Curriculum für Notfallsanitäterauszubildende

  • gibt es Rettungswachen die ihr eigenes Curriculum für eine Einheitliche Ausbildung der NFS erstellt haben?
    Damit jeder Praxisanleiter einen Leitfaden hat und somit die Ausbildung gleich abläuft ?

  • Hoffentlich nicht, da dies die Aufgabe der Schulen ist.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Hoffentlich nicht, da dies die Aufgabe der Schulen ist.

    Theoretisch ja.

    Praktisch gibt es genug Schulen, die es trotz Kritik nicht gebacken bekommen, den Wachen Rede und Antwort zu stehen im Bezug auf den Lernstand der Schüler. Und wenn man die Schüler selbst fragt, bekommt man sehr inhomogene Antworten über den zu vermutenden Kenntnisstand.

    Dafür kenne ich im Gegenzug auch eine Schule, die es schafft, den Wachen Informationen über die Lehrinhalte des letzten Blocks mitzuteilen, wie es eigentlich auch sein sollte.


    Zur Frage an sich: die Mitarbeiter wünschen sich das schon, umgesetzt wurde es bisher nicht.

  • gibt es Rettungswachen die ihr eigenes Curriculum für eine Einheitliche Ausbildung der NFS erstellt haben?

    Seit kurzen haben wir einen betrieblichen Ausbildungsplan. Da stehen dann für den ersten Wachenblock Sachen wie: "Der/Die Auszubildende überprüft das Rettungsmittel unter Anleitung des Notfallsanitäters.".

    Inwieweit die Berufsschule bei der Entwicklung mit eingebunden war kann ich nicht sagen.

  • Ich frag mich grade, on man da das Rad für die NFS-Azubis wirklich neu erfinden muss.

    Die meisten Lehrrettungswachen von damals RettAss dürften ja nun auch die für die NFS sein.

    Sprich die Curricula vom 2. Lehrjahr RettAss damals splitten, entsprechend auf die Praxisblöcke der 3Jahren NFS anpassen mit den Schulen zusammen.

    Und halt auch adaptieren für die Eigenheiten des Rettungsdienstbereiches und die der Firma/Organisation.

    Ist einmal viel Arbeit, aber dann passt es.


    Und das einfach jedes Jahr mit fertigen Azubi nochmal retrospektiv bewerten und anpassen. Das dürfte jeweils so ein Tag Arbeit sein.

    Nach 5. Jahren müsste da dann ein echt gutes Konzept stehen, denke ich.



    Generell gesagt sollte halt aber der Praxisanleiter der Lehrrettungswache NICHTS der Wachleiter sein.

    Das seien beides zusammen zu große Aufgabengebiete jeweils um von einer Person geleistet zu werden. Jedoch müssen diese zwei Personen sehr eng Hand in Hand koordiniert arbeiten für eine gute Ausbildung der Azubis.

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

  • ...

    Generell gesagt sollte halt aber der Praxisanleiter der Lehrrettungswache NICHTS der Wachleiter sein.

    Das seien beides zusammen zu große Aufgabengebiete jeweils um von einer Person geleistet zu werden. Jedoch müssen diese zwei Personen sehr eng Hand in Hand koordiniert arbeiten für eine gute Ausbildung der Azubis.

    Leider aber nicht selten,weil damit auch der Aufstieg verbunden ist. Gerade bei Feuerwehren,drei nach dem Motto : "sie wollen A9? Sie wollen auf den B3? Dann müssen die auch ausbilden können?" also wird der PAL gemacht und mit wenig bis keinem Elan durchgezogen, damit es dir Kohle gibt.

  • Seit kurzen haben wir einen betrieblichen Ausbildungsplan. Da stehen dann für den ersten Wachenblock Sachen wie: "Der/Die Auszubildende überprüft das Rettungsmittel unter Anleitung des Notfallsanitäters.".

    Inwieweit die Berufsschule bei der Entwicklung mit eingebunden war kann ich nicht sagen.

    ja genau sowas meine ich. Darf man sich das mal ansehen oder ist das was internes ?

  • Unsere Azubis bekommen von ihrer Schule ein Buch, in denen Themen und Aufgaben sind, die sie mehrmals in den drei Jahren besprechen, sehen, mitmachen und alleine machen sollen abhaken müssen (Mit Unterschrift des NotSan, muss nicht ihr Praxisanleiter sein).

    Das kann zum Beispiel sein: Herz-Kreislaufsystem: Besprochen 1. 2. und 3. Lehrjahr (3x ankreuzen) ; Anaphylaxie: Besprochen 1. 2. und 3. Lehrjahr, gesehen, unter Anleitung behandelt, eigenverantwortlich behandelt (6x ankreuzen).

    Dazu kommt eine Art Ablaufplan von unseren Praxisanleitern für die ersten zwei Wochen auf der Rettungswache, damit jeder weiß, was der Azubi schon gesehen oder kennengelernt hat, von Besprechung des Organigrammes aller ihrer Ansprechpartner auf der Wache, Sicherheitsunterweisung (Feuerlöscher, Notausgänge, Verbandbuch etc.) über Wachenrundgang (Toiletten, Umleiden, Bekleidungsausgabe/-rückgabe, Schlüssel-/Chip-/Codesysteme auf der Wache, Einweisung Fahrzeugcheck etc...

    "Alle Menschen müssen sterben", meinte Boileau einst am Hofe Ludwigs XIV.
    Als der Sonnenkönig ihn darauf scharf ansah, korrigierte sich
    Boileau sofort: "Fast alle Menschen, Sire, fast alle!"

  • ja genau sowas meine ich. Darf man sich das mal ansehen oder ist das was internes ?

    Sprich die Curricula vom 2. Lehrjahr RettAss damals splitten, entsprechend auf die Praxisblöcke der 3Jahren NFS anpassen mit den Schulen zusammen.

    Ist intern, ich gehe aber davon aus das ähnliche Dokumente, aus RA Zeiten, wahrscheinlich fast überall vorhanden sein sollten.

    Grundlegen ist das ganze auf einzelne Wachenblocke aufgeteilt und behandelt Skills des Wachalltags (zB Fahrzeugcheck) und die übernommenen Aufgaben im Einsatz. Das ganze bietet dann Felder mit Unterschriften für PAL um hier die Übersicht zu bewahren. (Keine feste PAL - Azubi Einteilung)

    Ich denke das ganze macht nur Sinn wenn es in Zusammenarbeit mit der Berufsschule entsteht.

  • Leider aber nicht selten,weil damit auch der Aufstieg verbunden ist. Gerade bei Feuerwehren,drei nach dem Motto : "sie wollen A9? Sie wollen auf den B3? Dann müssen die auch ausbilden können?" also wird der PAL gemacht und mit wenig bis keinem Elan durchgezogen, damit es dir Kohle gibt.

    *kotz* im Strahl!


    Rettungsdienst in Deutschland im Jahr 2020...

    Was Inch so schlimm finde:

    Die Schulen strengen sich ja (-oft-) sehr an die Azubis auszubilden.

    Und dann wird halt auf den Wachen oft organisatorisch gebremst Und so wie ich es sehr oft mitkriege in den Krankenhäusern auch.

    Sprich das System bringt keine guten NFS hervor, sondern es hängt sehr individuell yon den einzelnen Praxisanleitern ab, ob der Azubi gut ist am Ende oder nicht.

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

    2 Mal editiert, zuletzt von Weltreisender ()

  • Seit kurzen haben wir einen betrieblichen Ausbildungsplan.

    Das klingt danach, als ob ein angehender PA seine Facharbeit ins Unternehmen eingebracht hat.

    Im Normalfall bringt der Schüler seinen Praktikumsauftrag für das jeweilige Praktikum mit auf die LRW und legt es dem PA oder Mentor vor. Vorm ersten Praktikum sind in unserer zuständigen Schule 8UE zur Erklärung eingeplant.


    Die LRW sollte ein Ausbildungskonzept haben, wo Ansprechpartner, Erwartungen, Planung von Fremdeinsätzen (z.B. Leitstelle) usw. aufgeführt werden.

  • "sie wollen A9? Sie wollen auf den B3? Dann müssen die auch ausbilden können?"

    Dann soll er zum "Ausbilder in der Feuerwehr" gehen! *hust*

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das klingt danach, als ob ein angehender PA seine Facharbeit ins Unternehmen eingebracht hat.

    Im Normalfall bringt der Schüler seinen Praktikumsauftrag für das jeweilige Praktikum mit auf die LRW und legt es dem PA oder Mentor vor.

    Tatsächlich war das ganze ein planerischer Prozess der sicher nen Jahr gebraucht hat.

    Von Seiten der Schule gibt es, in meinem Fall, keine speziellen Praxisaufträge.

  • gibt es Rettungswachen die ihr eigenes Curriculum für eine Einheitliche Ausbildung der NFS erstellt haben?
    Damit jeder Praxisanleiter einen Leitfaden hat und somit die Ausbildung gleich abläuft ?

    Wir haben für jedes Lehrjahr und jeden Wachenblock einen genauen Ausbildungsplan, welcher mit der Schule abgestimmt ist. Das war ein langer Prozess, der sich aber meines Erachtens auf ganzer Linie gelohnt hat. Wie sich gezeigt hat, liegen unsere internen Anforderungen an die Ausbildung auch oftmals höher als die der Schule.

    Es wird sehr viel Zeit und Mühe in die Ausbildung investiert; hierzu haben wir zwei freigestelle, verantwortliche PAL, welche sich ausschließlich um die Ausbildung kümmern, sowie weitere PAL auf den Rettungswachen. Für den Bereich Fortbildung gibt es mit meiner Person einen weiteren PAL, welcher sich ausschließlich um diesen Bereich kümmert, sodass sich jeder verantwortliche PAL auf seinen Bereich fokusieren kann. Künftig wollen wir aber beide Bereiche enger verzahnen und vorhandene Synergien noch besser nutzen.


    Wir haben inzwischen (auch Corona bedingt) einen eigenen E-Learning-Bereich für unsere Auszubildende mit selbst erstellten Skripten, ein Forum für den fachlichen Austausch und sogenannte "Intensivseminare", bspw. ein "Anatomie Intensivseminar Herz-Kreislauf", um das in der Schule erworbene Wissen zu vertiefen und zu festigen. Unser verantwortlicher PAL (pädagogisches Studium und Heilpraktiker) ist hier sehr ambitioniert und stellt zuweilen hohe Anforderungen an unsere Auszubildende. Das zahlt sich jedoch spätestens bei der Prüfung aus, da das erworbene Wissen deutlich über dem Niveau des allgemeinen Durchschnitts liegt. Bei manchen Skripten steige ich z.B. schon beim Lesen aus. :grimacing_face:

    Knüpfe dich nicht an Geringes, es zieht dich ab und hinab, fügt dir Geringeres zu.

  • Von Seiten der Schule gibt es, in meinem Fall, keine speziellen Praxisaufträge.

    da würde mich ja mal die Schule interessieren..PN

    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Unser verantwortlicher PAL (pädagogisches Studium und Heilpraktiker) ist hier sehr ambitioniert und stellt zuweilen hohe Anforderungen an unsere Auszubildende. Das zahlt sich jedoch spätestens bei der Prüfung aus, da das erworbene Wissen deutlich über dem Niveau des allgemeinen Durchschnitts liegt. Bei manchen Skripten steige ich z.B. schon beim Lesen aus. :grimacing_face:

    Dazu passend am Montag in der ARD: "Heilpraktiker - Quacksalber oder sanfte Alternative?"

    Aus der Information zur Sendung:

    Zitat

    Anders als Ärzte absolvieren Heilpraktiker eine Schmalspurausbildung, in der Regel sehen sie dabei keinen einzigen Patienten.

    :grinning_squinting_face:



    Sorry für das OT, aber war gerade zu verlockend.

  • da würde mich ja mal die Schule interessieren..PN

    Grüße Dani

    Ich habe dir mal was zukommen lassen.

    Es wird sehr viel Zeit und Mühe in die Ausbildung investiert; hierzu haben wir zwei freigestelle, verantwortliche PAL, welche sich ausschließlich um die Ausbildung kümmern, sowie weitere PAL auf den Rettungswachen.

    Sowas ist halt stark davon abhängig wieviel Geld man in die Ausbildung stecken möchte.

    Was mich da interessiert, wie verhalten sich eure Durfallquoten im Vergleich zum Klassendurchschnitt der Berufsschule?

  • Sowas ist halt stark davon abhängig wieviel Geld man in die Ausbildung stecken möchte.

    Was mich da interessiert, wie verhalten sich eure Durfallquoten im Vergleich zum Klassendurchschnitt der Berufsschule?

    Zumindest in BW sollte recht konkret feststehen, wieviel Geld mindestens in die Ausbildung gesteckt werden müsste. Kosten- und Leistungsträger haben ausgiebig die einzelnen Posten ausgehandelt, unter anderem wieviel Personalmittel für PAL und Lehrmaterial an den Lehrrettungswachen pro Auszubildendem anfällt.

    Natürlich kann man auch immer mehr investieren, aber ich wäre ja schon überrascht, wenn der letzten Endes zustande gekommene Pauschalbetrag tatsächlich für das aufgewandt wird, was vorgesehen war. Allerdings ist das jetzt auch über 6 Jahre her, da wird sich an den Posten auch einiges verändert haben.