Welt: "Debatte über Impfstoffmangel: "Grobes Versagen der Verantwortlichen""

  • Stimme grundsätzlich zu. Aber warum gibt man Impfdosen an irgendeinen Arbeitsgeber raus, der dann bis zum Pförtner durchimpft, während der Hauptleistungserbringer Rettungsdienst noch überhaupt nix erhalten hat? Hier stimmt die Priorisierung eine Etage höher nicht (wo auch immer die stattfindet).

    Ich glaube, dass wir uns einfach von der Vorstellung lösen müssen, dass in Deutschland alles perfekt oder annähernd perfekt läuft. Das tat es vermutlich noch nie, jedoch machen es die sehr vielen getroffenen Entscheidungen in kurzer Zeit, die die meisten von uns auch noch persönlich betreffen, einfach etwas deutlicher.

  • Ich glaube, dass wir uns einfach von der Vorstellung lösen müssen, dass in Deutschland alles perfekt oder annähernd perfekt läuft. Das tat es vermutlich noch nie, jedoch machen es die sehr vielen getroffenen Entscheidungen in kurzer Zeit, die die meisten von uns auch noch persönlich betreffen, einfach etwas deutlicher.

    Hinzu kommt, dass es oft einfach nicht die EINE richtige Entscheidung gibt, sondern mehrere mehr oder weniger richtige Optionen. Wenn man sich dann einmal in die Situation dessen versetzt, der diese Entscheidungen treffen muss, oft unter Zeitdruck, noch öfter unter interessierter öffentlicher Beobachtung, wird vielleicht bei der kritischen Beurteilung aus der Distanz etwas bescheidener oder zurückhaltender. Es sei denn natürlich, wenn man selbst ausschließlich perfekte Entscheidungen trifft.

    Ich behaupte nicht, dass man nichts hätte besser machen können. Aber ich bin skeptisch, dass irgendeiner der vielen Kritiker alles besser gemacht hätte.

  • Ich möchte den Beitrag von Jörg ergänzen:


    Das dashboard des rki ist bei mir tgl. Informationsquelle.

    Eine Impfung wirklich für jeden in einem KH oder Pflegeeinrichtung -also auch bspw. Verwaltung und techn. Dienst) macht m.E. in den mittlerweile purpurmarkierten Landkreisen (tiefrot reicht nicht mehr) für mich Sinn.

    (Die liegen übrigens allesamt in Thüringen und Sachsen)

    Das Infektionsrisiko ist hier horrend hoch.


    Am unteren Ende der Fallskala liegen Landkreise im weit-weit-weg der anderen Bundesländer.

    Hier wäre es mMn Verschwendung wenn ausser den hochaltrigen Menschen und den Mitarbeitern im Gesundheitswesen auch noch andere Personengruppen geimpft würden.


    Viel erschreckender empfinde ich die zögerliche/abweisende Haltung von Pflegekräften.

    Persönlich neige ich dazu diese Problematik schwerpunktmässig bei den Beschäftigten in der Altenpflege zu vermuten und nicht in Kliniken.

    Hier rächt es sich das jahrzehntelang in der Ausbildung Schmalspurausbildungen für die Arbeitsmarktresterampe bei einer sehr niedrigen Fachkräfteqote (weil, die kosten Geld) bevorzugt wurde.


    Oder liege ich völlig falsch mit meiner Annahme - Rückmeldungen aus dem Alltag wären mir sehr recht.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • in der BILD, die im Moment ja den Kampf gegen das "Impfdebakel" anführt, hat letzte Woche ein Reporter berichtet, dass er bei einer Impfung im Altenheim, wo er als Presse anwesend war, mal kurzerhand mitgeimpft wurde. Danach folgte ein Bericht, ob man in Zentren Impfungen abstauben könne (falls Jemand nicht zum Termin erscheint).

    Neben dem Bild, das die BILD hier vermittelt, stellt sich mir die Frage wie den die notwendige Zweitimpfung terminiert wird? Darüber stand im Artikel nichts.

    psst - so kommen wir aktuell zumindest an unsere Impfungen für das Personal auf Intensiv und der ZNA ran. Die Zweite Dosis gibt's 2 Wochen nach der Ersten vom gleichen Haus. Kommen ja immer die gleichen Mengen.


    ciao,


    madde

    "You won't like me when I'm angry.


    Because I always back up my rage with facts and documented sources."



    The Credible Hulk.

  • Gibt es denn Zahlen wie weit die Impfungen in den Pflegeheimen schon fortgeschritten sind? Ich lese immer nur x 000 Personen geimpft, x % der Gesamtbevölkerung. Aber interessant wäre doch mal x % der Pflegeheimbewohner und ü80-jährigen.

    Für mich haben die Heimbewohner die höchste Priorität von allen, höher noch als das Personal. Warum? Weil die alten Menschen nicht nur ein hohes Risiko haben zu erkranken, sondern ein extremes Risiko dann daran zu sterben. Und vielleicht noch viel wichtiger: das Personal kann sich schützen! FFP2-Masken sind ausreichend vorhanden, und private Kontakte haben eh zu unterbleiben. Das kann der demente Opi aber halt nicht...

    Wenn man sich jetzt mal 95% der Covid-Patienten ü80 bzw. ausm Heim wegdenkt, dann sieht die Lage in den Kliniken nämlich gleich ganz anders aus...

  • In der Badischen Zeitung gab es die Tage einen Artikel darüber. Das größte Problem in den Heimen ist die Aufklärung und die Zustimmung bei den Bewohnern wo eine Betreuung haben. Auch gab es sehr oft Probleme, wenn viele Hausärzte in einem Haus die Bewohner betreuen.

  • Ey mal ganz ehrlich, das kann doch net so schwer sein... der Impfstoff ist doch net plötzlich über Nacht zugelassen worden...

    Aber da es ja immer nen paar Betreuer gibt die ihre Aufgabe net ganz so ernst nehmen: warum muss an einem Tag das ganze Heim dran kommen? Da fährt man halt hin und macht alle wo der Papierkram fertig ist (könnte man ja am Tag vorher abklären dass man genug Ampullen dabei hat) und macht dann im nächsten Heim weiter. Und ne Woche später macht man den Rest. Aber nein, das wäre in Deutschland ja zu einfach... :rolleyes: