Spiegel Online: " Studie zur Krankenhausversorgung: Experten fordern, jede zweite Klinik zu schließen "

  • Nebenaspekt: Der RD wird zusammenbrechen, wenn sich an den Einsatzzahlen/-"qualitäten" bzw. deren Entwicklung nichts ändert und man gleichzeitig durch Schließung und Zusammenlegung von Krankenhäusern die Fahrtzeiten aufbläht.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Der RD wird so oder so zusammen brechen, da auch jetzt die kleinen Häuser ja ein entsprechendes "mehr" an Fahrten generieren und das auch zukünftig nicht weniger wird. (Stichwort Konsilfahrten, gerne auch mehrmals die Woche mit dem selben Patienten)
    Der RD wird so oder so zusammen brechen wenn wir keine ambulanten alternativen flächendeckend schaffen um den Einsatzzahlen Einhalt zu gebieten.
    Der RD wird so oder so zusammen brechen solange wir auf jeden Einsatz eine ALS Ressource schicken.

  • Bestimmt. Nur würde die hier skizzierte Änderung der Krankenhauslandschaft das rasant beschleunigen.

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  • Ich glaube, dass der RD sicherlich nicht zusammenbrechen wird.
    Die Einsatzzahlen steigen nur ständig und die Konsequenz werden noch mehr Fahrzeuge auf der Straße sein.
    Da mann dann aber das Fachpersonal nicht herbekommt, gehe ich die Wette ein, dass dann wieder die Taktik "Vollgas" in Mode kommen wird.
    Man fährt einfach alles möglichst schnell in das zentrale Notfallzentrum. Die Triage erfolgt dann bereits auf Anfahrt per Telemetrie und Telekonsultation des triagierenden Telenotarztes.


    Sollte sich dann weniger Fachpersonal finden, wird man einfach wieder die Ausbildung "adaptieren".

  • Ich glaube, dass der RD sicherlich nicht zusammenbrechen wird.
    Die Einsatzzahlen steigen nur ständig und die Konsequenz werden noch mehr Fahrzeuge auf der Straße sein.


    ...doch unbedingt, da ist er im Unrecht.

    Sollte sich dann weniger Fachpersonal finden, wird man einfach wieder die Ausbildung "adaptieren".


    ...Oh moment, er könnte doch Recht haben.
    :drinks:


    Aber mal ernsthaft: Es ist halt auch tatsächlich eine Frage ob wir zu jedem Schnitt in den Finger eine ALS Ressource schicken müssen.

  • Zitat

    Sollte sich dann weniger Fachpersonal finden, wird man einfach wieder die Ausbildung "adaptieren".


    Das glaube ich nicht. Dafür ist das alles schon seit Jahren zu professionell. Und selbst wenn: Die Fahrtzeiten brechen dem System trotzdem das Genick.

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  • Naja, wenn man wie angesprochen zwischen "BLS" und "ALS" unterscheidet gibt es schon Potential zwischen dem KTW und dem RTW bzw. dem. jetzigen RS und dem NotSan.

  • Wohl wahr. Ich müsste aber trotzdem NOCH MEHR Fahrzeuge mit Besatzung auf die Straße bringen. Auch die Ressource RS ist endlich, da kriegt man ja teilweise für den regulären RD in der heutigen Form schon kaum Leute.

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  • Wir kriegen keine Leute weil die Arbeitsbedingungen inkl. des Gehaltes sich nicht ausreichend fortentwickelt haben - im Gegensatz zur restlichen Wirtschaft.
    Wenn hier DEUTLICH dran gedreht wird, wird man perspektivisch mehr Leute finden.
    Momentan drehen wir aber nur an Schrauben die "branchenintern" vielleicht Leute von A nach B verschieben. Großflächig Leute aus anderen Branchen abwerben werden wir mit der aktuellen Politik definitiv nicht.

  • Wir kriegen keine Leute weil die Arbeitsbedingungen inkl. des Gehaltes sich nicht ausreichend fortentwickelt haben - im Gegensatz zur restlichen Wirtschaft.
    Wenn hier DEUTLICH dran gedreht wird, wird man perspektivisch mehr Leute finden.

    Selbst der öffentliche Dienst hat dieses noch nicht kapiert. Gerade seit Umstellung vom BAT auf TVöD geht es dort bergab.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Solange die Einstellung vertreten wird, dass immer noch für jeden der geht 10 Neue vor der Tür stehen, wird sich daran auch nicht viel ändern. Und solange immer wieder die Dienste irgendwie besetzt werden, weil sich immer irgendein Dummer findet, gibt es auch überhaupt keinen Grund diese Einstellung zu überdenken.
    Ich habe kürzlich nach über 10 Jahren gekündigt, man wollte nicht mal den Grund wissen.


    Keine Ahnung ob das nur in meiner Filterblase so ist.

  • Ich habe kürzlich nach über 10 Jahren gekündigt, man wollte nicht mal den Grund wissen.


    Keine Ahnung ob das nur in meiner Filterblase so ist.


    Die Filterblase ist, ähnlich beim Arbeitsalltag im Krankenhaus, dass es volkswirtschaftlich und politisch niemanden interessiert. Und mit "es" meine ich die Arbeitsbedingungen des Personals.
    Kürzlich habe ich mir einmal die lächerlich niedrigen Strafen der PpUGV angesehen und muss sagen:
    Viel heiße Luft um nichts.


    https://www.gkv-spitzenverband…reinbarung_26.03.2019.pdf


    Und der Begriff "Strafe" ist wörtlich gemeint. Ein Verstoß stellt keine Ordnungswidrigkeit oder Straftat dar, sondern eine "Vertragsstrafe".



    Ich prognostiziere daher, dass es einfach eine Sicherstellung einer Transportkapazität in Notfallzentren geben wird.
    Dank "TeleDoc" kriegt auch jeder das "Wissen" eines Arztes.
    Die Zeit des Status 4 wird aus prozess-ökonomischen Gründen gesenkt und die Auslastung der bestehenden Fahrzeuge erhöht.
    Es geht hier nicht um Individualisierung, sondern um Kommerzialisierung und es wird den Bürgern suggeriert werden:


    "Modern-Schnell-Effektiv"


    Das jetzige bodengebundene Notarztsystem befindet sich bereits auf dem Weg ins Pflegeheim und kann dort noch seine letzten Jahre genießen.

  • Wir kriegen keine Leute weil [...]


    Der Grund ist wurscht, das Ergebnis bleibt: Am Ende hat man einen vermeintlichen Bedarf an Transportkapazitäten, die man nicht qualifiziert besetzt bekommt.

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  • Unser nächstgelegenes Krankenhaus hat seine beiden Spezialisierungen aber nichts besonderes für unsere Branche. 3 weitere gute Häuser sind 30 bis 60 Minuten entfernt.
    Ktw und rtw haben täglich 300 bis 400 km am Tachometer. Nef etwas weniger.
    Soviel zum Thema warum bei uns inflationär die grossen Quirl eingesetzt werden...


    Macht doch einfach verpflichtend aus den kleineren Häusern welche mit Herzkatheter Rufbereitschaft und Chirurgen auf Abruf.
    Polytrauma und Stroke reicht entfernter.


    Aus Erfahrung weiss ich das auch im Ballungsraum mit zig Krankenhäuser man oft in den nächsten Landkreis fährt.


    Noch mehr kranke Häuser streichen? HORROR VERSION.....

  • Aus Erfahrung weiss ich das auch im Ballungsraum mit zig Krankenhäuser man oft in den nächsten Landkreis fährt.


    Noch mehr kranke Häuser streichen? HORROR VERSION.....


    Und auch hier: Es geht in der Studie um die Standort-Versorgung einer einzigen Modellregion, bei der eine Zusammenlegung von Standorten vorgeschlagen, keine direkte Bettenreduktion.
    Lest doch erstmal bevor der immer gleiche logische Fehler begangen wird...

  • Es gibt in der Modellregion 4 einzelne Krankenhäuser, alle vom gleichen Träger.



    Es gibt aber immer nur in einem der 4 Häuser einen Katheter-Platz, eine Gyn, eine Urologie..etc.



    Formal sind es aber vier einzelne Krankenhäuser, da jedes eine einzelne GmbH ist. Macht man daraus nun eine einzige GmbH hat man schon 75% der Krankenhäuser eingespart.



    Es lebe die Politik
    … und die Spezialisierung der Krankenhäuser

  • ...Es ist ja nicht so, dass eine Gyn. von einer Urologie im selben Haus profitiert, etc.
    ...Und du einfach Systemkosten hast die bei nur einem Standort deutlich geringer ausfallen.

  • Es geht nicht darum, dass einzige Krankenhaus im Landkreis zu schließen, sondern räumlich nah beieinander liegende kleine Häuser zu reduzieren, die realistisch außer Kleinkram auch nichts versorgen können. Die Studie stammt aus einem Ballungsraum, es steht sogar drin, dass die Aussagen nicht ohne weiteres auf ländliche Gebiete übertragbar ist.