• ...ja. in NRW ist das materialmäßig nicht so bitter wie hier..aber halt auch mehr Feuerwehr orientiert.


    Die Bayern haben auch eine brauchbare Lösung mit eigenen weißen Mitteln. Würde ich sogar bevorzugen.

  • Feuerwehrorientierung in NRW aber auch eher in den kreisfreien Städten. In den Landkreisen läuft im Bereich Rettungsdienst führungsmäßig nichts ohne die Hilfsorganisationen. Diese stellen auch in den mir bekannten Kreisen meistens den OrgL oder der OrgL wird aus Personal der Leitstelle gestellt.


    Als Feuerwehrangehöriger bevorzuge ich für den Einsatzabschnitt Rettungsdienst auch eindeutig Fachpersonal aus dem Bereich Rettungsdienst.

  • Ja. Aber die Führungsorganisation ist eben in NRW stark Feuerwehr-lastig, auch in Schulung (bin gelegentlich bei euch) und Umsetzung.

    Das hat Vorteile wie Nachteile.


    Tatsächlich sehe ich was die "HiOrg"-basierte Umsetzung von Einsatzführung angeht das bayerische Konzept mit einheitlicher Qualifikation von OrgL/LNA, inkl. Berufung, Amtshaftung (auch so ein Thema in BW), Unterstützungsgruppe (UG-SanEL), flächendeckendem "Zugführer/Gruppenführer" (ELRD), Verfügbarkeit von "weißen" ELW und landesweit einheitlichem Konzept als sehr stark an.


    Wenn ich träumen darf würde ich das so für mein BL übernehmen - allerdings den OrgL in dem Rahmen zum echten Verbandsführer ausbilden, einen besseren Rahmen für den Einsatz in der Führungsstufe D finden und aus dem LNA lieber den "Fachberater Medizin" machen.


    Aber wie so oft: Träume sind Schäume. 8o

  • Das Fw-basierte Modell hat einen mMn unschlagbaren Vorteil: es gibt immer einen Chef.

    Gerade das finde ich an den Modell Bayern so gefährlich: es kommt eine Gruppe zusammen, die dann irgendwie in einem Führungsgremium mit teils komplex-schwierigen Zuordnungen einen Gesamteinsatz führen sollten. Bis diese zusammen gekommen sind und sich etabliert haben ist aber eine Ewigkeit vorbei (noch mehr als in anderen Bundesländern) und es gibt keinen Chef sondern kann mitunter sogar mehrere Einsatzleiter in einem Einsatz geben.

    Das mag bis dato immer geklärt haben, aber das ist führungstechnischer Wahnsinn.

  • Also wenn ich ein System in Deutschland schlecht finde, dann die Ausgestaltung in Bayern. Wo der Dorfkommandant mit einer Woche Führungsausbildung als örtlich zuständiger Einsatzleiter die Leitung hat. Dazu dann aus anderen Bereichen noch Personen kommen, die auch meinen, dass Sie das Sagen haben.


    Da ist mir das System in NRW deutlich lieber. Klare Regelung, wer zuständig ist und kein Kompetenzgerangel um die Deutungshoheit.

    Und der Leiter der Feuerwehr oder die Vertretungen haben den Verbandsführerlehrgang und Einführung in die Stabsarbeit erfolgreich besucht.

  • Und der Leiter der Feuerwehr oder die Vertretungen haben den Verbandsführerlehrgang und Einführung in die Stabsarbeit erfolgreich besucht.

    Wenn die dann so viel Ahnung von RD/Sanitätsdienst haben wie ich von Feuerwehr nützt das nicht viel.

  • Das Fw-basierte Modell hat einen mMn unschlagbaren Vorteil: es gibt immer einen Chef.

    Gerade das finde ich an den Modell Bayern so gefährlich: es kommt eine Gruppe zusammen, die dann irgendwie in einem Führungsgremium mit teils komplex-schwierigen Zuordnungen einen Gesamteinsatz führen sollten. Bis diese zusammen gekommen sind und sich etabliert haben ist aber eine Ewigkeit vorbei (noch mehr als in anderen Bundesländern) und es gibt keinen Chef sondern kann mitunter sogar mehrere Einsatzleiter in einem Einsatz geben.

    Das mag bis dato immer geklärt haben, aber das ist führungstechnischer Wahnsinn.

    Stimmt dafür gibt es ja in Bayern den ÖEL damit sowas nicht passiert. Der ist dann sogar Chef von allen, und allen heißt dann auch alle ;-)

  • Wenn die dann so viel Ahnung von RD/Sanitätsdienst haben wie ich von Feuerwehr nützt das nicht viel.

    Die müssen keine / wenig Ahnung haben. Dafür gibt es die Abschnittleitung Rettungsdienst mit LNA und OrgL, die die Einsatzleitung beraten.

    Auf der Ebene steht nicht mehr das Operative im Vordergrund, sondern taktisch/strategische bzw. nur noch strategische Entscheidungen. Für alles darunter gibt es dann die Abschnittleiter.

  • Die müssen keine / wenig Ahnung haben.

    Wenn die von der Ordnung des Raumes bei MANV in ihrem FW-VF so viel gelernt haben wie ich in meinem Hiorg-VF von er Raumordnung der Feuerwehr wird das schon schwierig. Und einen gD oder hD wird man auch im NRW nicht flächendeckend haben.


    Für mich wäre eine Hiorg-GF Ausbildung eine gute Basis für einen GF-RD Lehrgang und ein VF-Hiorg sinnvoll für einen ORGL. Dieser soll in fast allen Regelungen auch Einheiten des Erweiterten RD und ders KatS mitführen. Dann wäre eine Kentnisse der Einsatzkonzepte und der Leistungsfähigkeiten der Einheiten hilfreich. Wie viele LNA auf dem Level dann mithalten können kann ich nicht sagen.


    Für einen MANV mit 8 Patienten, davon 5 grün braucht man natürlich keinen Verbandführer.

  • Ich hatte mal das Vergnügen auf einer Landes-HiOrg-Schule eine Gruppen- und Zugführerausbildung zu machen. Da es keine eigenen Schulfahrzeuge gibt und auch kein Übungsgelände, sah die Ausbildung entsprechend trocken aus. Nur für die Zugführerprüfung wurden MTW, ATrKw und Anhänger heran geschafft. Praktische Prüfung bestand aus einer Kolonnenfahrt und UTM Kartennavigation.


    Auf der Landesfeuerwehrschule sah das dann ganz anders aus. Nicht vergleichbar eben, vom Niveau.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Die Feuerwehren sind quasi traditionell gut aufgestellt, was die Führungskräfteausbildung angeht. Das allein hilft aber der weißen Seite überhaupt nicht, weil da einfach die Sachkenntnis fehlt. Das weiter oben angeführte Beispiel Raumordnung trifft es ganz gut, die machen sich da überhaupt keine Vorstellung, welcher Raum- und Führungsbedarf da plötzlich entstehen kann.

    Aber in den Bundesländern, in denen die Feuerwehr qua Gesetz/Verordnung grundsätzlich den Hut auf hat, wird man damit leben müssen, auch in den ländlichen Gegenden.
    Ich hab irgendwann aufgehört, da für meinen Bereich Änderungen bewirken zu wollen (2017 war unsere letzte größere schriftliche Äußerung in Richtung Behörde). Seitdem tröste ich mich damit, dass ich nicht die Gesamtverantwortung für den Einsatz habe, da mögen dann einfach die ganzen wichtigen Feuerwehrleute ihren Kopf hinhalten für unterlassene Vorsorge.

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Wenn die von der Ordnung des Raumes bei MANV in ihrem FW-VF so viel gelernt haben wie ich in meinem Hiorg-VF von er Raumordnung der Feuerwehr wird das schon schwierig. Und einen gD oder hD wird man auch im NRW nicht flächendeckend haben.

    In meinem ZF Feuerwehr wäre es ein Kriterium zum Nichtbestehen gewesen nicht an die Raumordnung zu denken, auch für den Rettungsdienst. Da wurde sehr viel Wert darauf gelegt uns einzutrichtern wie viel Platz nachrückende Einsatzkräfte, insbesondere bei MANV benötigen.

    An Bereitstellungsräume/-zonen muss schon bei der Nachalarmierung gedacht werden.

  • Die Feuerwehren sind quasi traditionell gut aufgestellt, was die Führungskräfteausbildung angeht. Das allein hilft aber der weißen Seite überhaupt nicht, weil da einfach die Sachkenntnis fehlt. Das weiter oben angeführte Beispiel Raumordnung trifft es ganz gut, die machen sich da überhaupt keine Vorstellung, welcher Raum- und Führungsbedarf da plötzlich entstehen kann.

    Aber in den Bundesländern, in denen die Feuerwehr qua Gesetz/Verordnung grundsätzlich den Hut auf hat, wird man damit leben müssen, auch in den ländlichen Gegenden.
    Ich hab irgendwann aufgehört, da für meinen Bereich Änderungen bewirken zu wollen (2017 war unsere letzte größere schriftliche Äußerung in Richtung Behörde). Seitdem tröste ich mich damit, dass ich nicht die Gesamtverantwortung für den Einsatz habe, da mögen dann einfach die ganzen wichtigen Feuerwehrleute ihren Kopf hinhalten für unterlassene Vorsorge.

    Das Problem im Rettungsdienst ist die fehlende taktische Schulung.

    In dem Jahr, wo MANV in der Blockfortbildung dran war, hat es an den Einsatzstellen deutlich besser geklappt. Da wurde auch beim Feuer nicht mit dem RTW vor dem Haus geparkt, sondern weit weg. Die Trage hat schließlich Rollen und kann geschoben werden.

    Hat schnell nachgelassen. Jetzt zeigt sich, wenn der erste RTW taktisch gut parkt, dann setzt der Herdentrieb ein und der Rest gesellt sich im gleichen Muster dazu.

  • Das würde ich mir nicht wünschen. Ich glaube, dass zu Führungslehrgängen nicht jeder geschickt werden sollte, sondern eine persönliche Vorauswahl getroffen werden müsste. Weiterhin möchte ich nicht an einer Einsatzstelle führen müssen, an dem jeder glaubt er wäre Häuptling und keiner indianer.

    Land zwischen den Meeren,
    vor dem sich sogar die Bäume verneigen,
    du bist der wahre Grund,
    warum Kompassnadeln nach Norden zeigen!

  • Ich würde mir wünschen, dass in der NotSan-Berufsausbildung der GFü RettD integriert wäre.

    Die meisten Schulen machen das.


    Johannes D. , das Problem ist, dass man ja meint, dass der NEF - Fahrer Gruppenführer in muss / soll. Daher macht das dann schon Sinn ihn zu integrieren. Finde ich auch nicht optimal, aber nachvollziehbar.

  • Die meisten Schulen machen das.

    Aber dadurch wird natürlich auf keinen Fall Zeit verloren für medizinische Inhalte....

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Das würde ich mir nicht wünschen. Ich glaube, dass zu Führungslehrgängen nicht jeder geschickt werden sollte, sondern eine persönliche Vorauswahl getroffen werden müsste. Weiterhin möchte ich nicht an einer Einsatzstelle führen müssen, an dem jeder glaubt er wäre Häuptling und keiner indianer.

    Viele Berufsfeuerwehren bilden alle Beamten des mittleren Dienstes zum Gruppenführer aus ohne sie primär als solches einzusetzen. Da klappt das mit der Führung (meistens) auch.

  • Nein. Passt problemlos ins Curriculum und wird dann unter "Einsatztaktik" verbucht.

    Ne Woche lang Einsatztaktik? Ist das echt so im Curriculum vorgesehen?

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.