Braunwalder Erklärung 2.0

  • Liebe Alle,


    Ich möchte herzlich zu einer zweiten Version aufrufen, einladen, zur Diskussion kommen.


    Matthias

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Es ist - leider - verdammt lange her, dass ich hier zu Gast war. Es mag daran liegen, dass die persönliche Entwicklung manchmal andere Wege nimmt, als man das selbst vorher sehen mag. Aber es gibt Themen, die sind so verdammt wichtig, dass man auf alte Pfade zurückkehren muss. Also bin ich wieder hier, im alten Revier. Und ich habe etwas zu sagen. Denn wir brauchen ein paar Dinge:


    - eine Agenda
    - einen Ort
    - eine Truppe


    ...und damit meine ich explizit Menschen, die bereit sind, nicht nur online zu diskutieren, sondern im wahren Leben vorzutreten und für etwas einzustehen. Wär schön, wenn's noch mal passiert. Wär schön, wenn's Leute wären, die sich nicht einfach nur profilieren wollen, sondern denen etwas an der Sache liegt.

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...

  • In Bezug dazu scheinen die ärztlichen Verbände noch nicht ganz einig


    https://www.aerztezeitung.de/p…PXxp8eJZ_b5LO2lKRO46fdXUU

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Sind unsere Verbände denn wirklich noch eher auf ein positives Miteinander ausgerichtet?

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Sind unsere Verbände denn wirklich noch eher auf ein positives Miteinander ausgerichtet?


    Es gibt mehr als einen? Aber genau das ist ja das Problem. Es geht eben - wie damals - nicht um ein miteinander. Augenmaß und Ziel sind nicht mehr erkennbar.


  • Es gibt mehr als einen? Aber genau das ist ja das Problem. Es geht eben - wie damals - nicht um ein miteinander. Augenmaß und Ziel sind nicht mehr erkennbar.


    Das ist aber auch gerade bei den wirklich vielen Ärzteverbänden zu beobachten.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • In Bezug dazu scheinen die ärztlichen Verbände noch nicht ganz einig


    https://www.aerztezeitung.de/p…PXxp8eJZ_b5LO2lKRO46fdXUU


    Zitat

    Zitat aus: Ärztezeitung online vom 16.10.2019


    Aktuelle Zahlen aus Baden-Württemberg zeigten zudem, dass Notfallsanitäter nur extrem selten unter Arztvorbehalt stehende Tätigkeiten überhaupt ausführen müssten. Zudem seien die Notärzte bei gleichzeitiger Alarmierung im Median eher vor den Rettungsteams an der Unfallstelle.


    Ich denke, dass hier einige Dinge vermischt werden. Ja, es stimmt, dass Notfallsanitäter bestimmte Dinge selten umsetzen müssen, was u. a. an den oft verschwindend geringen Anteil tatsächlicher Notfälle liegt. Andere Dinge kommen jedoch sehr häufig vor (i.V.-Zugang beispielsweise). Interessant finde ich die Behauptung, dass Notärzte (wohl bezogen auf BaWü, im Median) häufiger vor einem RTW an einer Einsatzstelle eintreffen. Ist das tatsächlich so? Gibt es dazu Quellen? Meine Erfahrung sagt mir da nämlich was deutlich anderes...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.


  • Es gibt mehr als einen? Aber genau das ist ja das Problem. Es geht eben - wie damals - nicht um ein miteinander. Augenmaß und Ziel sind nicht mehr erkennbar.


    Ich wollte damit lediglich sagen, dass es eventuell glaubwürdiger ist, die eigene Interessensvertretung(en) zurück zu einem gemeinsamen Miteinander zu bringen, bevor man andere Organisationen dazu auffordert. Dies ist aber natürlich primär mal meine Meinung und ich bin an der Stelle sicher nicht neutral. Nach den letzten Stellungnahmen und Äußerungen bin ich aus dem Berufsverband selbst ausgetreten, weil ich mich nicht mehr repräsentiert fühle - und ob des baldigen Berufswechsels nicht mehr in der Position etwas zu ändern ohne selbst dem Verdacht des Standesdünkels ausgesetzt zu sein.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Die Braunwalder Erklärung waren damals "Von Rettern für Retter" und es steckte keine Organisation dahinter. So verstehe ich Mowl jetzt auch wieder und so wäre ich bereit zu gucken was ich einbringen kann und wie weit ich (mit-)gehen kann. Eine Anlehnung an eine Interessensvertretung wäre jedoch für mich schwierig, zumal ich selbst - wie du - diesem Berufsverband nicht mehr angehöre.

  • Ich würde eine solche Erklärung gerne mitgestalten und unterstützen. Ich finde die Idee charmant, dass die Erklärung losgelöst von Vers. Gruppen geschaffen wird.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ich würde eine solche Erklärung gerne mitgestalten und unterstützen. Ich finde die Idee charmant, dass die Erklärung losgelöst von Vers. Gruppen geschaffen wird.

    Eine von unten kommende Erklärung hat zudem den Vorteil, dass sich das ganze nicht auf "einen" Verband reduzieren lässt, sondern es viele so sehen. Würde sowas im Rahmen der Möglichkeiten auch gerne unterstützen.

  • Ich möchte herzlich zu einer zweiten Version aufrufen, einladen, zur Diskussion kommen.


    Eine Verständnisfrage:


    Reden wir in diesem Zusammenhang "nur" von einer Diskussion über die Erlaubnis der heilkundlichen Maßnahmen?


    Oder allgemein über die "Arbeitsbedingungen" der Notfallsanitäter? Um ihn weiter zu "spezialisieren"?
    Sprich Position des Rettungsdienstes zur klinischen Versorgung und dem kassenärztlichen Notdienst-System, Tele-Notarzt, Trennung Krankentransport - Notfallrettung, AAO etc.?

  • Hallo zusammen!
    Aufgrund der aktuellen Entwicklungen (https://www.aerztezeitung.de/p…weiterung-sanitaeter.html) halte ich eine Neuauflage der Braunwalder Erklärung für zwingend erforderlich, und zwar nicht nur hinsichtlich der Haltung der diversen Verbände, sondern auch hinsichtlich der Haltung unserer Bundesregierung unserer Berufsgruppe gegenüber insgesamt.


    Wir sind und bleiben ein Spielball der diversen Lobbygruppen und Interessensverbände. Das muss ein Ende haben.

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • ...Zeit sich darüber zu verständigen, wie wir unserem Gewerk in Zukunft nachgehen wollen. Oder besser gesagt: unter welchen Bedingungen. Es mag sein, dass graduelle Verbesserungen der Einkommenssituation und das eine oder andere Kompetenzpflästerchen hier und da es dem einen oder anderen so erscheinen lassen, als wären wir am Ziel. Doch dem ist mitnichten so!


    Es mangelt uns - als Berufsstand - offenkundig immer noch am Rückgrat, den Respekt und vor allem die Kompetenzen einzufordern, die uns als Healthcare Professionals zustehen. Notfallsanitäter. Klingt gut. Läuft ... weniger gut. Und so lange wir vor ärztl. Lobbyvereinigungen - und mehr sind die Protagonisten oft leider nicht, denn von einer Fachgesellschaft erwarte ich Wissenschaft und keine Politik - immer noch kuschen, wird sich daran auch nichts ändern. Die Zeit ist reif, Rahmenbedingungen auszuhandeln, die es ermöglichen, in diesem Beruf sicher, patientenorientiert und auf hohem Niveau den Ansprüchen der Gesellschaft an uns gerecht zu werden. Auch wenn wir an diesen Ansprüchen manchmal gerne verzweifeln würden.


    Ich bin schon seit Jahren in keinem Berufsverband mehr tätig und will es auch nie wieder sein. Denn offen gestanden kochen dort auch nur manche einfach ihr eigenes Süppchen. Ich will Lobbyarbeit von Rettern für Retter; und zwar als anlassbezogenes Projekt.


    Gute Nacht


    Mowl

    Unter den Blinden ist der Einäugige der Arsch - er muss allen Anderen vorlesen...



  • Ich denke, dass hier einige Dinge vermischt werden. Ja, es stimmt, dass Notfallsanitäter bestimmte Dinge selten umsetzen müssen, was u. a. an den oft verschwindend geringen Anteil tatsächlicher Notfälle liegt. Andere Dinge kommen jedoch sehr häufig vor (i.V.-Zugang beispielsweise). Interessant finde ich die Behauptung, dass Notärzte (wohl bezogen auf BaWü, im Median) häufiger vor einem RTW an einer Einsatzstelle eintreffen. Ist das tatsächlich so? Gibt es dazu Quellen? Meine Erfahrung sagt mir da nämlich was deutlich anderes...


    Bericht des SQRBW:
    http:///C:/Users/shank/AppData/Local/Packages/Microsoft.MicrosoftEdge_8wekyb3d8bbwe/TempState/Downloads/SQRBW_Qualitätsbericht%202018%20(1).pdf


    Hier Seite 52 und 53... allerdings nicht nur im Median sondern in Median/95 Perzentil ausgedrückt...NEF 13:Min 12Sec und RTW 14 Min 03 Sec.. also etwas weniger als eine Minute schlechter beim RTW...
    In Ba Wü wurden die letzten Jahre die NEF Standorte massiv aufgestockt aufgrund der eigenen NA Hilfsfrist. Auch in meinem RD 'Bereich werden weitere 1,5 Na installiert so dass wir dann sechs NA 24h haben. Als ich angefangen habe vor 28 Jahre waren es drei und das war damals schon viel da waren in sämtlichen Nachbarbereichen höchsten einer bis zwei vorgehalten.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Schau an, danke. Ich habe schon öfters beobachtet, dass sich die NEF-Vorhaltungen im Zusammenhang mit der Einwohneranzahl in anderen Bundesländern häufig massiv unterscheiden zum eigenen RDB. Hier bei mir haben sich die NEF-Vorhaltungen die letzen 25 Jahre von der Anzahl nicht verändert. Das hier ein NEF vor einem RTW eintrifft ist sehr selten. Allerdings haben wir auch keine NEF-Hilfsfrist.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Hallo zusammen!
    Aufgrund der aktuellen Entwicklungen (https://www.aerztezeitung.de/p…weiterung-sanitaeter.html) halte ich eine Neuauflage der Braunwalder Erklärung für zwingend erforderlich, und zwar nicht nur hinsichtlich der Haltung der diversen Verbände, sondern auch hinsichtlich der Haltung unserer Bundesregierung unserer Berufsgruppe gegenüber insgesamt.


    Wir sind und bleiben ein Spielball der diversen Lobbygruppen und Interessensverbände. Das muss ein Ende haben.


    Das muss man aber dringend anders nennen wie "Braunwalder Erklärung"!
    Ich finde das eine absolut ungünstige nichtssagende Bezeichnung... Viel zu unverbindlich und ggf. politisch missverständlich. Ich würde hier schon mehr das Wort "Kampaufruf gegen... oder für..." verwenden. Da muss jetzt mehr Druck und Emotionen rein. Soi wie bei FFF. Schluss mit Pillepalle. Ansonsten lasst es am Besten gleich bleiben und wir machen wieder einen auf RettAss und fertig ist der Lack.

    "...Was Sie brauchen haben Sie und was Sie nicht haben brauchen Sie auch nicht.."

  • Wie auch immer, ich wäre bei einer "zweiten Runde" gerne wieder dabei. Und oute mich gleichzeitig als DBRD-Hardliner.


    Einmal die Tagessuppe, bitte.

    „Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.” (Gustav Heinemann)