Rettungsmittel für den Winter

  • Im Winter kommt es teils zu massiven Schneeverwehungen, so dass mit normalen Fahrzeugen die Straßen nicht mehr passierbar sind. Laut Kollegen wird zudem der Räumdienst auf kleineren Straßen ab 16Uhr, selbst auf den Hauptstraßen ab 19Uhr eingestellt. Es wird dann erst wieder geräumt, so dass ab 7Uhr die Hauptstraßen frei sind.

    An Herausforderungen mangelt es hier nicht...

  • Wer hat denn überhaupt eine zivile Fahrerlaubnis für Kettenfahrzeuge?

    Sowas kennt die FeV nicht. Genauso wenig wie einen Lkw-Führerschein "bis 40 t" oder so. Ein Gleiskettenfahrzeug ist ein Fahrzeug, das die StVZO und die FeV verwursten können.

    They say God doesn't close one door without opening another.

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  • Kettenfahrzeuge sind in Deutschland per se nicht straßenverkehrstauglich, sie bedürfen immer eine Sonderzulassung und werden dann meist der Fahrerlaubnisklasse T zugeordnet.

    Nein.

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  • Soviel ich weiß, gibt es kein Kettenfahrzeug mit einer Federung. Es fährt mit Metall (bzw. Kunststoff) auf Asphalt oder sonstigem Gelände mit den entsprechenden Vibrationen und Erschütterungen.

    Alle Kettenfahrzeuge haben eine Federung und fahren in der Regel mit Gummipolstern auf den Metallketten, mit Ausnahme vielleicht derjenigen aus dem 1. Weltkrieg, die sich aber auch nur in Schrittgeschwindigkeit bewegen konnten.

  • Dann muss man halt schauen, dass man irgendwie den Patienten abfedert. Da wäre dann Kreativität gefragt mit den Mitteln, die man zur Verfügung hat. Vielleicht finden sich Bettdecken, Wolldecken oder Luftmatratzen vor Ort.

  • Man sollte auch nicht vergessen, dass der gemeine (evtl. polytramatisierte) Soldat ja auch in Sanitätspanzern aus dem Gefechtsfeld gebracht wird, ohne das der Panzer ihn mangels ausreichender Federung umbringt. Von daher sollte der normale Bürger so einen Transport im KatS-Fall auch überstehen.

  • Ich hab mal einen Patienten mit Beckenfraktur ohne Analgesie auf einer DIN-Trage in einem Unimog 40km weit ins nächste „Krankenhaus“ transportiert. Schön war das nicht.

  • ...Soviel ich weiß, gibt es kein Kettenfahrzeug mit einer Federung ...


    Falsch, Kettenfahrzeuge haben sehr wohl eine Federung. Fast jeder Kampfpanzer seit dem 2. Weltkrieg besitzt eine Federung - sei es eine Drehstab- oder Hydraulikfederung. Ein Hägglund hat eine Blattfederung. Auch eine Pistenraupe federt.

  • Man sollte auch nicht vergessen, dass der gemeine (evtl. polytramatisierte) Soldat ja auch in Sanitätspanzern aus dem Gefechtsfeld gebracht wird, ohne das der Panzer ihn mangels ausreichender Federung umbringt. Von daher sollte der normale Bürger so einen Transport im KatS-Fall auch überstehen.

    Man sollte aber auch nicht vergessen, dass ein Kriegseinsatz vielleicht nicht ganz mit einer zivilen Situation vergleichbar ist und der gemeine Soldat körperlich deutlich besser drauf ist als eine 85-jährige, gebrechliche Patientin.


    Ich sehe das letztlich wie Harris, bevor gar keine Hilfe in angemessener Zeit kommt, nimmt man natürlich das, was verfügbar ist, auch wenn das sehr unangenehm sein sollte. Ich frage mich aber, ob es vielleicht bessere Alternativen gibt, schließlich passiert das ja wohl regelmäßig jedes Jahr?

  • Ich sehe das letztlich wie Harris, bevor gar keine Hilfe in angemessener Zeit kommt, nimmt man natürlich das, was verfügbar ist, auch wenn das sehr unangenehm sein sollte. Ich frage mich aber, ob es vielleicht bessere Alternativen gibt, schließlich passiert das ja wohl regelmäßig jedes Jahr?

    Zweifellos, und bestimmt gäbe es Alternativen, nur wenn es um die Finanzierung geht, kann es ganz anders aussehen.

  • Wintererlebnis 1979 (!)

    Wir werden in den Stadtwald zu einem Sturz alarmiert.

    In der Stadt ist alles schneelos; im Wald hingegen (Höhenlage) sind Langlauf und Rodeln angesagt.

    Bekleidungstechnisch ist es die Zeit dünner weisser Leinenhosen, ebenso dünnen roten Anorakjacken und Schuhen mit drei Streifen.

    Einweiser führen uns wirklich mitten in den Wald.

    Dort liegt eine Frau mit schmerzverzerrtem Bild auf dem Boden, sie hat eine geschl. OS#.

    Wir haben eine Trage (es gab noch keine Fahrtragen!) , eine Vakuummatratze und Decken.


    Die Lösung erreicht ein Spaziergänger, seines Zeichens FA Chir. und uns als NA bekannt.

    Er "beschlagnahmt" kurzerhand vier grösseren Schlitten, darauf komt die Trage.

    Das Konstrukt wird mit Hosengürteln usw. miteinander verbunden.

    Ab geht die Schlittenfahrt zum Fzg.

    Anstelle von Rentieren ziehen wechselweise Spaziergänger unser Konstrukt.


    Die Patientin erreicht wohlbehalten das KH.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Magst du das ein wenig ausführen?

    Gleiskettenfahrzeuge sind ungewöhnlich im Straßenbild, gar keine Frage, genießen aber zulassungsrechtlich keinen Sonderstatus in irgendeiner Form, sind also auch nicht "verboten" und brauchen auch keine Ausnahmegenehmigung. Es gibt Vorschriften hinsichtlich zulässiger Gesamtmasse, Laufrollenlast und die Erfordernis der straßenschonenden Ausführung, das war's. Der erforderliche Führerschein richtet sich nach der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit.
    Es gibt Regionen, da werden Schlepper, Mähdrescher und Maishäcksler auf der Antriebsachse mit "Raupenlaufwerken" ausgerüstet.

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  • Gleiskettenfahrzeuge sind ungewöhnlich im Straßenbild, gar keine Frage, genießen aber zulassungsrechtlich keinen Sonderstatus in irgendeiner Form, sind also auch nicht "verboten" und brauchen auch keine Ausnahmegenehmigung. Es gibt Vorschriften hinsichtlich zulässiger Gesamtmasse, Laufrollenlast und die Erfordernis der straßenschonenden Ausführung, das war's. Der erforderliche Führerschein richtet sich nach der bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit.
    Es gibt Regionen, da werden Schlepper, Mähdrescher und Maishäcksler auf der Antriebsachse mit "Raupenlaufwerken" ausgerüstet.

    Ein Bespiel aus Österreich ->

    . Das bleibt ein Ranger mit 3,2t, kann also mit einem gewöhnlichen Führerschein bewegt werden. Zu beachten ist, wie Alrik richtig schreibt, die zulässige Höchstgeschwindigkeit der Ketten.

    Solche Kettenumrüstungen gibts von bis. Gerade bei Quads sind die sehr beliebt, um z.B. im Winter statt einen Skidoo das Quad nutzten zu können.

  • Geile Karre! 8| Nur das Horn ist scheiße.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Und es ist ein Ford.

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  • Und auch damit lassen sich Patienten auch einigermassen transportieren, sogar Polytraumen.

    als Patient der vom SkiDo die Piste runter gezogen wurde: für mich war es eine Qual, von Federung hab ich nichts gemerkt. Geht, aber ist nicht schön.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ist zwar LEGO, aber genau so sind Gleiskettenlaufwerke gefedert:



    Natürlich ist das nicht zu vergleichen mit der von normalen Straßenfahrzeugen bekannten Feder-Dämpfer-Kombination aus Reifen, Feder, Stabilisator, Stoßdämpfer und Bauteilen, die eigentlich nicht zum Fahrwerk gehören.

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    Einmal editiert, zuletzt von Alrik ()

  • Ich bin mir nicht ganz sicher ob für Deutschland (!!!!) eine extra Vorhaltung in jedem Landkreis von solchen Fahrzeugen wirklich sinnig ist.


    Erstens, diese Extremsituationen treten ja nur punktuell und für einige Stunden auf.

    Und es kann aufgrund der geringen Verfügbarkeit ja eh nicht der Regelbetrieb umgestellt werden auf diese Fahrzeuge. Sprich es wird so oder so zu einer Priorisierung der Einsätze kommen.


    Wegen den angesprochenen Problemen des Transports denke ich ist es eher von Nöten nach Triage der Notrufe entsprechende Personal zum Patienten zu bringen.

    Bei Trauma werden hier halt regional Blocks ganz interessant.

    Das ist ja wie die Kollegen in Australien beweisen auch ohne größere Probleme für Paramedic s mit sehr guten Erfolgsraten möglich.

    Und dann im Modus „Prolonged Field Care“ ( https://prolongedfieldcare.org) zu arbeiten mit den Konzepten:

    -HITMAN

    (Head-to-Toe, Infection, Tubes, Masages, Admin., MedEvac)

    -Equipment nach: Backpack, Truck, House, MedEvac

    -10 key competencies

    https://i1.wp.com/prolongedfie…pabilities-grid.png?ssl=1

    und Telemedizin-Support.

    Austern/ remote medicine beschreibt ja weniger eine geographische Umgebung sondern eher die nicht-/verzögerte Verfügbarkeit von „normalen“ medizinischen Infrastrukturen, wie die Möglichkeit zügiger Transportmöglichkeiten, verfügbare Krankenhäuser, etc


    Mit einer nun professionalisierten 3Jährigen Ausbildung sollte es Möglichkeit auch solche Konzepte/Szenarien auszubilden.

    Würde dem Katastrophenschutz auch extrem gut tuen.

    ...mit Legenden ist das so eine Sache...
    ...manche sind wahr... 8)

    2 Mal editiert, zuletzt von Weltreisender ()