welt.de: "COVID-19-Intensivpatienten - Für den Worst Case führen Bund und Länder das Kleeblattprinzip ein"

  • Die KOST Niedersachsen koordiniert jedoch nicht die Krankenhausbetten für den Sekundärtransportbereich. Diese müssen sich die Krankenhäuser selbst besorgen.


    Das ist mir durchaus bewusst.


    Aber aus meiner Sicht wäre es durchaus wünschenswert, dass jede Großregion eine Leitstelle für Sekundärtransporte inkl. Bettenübersicht, optionaler Bettenvermittlung und optionaler ärztlicher Beratung vorhält.


    Wenn man dann noch jeden ITW, RTW-V und VEF innerhalb dieses Verbundes überregional disponierbar machen würde, eine Anbindung an das RCC Münster ... Hach, man darf ja mal träumen.


    Mit der Digitalisierung wäre soviel möglich.

  • Aber aus meiner Sicht wäre es durchaus wünschenswert, dass jede Großregion eine Leitstelle für Sekundärtransporte inkl. Bettenübersicht, optionaler Bettenvermittlung und optionaler ärztlicher Beratung vorhält.


    Wenn man dann noch jeden ITW, RTW-V und VEF innerhalb dieses Verbundes überregional disponierbar machen würde, eine Anbindung an das RCC Münster ... Hach, man darf ja mal träumen.

    Möglicherweise ein guter Gedanke, aber dafür müsste das, was koordiniert werden soll, erst einmal in ausreichender und disponierbarer Form vorgehalten werden. Dafür sehe ich zumindest für Rheinland-Pfalz überhaupt keine personellen Valenzen, Betten vielleicht noch.

  • Dann wäre es eine Möglichkeit bzw. Notwendigkeit das eine Art ÄLRD (-Gruppe) eingesetzt wird - Die diese Missstände benennt und für Abhilfe sorgt.

    Na wenn das System "ÄLRD" zur Ursache zählt wird es schwer.

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Möglicherweise ein guter Gedanke, aber dafür müsste das, was koordiniert werden soll, erst einmal in ausreichender und disponierbarer Form vorgehalten werden. Dafür sehe ich zumindest für Rheinland-Pfalz überhaupt keine personellen Valenzen, Betten vielleicht noch.

    Naja, ich kenne alleine drei Leute, die wegen der Aussicht auf den Intensivtransport zu wechseln RLP verlassen haben. So unwahrscheinlich ist es nicht, dass du bei entsprechend attraktiver Stellengestaltung Leute findest.

  • Naja, ich kenne alleine drei Leute, die wegen der Aussicht auf den Intensivtransport zu wechseln RLP verlassen haben. So unwahrscheinlich ist es nicht, dass du bei entsprechend attraktiver Stellengestaltung Leute findest.

    In einem ordentlichen System vielleicht, das gibt es hier ja nicht. Die Fahrzeuge werden ja aus dem Regel-Rettungsdienst dual-use abgezogen. Neben der mangelhaften Qualifikation bei richtigen Intensivtransporten, wie wir im anderen Thread festgestellt haben, was letztlich auch nur frustrierend ist, darf man dann neben der allgemein schon hohen Auslastung noch mehrere Stunden am Stück ohne Pause durch die Gegend fahren.

  • Das ist eben der Punkt: Die sind alle in "richtige" Systeme gewechselt.

    Schaffe eines und du wirst Leute finden.

  • Deshalb gibt es ja im Bereich der Leitstelle Bodensee-Oberschwaben die sogenannten MZF, quasi Multi-Use RTWs. Von den Geräten her meist etwas besser ausgestattet wie die normalen RTWs, werden dann für die Verlegungen herangezogen, wenn sie nicht gerade mit irgendwelchen (Dialyse-) Heimfahren, Katheterwechseln oder Spitzenabdeckung beschäftigt sind.

  • Aber aus meiner Sicht wäre es durchaus wünschenswert, dass jede Großregion eine Leitstelle für Sekundärtransporte inkl. Bettenübersicht, optionaler Bettenvermittlung und optionaler ärztlicher Beratung vorhält.

    Die Bettenübersicht wird auch immer eine Scheinrealität darstellen. Gerade im Rahmen geplanter Operationen werden und würden sich Häuser bemühen ihre Betten "Just-in-Time" für die Zugänge aus dem OP oder der Intervention frei zu machen... einfach um die Produktionskette am laufen zu halten.

    *kotzsmile*

  • Die Bettenübersicht wird auch immer eine Scheinrealität darstellen. Gerade im Rahmen geplanter Operationen werden und würden sich Häuser bemühen ihre Betten "Just-in-Time" für die Zugänge aus dem OP oder der Intervention frei zu machen... einfach um die Produktionskette am laufen zu halten.

    *kotzsmile*

    Das mit der "Produktionskette" kann ich nachvollziehen. Gleichzeitig gilt auch wie im Frühjahr, dass Patienten mit operations- und intensivpflichtigen Erkrankungen genauso das Recht haben, behandelt zu werden wie akut erkrankte Patienten. Wann die Situation besser wird, ist erst einmal nicht absehbar. Von daher lassen sich manche Operationen sicher für ein paar Tage oder Wochen verschieben, aber nicht auf unbekannt oder über Monate wie z.B. Tumore oder fortgeschrittene Herzerkrankungen. Leider sind aber gerade diese wenig aufschiebbaren Eingriffe oftmals intensivpflichtig, so dass ein Aussetzen des "kleinen" Elektivprogramms lediglich Material aber sonst wenig Kapazitäten einspart. So kann man einen stabilen Leistenbruch oder Katarakt tatsächlich erst in einem halben Jahr operieren, damit schafft man aber keine freien Betten, schon gar keine auf Intensivstation.

  • Nein, so meinte ich das eigentlich gar nicht. Fakt ist, dass es einfach in fast jeder Klinik ein "Geschacher" um Intensivbetten gibt... Klinikintern.,,

  • Und wie sieht da die Attraktivität beim Personal aus?

    Die ist jedoch auch in Systemen bzw. Bereichen nicht vorhanden, wo die RTW rein nur Notfallrettung fahren, wenn die Einsatzfreqenz so hoch ist und 90% aller Einsätze sich rund um den Hauptbahnhof abspielen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das Dir das bewusst ist war mir auch bewusst. ;) Du hast den Nachsatz "Die Fragestellung finde ich jedoch interessant" wohl übersehen. Die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht, wie ich finde.


    ITW, Verlege-RTW und VEF "überregional disponierbar" würde ich jedoch lieber in "zentral anforderbar" ändern. Wenn jedes gallische Dorf wieder selbst herum disponiert kommt es wieder zu den Erfahrungen die ich die letzten 13 Jahre damit machen durfte. Um eine entsprechende Neutralität zu gewährleisten sollte eine solche Einrichtung beim Land (Innen- bzw. Gesundheitsministerium) angesiedelt sein. Das schafft zwar wieder zusätzlichen Ressourcenverbauch (zu mindestens räumlich und technisch), jedoch bin ich mir (heutzutage) nicht mehr ganz sicher, dass eine Integration in eine bestimmte (bereits vorhandene) Leitstelle so sinnvoll ist (Interessenskonflikte, "Mein-Feuer-Dein-Feuer-Phänomene", usw.).


    Eine direkte Einbindung der beiden SAR-Leitstellen wird wohl nicht möglich sein, da der SAR eigentlich primär eine andere Aufgabe hat. Zusätzliches Problem ist auch, dass kein Notarzt auf den SAR-"RTH" vorhanden ist, sowie dass damit, wie bei den zivilen RTH auch, nicht grundsätzlich alle Erforderlichkeiten eines Intensivtransportes erfüllt werden können (ECMO, Inkubator, etc.) und muss dieses zuvor ggf. aufwändig bzw. zeitintensiv klären. Auch die weitere medizin-technische Ausstattung muss beachtet werden, auch wenn mit den neuen SAR H145 die Ausstattung moderner geworden ist. Jedoch sind "nur" 3 Spritzenpumpen vorhanden, sowie ist der Medumat Transport nicht unbedingt des Doktors Liebling, wenn es um (schwierig) beatmete Patienten geht. Wenn es um einen hohen Flow, raschen Aufbau von Drücken, Triggerverhalten sowie HFOT oder NIV geht, werden turbinen-angetriebende Respiratoren bevorzugt. Wir haben auch einen ITW in Niedersachsen, der "nur" einen Medumat Transport nutzt, wo es bei einigen Einsätzen genau wegen dem Medumat Transport es schon zur Ablehnung des Einsatzes aus den genannten Gründen kam. Beim NIVen kann auch ich vom RTW bestätigen, dass die Weinmann Kiste unglaublich viel O2 verbraucht (u.a. wegen Leckagen). Daher werden zu mindestens die NEF hier bald auf Hamilton T1 umgerüstet, wie die restlichen ITW, die den T1 schon haben. Die RTW bekommen den Standard 2.


    Viel mehr bringen würde die komplette Ausstattung aller SAR mit Rescue Track, wie die Land-SAR oder die Offshore RTH von Northern Helicopters, die Rescue Track schon haben. Die See-SAR (eigentlich müsste man "der" See-SAR sagen) haben leider kein Rescue Track. Neben organisatorischen Regelungen (regelmäßige, standardisierte Meldungen zur Einsatzbereitschaft und aktuellen Standort des SAR) würde dieses für eine gute und schnelle Zusammenarbeit ("dringende Nothilfe") mit zentralen Stellen zur Koordinierung schon reichen, wie ich finde.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

    Einmal editiert, zuletzt von Harris NRÜ () aus folgendem Grund: Korrektur und Umformulierung im Bereich Rescue Track und Land-SAR und Offshore-RTH.

  • Alle O-RTH von NHC haben Rescue Track.

    Das weiß ich doch. Ich habe jedoch gerade gesehen, dass ich "sowie die" geschrieben habe und nicht "sowie wie die". Ist irgendwie aber trotzdem missverständlich; ich formuliere das mal um.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Und wie sieht da die Attraktivität beim Personal aus?

    Naja, ich würde sagen lieber als KTW (bei den RS), nicht so gerne wie RTW (RS/NotSan) und am liebsten wird NEF (NotSan) gefahren. Aber natürlich gibt es da auch Unterschiede zwischen einzelnen Personen. Am Ende halte ich das System aber für sinnvoll, würde mir aber wünschen das die Ausstattung an Perfusoren und Halterungen noch ein bisschen besser wird und das Personal auch alle eine DIVI-Kurs bekommen. Ist immer noch kein ITW, aber besser als Regel-RTW der zB im LK Sigmaringen nicht einen Perfusor an board hat.

  • [...] , aber besser als Regel-RTW der zB im LK Sigmaringen nicht einen Perfusor an board hat.

    In der EN 1789 Typ C ist eine Spritzenpumpe vorgeschrieben. Oder lassen sie dort die RTW als Typ B laufen?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Dann macht dort bei den Rettungsdienstträgern (Landkreisen) aber jemanden seinen Job nicht ordentlich (oder kann es gar nicht). Zu mindestens erklärt das ein wenig, warum bei Patienten mit einer Spritzenpumpe oft nach einem ITW gerufen wird. :D

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.