Prüfung zum Rettsan freiwillig wiederholen?

  • So, nach meiner kurzen Vorstellung hier meine Frage, ich hoffe das passt hier rein...


    Nächste Woche gehe ich die Prüfung zum Rettsan. Den Bescheid habe ich seit einigen Tagen. Nun bin nicht mehr so ganz jung, habe das Lernen erst wieder lernen müssen und es hat sich für mich das klare Bild ergeben, dass ich eigentlich nur die Wahl habe zwischen nicht bestehen und einem bescheidenen Ergebnis.

    Der Prüfungsausschuss lässt mich natürlich nicht zurücktreten, also muss ich ran.


    Ich vermute aber mal, ich habe keine Möglichkeit die bestandene Prüfung noch mal abzulegen. Ich gebe zu, dass es für mich auch nicht viel Sinn ergibt. Um also mehr Vorbereitungszeit zu haben kann ich eigentlich nur Montag einen Strich über den Fragebogen machen, Prüfung nicht bestanden, und dann nach anständiger Vorbereitung die Prüfung ablegen.


    Danke,


    Gruß

  • Hi, naja, dass die Note keinen mehr interessiert ist nicht ganz richtig. Also die Kreise zum Beispiel hier, die achten da wohl drauf. Und wenn da ne 4 steht, dann gehst du da nicht arbeiten - öffentlicher Dienst. Und das wäre als Arbeitgeber attraktiv. Ist also eine taktische Überlegung. :/

  • Naja, vielleicht sollte man sich die Gedanken bei der Anmeldung machen, dazu wird man ja nicht genötigt. Gerade, wenn man nicht mehr ganz so jung ist, sollte man das eigentlich gut einschätzen können.


    Im Übrigen kann man von Freitag Nachmittag bis Montag oder ein paar Tage später noch sehr viel lernen...

  • .... das haben schon so viele erzählt, komischer Weise habe ich als selber ehemals Personalverantwortlicher noch nie jemanden gesehen der danach geht - auch im öD nicht.

    .... Viel mehr wird das oft gerne als Ausrede von Leuten mit anderen, nicht so bekannten, Mankos her genommen um das eigene Versagen zu entschuldigen.


    Sicherlich ist es so, dass eine 4 im Zeugnis nicht grade ideal ist, wenn der Lebenslauf aber sonst passt ist es auch kein Weltuntergang.

    Andersherum ist es eine von vielen Gründen wenn die Bewerbung sonst nicht passt oder "red flags" hat.

  • Naja, vielleicht sollte man sich die Gedanken bei der Anmeldung machen, dazu wird man ja nicht genötigt. Gerade, wenn man nicht mehr ganz so jung ist, sollte man das eigentlich gut einschätzen können.


    Im Übrigen kann man von Freitag Nachmittag bis Montag oder ein paar Tage später noch sehr viel lernen...

    Bei der Anmeldung weißt Du aber nicht, wie groß das Pensum ist und wie man damit klar kommt. Was also bitte kann ich da einschätzen? Ich bin seit über 20 Jahren im Beruf (bis Corona), habe Abitur, 2 abgeschlossene Berufsausbildungen. Ich bin nicht so ganz daneben. Deswegen kann ich ja einschätzen, das es wahrscheinlich nicht reicht. Meine Frage wird dadurch übrigens nicht beantwortet.

  • .... das haben schon so viele erzählt, komischer Weise habe ich als selber ehemals Personalverantwortlicher noch nie jemanden gesehen der danach geht - auch im öD nicht.

    .... Viel mehr wird das oft gerne als Ausrede von Leuten mit anderen, nicht so bekannten, Mankos her genommen um das eigene Versagen zu entschuldigen.


    Sicherlich ist es so, dass eine 4 im Zeugnis nicht grade ideal ist, wenn der Lebenslauf aber sonst passt ist es auch kein Weltuntergang.

    Andersherum ist es eine von vielen Gründen wenn die Bewerbung sonst nicht passt oder "red flags" hat.

    ... ich weiß nicht, was man so in BW erzählt, aber weiß, was hier in NRW, zum Teil, gilt. Und Deine Anmerkung mit der Ausrede und dem Manko und dem Versagen... darf ich das persönlich nehmen? Meine Frage wird hier übrigens auch nicht beantwortet.

  • Bei der Anmeldung weißt Du aber nicht, wie groß das Pensum ist und wie man damit klar kommt. Was also bitte kann ich da einschätzen? Ich bin seit über 20 Jahren im Beruf (bis Corona), habe Abitur, 2 abgeschlossene Berufsausbildungen. Ich bin nicht so ganz daneben. Deswegen kann ich ja einschätzen, das es wahrscheinlich nicht reicht. Meine Frage wird dadurch übrigens nicht beantwortet.

    Bevor ich mich zu irgendeinem Kurs/ Lehrgang ... anmelde, sollte man sich vielleicht doch kurz vorher über das Pensum informieren, gerade wenn man sich nicht mehr so im Lernmodus befindet.


    Ansonsten hast du die Frage doch selbst schon beantwortet, entweder nicht zur Prüfung antreten, ein bescheidenes Ergebnis in Kauf nehmen oder bewusst durchfallen. Was für dich das richtige Vorgehen ist, musst du selbst entscheiden. Vielleicht auch mit dem Hintergrund, dass in der aktuellen Pandemie-Situation nicht so viele Nachprüfungen in der nächsten Zeit stattfinden werden und die Prüfung nur einmal wiederholt werden kann.


    Eine bestandene Prüfung lässt sich natürlich nicht noch einmal ablegen. Du kannst ja auch nicht noch einmal das Abitur wiederholen oder einer deiner anderen Ausbildungen, nur weil dir das Ergebnis nicht passt.


    Es gibt bei jeder Prüfung noch einen anderen möglichen Weg, um nicht teilzunehmen, der sollte aber allgemein bekannt sein, wenn man in deiner Lebenslage ist.

  • Auch ich beantworte die Frage nicht, kanns mir aber trotzdem nicht verkneifen:

    Wie wäre es denn, die verbleibende Zeit zum Lernen zu nutzen statt zum Jammern? Eine RS-Prüfung ist ja nun keine Raketenwissenschaft und der Stoff ist (wenn man nicht gerade bei Null anfängt) durchaus in ein paar Tagen zu rekapitulieren. Falls man allerdings kurz vor der Prüfung tatsächlich bei Null anfangen muss, frage ich mich: Warum?

  • Ja, ich gehe auch davon aus, das die abgelegte Prüfung als bestanden gilt, WENN bestanden. Die Prüfungsordnung gibt auch nichts anderes her, zumindest nichts was ich finden konnte. Aber ich bin nun mal keine Experte in Rechts- und Prüfungsfragen, mglw. hätte jemand ja noch mehr dazu sagen können.


    Einen weiteren Termin hätte ich schon im Übrigen.


    Danke

  • Wenn du in den 4 Wochen auf der Schule etwas aufgepasst hasst, und den Stoff in den Praktika umsetzen könntest, ist die Prüfung kein Problem.

    Da wird kein Staatsexamen in Anatomie ind Pathophysiologie erwartet.

    Und mit deiner Vorbildung sollte eigenständiges Lernen doch kein Problem sein.

  • Auch ich beantworte die Frage nicht, kanns mir aber trotzdem nicht verkneifen:

    Wie wäre es denn, die verbleibende Zeit zum Lernen zu nutzen statt zum Jammern? Eine RS-Prüfung ist ja nun keine Raketenwissenschaft und der Stoff ist (wenn man nicht gerade bei Null anfängt) durchaus in ein paar Tagen zu rekapitulieren. Falls man allerdings kurz vor der Prüfung tatsächlich bei Null anfangen muss, frage ich mich: Warum?

    ... aber ich kann´s mir verkneifen... den Kommentar...;)


    Thema kann dann zu, denke ich.

  • .... das haben schon so viele erzählt, komischer Weise habe ich als selber ehemals Personalverantwortlicher noch nie jemanden gesehen der danach geht - auch im öD nicht.

    .... Viel mehr wird das oft gerne als Ausrede von Leuten mit anderen, nicht so bekannten, Mankos her genommen um das eigene Versagen zu entschuldigen.


    Sicherlich ist es so, dass eine 4 im Zeugnis nicht grade ideal ist, wenn der Lebenslauf aber sonst passt ist es auch kein Weltuntergang.

    Andersherum ist es eine von vielen Gründen wenn die Bewerbung sonst nicht passt oder "red flags" hat.

    Ich bin nicht ganz so erfahren als Personaler wie du, allerdings gebe ich zu bedenken, dass nach einer RettSan Ausbildung als erste Stelle nicht viel anderes fachliche Beachtung finden kann außer den Noten.

    Es sei denn, man macht zwei Tage Assessment Center, wie wir. Dann Rücken die Noten natürlich in den Hintergrund.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • ... ich weiß nicht, was man so in BW erzählt, aber weiß, was hier in NRW, zum Teil, gilt. Und Deine Anmerkung mit der Ausrede und dem Manko und dem Versagen... darf ich das persönlich nehmen? Meine Frage wird hier übrigens auch nicht beantwortet.

    1. Ich kenne genug Kollegen aus Führungskreisen in NRW, ich habe mir sogar die Mühe gemacht noch einmal bei einem personalverantwortlichen Bekannten dort oben nachzufragen. Unsere Meinungen stimmen dahingehend überein.

    2. Nein, dass musst du nicht persönlich nehmen. War nämlich 0% auf dich bezogen, auch wenn du das gerne so hättest. Sondern auf die Leute die für deine Informationslage sorgen. Rettungsdienst ist eine große Gerüchteküche und vieles was nachher "behauptet" wird und "ganz sicher so ist", ist in Wahrheit ganz anders und jemand will nur vom eigenen Versagen ablenken.

    Gerade die Ablehnung einer Bewerbung gehört hier dazu - auch weil du als potentieller Arbeitgeber im öD eine Ablehnung nur an nachvollziehbaren Kriterien festmachen kannst. Dazu gehört u.a. "Note", da diese ein wunderbarer objektiver Faktor ist. Oftmals steht aber in Wahrheit ein "Die Bewerbung war scheiße, die Fresse hat mir nicht gepasst und die Note war auch nicht so dolle" dahinter.

    Ich bin nicht ganz so erfahren als Personaler wie du, allerdings gebe ich zu bedenken, dass nach einer RettSan Ausbildung als erste Stelle nicht viel anderes fachliche Beachtung finden kann außer den Noten.

    Es sei denn, man macht zwei Tage Assessment Center, wie wir. Dann Rücken die Noten natürlich in den Hintergrund.

    Ja. Wobei die Note bei RS leider so gar nix aussagt. auch weil die Schulen (und mittlerweile Jahrgänge)sich so stark unterscheiden. Wichtiger ist mir (und den meisten die ich kenne) daher eher andere Kriterien:

    - Welche Schule wurde besucht? (Eine 4 aus Schule A kann mehr Wissen bedeuten als eine 1 aus Schule B)

    - Wo wurden die Praktika gemacht? (Im eigenen oder befreundeten Läden? Dann habe ich ja fachliche Ansprechpartner die mir was zum Bewerber erzählen können)

    - Welche zusätzlichen Vorteile bringt der Arbeitnehmer mit? (Vorkenntnisse aus anderen BOS, großer Führerschein, etc.)


    Und, natürlich, die ganz klassischen Kriterien: Ist die Bewerbung sauber gemacht und lückenlos? Taugt das Anschreiben was? Welche Vorkenntnisse außerhalb des RD gibt es?

    Jemand mit Abitur, 2 Berufsausbildungen und Lebenserfahrung hat auch bei schlechter Note deutlich bessere Chancen als jemand mit Hauptschulabschluss, Lücke im Lebenslauf und Berufserfahrung als Regaleinräumer bei Aldi.


    black8ball:

    Vielleicht kommst du mal ein wenig runter - scheinbar gefallen dir unsere Antworten nicht, dass rechtfertigt aber nicht deinen Ton.

    Mach die Prüfung, hol dir das entsprechende Ergebnis ab - Nicht wenige ältere Prüflinge schneiden auch deutlich besser ab als sie denken, da hier die Angst das vorhandene Können überlagert. Ansonsten sprich mit deinen Ausbildern.

    Schlussendlich sei noch angemerkt: Im Rettungsdienst verbreiten sich Dinge sehr schnell. Eine durchgefallene Prüfung wird dementsprechend potentiell zu einem möglichen Arbeitgeber durchsickern. Eine Prüfung die du bewusst nichtig machst in dem du keine Frage beantwortest wird definitiv und 100%ig im Umkreis bekannt werden.

  • Es sei denn, man macht zwei Tage Assessment Center, wie wir. Dann Rücken die Noten natürlich in den Hintergrund.

    Wobei ich hier zu bedenken gebe, dass Assessment Center (AC) am Ende zu keiner besseren Einschätzung von Bewerbern führen als 2 sekündige Videos. (Stichwort: Thin Slice ) Jetzt fragt ihr euch alle bestimmt, warum dann soviel Geld in diese Themen gesteckt wird. Der Hintergrund ist, dass AC in der Gesellschaft als objektive Messung wahrgenommen wird. Erhält ein Bewerber nach dem AC eine Absage, ist die Akzeptanz viel größer (das wurde alles objektiv gemessen und ich war nicht gut genug) als wenn man nur ein kurzes Gespräch (oder 2 sekündiges Video) hat. Hier wird die "Schuld" sehr viel häufiger bei den Firmen gesehen. Somit sorgt es dafür, dass abgelehnte Bewerber kein schlechtes Bild von der Firma bekommen die sie nicht beschäftigen möchte.

  • [...]


    Ich vermute aber mal, ich habe keine Möglichkeit die bestandene Prüfung noch mal abzulegen. Ich gebe zu, dass es für mich auch nicht viel Sinn ergibt. [...]

    Auch wenn sich das eventuell durch Zeitablauf erledigt hat:


    Es gibt in NRW nach bestandener Prüfung keinen regulären "Verbesserungsversuch".


    Als persönliche Anmerkung: Ich habe bei jeder meiner bisher vier rettungsdienstlichen Abschlussprüfungen meine Leistungen jeweils wesentlich kritischer eingeschätzt als die Prüfer. Soll heissen: Die Prüfung mit Engagement und etwas Optimismus anzugehen, bringt wahrscheinlich eine positive Überraschung.

  • Falls es sich bislang nicht eh erledigt hat: wer krank ist, darf und muss natürlich auch nicht zur Prüfung, gerade zur Zeit...

    Du kannst dein Können und deine Chancen sicher am Besten einschätzen und musst für dich die beste Lösung finden.

    Irgendwann fragt sicher niemand mehr nach deinen Noten und momentan würden viele Arbeitgeber jeden mit bestandener Prüfung einstellen, ich kann aber verstehen, wenn das nicht dein Ziel ist.

    "Alle Menschen müssen sterben", meinte Boileau einst am Hofe Ludwigs XIV.
    Als der Sonnenkönig ihn darauf scharf ansah, korrigierte sich
    Boileau sofort: "Fast alle Menschen, Sire, fast alle!"

  • Wobei ich hier zu bedenken gebe, dass Assessment Center (AC) am Ende zu keiner besseren Einschätzung von Bewerbern führen als 2 sekündige Videos. (Stichwort: Thin Slice ) Jetzt fragt ihr euch alle bestimmt, warum dann soviel Geld in diese Themen gesteckt wird. Der Hintergrund ist, dass AC in der Gesellschaft als objektive Messung wahrgenommen wird. Erhält ein Bewerber nach dem AC eine Absage, ist die Akzeptanz viel größer (das wurde alles objektiv gemessen und ich war nicht gut genug) als wenn man nur ein kurzes Gespräch (oder 2 sekündiges Video) hat. Hier wird die "Schuld" sehr viel häufiger bei den Firmen gesehen. Somit sorgt es dafür, dass abgelehnte Bewerber kein schlechtes Bild von der Firma bekommen die sie nicht beschäftigen möchte.

    Ich wollte immer darauf antworten, und hab nie die zeit gefunden.
    So pauschal wie du es schreibst kann ich das nicht stehen lassen. Viel mehr ist es so, dass man so ein AC objektivieren muss, wenn es mehr bringen soll als ein kurzes Gespräch. Wenn man einfach 2 Sekunden Zeitaufwand mit 2 Tage Blabla vergleicht, dann hast du natürlich recht. Wenn man aber das AC durchdenkt und sich vorher überlegt welche Eigenschaften und Verhaltensmuster man sich wünscht, das definiert, und dann immer zwei Assessoren das prüfen lassen, dann kommt mehr bei rum.


    Wenn wir beispielsweise Notfallsanitäter:innen suchen, die sportlich fit sind, gutes English sprechen, medizinisch fit sind, Höhentauglich und gut schwimmen können, sowie CRM-mäßig gut sind, dann müssen wir das abprüfen. Eine Heidenarbeit, man muss jeweils Probleme erstellen, und dann mögliche Lösungswege definieren, und dann mit Punkten oder Noten versehen. Es wird natürlich immer ein bisschen Subjektivität bleiben, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass wir nicht immer die genommen haben, die die beste Vita hatten, oder am sympathischsten rüber kamen. Teilweise gab es sehr bittere Enttäuschung, die uns auch sehr leid tat.


    In so fern: ein AC muss extrem Aufwendig vorher definiert und aufgebaut werden, Problemstellungen und Lösungen erarbeitet werden, und die Assessoren müssen eingewiesen sein. Dann kommt so ein AC sehr wohl zu besseren Ergebnissen als 2 sekündige Videos.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.