Kassel: Wehrloser Syrer in Flüchtlingsunterkunft von Sanitäter geschlagen

  • Verfahren eingestellt - KEINE Körperverletzung!


    https://www.hessenschau.de/pan…eter-eingestellt-100.html

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Vermutlich aneinander vorbei diskutiert schon, jedoch wurde auch mehrfach hier klar verneint das es mehr Fakten braucht um den Fall zu Be- und den Kollegen zu Verurteilen.

    Ich hoffe niemand derjenigen kommt jemals in die Situation Verurteilt zu werden von egal wem ohne Beachtung oder gar Interesse an den Fakten. Egal ob ein Fehlverhalten vorliegt.

    Vielleicht denken einige nochmal über damals getätigte aussagen nach!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Ich wäre damit vorsichtig, nachdem ich den Artikel gelesen habe.

    Mit dem nachdenken? Sollte man tatsächlich vorsichtig sein, wie man in diesen Zeiten bemerkt braucht es dazu ja auch ein wenig Glück,


    Das BKA, gemeinhin bekannterweise kein Faschingsverein, stellt fest das der Patient nicht geschlagen wurde, ein Rechtsmediziner stellt fest das die Verletzung nicht durch den Kollegen entstanden ist.
    Wie man sieht: wer einmal vorverurteilt ist der bleibt vorverurteilt.

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

    Einmal editiert, zuletzt von SanSold ()

  • Wie man sieht: wer einmal vorverurteilt ist der bleibt vorverurteilt.

    Wie siehst Du denn die Sachlage jetzt? Glaubst Du, der Kollege ist die Unschuld vom Lande? Schön für ihn, dass sich herausgestellt hat, dass der vorgeworfene Faustschlag nicht stattgefunden hat. Aber eine andere Form von Gewalt hat sehr wohl stattgefunden.


    Und wenn man so tut, als würde man einen Patienten schlagen, darf man sich hinterher auch nicht wundern, wenn alle Welt glaubt, man hätte den Patienten geschlagen. Insofern hat der Kollege ja an der Entwicklung des Falles fleißig mitgewirkt.

    You know as well as I do decisions made in real time are never perfect. Don't second-guess an operation from an armchair. [Noah Vosen]

    Oldschool EMS. The Gold Standard of Ass Kickin'!

  • Wie siehst Du denn die Sachlage jetzt? Glaubst Du, der Kollege ist die Unschuld vom Lande? Schön für ihn, dass sich herausgestellt hat, dass der vorgeworfene Faustschlag nicht stattgefunden hat. Aber eine andere Form von Gewalt hat sehr wohl stattgefunden.


    Und wenn man so tut, als würde man einen Patienten schlagen, darf man sich hinterher auch nicht wundern, wenn alle Welt glaubt, man hätte den Patienten geschlagen. Insofern hat der Kollege ja an der Entwicklung des Falles fleißig mitgewirkt.

    Ich sehe die Sachlage noch genauso wie ich sie von Anfang an gesehen habe: ICH kann mir kein ausreichendes Bild machen um über den Kollegen zu urteilen weil mir ein Großteil der Informationen nicht vorliegt. Aber: die Sachlage wurde von der Staatsanwaltschaft nicht grundlos eingestellt sondern weil bewiesen wurde das der Patient nicht geschlagen / verletzt wurde. Durch Rechtsmedizin und BKA jeweils unabhängig.

    Somit ist für mich bewiesen das Hexenverbrennungen heute immer noch stattfinden, nur hat man vom Scheiterhaufen zum Internet gewechselt.

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Das ein solcher Schlag stattfindet ohne das auch nur einer der Polizisten zuckt, spricht finde ich auch irgendwie für sich.

    Und das der Kollege natürlich nur seine eigene Hand und sein Arbeitsmaterial verletzen/zerstören wollte, ist natürlich auch selbstverständlich.

  • Schön für ihn, dass sich herausgestellt hat, dass der vorgeworfene Faustschlag nicht stattgefunden hat.

    Das steht da nicht - dem Bericht nach hat die Auswertung einzelner Bilder berechtigte Zweifel (!) begründet, dass der Schlag im Gesicht getroffen habe. Das ist eine Formulierung, die vermutlich nicht von einem Journalisten stammt, und ist nicht dasselbe wie "die Auswertung zeigt, dass das Schlag nur das Kopfteil getroffen hat".

  • Tatsächlich hätte man auch beim Lesen des Hessenschau-Artikels die unzulässige Konjunktion bemerken können:


    "Die Auswertung der Einzelbilder durch das Bundeskriminalamt (BKA) begründe berechtigte Zweifel daran, dass der Schlag den Geflüchteten überhaupt im Gesicht getroffen habe, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.[...]

    Somit bestätigen die BKA-Auswertungen die Aussagen des Sanitäters."


    Das "somit" war somit Quatsch.

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  • Unabhängig von der strafrechtlichen Bewertung sind wir uns aber einig,dass die fristlose Kündigung absolut gerechtfertigt war,oder?

  • Unabhängig von der strafrechtlichen Bewertung sind wir uns aber einig,dass die fristlose Kündigung absolut gerechtfertigt war,oder?

    Nö.... alleine schon weil uns allen viel zu viele Fakten fehlen!

    :rtw: "Rettungsdienst" sind die Typen, die zu einem kommen, wenn man etwas getan hat, wofür man eigentlich zu dämlich ist. :rtw:

  • Vielleicht denken einige nochmal über damals getätigte aussagen nach!

    Ich hatte das Video gar nicht mehr in Erinnerung. Nachdem ich es wieder gesehen habe, bin ich weiter und mehr als zuvor der Auffassung, dass der "Kollege" aber überhaupt nichts im Rettungsdienst oder einem medizinischen Beruf mit Patientenkontakt zu suchen hat.


    Jemand stürmt wutentbrannt auf einen gefesselten Menschen zu und attackiert diesen. Er trifft dabei absichtlich? nicht den Kopf, sondern nur die Trage: Oh, dann ist ja alles gut, oder was?


    Wenn ich morgen einen Patienten mit der Faust bedrohe und damit noch nicht einmal in seine Richtung schlage, dann ist das hinzunehmen? Wo sind wir denn hier?

    Wir beklagen Gewalt gegen medizinische Personal, gleichzeitig ist Gewalt von diesem gegen andere, insbesondere in diesem Moment sogar Wehrlose, zumindest insofern ok, wenn es zwar in die Richtung schlägt, es dabei aber nicht trifft. Geht's noch?


    Strafrechtlich mag der Fall nicht zu verurteilen sein. Die Arbeitseinstellung, die dieser Sanitäter an den Tag legt, rechtfertig m.E. zehnmal eine Kündigung. So einen Wüterich möchte ich weder als Kollegen an meiner Seite noch als Arbeitgeber in meinem Betrieb. Der Ansehensverlust, der dabei für alle im Rettungsdienst Tätigen entstanden ist, ist dabei noch nicht einmal berücksichtigt. Die Aussage des ASB-Geschäftsführers ist vollumfänglich nachvollziehbar und zu unterstützen.

  • Nö.... alleine schon weil uns allen viel zu viele Fakten fehlen!

    Was fehlt denn noch genau? Ich kann mir keine Situation vorstellen, in der ein gefesselter Patient eine gewalttätige Aktion rechtfertigend im Sinne einer Abwehr oder "Kurzschlussreaktion" nach sich ziehen könnte.

  • Nö.... alleine schon weil uns allen viel zu viele Fakten fehlen!

    Naja, wir haben mittlerweile höchst-offiziell die Bestätigung, dass er mit großer Wucht gegen das Kopfteil der Trage geschlagen hat.

    Das alleine baut schon einen enormen Bedrohungscharakter auf und zeigt gleichzeitig, dass der betreffende Kollegoid ein Problem der Impulskontrolle hat.

    Oder haut hier sonst jemand auf Tragen mit Patienten drauf ein?

  • Aber würde es nicht auch Sinn machen, herausfinden, wieso es dazu gekommen ist? Was hat den Mitarbeiter so getriggert, dass die Situation sich entwickelt hat, wie sie sich zugetragen hat? Und zwar nicht, um das Geschehene zu entschuldigen, sondern um weitere Eskalationen dieser Art künftig verhindern zu können.

    Ich finde es persönlich zu flach, so etwas als „Einzelfall“ zu deklarieren und mit einer Sanktion abzuschliessen. Bis dann der nächste Kollege austickt, natürlich auch ein Einzelfall.


    Ziel muss doch sein, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Aber diese „bedauerlichen Einzelfälle“ sind bequemer für alle, man müsste ja zugegeben, dass es Probleme gibt und man präventiv tätig werden müsste.

    An meiner Meinung hat sich nichts geändert.

  • Das ist ja noch schlimmer, was da berichtet wird....


    Klarstellung: Die Eskalation im Einsatz finde ich schlimm und unnötig (warum genau sollte der Pat. mit? Wohin?), aber die Vorbelastung des Sanis ist auch beachtlich. 160 Urlaubstage auf dem Konto sind ein Wort. Das System hat Vollversagt, das Handeln des Sanis ist dennoch falsch.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

    Einmal editiert, zuletzt von M1k3 ()

  • Wobei man auch da vorsichtig sein muss - ich kenne Kollegen die ähnliche ÜS/Urlaubsberge vor sich her schieben, aber das liegt im wesentlichen an alten Verträgen und die Zahlen sind über 15-20 Jahre angesammelt.


    (Was betriebswirtschaftlich übrigens große Scheisse ist...)