Alles anzeigenEs geht ja vor allem um den psychischen Schaden.
Es macht durchaus einen Unterschied, ob ich 15 oder 20 Minuten auf Hilfe warte und dann ein Analgetikum erhalte -
oder
Ob ich bei der erwarteten Hilfe (RTW) bin - und mir dann bewusst ein verfügbares Analgetikum vorenthalten wird obwohl es in greifbarer Nähe wäre.
zweiteres kann durchaus Traumata nach sich ziehen, ersteres wahrscheinlich eher nicht.
Korrekt. Das kommt recht konkret aus den (meist aus dem militärischen Bereich stammenden) Studien raus. Die subjektive Leidenszeit, bzw. unterbliebene/nicht mögliche Hilfe/Analgesie. Klar machen 4-5 Stunden oder gar 1-2 Tage einen deutlicheren Unterschied, aber auch vergleichweise wenige Minuten können Patienten nachhaltig traumatisieren. Habe da zB mal eine interne ganz interessante Studie mit AWR Patienten gelesen. Die warten ja auch nicht Stunden auf ihre Schmerzmedikamente. Trotzdem scheint das bei der Gesamtbewältigung des Traumas "Operation" (waren nur elektive Patienten) einen deutlichen Unterscheid zu machen.
Hilope. Du hast konkret und (scheinbar - auch wenn ich das nicht so verstanden habe) nur das pyhsiologische Schmerzmodell angesprochen. In den mir bekannten Modellen wir der psychischen Komponente mittlerweile aber auch ein ungefähr gleichwertiger Anteil zugesprochen. D.h. Schmerzentstehung und auch Schmerztherapie sollte immer als holistischer Ansatz betrachtet werden. Da geht übrigens wenn man mal in die Kongresse und Literatur schaut übrigens auch in der Akut-Schmerztherapie der Trend hin. Antidepressiva/Antiepileptika & andere Co-Analgetika auch shcon im AWR, bzw. der Notaufnahme. Ich finde es sinnvoll und hab selbst schon Erfolg damit gehabt (letzter Fall zB Patientin mit Beinischämie nach Knie-TEP--> Re-Kanalisierung --> Ischämie, bzw. Postischämiescchmerz. Opioide wenig effizient. Dynastat + Ketamin für die akute Shcmerzdurchbrechung und oral Lyrica. Sehr effektiv!)
D.h, wir brauchen sicherlich nicht an jeder Ecke ein Morphin-Depot, aber wenn Hilfe eintrifft, dann sollte die auch helfen können. Und die meisten patienten mit Schwerzen rufen ja (u.a.) an, damit ihnen in punkto Analgesie geholfen wird. D.h. die Erwartungshaltung (auch die innere Erwartungshaltung) ist also klar und konkret.