Corona-Impfskandal in Friesland - 8294 Euro im Monat für eine Krankenschwester

  • https://www.spiegel.de/panoram…78-435f-88aa-f2bfb721eed9


    Zitat

    Das Rote Kreuz muss sich nicht nur wegen des Impfskandals in Friesland erklären. Nach SPIEGEL-Recherchen nutzte der Verein die Pandemie wohl auch, um Kasse zu machen.


    ...


    Der Betrieb des Impfzentrums spülte dem DRK mit den Personalkosten jeden Monat wohl mehr als 50.000 Euro in die Kasse. Am teuersten waren nach Auskunft des Landkreises »impfberechtigte« Fachkräfte, also Krankenschwestern und Arzthelferinnen. Für sie berechnete das Rote Kreuz bei 160 Stunden im Monat 8294 Euro. Laut Gehaltsabrechnung einer Arzthelferin, die dem SPIEGEL vorliegt, erhielt die allerdings nur einen kleinen Teil dieser Summe. Im Monat Juli lag ihr Nettolohn bei 2000 Euro. Ihr Brutto-Stundenlohn lag bei 18,75 Euro. Das DRK rechnete für sie allerdings 48 Euro stündlich ab, zuzüglich der Verwaltungspauschale von acht Prozent.

    "We are the Pilgrims, master; we shall go
    Always a little further: it may be
    Beyond that last blue mountain barred with snow,
    Across that angry or that glimmering sea,


    White on a throne or guarded in a cave
    There lives a prophet who can understand
    Why men were born: but surely we are brave,
    Who take the Golden Road to Samarkand."


    James Elroy Flecker

  • Wenn eine Arzthelferin mit 2k netto nach Hause geht, ist die hinreichend gut bezahlt worden.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Das ist doch eine scheinheilige Diskussion. 50k plus bei einem ganzen Impfzentrum pro Monat ist jetzt nicht so viel. Das wirtschaftliche Risiko wurde ja vermutlich auch auf das DRK übertragen, dann muss da halt auch etwas Luft kalkuliert werden.


    Macht ja jeder Unternehmer so.

  • Das ist doch eine scheinheilige Diskussion. 50k plus bei einem ganzen Impfzentrum pro Monat ist jetzt nicht so viel. Das wirtschaftliche Risiko wurde ja vermutlich auch auf das DRK übertragen, dann muss da halt auch etwas Luft kalkuliert werden.


    Macht ja jeder Unternehmer so.

    Als ob. Die Mitarbeiter wurden einfach direkt wieder raus geworfen als man weniger brauchte.

  • Die Ärzte haben für 22 Tage zwischen 25.000€ und 35.000€ für einen Monat abgerechnet, ich finde da lesen sich 8294€ für die Arzthelferin nicht besonders hoch.

  • Ich denke die Ärzte hatten Honorarverträge, mussten sich also selbst versichern und so weiter. Dreistellige Stundensätze finde ich für Akademiker nicht ungewöhnlich.


    Der MFA hätte ich selbstverständlich auch 8294€ gegönnt. Schade ist nur, dass davon drei viertel auf dem Konto des DRK gelandet sind, und eben nicht auf dem Konto von besagter MFA.

  • Es wäre doch möglich, dass auch die MFA sich Honorarrechnung gearbeitet hat...

    Hat sie in dem Fall aber nicht..

    (Übrigens auch nicht alle Impfärzte - und auch da halte ich dreistellig für unangemessen, betrachtet man mal zB ein durchschnittlicher Facharzt oder auch "nur" Notarzt bekommt...)

  • Sicherlich musste man die Ärzte schon mit attraktiven Gehältern locken, sonst hätte sich niemals die notwendige Anzahl in so kurzer Zeit gefunden. Die Kombination aus teilweise astronomischen Gehältern (175 €/Stunde in Thüringen) und Erlassen sämtlicher Sozialabgaben war aber sicherlich deutlich übers Ziel hinausgeschossen.

    Trotzdem finde ich es gut, dass man sich gerade nicht an den teilweise lächerlichen Stundensätzen für Notärzte oder KV-Dienste orientiert hat.

  • Ich glaube es wäre generell gut, wenn man sich in den sozialen Berufen nicht immer gegenseitig zerfleischen würde, sondern bezüglich der Gehaltsvorstellungen mal in andere Industrien gucken würde, die Personalengpässe haben. Beispielsweise die Chemie oder Automobilbetriebe.


    Außerdem sind dreistellige Stundensätze bei vielen Akademikern, also Beratern, Anwälten, etc., absolut üblich. Nur weil der Durchschnittsnotarzt sich mit 35€ abspeisen lässt ist das ja nicht gut oder normal.

  • Was ein Impfarzt in Bayern verdient:


    Zitat

    Vereinbart ist ein Stundensatz von 130 Euro an Werktagen bzw. 160 Euro an Freitagen ab 13.00 Uhr sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie am 24. Dezember und 31. Dezember für die Impfaufklärung und die sich ggf. anschließende Prüfung der Impffähigkeit und Impfung. Die Impfung kann an geschultes medizinisches Assistenzpersonal delegiert werden.


    Wenn die Verabreichung des Impfstoffs durch vom Arzt selbst gestelltes medizinisches Assistenzpersonal erfolgt, kann zusätzlich ein Stundensatz von 40 Euro an Werktagen bzw. 50 Euro an Freitagen ab 13.00 Uhr und an Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie am 24. Dezember und 31. Dezember abgerechnet werden


    Quelle



    Alle anderen Tarife werden durch die Kreisverwaltungsbehörden mit den Impfzentrumsbetreibern abgestimmt.

  • Immerhin scheint man es auch geschafft zu haben, das komplette Personal zu entlohnen. Nicht wie 2015, wo die Notunterkünfte monatelang von Ehrenamtlichen betrieben wurden, während in der gleichen Schicht die Ärzte das Geld mit der Schubkarre nach Hause gefahren haben.

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  • Der Markt regelt das doch alles? Weis nicht, wieso es Empörung gibt.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Immerhin scheint man es auch geschafft zu haben, das komplette Personal zu entlohnen. Nicht wie 2015, wo die Notunterkünfte monatelang von Ehrenamtlichen betrieben wurden, während in der gleichen Schicht die Ärzte das Geld mit der Schubkarre nach Hause gefahren haben.

    Manchmal frage ich mich, warum es bei VW möglich ist, dass Ingenieur und Arbeiter vom Band Seite an Seite streiken. Und dann frage ich mich, womit es wohl zusammen hängen mag, dass die so gute Arbeitsbedingungen und Tarifverträge haben und das Gesundheitswesen nicht.


    Wer in einem profitorientierten Gesundheitswesen ehrenamtlich arbeitet, dem ist doch nicht zu helfen. Noch mehr Umverteilung von unten nach oben kann man mit eigener Hände Arbeit ja fast nicht schaffen.

  • Ich hab kein Problem mit ehrenamtlichen Strukturen, ganz im Gegenteil. Für kurzfristige, also alarmmäßig zu etablierende Infrastruktur ist das alles in Ordnung, aber wenn's in den Regelbetrieb übergeht, kann das nicht der Sinn der Sache sein.
    Und wenn ich da grundsätzlich so eine Ungleichbehandlung etabliere, führt das nicht gerade dazu, dass sich da jemand noch gern engagiert.

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  • Immerhin scheint man es auch geschafft zu haben, das komplette Personal zu entlohnen. Nicht wie 2015, wo die Notunterkünfte monatelang von Ehrenamtlichen betrieben wurden, während in der gleichen Schicht die Ärzte das Geld mit der Schubkarre nach Hause gefahren haben.

    Aber da frag ich mich wieder, warum macht man das, wieso lässt man sich wochen- oder gar monatelang für ein Mittagessen verheizen?


    Zu den Gehältern: Soweit mir bekannt, stellt Biontech die Impfstoffe trotz massiver staatlicher Aufbauhilfe auch nicht zum Selbstkostenpreis her und alle arbeiten dort ehrenamtlich (die Adresse "An der Goldgrube 12" spricht hier für sich). Soweit mir weiter bekannt ist, macht das eigentlich gar keine Pharmafirma, ganz im Gegenteil werden dort Margen im Schnitt im deutlich zweistelligen Bereich erwirtschaftet.


    Der Aufreger in dem Fall ist doch, dass das DRK so viel von den Helfern behält.

  • Moin,

    Wer in einem profitorientierten Gesundheitswesen ehrenamtlich arbeitet, dem ist doch nicht zu helfen. Noch mehr Umverteilung von unten nach oben kann man mit eigener Hände Arbeit ja fast nicht schaffen.

    Aber da frag ich mich wieder, warum macht man das, wieso lässt man sich wochen- oder gar monatelang für ein Mittagessen verheizen?

    kleines OT: es gibt ja Personalvermittler im RD die ein durchaus gutes `Gehalt` zahlen. Wenn dann einzelne Leute oder die nächste Firma hingehen und das selbe für nen Euro weniger anbieten, kann ich mir auch nur an den Kopf greifen. Und wenn man das bei einem "Bewerbungsgespräch"anspricht, werd ich das Gefühl nicht los, man stempelt mich als großspurig ,unverhältnissmäßig, unrealistisch usw ab.

    Arbeit gibts ja z.B. in BaWü genug, also noch unverständlicher warum ma das macht.

    Wenn man tot ist, ist das für einen selbst nicht schlimm, weil man ja tot ist. Schlimm ist es aber für die anderen...
    Genau so ist es übrigens wenn man doof ist...

  • Der Aufreger in dem Fall ist doch, dass das DRK so viel von den Helfern behält.

    anders als Amazon oder die DAX Konzerne bspw, die ja jedes Jahr plus minus null abschließen.

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