Ausbildung zum RS

Da ich schon seit vielen Jahren auch Rettungssanitäter ausbilde, kann ich dir beruhigend sagen, dass du mit einem durchschnittlichen Intellekt, einer mittleren Auffassungsgabe und ein bisschen Zeit zum Lernen keine Probleme haben wirst. Das ist viel Stoff, weil es jetzt alles neu für dich ist. Wenn man sich damit auseinandersetzt, sich nicht am Anfang schon einredet, dass man das nicht schafft, dann erschließen sich dir in der dritten und vierten Woche viele Dinge, die dann auch schnell verstanden und umgesetzt werden können.

Trotzdem die Frage: es gibt in deiner Umgebung keinen einzigen Verein, der dir die Ausbildung bezahlen würde, wenn du später da ein paar Stunden arbeitest? Hast du dich da mal erkundigt?

Wenn du schon in der Pflege arbeitest, dann hast du allen anderen Teilnehmern eine Menge voraus, es sei denn, du bist da Koch oder Elektriker. Da jede Schule etwas andere Schwerpunkte setzt, kann ich dir nicht genau sagen, was du da vorbereiten kannst. Aber vom Prinzip her ist es immer gut zu wissen, wie Luft und Essen den Weg hinein und wieder raus finden und wo Blut überall entlang läuft.

Und ich habe nicht gesagt, dass du da als Angestellter arbeiten musst, es gibt auch Organisationen, die für ehrenamtliches Engagement Teile oder die ganze Ausbildung bezahlen. Wenn das egal ist, dann musst du dir natürlich keine Gedanken dazu machen.

Du hast aber sicherlich schon Patienten gesehen mit einem Schlaganfall oder Herzinfarkt. Wenn du dich für Notfallmedizin interessierst, wirst du bestimmt schon einiges über die Pathologie und Erstmaßnahmen gelesen haben. Und auch die Folgen davon kennen aus der Praxis.

Wenn du das beantworten kannst, kannst du schon ein großes Vorwissen.

Schmöker einfach etwas in dem Buch, und sei nicht zu sehr enttäuscht, wenn die Schule was ganz anderes empfiehlt. Da hat jeder seine Vorlieben.

Schau, dass du die ganzen Praktika zügig absolvieren kannst, dann ist im Abschlussblock dein Wissen noch am ehesten vorhanden.

Bei uns (RLP) hatten wir auch ein Buch (LPN San) mit > 500 Seiten und natürlich denkt man sich erstmal wie das gehen soll. Natürlich weiß ich nicht wie es anders wo ist, aber wir haben das Buch absolut nicht benutzt und auch nicht wirklich gebraucht. Ist natürlich interessant zu lesen, da man ggf. noch paar weitere Infos bekommt. Aber für die Prüfungen usw. wurde alles in einer PPP zusammengefasst.

Zitat von Dr. Doom

Bei uns (RLP) hatten wir auch ein Buch (LPN San) mit > 500 Seiten und natürlich denkt man sich erstmal wie das gehen soll. Natürlich weiß ich nicht wie es anders wo ist, aber wir haben das Buch absolut nicht benutzt und auch nicht wirklich gebraucht. Ist natürlich interessant zu lesen, da man ggf. noch paar weitere Infos bekommt. Aber für die Prüfungen usw. wurde alles in einer PPP zusammengefasst.

Das ist natürlich am Ende auch eine Frage des eigenen Anspruchs: Will ich einfach nur irgendwie die Prüfung bestehen oder möchte ich ein guter Rettungssanitäter werden?

Die Frage ist ja, ob ich ein guter RS bin, weil ich die Koronararterien (sagen wir mal die 3 großen) kenne oder den weiblichen Zyklus (auch das wird in den Büchern behandelt) oder weil ich mit Menschen kann und notfallmedizinisch auch ungefähr weiß, was relevant ist. Klar ist Hintergrundwissen nie verkehrt, aber ob das für eine Tätigkeit als RS am Ende kriegsentscheidend ist?

Die Kombination daraus wäre wünschenswert. 😉

Zitat von HIEHL

Vielen Dank für eure Informationen, bin jetzt doch auf jeden Fall etwas beruhtiger u zuversichtlicher...

Habt Dank!

Haben den RS letztes Jahr mit dem gleichen Buch gemacht. Das Buch dient zum tieferen Nachlesen von den Themen und geht vom Detailwissen tiefer in die Materie, als du zum bestehen der Prüfung brauchst. Zudem wird die die schule da eigentlich gut drauf vorbereiten.

In den vier Wochen ist es wirklich möglich, durchschnittlich klugen Menschen ohne medizinische Vorbildung das 1x1 des Rettungsdienstes beizubringen, du hast da ja schon Vorbildung, als hab keine Angst!
Ich empfehle jedem den „Taschenatlas Rettungsdienst“, kompakt zum nebenbei mal stöbern, zwischendurch mal nachlesen und eine. Überblick zu bekommen. Das passt später auch noch in die Hosentasche der Rettungsdiensthose 😉.

Alle anderen Bücher gehen schon doll in die Materie und sind für vor dem Kurs meiner Meinung nach Zuviel. Wenn es doch mehr sein soll: „ Biologie, Anatomie, Physiologie“, da reicht auch eine gebrauchte nicht ganz aktuelle Ausgabe.