitstellung stattgefunden hat.
    Da gibt es bestimmt noch einige interessante Details zu erfahren.

  • Passiert leider immer wieder und ist ein echtes Problem. Die meisten Toten gab es im hinteren Bereich, also da, wo es gebrannt hat. Es stellt sich die Frage, ob Sekunden bei der Evakuierung verloren gegangen sind, weil noch Handgepäck „gerettet“ wurde.


    Es ist die Frage, ob Asozial das richtige Wort ist. Ich würde vermuten, dass auch die, die ihr Handgepäck gerettet haben, nicht wohlüberlegt, sondern instinktiv gehandelt haben. Auch sie werden große Angst, vielleicht Panik gehabt haben. Menschen tun dann irrationale Dinge. Vielleicht muss zukünftig in den Sicherheitshinweisen viel mehr auf das Thema hingewiesen werden, bis es im Unterbewusstsein ankommt.


    Es greift eventuell zu kurz, diese Leute zu stigmatisieren. Denn es löst das Problem nicht. Solche Unfälle sollten idealerweise dazu führen, dass wir Dinge lernen, die sowas verhindern. Sei es nun der Unfall selbst oder andere Dinge, die Menschenleben gekostet haben (könnten).

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Es zeigt auch die Wichtigkeit des geschulten Bordpersonalss die im Bedarfsfall überlebenswichtig sind.


    Ginge es nach ryanair/o'leary wären "die Saftschubsen" schon längst durch Getränke- und Snackautomaten ersetzt.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ob ich alle relevanten Informationen in den Medien mit bekommen habe kann ich nicht sagen. Jedoch habe ich mir schon etwas Gedanken bezüglich der Flughafen-Werkfeuerwehr gemacht. Als jemand, der regelmäßig die Stichworte "Lokal standby" und "Full Emergency" zu hören bekommt (Aircraft accident gott sei dank nicht), kann ich zu mindestens den Teil der Feuerwehr und des Rettungsdienstes bei Notlandungen nachvollziehen. Aus Leitstellensicht viele dutzende Male in den Jahren, am Flughafen direkt bei einigen Übungen, aber auch einige Realeinsätze (diverse "Not"-landungen) konnte ich schon mit erleben. Daher wundert mich das doch schon etwas, warum die Flughafen-Werkfeuerwehr nach dem Crash eine so lange Eintreffzeit hatte. Wundern daher, weil laut der Medienberichte die Notlage des Flugzeuges bekannt war und der Crash bereits der sechste Landeversuch gewesen sein soll. Wenn das wirklich so ist, muss die Flughafenfeuerwehr anscheinend nicht an bzw. in der Nähe der geplanten Landebahn in Bereitstellung gegangen sein. Auf verschiedenen Videos war erst nach ca. 90 Sekunden das erste FLF (Flugfeldlöschfahrzeug) zu sehen, dass dann umgehend auch Wasser abgegeben hat. Weitere Löschfahrzeuge haben jedoch noch deutlich länger gebraucht. Das löst bei mir schon den Gedanken aus, dass die Feuerwehr noch in der Wache gestanden haben muss. Anders kann ich mir die Eintreffzeit nicht erklären. Ich glaube auch, dass dieses in Deutschland anders gelaufen wäre, wenn die Notlage des Flugzeuges bekannt gewesen wäre. Das Kreisfeuerwehrtreffen wäre immens gewesen; schon vor dem Crash...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • sechste Landeversuch


    Laut flightradar24-Daten war es der zweite.

    Ich glaube auch, dass dieses in Deutschland anders gelaufen wäre, wenn die Notlage des Flugzeuges bekannt gewesen wäre. Das Kreisfeuerwehrtreffen wäre immens gewesen; schon vor dem Crash...


    Ja, das ist regelmäßig beeindruckend was da so alles angefahren kommt.
    Missverständnis führt zu Großeinsatz am FMO

  • Die Gedanken, die du hast, teile ich. Die Ursache dafür vermag ich auch noch nicht zu beurteilen. Dafür ist es einfach noch zu früh. In Deutschland wird bei jeder Art von technischen Problemen die Feuerwehr rausgeholt.


    Bestätigt sich, dass Probleme schon in der Luft bekannt waren und es diverse misslungene Anflüge gab, hätte in Deutschland definitiv alles an der Bahn gestanden

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • In einem englisch/russischem Aviation Forum hiess es, dass die restlichen Abflüge wohl auf eine andere Bahn gingen, man es zuletzt aber nicht auf diese schaffte.
    Kann also sein, dass man einfach an der falschen Stelle stand und dann etwas in Verwirrung unterging.
    Aber alles ohne Gewähr.

  • Die von der ICAO vorgegebene Eingreifzeit liegt bei 2 min. Das hat die dortige Feuerwehr eingehalten. Wenn der Flieger an anderer Stelle gelandet ist, als ursprünglich angenommen, dann können 1 min Fahrzeit aus dem Bereitstellungsraum schon einmal vorkommen. Alles weitere ist Spekulation.


    Und auch in Deutschland dürfte die Feuerwehr nicht neben der Landebahn Aufstellung nehmen. Ansonsten könnte der Flieger bei einem misslungenen Manöver mit den Helfer kollidieren oder Anfahrtswege werden unnötig verlängert, weil Trümmerteile den Weg versperren.

  • Das löst bei mir schon den Gedanken aus, dass die Feuerwehr noch in der Wache gestanden haben muss. Anders kann ich mir die Eintreffzeit nicht erklären. Ich glaube auch, dass dieses in Deutschland anders gelaufen wäre, wenn die Notlage des Flugzeuges bekannt gewesen wäre.


    Die lange Eintreffzeit kann ganz banale Gründe haben, wie die japanische Flughafenfeuerwehr auf Okinawa erfahren musste. Die bekam vom Tower in der Hektik keine Freigabe für das Passieren des Taxiways um zum Unglücksort zu gelangen. Dadurch dauerte es +4 Minuten nach Alarmierung, bis die ersten Löschfahrzeuge eintrafen.


    https://www.youtube.com/watch?v=-qyZFASOAe0

  • Und auch in Deutschland dürfte die Feuerwehr nicht neben der Landebahn Aufstellung nehmen. Ansonsten könnte der Flieger bei einem misslungenen Manöver mit den Helfer kollidieren oder Anfahrtswege werden unnötig verlängert, weil Trümmerteile den Weg versperren.


    Jein. Sie stehen natürlich nicht direkt einen Meter neben der Bahn, aleine schon, weil es den Schutzbereich der Bahn verletzt und sie somit "geblockt" ist. Es gibt aber Bereitstellungsräume, die i.d.R. deutlich dichter an der Bahn sind als die eigentliche Wache. Dieser Bereitstellungsraum kann auch eine Intersection an der Runway sein, also ein normaler Taxiway der zur Bahn führt. Dort gibt es Haltelinien und an denen wird gewartet. Das wäre dann im eigentlichen Sinne "Direkt an der Bahn". Jedoch ist dieser Platz eben so zu wählen, dass ein Flugzeug, dass von der Bahn kommt, einen nicht abräumt. Diese Orte sind natürlich alle vorher definiert und standardisiert. Da muss also nicht jedes mal neu überlegt werden, wo man sich nun hinstellt.


    Ferner kann hinter dem landenen Flugzeug sofort aufgerollt werden. Dadurch lässt sich die Eintreffzeit auf ein Minium reduzieren.

    “When I was a boy and I would see scary things in the news, my mother would say to me, "Look for the helpers. You will always find people who are helping.”


    • Fred Rogers

  • Genau so kenne ich das auch.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Und auch in Deutschland dürfte die Feuerwehr nicht neben der Landebahn Aufstellung nehmen. Ansonsten könnte der Flieger bei einem misslungenen Manöver mit den Helfer kollidieren oder Anfahrtswege werden unnötig verlängert, weil Trümmerteile den Weg versperren.


    Siehe die Global Landung der Flugbereitschaft auf dem Taxiway in Schönefeld.

  • Es könnte sein, dass Ding ungut gelaufen sind: Laut Feuerwehrmagazin wäre wohl über Funk ein Notruf abgesetzt worden, was wohl üblicherweise (eigentlich) die Bereitstellung der Feuerwehr an der Landebahn zur Folge habe.

  • Es könnte sein, dass Ding ungut gelaufen sind: Laut Feuerwehrmagazin wäre wohl über Funk ein Notruf abgesetzt worden, was wohl üblicherweise (eigentlich) die Bereitstellung der Feuerwehr an der Landebahn zur Folge habe.

    Der Bericht ist relativ mies und basiert auf Spekulationen (Feuerwehr war z.B. unter 2 min vor Ort und nicht erst nach "einigen Minuten"). Derzeitiger Stand ist es ebenfalls, dass es keinen Funkverkehr gab. Es wurden lediglich Transpondercodes übermittelt. Weiter sind die offiziellen Untersuchungen noch nicht.


    Angeblich wurde der Pilot vor Funkabriss auch gefragt, ob er am Boden Unterstützung braucht (heißt Feuerwehr fährt raus), was er verneint haben soll. Da hört man mit Sicherheit noch genug Varianten, bis der offizielle Bericht rauskommt.



    Gesicherte Infos fasst z.B. der Aviation Herald gut zusammen: http://avherald.com/h?article=4c78f3e6&opt=1


  • Siehe die Global Landung der Flugbereitschaft auf dem Taxiway in Schönefeld.


    :-D Immer noch eines der größten UPS!

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • :-D Immer noch eines der größten UPS!


    Ich glaube wir meinen unterschiedliche Vorgänge. Die Notlandung der Global in Schönefeld vor wenigen Wochen ist, aufgrund massiver technischer Fehler der Lufthansa-Technik welche die Maschine direkt vorher gewartet hatten, eine beinahe-Katastrophe gewesen.
    Die Tatsache, dass die Piloten die Maschine überhaupt noch nach Schönefeld bugsieren konnten und trotz der massiven, ungewollten, Steuerausschläge eine halbwegs glatte Landung hinbekommen haben (wenn auch nur auf dem Taxiway, eine Line-up auf die Runway war wohl so kurzfristig nicht mehr möglich, genauso wie ein Go-around unmachbar war)und sogar einen Wingstrike ausbalanciert haben ist tatsächlich fliegerisch eine ziemlich krasse Geschichte.

  • Die Tatsache, dass die Piloten die Maschine überhaupt noch nach Schönefeld bugsieren konnten und trotz der massiven, ungewollten, Steuerausschläge eine halbwegs glatte Landung hinbekommen haben (wenn auch nur auf dem Taxiway, eine Line-up auf die Runway war wohl so kurzfristig nicht mehr möglich, genauso wie ein Go-around unmachbar war)und sogar einen Wingstrike ausbalanciert haben ist tatsächlich fliegerisch eine ziemlich krasse Geschichte


    Solche Vorfälle sind immer ein gutes Argument, wenn es mal wieder heißt, dass Piloten nur besser bezahlte Busfahrer sind ;-) Du hast das sehr schön zusammen gefasst.


    Ich bin sehr gespannt, wie detailliert der Untersuchungsbericht aus Russland sein wird. Immerhin ist der Flieger selbst ja auch ein russisches Prestigeprojekt.

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    • Fred Rogers