Hallo liebe Community Mitglieder,
ich bin auf eure Expertise angewiesen.
Schon lange hab ich den Plan mich nach meinem Abitur, welches ich im Juni hinter mir habe, zum RS zu qualifizieren und dann a) Corona bis zum Studium zu überbrücken, b) etwas mehr oder weniger außergewöhnliches im Lebenslauf stehen zu haben, mitsamt einer Qualifikation, welche ich im Studium nebenberuflich ausüben kann und c) für einen Schulabgänger innerhalb einer kurzen Zeit ein nicht zu verachtendes Gehalt zu verdienen, welches man sich ebenfalls für das Studium ansparen kann.
Ich stehe allerdings vor der großen Frage, ob ich mich im Rahmen eines FSJ/BFD bei den bekannten HiOrgs zum RS qualifiziere, oder dies auf eigene Kosten bei einer in meiner Nähe ansässigen Rettungsdienstschule tue. Anfang Februar habe ich mich dort bereits zu einem RS-Kurs angemeldet, da ich die Option FSJ zu diesem Zeitpunkt noch belächelt habe. Die Anmeldung ließe sich allerdings noch stornieren. Ich denke beide Optionen haben sowohl Vor- als auch Nachteile.
Im Rahmen des FSJ bekäme ich natürlich eine Art "Rundum-sorglos-Paket", also eine "kostenfreie" Ausbildung zum RS/RH (obwohl hier für mich der RS ganz klare Bedingung ist), eine für ein Jahr feste Stelle und allgemein eine gewisse Sicherheit. Ebenfalls müsste ich mich nicht selbst Sozialversichern, das liegt aber mitunter auch an dem Taschengeld, welches sich "nur" auf 440€ beläuft. Auch die 2 Wartesemester, die sich auf mein Studium anrechnen ließen, sind attraktiv. Dabei habe allerdings die Sorge, dass ich als FSJler vielleicht nur auf dem KTW verheizt werde und gar nicht richtig in den Rettungsdienst einsteige. Natürlich ist der KTW zu Beginn für die Erfahrung, Routine etc. unabdingbar, allerdings möchte ich eben nicht nur dies tun. Auch bin ich mir nicht sicher, ob die 440€ Taschengeld die Übernahme einer RS Vollzeitstelle Wert sind. Zwar handelt es sich um einen Freiwilligendienst, aber ich denke ihr wisst, was ich meine.
Für den eigenfinanzierten Kurs würde ich insgesamt ziemlich genau 1600€ bezahlen. Das ist natürlich eine beachtliche Summe, ich sehe das ganze allerdings mehr als Investition. Das größte Pro Argument ist hierbei wahrscheinlich das RS-Gehalt, welches sich in meiner Region auf ca. 2300€ Brutto monatlich belaufen würde. Somit bin ich dann allerdings auch Sozialversicherungspflichtig und ich würde aus der privaten Krankenversicherung über meine Eltern rausfallen. Steuern etc. kommen noch obendrauf. Ich vermute, dass ich so am Ende trotzdem bei mindestens ca. 1300€ netto landen würde, was im Vergleich zu den 440€ Taschengeld knapp das 3 Fache ist. Die Kursgebühren wären so schnell wieder drin, Leben und Verpflegung wären in meinem Fall im Hotel Mama auch noch inbegriffen. Eine Anmeldung zum Führerschein der Klasse C1 ist bereits erfolgt und wird ebenfalls vom Ersparten finanziert. Ob dieser beim FSJ teilfinanziert oder sogar voll übernommen wird, weiß ich leider nicht. Im Punkt Job Perspektive bin ich mir unsicher. Zwar werden in den Rettungsdiensten meiner Nachbarkreise immer wieder RS gesucht, Initiativbewerbungen sind ja auch möglich, auch habe ich es bei mir (Großraum Mönchengladbach) bis nach Köln, Düsseldorf etc. nicht weit, allerdings weiß ich nicht, inwiefern aussichtsreich eine Bewerbung eines 19-Jährigen RS "Frischlings" ist. Nachher stehe ich mit eigenfinanzierter RS-Qualifikation + Führerschein, aber ohne Job da. An dieser Stelle erscheint mir dann das FSJ wieder sicherer.
Wie würdet ihr euch unter Abwägung meiner Punkte mit eurer Erfahrung entscheiden? Welche Aspekte habe ich vielleicht noch überhaupt nicht bedacht?
Lieben Gruß und Danke für eure Antworten im Voraus