ES&T: "Der neue Hubschrauber für den SAR-Dienst"

  • Die SAR 63/64 sind im fränkisch-württembergischen Grenzgebiet geschätzt einmal im Monat primär im Einsatz, z.B. hier bei einem Verkehrsunfall im Landkreis NEA:

    Also einmal im Monat fällt für mich unter Messrauschen... ;-)
    Und insbesondere noch deutlich seltener als die Standorte für NRW.

  • Der Ausbau ist von AAT, die sehr modular bauen, sodass der Rüstsatz schnell aus- oder eingebaut werden kann. Evtl. fliegt man missionsspezifisch RTH und SAR sondern oder.

    „schnell“ ist dabei sicher relativ....


    soweit ich weiß, fliegt man mit einer Konstellation alles.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Eine Aussage, die ich gehört habe (weiss gerade leider nicht mehr welches Video es war :/ ), war, dass die Austattung nominell gleich geblieben ist und dadurch das modernere Versionen verwendet werden, trotzdem deutlich mehr Platz ist.

    Beispiel, das mir gerade einfällt: Ein Luftfahrzeug-zugelassenes TETRA-MRT hat einfach mal unter der Hälfte an Volumen und Gewicht wie sein Pendant im Analogfunk.

  • Im Gegenbeispiel Bayern mit drei bis vier nachtsfliegenden Hubschrauber dagegen hab ich die SAR-Helis bisher nur im SAR-Einsatz erlebt bzw gelesen.

    Fliegen da eigentlich nur die Piloten mit Nachtsichtgeräten oder muss sich das Rettungsfachpersonal auch entsprechend "bewaffnen"?

  • Fliegen da eigentlich nur die Piloten mit Nachtsichtgeräten oder muss sich das Rettungsfachpersonal auch entsprechend "bewaffnen"?

    Ich bin zwar kein Mensch aus der RTH-Branche aber Aussenbeobachtung war bisher immer:
    Pilot und Co-Pilot mit NVG, HEMS TC und NA hinten ohne NVG mit wenig Licht und abgedunkelten Displays.

  • 24h-Stationen fliegen bei DRF und ADAC bei Dunkelheit mit zwei Piloten mit NVG.

    Teilweise trägt die MedCrew bzw. der TC HEMS auch NVG, insbesondere bei Außenlandungen in der Dunkelheit. Einfach um zwei zusätzliche Augen zu haben.


    Bei Stationen die im Rahmen der Randzeitenerweiterung in der Dunkelheit fliegen, wie zum Beispiel Chr. 77 in Mainz wird mit Pilot und TC NVIS (TC HEMS mit der gleichen NVG-Ausbildung wie die Piloten) geflogen. Trotzdem fliegt man dann mit vier Crewmitgliedern. Ein zusätzlicher NotSan/RettAss ergänzt bei Einsätzen während der Dunkelheit die eigentliche Crew, weil der TC NVIS zwingend im Cockpit sitzen muss.


    Zwingend Nachtsichtgeräte müssen in der Dunkelheit übrigens nicht getragen werden. Es kann auch vorkommen, dass konventionell, also ohne NVG geflogen wird. Das kann z.B. am Wetter liegen. Die NVG benötigten ein gewisses Restlicht. Ist es zu dunkel, dann fliegt man ohne.

  • Ist es zu dunkel, dann fliegt man ohne.

    Oder zu hell auch, oder?
    Wenn ich mir da so ne Vollmondnacht überm Ruhrgebiet oder ner Großstadt vorstelle, könnte das vielleicht schon zum Fliegen reichen.

  • Da kann auch mal die Warnblinker des RTW genügen, sogar auf grosse Entfernung.

    Dagegen spricht allerdings die mir gegenüber von mehreren Rega-Piloten getätigte Aussage, dass sie gerade in der Nacht sehr gerne sämtliche Lichter am RTW/NEF blinken sehen, was ihnen die Navigation/den Endanflug scheinbar erheblich erleichtert.

    Dass blaues und/oder gelbes Blinklicht mit NVG störe, sei scheinbar mit den modernen Geräten nicht mehr der Fall.

  • Dagegen spricht allerdings die mir gegenüber von mehreren Rega-Piloten getätigte Aussage, dass sie gerade in der Nacht sehr gerne sämtliche Lichter am RTW/NEF blinken sehen, was ihnen die Navigation/den Endanflug scheinbar erheblich erleichtert.

    Das meinte ich nicht, sondern vielmehr die Aussage, dass bereits die Warnblinker extrem weit wahrgenommen werden können. Mich hat ein REGA-Pilot angefunkt, dass sie gestartet wären und Sichtkontakt haben. Geschätzt 35 km. Entfernung, wir standen auf einem Hügel.

  • Das meinte ich nicht, sondern vielmehr die Aussage, dass bereits die Warnblinker extrem weit wahrgenommen werden können. Mich hat ein REGA-Pilot angefunkt, dass sie gestartet wären und Sichtkontakt haben. Geschätzt 35 km. Entfernung, wir standen auf einem Hügel.

    ok, das ist so. Gerade im offenen Gelände ist oftmals bereits sehr früh Sichtkontakt vorhanden. Trotzdem finde ich es immer wieder irritierend, wenn es heisst, Blau- oder sonstige Lichter stören einen Landeanflug oder blenden sogar.

    Dies ist jedoch nur bei direkter Anstrahlung der Fall, Fahrzeugbeleuchtung strahlt aber immer horizontal oder gegen den Boden.

  • Oder zu hell auch, oder?
    Wenn ich mir da so ne Vollmondnacht überm Ruhrgebiet oder ner Großstadt vorstelle, könnte das vielleicht schon zum Fliegen reichen.

    Ja, zu viel Licht ist für die Brille dann auch nicht mehr gut.




    Hilfreich ist es auf jeden Fall immer das Blaulicht eingeschaltet zu lassen, wenn man auf einen Hubschrauber wartet. Sowohl tagsüber als auch in der Nacht.

    Mit NVG kann man das Licht tatsächlich mitunter schon über dutzende Kilometer sehen, so wie von securo beschrieben.

    Aber auch ohne NVG lässt sich Blaulicht in der Dunkelheit sehr gut erkennen und es erleichtert die Identifizierung der Einsatzstelle enorm.

    Manches Licht von LED-Leuchtmitteln lässt sich konventionell problemlos auch über weiter Strecken erkennen, mit der NVG dafür überhaupt nicht. Das liegt dann daran, dass die Brille das Licht nicht in ein Bild umsetzen kann. Häufig lässt sich das bei Windenergieanlagen beobachten oder auch bei modernen LED-Blaulichtern.

  • ok, das ist so. Gerade im offenen Gelände ist oftmals bereits sehr früh Sichtkontakt vorhanden. Trotzdem finde ich es immer wieder irritierend, wenn es heisst, Blau- oder sonstige Lichter stören einen Landeanflug oder blenden sogar.

    Dies ist jedoch nur bei direkter Anstrahlung der Fall, Fahrzeugbeleuchtung strahlt aber immer horizontal oder gegen den Boden.

    Zu viel Licht kann schon störend sein bzw. blenden. Sowohl konventionell als auch mit NVG.

    Unsere Beleuchtung schalten wir kurz vor der Landung nicht selten aus, weil das Licht auf dem Boden für die Brille zu hell ist.

  • Trotzdem finde ich es immer wieder irritierend, wenn es heisst, Blau- oder sonstige Lichter stören einen Landeanflug oder blenden sogar.

    Dies ist jedoch nur bei direkter Anstrahlung der Fall, Fahrzeugbeleuchtung strahlt aber immer horizontal oder gegen den Boden.

    das könnte von den früheren „Strobos“ kommen, je nach Modell haben die in alle Richtungen geblitzt.