Neue Methode zur Wiederbelebung: unversehrt trotz eineinhalbstündigem Herzstillstand

  • Seit dem Beginn des Herzstillstands, dem laut späteren Erkenntnissen eine seltene Infarkt-Ursache zugrunde liegt, sind mittlerweile bereits eineinhalb Stunden vergangen. Dennoch trifft das ein, was selbst die Ärzte nicht zu hoffen gewagt hatten: Die Patientin erholt sich vollständig. Bei ihrer Entlassung gibt sie in einem Handy-Video lächelnd zu Protokoll: «Mir geht es richtig gut.»


    NZZ.de

  • Seit dem Beginn des Herzstillstands, dem laut späteren Erkenntnissen eine seltene Infarkt-Ursache zugrunde liegt, sind mittlerweile bereits eineinhalb Stunden vergangen. Dennoch trifft das ein, was selbst die Ärzte nicht zu hoffen gewagt hatten: Die Patientin erholt sich vollständig. Bei ihrer Entlassung gibt sie in einem Handy-Video lächelnd zu Protokoll: «Mir geht es richtig gut.»


    NZZ.de

    So neu ist das jetzt nicht. Auch wenn "CARL"vom Konzept her etwas mehr als eine vaECMO ist,viel mehr ist es eben auch nicht. Bei uns wäre die Patientin aufgrund der vergangenen Zeit zwischen Kollaps und "Anschluss" nicht mehr an die ECMO genommen worden.

    Sieht man mal wieder, erfreuliche Ausnahmen sind sehr PR wirksam (und schön für den Patienten). Die meisten Patienten versterben trotz sehr restriktiver Selektionsparameter leider trotzdem, bzw. haben ein unerwünscht schlechtes neurologiosches Outcome.

    D.h. bei allem Enthusiasmus für maximalinvasive Medizin ist es leider trotzdem nicht der heilige Gral.

  • ... bei allem Enthusiasmus für maximalinvasive Medizin ist es leider trotzdem nicht der heilige Gral.

    Ich glaube ich habe das hier schon mal geschrieben, aber bei uns nannte das der hiesige ECMO-Papst in einem Vortrag recht zynisch "ECMO - Therapie ist Pharaonenmedizin - teure Grabbeigaben".

    Kam nicht nur gut an, aber er wollte damit deutlich machen, dass auch ECMO häufiger nicht rettet als rettet.

  • Wenn ich den Artikel richtig interpretiere, hatte die Patientin ein persistierendes Kammerflimmern. Unter Berücksichtigung des jungen Alters der Patientin und den sofortigen Wiederbelebungsmaßnahmen hätte ich sie so auch nicht zuhause gelassen, sondern unter CPR mitgenommen. Ein Kammerflimmern würde ich in den meisten Fällen als Zustand eines akuten Problems interpretieren, welches sich, zumindest im Vergleich zu einer Asystolie bei stehendem Herzen, vielleicht noch beheben lässt.


    Ich hatte in den letzten beiden Jahren in ähnlichen Situation mehrere Male (eher off label) eine Lyse verabreicht und tatsächlich bei Ankunft im Krankenhaus einen stabilen ROSC erreicht (in Erfahrung konnte ich bringen, dass eine Patientin tatsächlich ohne Schäden davon kam und zwei im Verlauf an anderen Komplikationen verstarben).


    Von daher nehme ich inzwischen doch öfter Patienten unter CPR mit, wenn ähnliche Kriterien wie oben erwähnt, erfüllt sind.