Hochwasser in RLP und NRW: Katastrophenalarm in mehreren Stadt- und Landkreisen

  • Auch hier bei mir gibt es einige (wenige) Beatmungs-Wohngemeinschaften. Problem dabei ist, dass solche Pflegewohngemeinschaften nicht unter das Heimgesetz fallen, solange eine bestimmte Anzahl pflegebedürftiger Personen nicht überschritten wird. Daher greifen auch die (Sonder-) Bauverordnungen für diese Einrichtungen nicht, da sie eben keine Heime sind. Daher keine Brandmeldeanlage, keine Notstromversorgung, keine Aufzüge, usw.

    Ja, in solchen Wohngemeinschaft geht es manchmal interessant zu. https://www.stuttgarter-nachri…05-bc34-c83f2bac5a7e.html

  • Die Länder können Hilfe anfordern bzw. anbieten.

    Die Stadt Grimma, die 2002/2013 sehr stark vom Hochwasser betroffen war, schickt seine freiwilligen Helfer einfach mal los. Man hat sich in der Nähe des Nürburgrings(?) eine Pension gesucht und dann plant man von dort aus Kontakt aufzunehmen oder einfach mal zu schauen, wo Hilfe-in Randgebieten-gebraucht wird. "Es ist eine Selbstverständlichkeit das wir jetzt dort helfen, uns wurde ebenfalls sehr viel Hilfe und Solidärität gegeben." so der OB von Grimma.

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • "Einfach mal losfahren" ist jedoch auch keine gute Idee.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Mal einen Einblick aus dem Gebiet wo ich seit Mittwochmittag im Einsatz bin


    - Mehrere Ortschaften gelten als verloren

    - Bundeswehr im Großeinsatz

    - Einheiten aus mehreren Bundesländern am Pumpen Räumen etc

    - In der Flutnacht Altenheim mit Booten evakuiert inklusive Verlust von Einsatzfahrzeugen

    - Krankenhausevakuierung

    - Brennende Häuser im Stromgebiet, Löschung mittels Hubschrauber


    Liste könnte ich noch unendlich fortführen....hier ist aktuell Krieg

  • "Einfach mal losfahren" ist jedoch auch keine gute Idee.

    Naja, so einfach "einfach" ist es bestimmt nicht. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung berichten, das es Orte oder Häuser geben wird, wo bis jetzt, oder in zwei drei Tagen noch keine Helfer sind und mann ganz allgemein froh sein wird über die Hilfe. Und ich denke vor Ort ist schnell Kontakt zu Verantwortlichen hergestellt.

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • "Einfach mal losfahren" ist jedoch auch keine gute Idee.

    Jetzt formiert sich überall die „Guerilla-Hilfe“, soll heißen, diverse Privatpersonen rufen über social media zu Sachspenden auf, packen ihre Kleintransporter und Familienkombis voll mit vermeintlichen Hilfsgütern wie Wolldecken, Kuscheltieren und frischen Käsebrötchen und brechen damit eigeninitiativ ins Kriegsgebiet Krisengebiet auf. Das ist vermutlich gut gemeint, aber im Gesamtkontext sicher wenig hilfreich.

    Wenn das Feuerwehren und Hilfsorganisationen (also die „Profis“) machen, finde ich das eher problematisch. Da wäre es schon sinnvoll, die (inzwischen ja etablierten) Strukturen und Anforderungswege einzuhalten. Oder?

  • Definitiv, die „Guerilla-Hilfe“ gilt schon lange als out, da sich bei solchen Ereignissen immer bereits eine lokale Einsatzleitung gebildet hat. Leider wird diese dann gerne übergangen und auswärtige „Spezialisten“ versuchen diese Position zu besetzen.

  • Krass. Und die Feuerwehr hat diese planbaren Einsätze ohne zu murren mit gemacht?


    Hier dürfen wir die Feuerwehren nicht mehr einsetzen, wenn es um Tragehilfe bei planbaren Einsätzen (wie Dialysen, Entlassungen nach Hause, usw.) geht. Dann treffen sich halt 3 bis 5 KTW und RTW an der Einsatzstelle (siehe Foto; die zwei PKW des Pflegedienstes sieht man leider nicht; 240 kg schwere Frau war auf dem WC zwischen Wand und Waschmaschine "eingeklemmt" und der ambulante Pflegedienst überfordert mit der Situation). Das hat jedoch auch schon dazu geführt, das Krankenhäuser über einen Zeitraum von 2 Wochen ihre Patienten nicht mehr los geworden sind, weil eben keine Feuerwehr zur Verfügung stand, die den 240 kg Patienten wieder in seine Wohnung tragen wollte. Sowie der Schwerlast-KTW bei einer Entlassung an eine Privatadresse die Patienten eben nicht ohne Klärung einiger Fragen einfach einpackt und mit nimmt.


    Nope. Drum hat die KK das auch irgendwann anders geregelt, da die FW halt die Kostensätze ausgereizt hat.

    Faktisch war die Lage aber anders nicht beherrschbar. Ein Transport mittels Kräften des RD war schlichtweg ausgeschlossen. Mehr Leute heißen ja nicht automatisch mehr Platz.

  • Eine solche Person gehört in ein Pflegeheim, nicht in eine Privatwohnung/WG.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Jetzt formiert sich überall die „Guerilla-Hilfe“, soll heißen, diverse Privatpersonen rufen über social media zu Sachspenden auf, packen ihre Kleintransporter und Familienkombis voll mit vermeintlichen Hilfsgütern wie Wolldecken, Kuscheltieren und frischen Käsebrötchen und brechen damit eigeninitiativ ins Kriegsgebiet Krisengebiet auf. Das ist vermutlich gut gemeint, aber im Gesamtkontext sicher wenig hilfreich.

    Wenn das Feuerwehren und Hilfsorganisationen (also die „Profis“) machen, finde ich das eher problematisch. Da wäre es schon sinnvoll, die (inzwischen ja etablierten) Strukturen und Anforderungswege einzuhalten. Oder?

    Ohne jetzt Werbung machen zu wollen, aber bei der Firma Haribo in Grafschaft ist ein Lager entstanden, welches auch von offizieller Seite benannt wird. Das Ding ist neu gebaut und riesig.

    Hier können Hilfsgüter abgegeben werden. Gesammelt werden Klamotten, Nahrung in Konserven, Hygiene - Artikel, Tiernahrung und wohl auch Werkzeug.

  • Naja, so einfach "einfach" ist es bestimmt nicht. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung berichten, das es Orte oder Häuser geben wird, wo bis jetzt, oder in zwei drei Tagen noch keine Helfer sind und mann ganz allgemein froh sein wird über die Hilfe. Und ich denke vor Ort ist schnell Kontakt zu Verantwortlichen hergestellt.

    Nichtsdestotrotz ist es auch für die Kräfte vor Ort eine zusätzliche Herausforderung, nicht bestellte (und deshalb nicht eingeplante) Hilfe sinnvoll einzusetzen, zumal die "Kompatitibilät" bei überörtlicher Hilfe auch ein Thema ist.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Hier dürfen wir die Feuerwehren nicht mehr einsetzen, wenn es um Tragehilfe bei planbaren Einsätzen (wie Dialysen, Entlassungen nach Hause, usw.) geht. Dann treffen sich halt 3 bis 5 KTW und RTW an der Einsatzstelle

    Und diese Fahrzeuge sind in der Zeit nicht irgendwo hilfsfristrelevant eingeplant?

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Und diese Fahrzeuge sind in der Zeit nicht irgendwo hilfsfristrelevant eingeplant?

    Natürlich sind sie das. Wo soll jedoch sonst die Tragehilfe her kommen, wenn die hoch-frequentierten freiwilligen Feuerwehren dieses nicht mehr wahrnehmen wollen? Also nur Tragehilfe = KTW und RTW bis die Stärke passt. Technische Hilfe (DLK, FwK, RW, etc.) nur bei Notfalleinsätzen, jedoch nicht bei planbaren Krankentransporten.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Nichtsdestotrotz ist es auch für die Kräfte vor Ort eine zusätzliche Herausforderung, nicht bestellte (und deshalb nicht eingeplante) Hilfe sinnvoll einzusetzen, zumal die "Kompatitibilät" bei überörtlicher Hilfe auch ein Thema ist.

    Nun wirds etwas konkreter. Mein Landkreis und die Stadt nebenan stellen Material, Technik usw zusammen und warten auf eine Anforderung. Also alles in Abstimmung mit den betroffenen Gebieten.

    Grüße Dani

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Weiterhin sind die Bewegungen in der Luft interessant; von der Infrastruktur her ist es natürlich praktisch, dass der Fliegerhorst Nörvenich (Stationierungsort vom SAR 41) und auch der Flugplatz Sankt Augustin (ADAC-Werft, BPOL-Stützpunkt) bei Bonn direkt ans Schadensgebiet angrenzen.

  • Die Helferkolleginnen von mir sind heute in Stolberg im Einsatz gewesen und fahren jetzt gerade zur Nachtpause nach Düsseldorf (ca.100km - ohne Berücksichtigung von Strassensperrungen usw.).

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Unter anderen sind folgende Hubschrauber und Flugzeuge getrackt worden:


    ResQ41 77+02
    ResQ56 77+05

    ResCu91 79+22
    ResQ92 79+29
    NHC03 D-HNHB
    Hawk412 76+06
    Hawk421 76+01
    Gam010 D-HABW
    Gam013 D-HABU
    Gam014 82+57
    D-HTMD


    D-CFFU


    Hummel 1, 3, 4
    Ibis 1,2

    Div. BPol


    Christoph 1 mit Winde
    Christoph 54 mit Winde


    Christoph Dortmund

  • Da fehlt mindestens noch eine BK117 von NHC, welche Deichschäden kontrolliert hat, sowie CHX26 mit Winde.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Wir kriegen aktuell selbst Schockraumpatienten manchmal ohne Anmeldung, weil es kein Handynetz gibt und auch die Funkabdeckung schlecht ist. Heute ist und ein intubierter Patient angekündigt worden (mehrere Info gab es nicht). Nachdem wir 2h einen Schockraum in stand by stehen hatten und auch die Leitstelle uns nicht sagen konnte, ob die noch kommen, haben wir den Schockraum wieder zurück geräumt.

    Wir haben auch schon einige Patienten aus dem Schadengebiet gekriegt (zB 48h im PKW eingeschlossen gewesen durch Wasser und Schlamm).