Telemedizin: Unterstützung oder Bevormundung des Notfallsanitäters: DBRD Stellungnahme und Erwiederung vom Netzwerk Universitäre Telenotfallmedizin

  • Habt ihr den Post vom DBRD auf FB zum TNA verfolgt?
    Ist wohl zurückgezogen worden „wegen vorschnell“

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Was stand denn drin?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Die Verwirrung löst sich nach dem Lesen der Stellungnahme auf. Kurzzusammenfassung: Die Telemedizin ist eine Bedrohung der Kompetenzübertragung an den Notfallsanitäter, und senkt durch verminderte Eigenständigkeit damit die Attraktivität des Berufs. Man befürchtet, dass die Telemedizin ein Weg zur Vermeidung von Kompetenzübertragungen werden soll und fordert daher, dass sie lediglich als kollegiale Zweitmeinung für den Arzt eingesetzt werden soll oder allenfalls nach Ausschöpfung aller Behandlungsoptionen des Notfallsanitäters hinzugezogen werden darf. Das Ding muss man wirklich mal gelesen haben. Alter Schwede...

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!


  • Daraus:

    Zitat

    „Anmerkung: Um die Lesbarkeit der Informationen zu erleichtern, wird bei Personenbezeichnungen i.d.R. die männliche Form verwendet. Es sind jedoch jeweils männliche und weibliche Personen gemeint.“


    Meine Meinung:
    Um die Lesbarkeit zu erleichtern, sollte man beim DBRD jemanden die Stellungnahmen schreiben lassen, der weniger Schachtelsätze fabriziert oder wenigstens die Zeichensetzung einigermaßen beherrscht, sodass die Satzmonster wenigstens theoretisch dekonstruierbar bleiben.


    Und auch inhaltlich scheint mir das einmal mehr weit hergeholt. Aber klar, ich weiß, die Jungs machen halt „Berufspolitik“. Das ist dann aber eben auch nicht besser als das, was den Standesvertretungen der Ärzteschaft immer wieder vorgeworfen wird. Sandkastenförmchenspielereien.

  • Persönlich finde ich es sogar schlimmer. Man verweigert sich notärztlicher Expertise, die ja ohnehin nur telemedizinisch beratend zur Hand ist, damit man auch mal was entscheiden darf... wie bitte? Wie geht das weiter? Soll der Notsan in der Ecke stehen, bis der Einsatz das Ausbildungsniveau eines RS verlässt? Der NEF Fahrer nur Reden, wenn er explizit gefragt wird? Solche Konstrukte sind doch absurd. Natürlich holt man sich eine ärztliche Meinung ein, wenn diese verfügbar ist, ehe man in erweiterte Versorgungsmaßnahmen geht. Alles andere wäre wirklich gegen den Patienten gearbeitet.

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  • Ich finde es auch insofern kritisch, als dass bei einem kritischen Patienten der Telenotarzt dazukommen soll. Will man bei einem wirklich kritischen Patienten, bei dem "alle, auch invasive, Maßnahmen" vom NotSan durchgeführt wurden, und dem das trotzdem nicht hilft, vielleicht jemanden mit entsprechenden Fertigkeiten auch vor Ort, um dem kritischen Patienten optimale Versorgung und nicht nur Wissen bieten zu können?


    Fragen über Fragen...

  • Da muss man nur mal nach Aachen schielen, die haben das sehr gut gelöst. Es gibt halt einfach unterschiedliche Indikationskataloge für den TNA und das NEF. Vor allem hat das RTW Team aber jederzeit ad hoc die Möglichkeit einen Arzt zu konsultieren und einen Rat binnen Sekunden zu bekommen. Ich durfte in dem System selbst hospitieren und war beeindruckt, wie gut das lief. Natürlich brauchst du z.B. bei einer Reanimation oder beim Polytrauma jemanden mit Hard Skills. Aber das ist an keiner Stelle strittig.

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  • Ich hätte da eine ander Storyline gewählt:
    Als Einstieg Verweis auf das Zitat "kein G5 an jeder Milchkanne" durch Mitglied der Bundesregierung und darauf hinweisen, dass es also noch lange viele Regionen geben wird wo NotSan allein arbeiten müssen weil kein Kontakt zum Telenotarzt möglich ist. Und da aus Sicht des DBRD der TNA ja ein gute Ansatz ist um die Einsatzhäufigkeit des NEF zu reduzieren muss man das System aber resilient ausbauen. Denn dadurch sind NEF weniger am Patienten und die Nachforderungsquote wird steigen. Wenn das noch mit nichterreichbarkeit des TNA verbunden ist, verzögert sich die Zeit einer adäquaten Versorgung und das ist nicht sinnvoll. Und daher muss den NotSan auch die Kompetenzen aus dem NotSanG zugesprochen werden, um die Patienten immer adeqaut Versorgen zu können bis der NA kommt oder der Pat. einem Arzt zugeführt wird. Die Notwendigkeit der Kompetenzübertragung soll hiermit nochmals verdeutlicht werden. Gemeinsam für den Patienten!

  • Wir verwenden schon immer G10, Milchkanne hin oder her.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Ich hab das Schreiben noch nicht ausführlich gelesen, bin ja was den DBRD angeht auch kein Fan (mehr), die Intention aber zumindest finde ich durchaus nachvollziehbar.
    Wenn ein TNA als Ergänzung eingesetzt wird um bei komplexeren, ungewöhnlichen oder organisatorischen Einsätzen eine Hilfestellung zu geben und er für RDler (RTW und auch KTW) als auch für den (Not)-Arzt vor Ort ansprechbar ist: ich bin der Erste der dabei ist.
    Wenn es aber darum geht mir die Gabe von Ebrantil, Vomex oder Salbutamol genehmigen zu lassen läuft doch was verkehrt. Dann brauche ich keine Algorithmen und irgendwo keinen NotSan.
    Ich vermute, dass der DBRD das auch meint. Ausgedrückt hat er das nicht so richtig...

  • Die Stellungnahme wurde doch zurückgezogen?


    Wo das? Die Stellungnahme ist online und unterzeichnet. Das Löschen einer Verlinkung ist doch kein Rückzug.

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  • Kollege Flake hatte es bei FB so erwähnt

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    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


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  • Das kann ich weder in der DBRD noch in der DBRD Intern Gruppe finden. Hast du dazu einen Link?

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  • Hatte es so verstanden, diagonal in einem Thread gelesen
    Ich muss aber auch gestehen, ich verfolge es peripher

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    Henry Ford 1863 - 1947

  • Die Stellungnahme wurde doch zurückgezogen?

    Habe ich missverstanden. Es wird wohl nur eine Kleinigkeit geändert.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Es gibt eine Antwort vom Netzwerk Universitäre Telenotfallmedizin auf die Stellungnahme des DBRD.



    Edit: auch wenn ich die Eingruppierung in dieses Thema verstehe, wäre es nicht sinnvoll es abzutrennen? Das ist ja durchaus etwas, was man in der Suche leichter auffindbar machen könnte.

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  • Na da schau mal einer an, es gibt eine S1-Leitlinie "Telemedizin". Ich finde, auf die hätte der DBRD in seiner Stellungnahme durchaus Bezug nehmen können, denn so wirkt es als ob er die gar nicht kenne.


    Weiß eigentlich jemand wieso ausgerechnet jetzt der DBRD hierzu Stellung bezieht? Gibt es einen aktuellen Anlass?