WAZ: "Christoph Dortmund - Dortmunder Rettungshubschrauber nun mit Seilwinde im Einsatz"

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    Meine persönliche Einschätzung:


    Da der Christoph Dortmund "nur" ein genehmigter und kein öffentlich bestellter Hubschrauber ist schafft man sich ein Alleinstellungsmerkmal um Aufmerksamkeit und Einsätze zu generieren - Da über die Polizeifliegerstaffel NRW und über den SAR 41 Winden bereits zur Verfügung stehen.


    Das klang jetzt negativer als es gemeint ist.

  • Wer stellt denn in NRW den Rettungsexperten? Mit Bergwacht ist ja bei euch nicht so ganz flächendeckend was.

  • Wer stellt denn in NRW den Rettungsexperten? Mit Bergwacht ist ja bei euch nicht so ganz flächendeckend was.

    Wo gibt es denn in Deutschland Berge? :P

    Ernsthaft: Jede größere BF hat hier exellente Höhenretter, die bei Bedarf auch mit einem Rettungs-Heli vor Ort gebracht werden können.

  • Da ich ja tatsächlich beruflich sowohl Höhenrettung wie auch Windenrettung mache (das ich das mal sage hätt ich auch nicht gedacht), erlaube ich mal zu sagen: ich finde nicht, dass da die Überschneidungen riesig sind. Klar, PSA gegen Absturz richtig tragen, und Rettungswindel verwenden ist sicher (fast) gleich, aber ansonsten sehe ich da schon sehr viele Unterschiede. Ich bin da nicht dagegen die Höhenretter zu nutzen, ich glaube der zusätzliche Trainingsaufwand sollte trotzdem nicht unterschätzt werden.


    Davon ab; hatten wir dieses Thema nicht schon?

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Wo gibt es denn in Deutschland Berge? :P

    Ernsthaft: Jede größere BF hat hier exellente Höhenretter, die bei Bedarf auch mit einem Rettungs-Heli vor Ort gebracht werden können.

    Ich sag mal so: Die Bergwacht Schwarzwald hat jeden Winter Lawinensuchen.

    ...Und von dem was die Bayern so treiben will ich gar nicht erst anfangen.


    Aber zum zur Ursprungsfrage zurück zu kommen:

    Ich wage zu bezweifeln, dass diese ganzen BF Höhenretter alle als Rettungsspezialist Helikopter qualifiziert sind - das ist extrem aufwändig, teuer, und nichts, was man "mal eben" nebenher macht. Ebenso reicht eine Höhenretter-Qualifikation absolut nicht per default dafür - erst Recht nicht wenn man bedenkt, dass es ja ggf. auch ins Gelände geht (und hier ist der Sinn des Rettungsspezialist Helikopter ja eben selbiges zu kennen - Gelände liegt aber meist außerhalb des Wirkbereich von BFen).

  • Wenn es um Benutzung / Einsatz von Seilwinden geht sind die recht sicher nicht darauf ausgebildet, aber ansonsten sollte man die nicht unterschätzen. Das sind ja quasi alles Industriekletterer mit Spezialisierung. Da es da wohl weniger Berge gibt sehe ich da auch nicht das Problem und ganz ehrlich und ohne mich da im Detail auszukennen: wenn ich die Wahl hätte würde ich auch nicht die Bergwacht im urbanen Bereich wählen. Das dürfte dann doch wohl anders sein.

  • Das Bundesland Hessen unterscheidet wohl deshalb bei Hubschraubereinsätzen zwischen

    Bergrettung --> Bergwacht

    Höhenrettung --> ausgewählte Höhenrettungseinheiten der Berufsfeuerwehren


    Macht aus meiner persönlichen Sicht auch Sinn. Höhenrettung mit Hubschrauber trainieren in NRW auch nur ausgewählte Berufsfeuerwehr und sehr selten.


    Wobei es auch bei der Bergwacht eine sehr seltene Qualifikation ist.

  • Wenn es um Benutzung / Einsatz von Seilwinden geht sind die recht sicher nicht darauf ausgebildet, aber ansonsten sollte man die nicht unterschätzen. Das sind ja quasi alles Industriekletterer mit Spezialisierung. Da es da wohl weniger Berge gibt sehe ich da auch nicht das Problem und ganz ehrlich und ohne mich da im Detail auszukennen: wenn ich die Wahl hätte würde ich auch nicht die Bergwacht im urbanen Bereich wählen. Das dürfte dann doch wohl anders sein.

    Es sagt ja auch keiner, dass man die unterschätzen soll. Höhenrettung im klassischen urbanen Bereich ist eben nicht mit Rettung aus dem Gelände vergleichbar. (Wobei die Bergwacht Freiburg die Höhenrettung am Münster stellt ;))

    Auch wenn ich heute nur noch als Kontergewicht tauge bin ich selber als Höhenretter ausgebildet und habe auch einmal Windentraining gehabt. Ist nur laaannnggggeee her.


    Der Punkt ist aber:

    Windenrettung erfordert wenn es vom Terrain haarig wird in fast allen Konzepten einen mit dem Gelände vertrauten Rettungsspezialisten Helikopter. Ob das nun urbanes oder rurales Gelände ist.

    Das ist eine Zusatzausbildung - egal ob für Höhenretter oder für Bergwachtler. Diese ist teuer und aufwendig, daher selten.


    (Es sei übrigens angemerkt, dass die absolute Mehrzahl der Windeneinsätzen im ruralen Umfeld vorkommt, im urbanen Gelände sind Windenrettungen extrem selten da hier meist reguläre Höhenrettungszugänge ausreichen)


    Und daher stellt sich eben die Frage wie man das in NRW lösen will. Sonst ist die ganze Windengeschichte relativ spaßlos.

  • Bei uns wird auch gerne nur der NA per Winde zum Patienten abgewinched (oder wie auch immer man das schreibt).

  • Übrigens ist mittlerweile in Presseberichten geklärt wer den Rettungsexperten Helikopter stellt: Die Bergwachten Nordrhein/Winterberg/Hessen.

    https://www.skverlag.de/rettun…ierter-rettungswinde.html



    Bei uns wird auch gerne nur der NA per Winde zum Patienten abgewinched (oder wie auch immer man das schreibt).

    Aber auch bei euch eher weniger bei schwierigem Terrain. Okay, eure Definition von schwierigem Terrain ist eine andere als in NRW, aber du weißt was ich meine. :P

  • Bei uns wird auch gerne nur der NA per Winde zum Patienten abgewinched (oder wie auch immer man das schreibt).

    etwas, was häufig vorkommt, wenn der HEMS NotSan auch der HHO-TC ist (also der Windenführer).


    finde ich unter CRM & Team Aspekte ungünstig.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • etwas, was häufig vorkommt, wenn der HEMS NotSan auch der HHO-TC ist (also der Windenführer).


    finde ich unter CRM & Team Aspekte ungünstig.

    Kannst du das näher erläutern?

  • Kannst du das näher erläutern?

    Mit der Vorstellung, dass ein Notarzt nicht kommt um ASS zu spritzen, oder beim STEMI für den Fall der Fälle daneben zu sitzen, sondern dass er/sie/es dann erweiterte, anspruchsvolle Maßnahmen durchführt, und dass dann nicht alle im Rettungsdienst geschult und hochfrequent trainiert sind in den Maßnahmen, erscheint es mir unsinnig, ihn als Einzelkämpfer vorzuschicken.


    Die high-performance Teams die auf der Welt anspruchsvolle Interventionen durchführen, arbeiten immer im Team. Natürlich im Team mit dem RTW oder anderen Einheiten vor Ort, aber auch unbedingt als Teil eines Teams das die Maßnahmen, Materialien, SOPs, kennt und regelmäßig beübt. Und da find ich es dann ungünstig, wenn ein Mensch alleine das alles durchziehen soll.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.