DRK-Präsident von Hessen und seine Aussagen zu den personellen Situationen in der Pflege und im RD

  • Der Präsident des DRK-LV Hessen gab dem Sender n-tv seine Meinung kund.
    Ich wähle diese Formulierung weil: viel Meinung und wenig Ahnung.



    https://www.n-tv.de/regionales…ngel-article21044584.html

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich bin stark erschrocken, über seine Aussagen ...

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Ich bin stark erschrocken, über seine Aussagen ...


    Das ist die gelinde Ausrucksweise für meine Gedanken dazu.


    Das DRK betreibt sowohl stat. Pflegeinrichtungen als auch eine Unzahl von ambulanten Diensten.
    Die Monopolstellung im RD ist in Hessen zwar nicht gegeben - im Vgl. zu anderen Bundesländern - dennoch ist der Anteil am RD sehr hoch.
    Das bedeutet in der Summe: das DRK ist eben auch Arbeitgeber von Fachpersonal.


    Wer die flüssige Beherrschung unserer Sprache als nicht vordringlich für die Berufsausbildung im Gesundheitswesen ansieht war entweder noch nie behandlungspflichtig erkrankt ... oder einfach ein ausgeguckter blinder Verbandsfunktionär der den beruflichen Alltag (auch von) DRK-Arbeit nicht kennt.


    Ich kann nur hoffen das die Kreisgeschäftsführer ihren jeweiligen Vorsitzenden erklären was da "von oben" fabriziert wurde.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • So Unrecht hat er aber nicht.
    Auch nicht mit der Prioritäten Verteilung. Altenheim bringt mehr Geld als Rettungsdienst.
    Die schlechten Erfahrungen mit Krankenschwestern von irgendwo her sind bekannt. Nur hat er nicht bedacht das der Neue Notfall Sanitäter eine der mit Abstand schwersten Lehrberufe geworden ist. Nix mehr mit 4 Monate RS.


    Präsident im DRK ist ein repräsentativer Job. Nicht mehr.


    Recht hat er auch mit dem Hinweis auf die ehrenamtlichen welche rar geworden sind. Zum Glück spielen die in Hessen im Vergleich zum Bayern im RD keinerlei Rolle.

  • Nur hat er nicht bedacht das der Neue Notfall Sanitäter eine der mit Abstand schwersten Lehrberufe geworden ist. Nix mehr mit 4 Monate RS.


    Vielleicht hat er ja aber auch genau die gemeint ? ;-) Kurze Ausbildung, der Fahrer muss ja nich viel können.. Völliger Kauderwelsch.
    Und auch eine Person in einer Repräsentantenfunktion sollte sich fachlich korrekt äussern.
    Grüee Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • So Unrecht hat er aber nicht.
    Auch nicht mit der Prioritäten Verteilung. Altenheim bringt mehr Geld als Rettungsdienst.
    Die schlechten Erfahrungen mit Krankenschwestern von irgendwo her sind bekannt. Nur hat er nicht bedacht das der Neue Notfall Sanitäter eine der mit Abstand schwersten Lehrberufe geworden ist. Nix mehr mit 4 Monate RS.


    Präsident im DRK ist ein repräsentativer Job. Nicht mehr.


    Recht hat er auch mit dem Hinweis auf die ehrenamtlichen welche rar geworden sind. Zum Glück spielen die in Hessen im Vergleich zum Bayern im RD keinerlei Rolle.


    Altenheim bringt mehr Geld weil hier die Fachkräfteqoute im Vgl. zu Krankenhäusern sehr niedriger ist.
    Da das DRK nicht bekant dafür ist eine Erhöhung der Fachkräfteqoute einzufordern - sonden eifrig mitmischt in einem gewinnorientierten Markt - wären mir auch bundesweit keine DRK-Pflegeeinrichtungen bekannt die hier ein positives Beispiel für pflegebedürftige Menschen, deren Angehörige und letztendlich der Politik geben.


    Das ist keine Kritik die nur das DRK betrifft!
    ASB, Caritas, Diakonie u.a.m. (die hier allesamt und öffentlichkeitswirksam bittere Krokodilstränen produzieren - und kräftig mitverdienen!) kommen ihrer sozialen Verantwortung schlicht nicht nach.


    Ich finde es nicht schlimm gewinnorientiert zu arbeiten.
    Es kommt halt auf das Level an.


    Auch in einem repräsentattiven Job (ich würde hier aber von einer Funktion sprechen - einen Job machen die Mc Würg-Hiwis) gehört es sich vorher zu wissen worüber man spricht.

    raphael-wiesbaden


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    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Der Präsident des DRK-LV Hessen gab dem Sender n-tv seine Meinung kund.
    Ich wähle diese Formulierung weil: viel Meinung und wenig Ahnung.



    https://www.n-tv.de/regionales…ngel-article21044584.html



    Es ist für mich immer wieder erstaunlich und auch befremdlich wenn ich eine frühere Kollegin auf diesem Foto zu allerlei Berichten über den RD bundesweit sehe. Und das über Jahre. Ob ihr das damals bewusst war als diese Aufnahme gemacht wurde... :scratch_one-s_head:

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Man müsste vielleicht den ganzen Text im Original kennen, aber die Aussage zum Thema Sprachbarriere ist (sofern sie so zutriftt) vollkommen absurd.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Man müsste vielleicht den ganzen Text im Original kennen, aber die Aussage zum Thema Sprachbarriere ist (sofern sie so zutriftt) vollkommen absurd.

    Zustimmung meinerseits.
    Ich kann aus Erfahrung sprechen wie es ist, mit großer Sprachbarriere seine Arbeit verrichten zu müssen. Um es vorsichtig auszudrücken, es ist nicht angenehm.
    Da der NFS ja als Verantwortlicher fährt, ist es einfach unvorstellbar und gefährlich zu behaupten, dass die Sprachbarriere weniger wichtig sei als im Pflegebereich. Es braucht Jahre, um einer Fremdsprache Herr zu werden. Bei mir gab es Kollegen, die nach 2,5 Jahren Tätigkeit im Ausland immer noch mit Angst zum Dienst erschienen - nur aufgrund der Sprachbarriere.


    Ohne jemanden angreifen zu wollen behaupte ich, dass Deutschland im Bereich RD noch nicht bereit ist, auf Fachkräfte mit (großer) Sprachbarriere zuzugreifen. Sicherlich kennt jeder die Gespräche oder auch Lästereien über unsere akademische Unterstützung, die der deutschen Sprache nicht mächtig ist.

  • Was allerdings auch an der Qualität der Sprachkurse liegen könnte. Schweden setzt seit Jahren sehr effektive Konzepte um.

  • Ich habe einmal gegoogelt:


    Niveaustufen nach dem Europäischen Referenzrahmen
    Unsere Sprachkurse sind mit den Niveaus A1, A2, B1, etc. des Europäischen Referenzrahmens gekennzeichnet. Sie finden diese Kennzeichnung immer im Kurstitel.


    Am Ende der jeweiligen Stufe können Sie:


    A1
    … vertraute, alltägliche Ausdrücke und ganz einfache Sätze verstehen und verwenden. Sie können sich und andere vorstellen, Fragen zu Ihrer Person stellen und Fragen hierzu beantworten. Sie können sich auf einfache Art verständigen, wenn die Gesprächspartner langsam und deutlich sprechen und bereit sind zu helfen.


    A2
    … Sätze und häufig gebrauchte Ausdrücke/Wörter verstehen, wenn es z. B. um einfache Informationen zur Person, zu Familie, Einkaufen oder Arbeit geht. Sie können sich in einfachen, routinemäßigen Situationen verständigen und mit einfachen Mitteln die eigene Herkunft und Ausbildung, die direkte Umgebung und alltägliche Dinge beschreiben.


    B1
    … die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Bereiche wie Arbeit, Schule oder Freizeit geht. Sie können die meisten alltäglichen Situationen sprachlich bewältigen und sich zusammenhängend zu vertrauten Themen, z. B. Familie, Hobbies und Beruf äußern. Sie können über Erfahrungen und Ereignisse berichten und Meinungen und Ansichten begründen.


    B2
    … längeren Redebeiträgen und komplexer Argumentation in der Standardsprache sowie den meisten Nachrichtensendungen
    folgen. Sie können sich im privaten und beruflichen Bereich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern möglich ist, und können sich an Diskussionen beteiligen. Darüber hinaus können Sie klare detaillierte Texte über eine Vielzahl von Themen schreiben, Aufsätze verfassen, persönliche und formelle Briefe schreiben und deutlich machen, was wichtig ist.


    C1
    … längeren Reden und Gesprächen mit komplizierten Zusammenhängen folgen, lange und komplexe Sach- und literarische
    Texte, Fachartikel und lange technische Anleitungen verstehen, auch wenn sie nicht in Beziehung zu Ihrem Spezialgebiet stehen. Sie können sich fast mühelos spontan und fließend ausdrücken, die Sprache im gesellschaftlichen
    und beruflichen Leben und in der Ausbildung angemessen und präzise anwenden. Sie können sich schriftlich klar und präzise ausdrücken, Texte über komplexe Sachverhalte verfassen und einen angemessenen Stil wählen.


    C2
    … gesprochene und schriftliche Sprache problemlos verstehen. Sie können sich an allen Gesprächen und Diskussionen mühelos beteiligen und sind auch mit umgangssprachlichen und idiomatischen Ausdrucksweisen sehr vertraut. Sie können die Sprache in allen privaten und beruflichen Situationen in anspruchsvollen Zusammenhängen schriftlich wie mündlich angemessen und präzise anwenden.


    Es gibt also ein auf europäischer Ebene abgestuftes Schema zur fremdsprachlichen Beherrschung.
    Ich selbst habe einige Jahre Migranten im Rahmen eines VHS-Projektes begleitet wdlche die A1 und A2 - Qualifikation hatten.
    Ziel war dann die Erweiterung auf B1.


    Bei Kritik gegenüber Krankenhäusern mit nichtmuttersprachlichen Ärzten verweisen diese sehr oft das das doch vermittelte Niveau B1.
    Aus eigener Patienten- und Angehörigenerfahrung weiss ich das dies für Diagnostik, Therapie und Aufklärung vor Massnahmen NICHT ausreichend ist.


    Nach der Aktion: wir schaffen das in der auch sehr viele aus diesem Forum aktiv beteiligt gewesen sind herrschte bei den Anbietern von Sprachkursen Goldgräberstimmung...der schnelle Euro lockte.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

    Einmal editiert, zuletzt von raphael-wiesbaden ()

  • Wir haben in den letzen Jahren zwei mal Geflüchtete aus Syrien zu Rettungssanitätern ausgebildet.
    Beide haben min. Sprachniveau B2
    Beide haben auf Anhieb den RS geschafft
    Beide haben auf Anhieb den C1-Führerschein geschafft
    Die beiden Jungs haben mir gezeigt, dass es möglich ist in 1,5 Jahren in Deutschland eine brauchbares Sprachverständnis zu erreichen. Sicher merkt man, dass sie keine Muttersprachler sind, aber es klappt doch schon ziemlich gut. Vor allem merkt man wie schnell sich die Sprache entwickelt wenn die Jungs gezwungen sind deutsch zu sprechen.
    Für mich ist das der einzige gangbare Weg zu einer gelungenen Integration. Ob nun im Gesundheitswesen, auf dem Bau oder sonstwo.

  • Ich bringe ja auch Leute ins Schwitzen die bei der BF in Frankfurt ihre NotSan-Ausbildung bzw. -nachqualifizierung durchlaufen.


    In Frankfurt ist der Anteil von Nichtdeutschmuttersprachlern patientenseitig sehr hoch.
    Das betrifft nicht nur die üblichen Sprachen von Migranten - hoch ist auch der Anteil englischsprachiger Bürger/Gäste/Patienten.


    Der RD der BF Frankfurt hat deswegen "tip-doc-emergency" als Standardbeladung im Rucksack.
    Die Schule lehrt selbstverständlich medical english.
    In den praktischen Durchläufen werden nichtdeutschsprachige Patientensituationen immer wieder durchgespielt.


    Mir als Darsteller mit annehmbaren Englischkenntnissen fällt dann durchaus auf das bspw. TN von der Flughafenklinik (die dort auch ausgebildet werden) ein sehr flüssiges Englisch sprechen und natürlich auch medizinische Termini problemlos beherrschen - der tgl. internationale Patientenkontakt gibt es eben vor.


    Deswegen kann ich jenskfb nur zustimmen:
    alles was ich sehr gut beherrschen möchte benötigt intensive praktische Schulung und immerwiederkehrendes Anwenden wg. des Trainingseffektes.

    raphael-wiesbaden


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    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?