Ausbildungskonzept ILS

  • Welches ELS nutzt ihr? 37

    1. Secur.CAD (2) 5%
    2. ISE Cobra (20) 54%
    3. ELDIS (6) 16%
    4. Etwas ganz anderese (9) 24%

    Hallo zusammen,


    nach einiger Umstrukturierung, unter anderem der Gründung der gGmbH unserer ILS geht es endlich auch wieder weiter mit der Ausbildung bzw. einem richtigen Konzept.


    Hat hier jemand Ausbildungskonzepte zur Hand, vorzugsweise BaWü, aber interessehalber gerne auch D-weit welche er teilen darf?

    Interessant wäre die Länge der Ausbildung, Spezielle Inhalte, die Qualifikation der Ausbilder, Vergütung der Ausbilder, etc.


    Gerne auch Beiträge dazu wenn ihr euch dazu äußern möchtet.:thumbup:


    Interessehalber noch die Umfrage dran gehängt welche Einsatzleitsysteme ihr nutzt.

  • Frag doch mal den Raphael, der vernetzt sich gerade gut


    https://www.gzfwr.org/ag-leitstelle/

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack - ich bin stets mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde, irischer Schriftsteller, 1854 - 1900


    Ich prüfe jedes Angebot. Es könnte das Angebot meines Lebens sein.
    Henry Ford 1863 - 1947

  • Ich kann nur aus RLP berichten. Hier habe ich selber 2 Jahre hauptamtlich auf einer ILS gearbeitet, und bin dort noch als Springer eingesetzt.

    Neben den entsprechenden Qualifikationen (NotSan und F3-Lehrgang) muss der neue Mitarbeiter einen 14 tägigen Lehrgang auf der Landesschule besuchen um sich entsprechend auf seine neue Tätigkeit einstellen zu können.


    Auf der Leitstelle selber findet eine entsprechende Systemschulung statt, um das ELS sicher bedienen zu können. Des weiteren wird der neue MA entsprechend begleitet eingeführt, sodass er erst einmal bei einem erfahrenen Disponenten zuhören kann, nachher von diesem begleitet wird, und im Anschluss auf Ihn zurückgreifen kann, um offene Fragen zu klären.


    Die "Ausbildungszeit" innerhalb der ILS dauert hierbei rund 2 Monate (zumindest bei uns) Und kann bei Bedarf beliebig verlängert werden.


    Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen.

    Mit den besten Grüßen


    ---
    Es handelt sich hierbei ausschließlich um meine private Meinung!

  • RescueBone, danke dir für deine Rückmeldung. Hast du hierzu noch Unterlagen? Mir geht es darum hier ein paar verschiedene Strukturen kennenzulernen.

    Hat das bei dir mit dem begleitenden MA gut funktioniert?

  • Als RA/NFS ohne FW-Ausbildung in Bayern:


    6 Wochen Modul 1 = FW Grundlehrgang Werkfeuerwehrschule Gendorf

    12 Wochen Modul 2 = B3 (alt) Lehrgang FeuRex Neuburg

    7 Wochen Disponentenlehrgang SFS Geretsried - Lehrleitstelle


    Dazu mehrere Monate Einarbeitung in der eigenen ILS (Telefon, KTP, FW, RD), Hospitationen bei der BF, auf den Wachen, RTH und ITH, Polizeieinsatzzentrale.

    Unterm Strich gute zwei jahre Ausbildung.

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Danke dir. Kannst du zum internen Teil noch etwas sagen?

  • Gerne, in dem "Abschnitt" geht es einfach um die internen Abläufe, die Spezialitäten der einzelnen Bereiche und das grundsätzliche erreichen einer gewissen Grundroutine.

    In unserem Fall z.B. Wasserrettung an den größten Seen Bayerns und die Schifffahrt, dabei ist die ganze Wasserfläche unsere Zuständigkeit das Ufer aber zum teil schon ein anderer RDB, quasi unsere Spezialspezialität. ;)
    Dazu grenzen wir Östlich und Westlich an zwei Großstadtbereiche an.


    Hast Du spezielle fragen?

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Ja, wer macht das bei euch intern mit welcher Qualifikation? Werden diejenigen anderst bezahlt?


    Wie lange ist die Zeit der Ausbildung in der eigenen ILS? Du schreibst oben mehrere Monate. Macht ihr diese hinter dem fachlehrgang oder auch schon davor?


    danke dir schon mal für deine bisherigen Eindrücke. 👍🏻

  • Ausbilder sind langjährige Schichtführer (9b oder 9c) mit 50% Ausbildungstätigkeit und Qualifikation Lehrdisponent (Feuerwehrschule Geretsried 40 Stunden).


    Ausbildungszeit intern ist individuell, solange wie es dauert solange dauert es. Der Feuerwehraffine Notfallsanitäter der beim telefonieren talentiert ist wird nur wenige monate brauchen bis er den Feuerwehrplatz besetzen kann. Wer probleme hat wo beim B-Schlauch vorne und hinten ist wird mglw. auch zwei jahre telefonieren. Natürlich bei entsprechender Eingruppierung. Dann geht es über die RD Plätze (Ivena / KTP / Notfallrettung) und in aller Regel am schluss der Sonderleitplatz / Wasserrettungsplatz. Der kann alle anderen vertreten, übernimmt vordefiniert eine Sonderlage bzw. alles was Wasserrettung angeht und telefoniert in aller Regel solange davon nichts zutrifft normal mit.


    Eigentlich sollten erst alle Module fertig sein, allerdings gibt es Bayernweit einen Ausbildungsstau so das in aller Regel erst der FW Grundlehrgang absolviert wird falls nötig und der rest Dual aufgeführt wird.

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

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  • Ausbilder sind langjährige Schichtführer (9b oder 9c) mit 50% Ausbildungstätigkeit und Qualifikation Lehrdisponent (Feuerwehrschule Geretsried 40 Stunden).


    [...]Wer probleme hat wo beim B-Schlauch vorne und hinten ist wird mglw. auch zwei jahre telefonieren. Natürlich bei entsprechender Eingruppierung. [...]

    das heißt die endgültige Endgeldgruppe bekommt der MA erst wenn er alles kann/darf?

  • das heißt die endgültige Endgeldgruppe bekommt der MA erst wenn er alles kann/darf?

    Richtig, mit Abschluss des Disponentenlehrganges, ist aber mwn. in anderen Leistellen anders. Dazu kann ich aber nichts im Detail sagen.

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Oh ja, in der Tat. Überall anders.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Vielleicht ein kurzes Feedback zu dem Thema.

    Inzwischen wurde ein Ausbildungskonzept erstellt welches sich im Prinzip aufbaut vom Calltaker (4 Wochen, Nur KH-Leitungen und Nebenstellen) zum Calltaker plus (weitere Woche + Vorerfahrung, 19222) zum Disponent (4 Wochen, bei entsprechender Eignung und Qualifikation).

    Zum Thema Calltaker.....das ist nirgends offiziell geregelt....

    Das Problem was wir einfach haben ist im Vergleich zu Bayern, RLP oder Hessen als direkte Angrenzer es in BaWü kein einheitliches ELS gibt und somit jede Leitstelle für sich eigen ist. Ich kann nach der Ausbildung zum Disponenten auf der LFS und LRS nicht einfach in meiner Leitstelle anfangen.

    Daher wollen und müssen wir hier vor dem Lehrgang dementsprechend vorbilden (und beschnuppern bevor es auf einen langen und teuren Lehrgang geht) und nach dem Lehrgang auch noch begleiten.


    Interessant ist die (nicht repräsentative) Umfrage des ELS. ISE sticht hier auf jeden Fall hervor. Aber es scheint auch noch eine Menge anderer Systeme zu geben ausser den, ich sage mal "drei Großen".

  • Drum favorisiere ich immer noch folgendes Konzept.


    Personal mit dem Hilfsmittel der standardisierten Notrufabfrage einsetzen um die Anrufannahme durchzuführen. Dafür ist keine Vorausbildung erforderlich. Lediglich eine Schulung in Einsatzleit- und Telefonsystem und der regionalen Besonderheiten. Dauer max. 6 - 8 Wochen.


    Für die Fachabteilungen Feuerwehr, Notfallrettung. Krankentransport, 116117 etc. wird Fachpersonal benötigt. Wenn man sie Fachbezogen einsetzt, benötigen sie nicht in jedem Fachgebiet eine Ausbildung. So kann man je nach Vorausbildung gezielt und ebenso rasch einsetzen.


    Das spart eine langjährige Ausbildung für alle Disziplinen. Ebenso erkenne ich hier schneller eine Eignung oder eben keine Eignung.


    Das Konzept geht meist aber nur in größeren Leitstellen. Bei ein oder zwei Mann/Frau Leitstellen wird das schwierig.


    Das Personal kann sich gezielt spezialisieren und ggf. auch andere Bereich kennenlernen.

  • Die standardisierte Notrufabfrage scheitert zumeist an den nicht standardisierten antworten bzw. in der folge an "Schnellbedampften" CallTakern.

    Ausnahmsweise halte ich das System BY tatsächlich mal für das sinnigste, mit modularem Aufbau kann ich nahezu jeden abholen und wirklich tiefgreifend schulen.

    Was dann wiederum die einzelnen Dienststellen daraus machen ist dann natürlich nochmal was anderes.

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Die standardisierte Notrufabfrage scheitert zumeist an den nicht standardisierten antworten bzw. in der folge an "Schnellbedampften" CallTakern.

    Es klappt bei uns ganz gut mit den Anrufern. Sogar bei schwäbischen... ;-)


    Was ist ein schnellbedampfter Mitarbeiter?

  • Es klappt bei uns ganz gut mit den Anrufern. Sogar bei schwäbischen... ;-)


    Was ist ein schnellbedampfter Mitarbeiter?

    Stammt hier aus dem Hause, weiß nicht wie es genau entstanden ist, steht für schnell eingelernte Telefonisten die weder zum System noch zur Gesprächsführung eine vernünftige Ausbildung erhalten haben und dementsprechend arbeiten...

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw: