BaWü: Ärztliche Leiter vorgestellt

  • wenn sich die "alten" ÄVRD mit den ÄLRD ihres Regierungspräsidiums zusammensetzen würden, um ein Konzept zu erarbeiten, was wie geschult und geprüft werden muss. Der ÄVRD ist zumindest in unserem Rettungsdienstbereich nah genug an den Notfallsanitätern, um nach (!!!) den Schulungen und Prüfungen entscheiden zu können, wer innerhalb, aber auch wer außerhalb der Mindestanforderungen arbeitet. Und wer durch die Prüfung rasselt, darf eben keine erweiterten Versorgungsmaßnahmen durchführen, das ist in anderen Bereichen doch auch so.


    Bloss nicht. Das hat den Effekt, dass das alte, jahrelang eingetretene System am. Leben bleibt und weiterhin keinerlei trägerübergreifende, gleichartige Qualitätsstandards in Freigabe und Prüfung erfolgen.
    Der/die eine "ÄVRD" (mit der Bezeichnung hab ich übrigens nen Verdacht aus welchem Kreis du kommst, so häufig gab es die Bezeichnung nicht ;-) ) will wenig Massnahmen, legt also die Prüfung maximal streng aus. Der/die andere sieht das lockerer und lässt aus politischen Gründen dafür jemand vollkommen ungeeigneten durch.
    Die größte Chance der ganzen Geschichte würde damit vertan.

    Der verantwortliche Kollege fährt bis auf weiteres nicht mehr in verantwortlicher Position, muss sich internen Schulungen und sowie einer Schicht mit einem Instruktor unterziehen. Und jetzt sag mir bitte nochmal, dass regelmäßige Überprüfungen nicht sinnvoll sind


    Ja, das klingt natürlich auch nach einer effektiven Fehlersuche mit gezielten Massnahmen und nicht nach pauschaler Bestrafung....

  • Den letzten Absatz sehe ich vollkommen anders. Selbst mit bestandenem NFS-Examen ist es nicht gesichert, dass man auch die entsprechende Leitung bringt.
    Vor wenigen Wochen passiert und von einem in den Prozess Involvierten erzählt bekommen: Alarmierung zur bewußtlosen Person, NA nicht verfügbar, Gabe von 20mg Midazolam ohne Effekt bei V.a. Krampfanfall, 60min (!!!) stay'n play, da durch die Leitstelle kein Kontakt zum RTW hergestellt werden konnte wurde das nächste verfügbare NEF entsandt, bei Eintreffen Patient mit GCS 3 und Anisokorie (nicht durch RTW-Besatzung bemerkt).


    Der verantwortliche Kollege fährt bis auf weiteres nicht mehr in verantwortlicher Position, muss sich internen Schulungen und sowie einer Schicht mit einem Instruktor unterziehen. Und jetzt sag mir bitte nochmal, dass regelmäßige Überprüfungen nicht sinnvoll sind.


    Doch genau das sage ich dir, weil diese Situation und das Individualversagen mit keiner küstlichen Übungssituation erzielt werden kann. Genau das Gegenteil kann ja der Fall gewesen sein: bei den Überprüfungen irgendwelcher örtlichen EVMs hat der Kollege alles perfekt gemacht und dann an dem Tag in dieser Realsituation total versagt. Ein Umstand den ma nie ausschließen kann. Dass in dem Fall diese Reglementierung sinnvoll ist steht sicher nicht zur Diskussion weil so was schon ein sehr extremes Verhalten dastellt. Auch im rechtfertigenden Notstand.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Doch genau das sage ich dir, weil diese Situation und das Individualversagen mit keiner küstlichen Übungssituation erzielt werden kann. Genau das Gegenteil kann ja der Fall gewesen sein: bei den Überprüfungen irgendwelcher örtlichen EVMs hat der Kollege alles perfekt gemacht und dann an dem Tag in dieser Realsituation total versagt. Ein Umstand den ma nie ausschließen kann.


    Welche Schlussfolgerung ziehst du daraus?

  • Klarer Fall, Bodycams für Rettungdienstpersonal!
    Egal wie, letztlich kann man immer sagen, dass das Ergebnis allein durch die Überprüfung so zustande kommt. Jeder der durch die Prüfung fällt, hätte es im Normalfall ganz anders gemacht!

  • Welche Schlussfolgerung ziehst du daraus?


    Dass man einzelne Fehler nicht mit EVMs oder SOPs ausschließen kann und daher nur bedingt Sinn machen. In dem genannten Beispiel geht zudem überhaupt nicht hervor was dem oder den Kollegen denn als Fehler vorgeworfen wurde bzw. wird... Dass er nicht ohne Notarzt Richtung Klinik gestartet ist und das Eintreffen eines Notarztes an der einsatzstelle abwartete? 20 mg Midazolam... eventuell 10 davon Nasal und der Rest fraktioniert i.V.? keine Ahnung. Habe ich auch schon gemacht allerdings ohne SOPs, im rechtfertigenden Notstand. Mit insgesamt 15mg Mida.. Von mir wollte kein Mensch was, vor allem der Patient nicht. Der hat auch nicht aufgehört zu atmen sondern einfach nicht mehr generalisiert gekrampft. Wir sind halt damals dem NA entgegen gefahren. War soweit ok für den.
    Hier scheint es doch mal wieder eine einseitige Arbeitgeber Maßnahme zu sein ohne der Abwägung ob dem Patient ein objektiver Schaden entstanden ist. Genau so ein Unfug wollte man ja mit dem NotSan vermeiden. Wird halt einfach nicht besser das Theater sondern nur anders.... :sad:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Ich weiß, wir haben das warum dies (angeblich) nicht anders geht lang und breit diskutiert, allerdings nur einmal, um es allen vor Augen zu führen:


    Grundgehalt TV-L E 14.1 4161.82 €
    Grundgehalt TV-L Ä1.1 4631.23 € (Assistenzarzt der Uniklinik im ersten Jahr, jährliche erhebliche Gehaltssteigerungen in den ersten 6 Jahren)
    Grundgehalt TV-L Ä2.1 6112.48 € (Facharzt der Uniklinik im ersten Jahr)
    Grundgehalt TV-L Ä3.1 7656.23 € (Oberarzt der Uniklinik im ersten Jahr)


    Quelle: http://www.oeffentlicher-dienst.info

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Die Stelle ist auch als 50% Stelle ausgeschrieben. Das würde also passen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • über die Gründe kann man ja spekulieren...wäre aber bitter...


    Weißt Du genaueres dazu?

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Nur die Stelle für den Regierungsbezirk Tübingen wurde zu 50% ausgeschrieben, das war von Anfang an so, jetzt soll eben die restlichen 50% noch besetzt werden. Keine Kündigung oder ähnliches.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Meines Wissens nach war nur Karlsruhe eine 100% Stelle.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Meines Wissens nach war nur Karlsruhe eine 100% Stelle.


    Ja, so erinnere ich mich auch - aber wohl v.a. deshalb, weil der Stelleninhaber, der schon in anderer Funktion im RP tätig war, von 50% auf 100% aufgestockt hat.


    Die anderen RP, die bisher alle nur halbe Stellen haben, werden jetzt im Zweifel nachziehen und die Stellen dann eben 50:50 besetzen.

  • Ganz unbedarft - bitte nicht hauen...


    Auch der heimische ÄLRD hat eine 50%-Stelle (WI, Hesen).
    Da die anderen 50% als OA in der ZNA des Maximalversorgers erbracht werden sehe ich eine gute Kombination.


    Die ÄLRD-Stelle ist bei der BF angesiedelt und es gibt nichtärztliche (Notfallsanitäter) Mitarbeiter in VZ-Stellen.


    Ich kann nur hoffen das auch andernorts sich das Tagesgeschäft auf mehrere Köpfe verteilt.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Um dieses ältere Thema mal wieder heraus zu kramen..........................gibt es denn jetzt (beinahe ein Jahr nach Ernennung der ÄLRD BW) aber auch nur irgendetwas zu deren Arbeit zu berichten?


    Entweder ging etwas völlig an mir vorbei, oder ich habe nie wirklich mitbekommen:


    dass einer der ÄLRD mal kundtut, was er/sie sich so für die Zukunft vorstellt (Fortbildungen, Kompetenzen, Überprüfungen, etc.)

    dass etwas über die laufende Arbeit und ggf. über laufende Prozesse berichtet wird


    Überspitzt gesagt: man weiß, dass es die ÄLRD gibt...... aber in der Praxis sieht und hört man nichts von ihnen


    Grüße