Tagesschau: "Impfzentrum erstattet Anzeige: Gefälschte Impfpässe im Umlauf"

  • Ich habs bisher nicht gebraucht, aber bin mal gespannt ob man meine Impfbescheinigung akzeptieren wird - da mein Impfpass zu voll sei (ok, der ist wirklich sehr voll), hat man mir nämlich einen extra Zettel gegeben, wo die Chargenetiketten drauf sind. Also noch einfacher zu fälschen, als dass man sich die Mühe machen muss noch einen Impfpass irgendwo zu besorgen.. und noch weniger Übersicht für alle Stellen, die das dann ad doc kontrollieren müssen/sollen.

    Selbst gemachtes Problem. Hätte man von Anfang an auf einen digitalen Nachweis gesetzt, wie das andere Länder zu dem Zeitpunkt bereits erfolgreich taten.. aber nein, wir müssen uns erst selbst davon überzeugen, dass Räder besser sind als laufen, dann das eckige Räde nicht so toll sind und wenn dann alle anderen schon fliegen, dann haben wir auch endlich ein rundes Rad.. :rolleyes:

  • Bei uns wurden lange Zeit nur provosorische Impfzettel ausgefüllt. Trotz vorhandenem Impfpass.

    Die Begründung war, dass mRN-Impfstoffe da noch nicht vorgesehen sind.

  • Fun facto, Obi lässt nur click&collect zu, Bauhaus lässt mich mit dem Impfausweis im Laden einkaufen.

    Lokale Eigenheit. Ich komme mit einem Foto der Impfbescheinigung ohne Probleme in meinen Obi hier um die Ecke. Dafür reichte bei der Person vor mir die Metrokarte nicht aus, welche beweisen sollte, dass man Gewerbe hat (weil sonst ja keine Metro-Karte) und somit auch ohne Schnelltest berechtigt bist im Baumarkt in NRW einzukaufen. Ein Kollege kam so aber problemlos bei sich in den Baumarkt...

  • (weil sonst ja keine Metro-Karte)

    Metro-Karten sind doch massenweise im Umlauf. Man kennt wen, der einen kennt, der...

    Ich war auch mal in der glücklichen Lage so eine Karte nutzen zu dürfen, ohne jemals selbst ein Gewerbe gehabt zu haben...

    Ich würde die Karten auch nur als das anerkennen, wofür sie mal gemacht worden sind: den Zugang zur Metro.

  • Auch heute noch bekommt man eine Karte nur gegen einen Gewerbeschein bzw. als "Großkunde". Letzter Begriff ist absichtlich in Anführungszeichen gesetzt, da dieser Begriff natürlich recht dehnbar ist. Und natürlich will die Metro in erster Linie eins: Geld verdienen. In sofern gibt sie natürlich auch für den Haupfkunden ein gewisses Kontingent an Karten frei für seine "Mitarbeiter".

    Wie man sie also sieht und wie die offiziellen Statuten dazu sind kann freilich viel diskutiert werden und auch ich finde es durchaus legitim diesen Ausweis nicht als Ersatz für einen Gewerbeschein zu sehen. Aber nachvollziehbar ist die Logik mMn schon.

  • Ich habs bisher nicht gebraucht, aber bin mal gespannt ob man meine Impfbescheinigung akzeptieren wird - da mein Impfpass zu voll sei (ok, der ist wirklich sehr voll), hat man mir nämlich einen extra Zettel gegeben, wo die Chargenetiketten drauf sind. Also noch einfacher zu fälschen, als dass man sich die Mühe machen muss noch einen Impfpass irgendwo zu besorgen.. und noch weniger Übersicht für alle Stellen, die das dann ad doc kontrollieren müssen/sollen.

    Ich würde das eher als typisch deutsches Pförtner-Syndrom bezeichnen.


    Ich empfinde vierzig Jahre alte, total verlottelte Impfausweise, auf denen schon fünf Mal der Name oder die Adresse geändert wurde, auch für wenig sicher. Außerdem haben außer härteste Impfkritiker tatsächlich doch alle irgendwo noch so ein Impfbuch. Wenn nicht gehe ich halt zu zehn Hausärzten und lasse mir eines geben.


    Hätte man von Anfang an auf einen digitalen Nachweis gesetzt, wie das andere Länder zu dem Zeitpunkt bereits erfolgreich taten.. aber nein, wir müssen uns erst selbst davon überzeugen, dass Räder besser sind als laufen, dann das eckige Räde nicht so toll sind und wenn dann alle anderen schon fliegen, dann haben wir auch endlich ein rundes Rad.. :rolleyes:

    Auf die Schnelle ein wirklich hackersicheres System einzurichten halte ich für nicht sehr einfach.

  • Auf die Schnelle ein wirklich hackersicheres System einzurichten halte ich für nicht sehr einfach.

    Falls unsere IT-Wirtschaft diese Fähigkeit nicht haben sollte (was ich nicht glaube) hätte man problemlos in Israel oder Estland anfragen können. Aber, um es mit Stromberg zu sagen, kann-nicht wohnt ja oft in der will-nicht-Straße.

  • Falls unsere IT-Wirtschaft diese Fähigkeit nicht haben sollte (was ich nicht glaube) hätte man problemlos in Israel oder Estland anfragen können. Aber, um es mit Stromberg zu sagen, kann-nicht wohnt ja oft in der will-nicht-Straße.

    Ich weiß ja um deine IT-Begeisterung. Wenn ein solches nationales bzw. sogar internationales System so einfach problemlos möglich ist, ist das ja in Ordnung. Leider sind "sichere" Systeme dann doch schnell mal gehackt worden. Wenn das der Fall ist, ist man aber genau so schlau wie jetzt auch. Nur, dass ich jetzt mühsam Etiketten drucke und in Umlauf bringen muss, und bei einem Hack schnell sehr viele Daten auf einmal manipulieren kann (in beide Richtungen).

  • Ich weiß ja um deine IT-Begeisterung. Wenn ein solches nationales bzw. sogar internationales System so einfach problemlos möglich ist, ist das ja in Ordnung. Leider sind "sichere" Systeme dann doch schnell mal gehackt worden. Wenn das der Fall ist, ist man aber genau so schlau wie jetzt auch. Nur, dass ich jetzt mühsam Etiketten drucke und in Umlauf bringen muss, und bei einem Hack schnell sehr viele Daten auf einmal manipulieren kann (in beide Richtungen).

    Einen Impfeintrag fälschen traue ich mir ohne jede Vorkenntnis zu, da dafür nur ein Kuli und ein für 7,80€ im Internet zu bestellender Stempel notwendig sind. Ein (vernünftig gebautes) IT-System zu hacken ist ungleich schwerer. Die Leute die das können verbringen ihre Zeit glaube ich lieber mit lukrativeren Straftaten (oder arbeiten für die russische Regierung).

  • Teilweise wurden ja nicht einmal Chargenklebchen eingeklebt, sondern alles von Hand eingetragen. Dazu noch fehlender professioneller Stempel.
    Den aus dem Impfzentrum wo ich meine Piekse bekommen habe, hätte man auch etwas ähm aufwändiger gestalten können.
    Bin mal gespannt, was wir irgendwann bekommen. Impfausweis immer mitschleppen ist ja schon nicht soo praktikabel.

  • Einen Impfeintrag fälschen traue ich mir ohne jede Vorkenntnis zu, da dafür nur ein Kuli und ein für 7,80€ im Internet zu bestellender Stempel notwendig sind. Ein (vernünftig gebautes) IT-System zu hacken ist ungleich schwerer. Die Leute die das können verbringen ihre Zeit glaube ich lieber mit lukrativeren Straftaten (oder arbeiten für die russische Regierung).

    Und das Schöne ist ja, dass die hochsicheren elektronischen Nachweise in der Praxis im Zweifel nur auf Basis der vorhandenen Impfbucheinträge erstellt werden können ...

  • Soweit ich mich erinnere gab es bei Biontech (Anfangs) nicht einmal Aufkleber. Deshalb wurde das ganze mit Kuli in meinen Impfass eingetragen...ohne Chargen-Nummer. Dazu gabs einen DIN A4 Zettel als Impfbescheinigung mit Chargen-Nummer.


    Mal Abwarten wie das ganze dann innerhalb der EU anerkannt wird. Angeblich soll Mitte Juni die entsprechende APP funktionieren.

  • Ich bin an Tag 4 der Impfkampagne geimpft und hatte bei Biontech Aufkleber.

    Allerdings hat man diese in ein Zusatzblatt für das Impfbuch eingeklebt.

    Selbiges habe ich irgendwann an das Impfbuch angetackert.

  • Soweit ich mich erinnere gab es bei Biontech (Anfangs) nicht einmal Aufkleber. Deshalb wurde das ganze mit Kuli in meinen Impfass eingetragen...ohne Chargen-Nummer. Dazu gabs einen DIN A4 Zettel als Impfbescheinigung mit Chargen-Nummer.


    Mal Abwarten wie das ganze dann innerhalb der EU anerkannt wird. Angeblich soll Mitte Juni die entsprechende APP funktionieren.

    Man hat anfangs aus Biontech ja 6 (bzw. teilweise 7) Dosen aus einem Vail entnommen und nicht 5, wie vorgesehen. Dadurch kam es dazu, dass teilweise nicht genug Aufkleber da waren, da eben nur für 5 Impfungen genügend da waren.


    Das mit dem Zettel ist übrigens auch eine lustige Unart, denn wenn ein Impfausweis da ist muss der auch geführt werden. Es kann hier, laut meinem Hausarzt, wohl sogar eine Ordnungswidrigkeit - Strafe von 35 Euro für falsches bzw. Nicht-Ausstellen einer Impfung erhoben werden.

    Aber auch hier gilt halt : Der Zettel ist schneller und bequemer, da er vorbereitet werden kann.

  • Es gab bzw. gibt wohl auch in NRW verschiedene Impfbescheinigungen.

    Mehrsprachige, einsprachige, mehrfarbige, einfarbige ... Ich hab z.B. eine (subjektiv) grottenschlechte Kopie einer Impfvorlage ausgefüllt bekommen.


    Ich würde meiner Impfbescheinigung nicht über den Weg trauen.

  • Das mit dem Zettel ist übrigens auch eine lustige Unart, denn wenn ein Impfausweis da ist muss der auch geführt werden.

    Korrekt, § 22 Abs. 1 IfSG. Die Impfung muss im Impfausweis dokumentiert werden; nur wenn dieser nicht vorgelegt wird, ist eine Impfbescheinigung auszustellen.

    Es kann hier, laut meinem Hausarzt, wohl sogar eine Ordnungswidrigkeit - Strafe von 35 Euro für falsches bzw. Nicht-Ausstellen einer Impfung erhoben werden.

    Korrekt. § 73 Abs. 1a Nr. 8 IfSG: Verstöße gegen § 22 Abs. 1 IfSG sind ordnungswidrig.


    Interessant übrigens die seit 01.03.2020 geltenden Vorgaben in § 22 Abs. 3+4 IfSG über die zu erteilenden und zu dokumentierenden Hinweise an den Geimpften. Ich entsinne mich daran zumindest nicht und bin mal gespannt, ob das bei den üblichen Impfungen im hausärztlichen und klinischen Bereich beachtet wird.

  • Einen Impfeintrag fälschen traue ich mir ohne jede Vorkenntnis zu, da dafür nur ein Kuli und ein für 7,80€ im Internet zu bestellender Stempel notwendig sind. Ein (vernünftig gebautes) IT-System zu hacken ist ungleich schwerer. Die Leute die das können verbringen ihre Zeit glaube ich lieber mit lukrativeren Straftaten (oder arbeiten für die russische Regierung).

    Egal, was man machen wird, wer das System austricksen will, wird Mittel und Wege finden.


    Im Zweifelsfall haben gewisse Personen dann einen Screenshot von einer digitalen Impfbescheinigung auf dem Handy und zeigen nur das Foto des Screenshots vor.... Ich wette in 90% der Kontrollen kommt man mit so einem Bild sicherlich auch in die Gastronomie und Co...


    Von daher glaube ich tatsächlich das ist vergebene Liebesmühe ist, sehr viel Energie irgendwelche teuren und fälschungssicheren Systeme zu stecken, wenn die Kontrolle so lasch ist, wie es aktuell läuft. Gleiches gilt ja auch für irgendwelche Antigen-Abstriche, ich habe mehrere an verschiedenen Teststellen durchführen lassen, meine Identität durch Personalausweis oder Ähnliches musste ich noch nie nachweisen.


    Bei meiner Impfung musste ich mich auch nicht mit einem Ausweis legitimieren (Durchführung war zwar im Krankenhaus, d.h. ich war den meisten auch persönlich bekannt, aber in unserem KrHs-Impfzentrum sind auch andere Mitarbeiter von Verbund-Krankenhäusern geimpft worden, die nicht so persönlich bekannt waren, ein Identcheck erfolgte nicht, auch nicht von den externen Verwaltungshelfern, die auch nochmal registriert und dokumentiert haben. Von daher brauchen irgendwelche Schwurbler theoretisch auch nur einen Freiwilligen, der sich unter deren Identität nochmal impfen lässt (letztendlich zwar ohne valide Datenlage aber letztendlich ein weiterer Booster) um so an einen echten Impfausweis zu kommen.


    Es wird für Idioten immer Mittel und Wege geben, an einem echten oder gefälschten impfnachweis zu kommen, zumal spätestens bei der Einlasskontrolle (In der Regel ja keine behördliche Kontrolle sondern von demjenigen durchgeführt, der auch von einem Einlass profitiert wie Gastwirt/Hotellier) kein valider Check stattfindet.


    Oder denke ich jetzt zu pessimistisch?