PRESSEMITTEILUNG Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. „Notfallsanitäter bekommen mehr Sicherheit und Verantwortung

  • Kannst Du diese Erwartung begründen? Ich sehe das nämlich nicht so. Mein Beruf nützt ja nicht mir persönlich, sondern der Allgemeinheit. Und wenn ich von (m)einem NotSan-Gehalt Miete, Kindesunterhalt und PKW-Rate abziehe, bleibt da nicht so viel übrig, als dass ich beispielsweise Buchstabenkurse aus der Portokasse finanzieren könnte. Wenn die Gesellschaft fitte Retter haben will, muss die Gesellschaft auch fitte Retter finanzieren.

    Tja, vielleicht müsste man auch mal über die für die FoBi's aufgerufenen Preise diskutieren..... Nur mal so ein Gedanke.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Wir müssen ein "gegenseitiges Teaching" imho auch mehr zum Standard machen. Dazu gehört u.a. das jeder "gescheite" Einsatz im Team (aus RTW+NEF) nachbesprochen wird, das gerade die erfahrenen NA auch den RD mal "an die Hand nehmen" (ich bin bis heute froh darum, dass das zu Beginn meiner Karriere so war und ich meine ersten Ketamin-Dormicum Gaben zusammen mit einer NA durchführen konnte) und sich umgekehrt jüngere NA dafür auch einsatztaktischen Rat bei den erfahrenen RDlern holen.


    Dieser Wissenstransfer ist in meinen Augen in vielen Bereichen in Deutschland absolut nicht regelhaft vorhanden - und imho sogar schlechter als noch zur Zeit als ich im RD anfing. Was sehr schade ist.

    Nachbesprechungen vom Einsätzen im RD? Träumst Du?

    Ich mache regelmässig dieses Angebot, aber angenommen wurde es in den letzten Jahren gerade 3 oder 4mal.....

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


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    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Ich bespreche eigentlich jeden Einsatz der etwas halbwegs ernsthaftes war nach - und kenne genug Leute die es ebenso handhaben.


    Leider in der Regel ohne NA, da diese meist weg sind bevor ich es überhaupt aus der ZNA schaffe...

  • Tja, vielleicht müsste man auch mal über die für die FoBi's aufgerufenen Preise diskutieren..... Nur mal so ein Gedanke.

    Ich glaube tatsächlich, dass diese Preise im Wesentlichen angemessen sind - bei einem Verhältnis von 4:1 (Tn:Trainer). Die jeweiligen Anbieter sind ja Unternehmen, die Geld verdienen wollen, und das gleiche gilt für's Personal. Diese Kosten müssen getragen werden.

    You know as well as I do decisions made in real time are never perfect. Don't second-guess an operation from an armchair. [Noah Vosen]

    Oldschool EMS. The Gold Standard of Ass Kickin'!

  • Ich glaube tatsächlich, dass diese Preise im Wesentlichen angemessen sind - bei einem Verhältnis von 4:1 (Tn:Trainer). Die jeweiligen Anbieter sind ja Unternehmen, die Geld verdienen wollen, und das gleiche gilt für's Personal. Diese Kosten müssen getragen werden.

    Ich kann jetzt nichts zur DBRD GmbH sagen (aber deren Preise sind ja sehr ähnlich). Es sind üblicherweise keine Unternehmen im eigentlichen Sinne. Und klar ist ein kleiner Überschuss erwünscht und auch notwendig (Stichwort Rückstellung, Investitionen, etc). Trotzdem bleibt da üblicherweise nicht viel übrig. D.h. das ist - zumindest wenn man an Umfang und Qualität nichts nach unten ändern will - keine besonders große Stellschraube an der man drehen kann.


    Nichtdesto trotz sehe ich die Arbeitgeber da in der Pflicht. Schließlich wird man mit dem erworbenen WIssen und Fähig/Fertigkeiten zu Hause kaum etwas anfangen können. Das kommt voll und ganz dem AG zugute. Und der muss letztlich auch dafür Sorgen, dass die Arbeitnehmer ihre Patienten nach aktuellem Stand und bestmöglich versorgen. Ganz abgesehen von der Gratifikation des AN - in Zeiten des Wettberwerbs um Arbeitskräfte nicht zu unterschätzen.

    Gilt übrigens für Ärzte, wie für Rettungsfachpersonal..

  • Nachbesprechungen vom Einsätzen im RD? Träumst Du?

    Ich mache regelmässig dieses Angebot, aber angenommen wurde es in den letzten Jahren gerade 3 oder 4mal.....

    Aber auf der anderen Seite ist der NA aber auch weg. Selbst wenn man mitbekommt, daß gerade eine Team interne Supervison läuft, und man sogar noch nachfragt ob es noch Feedback gibt.


    Aber dennoch, das TRM/CRM wird auf beiden Seiten benötigt. Es muss ebenso bei den Ärzten als auch im Rettungsdienst mehr einhalt finden.


    Ich würde mir auch gemeinsame Fortbildungstage wünschen, im Rahmen der Pflichtfortbildung. Und wenn es nur 1-2 Tage sind.

  • Aber auf der anderen Seite ist der NA aber auch weg. Selbst wenn man mitbekommt, daß gerade eine Team interne Supervison läuft, und man sogar noch nachfragt ob es noch Feedback gibt.


    Aber dennoch, das TRM/CRM wird auf beiden Seiten benötigt. Es muss ebenso bei den Ärzten als auch im Rettungsdienst mehr einhalt finden.


    Ich würde mir auch gemeinsame Fortbildungstage wünschen, im Rahmen der Pflichtfortbildung. Und wenn es nur 1-2 Tage sind.

    Ich habe ja beide Seiten erlebt. Hier wird bei relevanten/großen Einsätzen gerne nachbesprochen, bzw. mein Angebot dazu dankend angenommen. Leider ist das bei Einsätzen - unabhängig davon ob es nun medizinisch "große" Einsätze waren - bei denen schlecht gearbeitet und es Aufarbeitungsbedarf gäbe genau umgekehrt. D.h. Low Performer wollen nicht nachbesprechen, bzw. verdrücken sich sehr schnell (und drücken sich damit - mutmaßlich).

    War zu meinen RD-Zeiten allerdings mit den Notärzten genauso und wird mir vom DR-Personal auich immer noch so gespiegelt.

    D.h. genau die, die es am nötigsten hätten machen es dann doch nicht.. leider.


    Daher finde ich den Gedanken TRM/CRM verstärkt und berufsgruppenübergreifend zu trainieren (und zwar auch verpflichtend) sehr gut!

  • Das kommt voll und ganz dem AG zugute. Und der muss letztlich auch dafür Sorgen, dass die Arbeitnehmer ihre Patienten nach aktuellem Stand und bestmöglich versorgen. Ganz abgesehen von der Gratifikation des AN - in Zeiten des Wettberwerbs um Arbeitskräfte nicht zu unterschätzen.

    Gilt übrigens für Ärzte, wie für Rettungsfachpersonal..

    Sollte man meinen. So lange da nicht bildlich gesprochen 10 Schadensersatzklagen pro Woche auf dem Tisch landen, ist die Qualität der Versorgung im Rettungsdienst vollkommen egal. Ob man den Patienten einfach auf die Trage wirft und ins Krankenhaus kutschiert oder Therapie nach Leitlinie betreibt, ist für die Bezahlung vollkommen schnurz. Wahrscheinlich profitiert man als Träger noch von der Minimal-Versorgung, weil der Materialeinsatz gering ist. Selbst im Krankenhaus ist die Bezahlung noch viel zu wenig an der geleisteten Qualität der Versorgung abhängig.

  • Zitat

    Selbst im Krankenhaus ist die Bezahlung noch viel zu wenig an der geleisteten Qualität der Versorgung abhängig.

    Ach echt. Und wie misst man diese "Qualität"? Nicht vergessen: wir wollen ja Bürokratie abbauen damit das Personal wieder Zeit hat für Medizin. Und wie verhindert man dass sich Kliniken "einfache" Fälle picken? Pay for Performance - leicht gesagt, schwer umzusetzen.

  • Ach echt. Und wie misst man diese "Qualität"? Nicht vergessen: wir wollen ja Bürokratie abbauen damit das Personal wieder Zeit hat für Medizin. Und wie verhindert man dass sich Kliniken "einfache" Fälle picken? Pay for Performance - leicht gesagt, schwer umzusetzen.

    Es gibt meines Wissens Beispiele aus den Niederlanden, wo nach einer Endoprothesen-OP vorerst nur die Hälfte der Pauschale gezahlt wird, nach einem halben Jahr ohne Komplikationen dann ein weiteres Viertel und nach einem Jahr der Rest. Komplikationen davor müssen vom Krankenhaus auf eigene Kosten anteilmäßig übernommen werden. Re-Eingriffe und Infektionen haben dort seither wohl drastisch abgenommen. Für mich wäre die Behandlungsqualität ein starker Marker, an dem man sich orientieren sollte. Mehr als andere Marker, ob jeder Mitarbeiter zum Beispiel sein Gerätepass immer greifbar hat. Sicher ist der Mensch keine Maschine und jeder in sich unterschiedlich, jedoch kann es nicht sein, dass eine Hüfte nach 4 Wochen locker ist und getauscht werden muss. Dann stimmt entweder die Indikation oder Behandlung dafür nicht. Ganz langsam beginnt man ja auch in Deutschland damit über Abschläge zu regulieren, meist aber nicht wegen mangelhafter Behandlung.


    Und natürlich gibt es auch Patienten, die einfach durch Konstitution und Vorerkrankungen ein erhöhtes Komplikationspotential in sich bergen. Das kann man aber berücksichtigen, indem man ähnlich den DRG dies mit einrechnet und anerkennt.


    Im Rettungsdienst kann man als Maßstab die gängigen Leitlinien und SOP ansetzen. Wenn ein RTW nach einem Polytrauma keine Beckenschlinge angelegt oder bei einem STEMI kein ASS/ Heparin verabreicht hat, ohne dass dafür konkrete Gründe genannt werden, gibt es für den Einsatz einfach kein Geld mehr. Ich bin mir sicher, dass das dann sehr schnell anders laufen wird.

  • Häh das war im Rahmen der ärztlichen Behandlungsfreiheit ein individueller Therapieversuch aufgrund von langjähriger Erfahrung und 35 Jahren Ausbildung?!

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • der DBRD spekuliert auf seiner Facebook Seite mit Montag, das würde ich für sehr schnell halten.


    Aus der Facebook Seite würde ich aber nicht mehr verlinken wollen :D

  • Hi,

    hat jemand die "Stellungnahme" dieser JUH Ärzte aus (Baden-) Würtemberg und die Antwort des DBRD ?

    Mag das jemand hier einstellen falls es diskussionswürdig ist fur euch?

    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Ist auf der Facebook-Seite des DBRD hochgeladen. Ist aber (auf die Einfassung der JUH-Ärzte bezogen) vom Inhalt her nichts neues oder außergewöhnliches und nicht der Rede wert.