Schlimmste Nacht des Jahres für Berliner Feuerwehr

  • GdP hat eine eigene "Gruppe" Feuerwehr und macht "Gewerkschaftsarbeit" bzw. Personalratsarbeit wie andere Gewerkschaften auch. Anderes Beispiel ist die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft.

    Der Heilsbringer sind die aber alle auch nicht.

    ist aber so ein spezielles Berlinding, da sie sonst nicht genug Mitglieder bekommen. Die nehmen auch Mitarbeiter aus der Verwaltung (Ordnungsamt, Ausländerbehörde). Gibt es in anderen Bundesländern nicht. In Bayern musst du bei der POL sein.

  • Harris NRÜ hat dich das jetzt persönlich so getroffen? Tatsache ist doch, wenn ohnehin zu jedem Anrufer ein Fahrzeug geschickt wird, benötige ich auch kein Fachpersonal für medizinische Dinge, sondern jemanden, der sein Einsatzgebiet gut kennt und aufgrund dessen die Fahrzeuge sinnvoll disponiert.


    Seit Monaten erlebe ich davon kaum etwas in meinem Einsatzgebiet. Alle Fahrzeuge werden kreuz und quer durch das eigene und angrenzende Einsatzgebiete geschickt, obwohl überall eklatanter Fahrzeugmangel über alle Arten herrscht, wird gnadenlos nach Indikationskatalog alarmiert ohne wenigstens ab und an, die Sinnhaftigkeit abzuwägen. Bei einer Spedition würde es nicht geben, ein NEF mit über 20 Minuten Anfahrtszeit an einen Einsatzort zu schicken, der im wahrsten Sinne des Wortes einen Steinwurf weit von einem Maximalversorger liegt, wenn absehbar ist, dass auch ein RTW die Versorgung vor Ort und den Transport von ca. 1 Minuten sehr, sehr wahrscheinlich völlig problemlos alleine bewältigen kann, nur um in Anschluss erneut 20 Minuten wieder zurück fahren zu lassen. So etwas kostet nämlich Zeit und Geld, was der Spedition niemanden ersetzt.

  • Harris NRÜ hat dich das jetzt persönlich so getroffen?

    Nein, eigentlich nicht. Ich wollte es trotzdem einmal durch den Kakao ziehen, da ich Deinen Vergleich als unglücklich und unangemessen emfand.

    Tatsache ist doch, wenn ohnehin zu jedem Anrufer ein Fahrzeug geschickt wird,

    Nein, das ist keine Tatsache. Ich kann zwar nicht für alle Leitstellen in Deutschland sprechen und weiß, dass auch in meinem Leitstellenbereich immer noch viel Mist-Einsätze disponiert werden. Und trotzdem ist die Anzahl der Notrufe immer noch um ein vielfaches höher wie Einsätze täglich stattfinden. Und das sagt mir, dass eben nicht zu jedem Anrufer ein Fahrzeug "geschickt" wird.


    Ich will das an dieser Stelle auch nicht klein reden und verstehe auch, was Du meinst. Ja, es ist noch viel zu tun in dem Bereich. Das liegt aber nicht zwingend am Leitstellendisponenten selbst, sondern an den Bedingungen, zu dieser er tätig werden muss. Die technischen Lösungen sind in den letzten 25 Jahren enorm angewachsen. Allerdings haben wir ein Organisations- und Führungsproblem in den Leitstellen. Da nützt einem eine tolle moderne Funkbude nix, wenn Aus- und Fortbildung, Rahmenbedingungen und die Organisation der Arbeit schlecht organisiert sind und die Führung des Ladens versagt. Und eine Verwaltung dahinter steht, die vom Geschäft der Retter, Disponenten, usw., keinen so richtigen Durchblick (und vielleicht auch kein Interesse dran) hat.


    Bei einer Spedition würde es nicht geben, ein NEF mit über 20 Minuten Anfahrtszeit an einen Einsatzort zu schicken, der im wahrsten Sinne des Wortes einen Steinwurf weit von einem Maximalversorger liegt, wenn absehbar ist, dass auch ein RTW die Versorgung vor Ort und den Transport von ca. 1 Minuten sehr, sehr wahrscheinlich völlig problemlos alleine bewältigen kann, nur um in Anschluss erneut 20 Minuten wieder zurück fahren zu lassen. So etwas kostet nämlich Zeit und Geld, was der Spedition niemanden ersetzt.

    Ich finde den Vergleich immer noch etwas unpassend. Der Unterschied zwischen dem Güterverkehr und der Notfallrettung ist, dass der Güterverkehr planbar ist und die Notfallrettung eben nicht. Was nur bedingt oder nicht planbar ist, läßt sich nur schwer vorhersagen (deswegen heißt es bei der Bedarfsplanung der Notfallrettung ja auch "Risikobedarfsbemessung"). Der Löschzug fährt auch drei mal am Tag ins Uniklinikum. Meistens sogar mit zwei Löschzügen gleichzeitig, aufgrund des Gefahrenpotenzials. Machmal nehmen sie sogar den ABC-Zug mit. Und zu 99% ist es für die Katz. Also eigentlich unnötig die da hin zu schicken. Könnte ja eigentlich auch erst einmal der Hausmeister nachschauen gehen, was der Gefahrenmelder da gerade wieder so rum zu quaken hat. Es ist halt die Frage, ob etwas wirklich so "absehbar" ist und "wahrscheinlich" auch so "problemlos" eintreten wird. Das ist wie mit dem Feuermelder: Tausendmal alarmiert, Tausendmal ist nix passiert, Tausend und eine Nacht und dann es hat „Boom“ gemacht. Momentan befinden wir uns eben noch in der präklinischen Defensivmedizin. Es könnte ja schlimm sein. Ob da der Logistiker mit Erste-Hilfe-Lehrgang in der Leitstelle etwas zu kann ist die Frage? Ich glaube nicht. Und die meisten essen zwar auch gerne Bananen (viele werden auch nur mit Bananen bezahlt), schlafen jedoch meistens in einem Bett und nicht auf einem Baum. Wie so oft im Gesundheitswesen handelt es sich eher um ein Organisationsproblem (oder -versagen; wenn man so will). Und das beginnt i.d.R. nicht beim Frontschwein, sondern bei der Generalität in den goldenen Palästen. Ich kann Dir versichern, dass der Frust bei den Leitstellendisponenten genau so präsent ist wie dieser auch aktuell bei den Notfallsanitätern auf der Straße oder auch bei den Pflegekräften im Krankenhaus. Alle haben eigentlich kein Bock mehr!

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

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  • Die Liste an sich ist ja OK, aber der Verdacht auf Meningitis verwirrt mich.

    Woher weiß der Leitstellendisponent, ob es viral oder bakteriell ist?

  • Das ist halt wie mit der Spinne. Ja wirklich, die Spinne guckt ganz böse und ist echt riesengroß. Bestimmt eine außerirdische Tarantel! Kommen sie schnell. Mir ist schon ganz blümerant...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Das ist halt wie mit der Spinne. Ja wirklich, die Spinne guckt ganz böse und ist echt riesengroß. Bestimmt eine außerirdische Tarantel! Kommen sie schnell. Mir ist schon ganz blümerant...

    Zur Entspannung für alle eine Anekdote aus den letzten Jahren:


    Als die Flüchtlinge kamen...

    die ausgewählte Sporthalle hatte einen langen Thekenbereich der für die Ausgabe von Mahlzeiten u.a.m. genutzt wurde.

    Dahinter ein langer Flurbereich mit Aussentür der teilweise als Lagerbereich genutzt wurde aber auch für Kinder zum Spielen usw.


    Am frühen Nachmittag kommt ein ca. 10-jähriger irakischer Junge zu uns gerannt.

    "A Spider, a poison Spider!"

    Er hat Angst und will uns auch warnen.

    Wir machen eine Erkundung (ganz ohne zusätzliche Schutzausrüstung) und entdecken einen...Weberknecht.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Harris NRÜ hat dich das jetzt persönlich so getroffen? Tatsache ist doch, wenn ohnehin zu jedem Anrufer ein Fahrzeug geschickt wird, benötige ich auch kein Fachpersonal für medizinische Dinge, sondern jemanden, der sein Einsatzgebiet gut kennt und aufgrund dessen die Fahrzeuge sinnvoll disponiert.


    Seit Monaten erlebe ich davon kaum etwas in meinem Einsatzgebiet. Alle Fahrzeuge werden kreuz und quer durch das eigene und angrenzende Einsatzgebiete geschickt, obwohl überall eklatanter Fahrzeugmangel über alle Arten herrscht, wird gnadenlos nach Indikationskatalog alarmiert ohne wenigstens ab und an, die Sinnhaftigkeit abzuwägen. Bei einer Spedition würde es nicht geben, ein NEF mit über 20 Minuten Anfahrtszeit an einen Einsatzort zu schicken, der im wahrsten Sinne des Wortes einen Steinwurf weit von einem Maximalversorger liegt, wenn absehbar ist, dass auch ein RTW die Versorgung vor Ort und den Transport von ca. 1 Minuten sehr, sehr wahrscheinlich völlig problemlos alleine bewältigen kann, nur um in Anschluss erneut 20 Minuten wieder zurück fahren zu lassen. So etwas kostet nämlich Zeit und Geld, was der Spedition niemanden ersetzt.

    Die eklatante Überbeschichtung, auch mit NEFs liegt ev auch an unglücklichen Urteilen seitens der Justiz in jüngster Vergangenheit. Ich kann mich da wage an ein Urteil wegen unterlassener Hilfeleistung erinnern, bei dem zu einem Asthmaanfall nur ein RTW solo entsandt wurde. Ob die Patientin kausal deshalb starb, weil nicht sofort ein NEF mitgeschickt wurde, weiß ich nicht mehr.

  • Die eklatante Überbeschichtung, auch mit NEFs liegt ev auch an unglücklichen Urteilen seitens der Justiz in jüngster Vergangenheit. Ich kann mich da wage an ein Urteil wegen unterlassener Hilfeleistung erinnern, bei dem zu einem Asthmaanfall nur ein RTW solo entsandt wurde. Ob die Patientin kausal deshalb starb, weil nicht sofort ein NEF mitgeschickt wurde, weiß ich nicht mehr.

    Solche Urteile halte ich auch für wenig dienlich und deuten von wenig Kenntnis der notfallmedizinischen Strukturen.


    Meine obige Kritik bezog sich nicht alleine auf die Disponenten, sondern eher auf diejenigen, die ihnen in der Auswahl der Einsatzmittel keinen Spielraum lassen. Deswegen sage ich ja, wenn bei jedem Einsatzstichwort ohnehin die Fahrzeugauswahl feststeht, dann brauche hierfür keinen NFS, dann reicht ein guter Logistiker mit rudimentären medizinischen Kenntnissen.


    Bei dem akuten Personalmangel würde ich daher eher die RS auf die Leitstelle setzen, damit die NFS frei für die ständig ausfallenden RTW wären. Damit wäre die notfallmedizinische Versorgung vermutlich deutlich besser als jetzt, wo ein NFS nach Schema alarmieren muss, aber ihm gar keine Fahrzeuge zur Verfügung stehen bzw. diese ewig lange Anfahrtszeiten haben.

  • In meinem Betrieb machen Notfallsanitäter, die in Führungspositionen aufgestiegen sind, noch viel unsinnigere Sachen. Fahrten Abrechnungen und MPG Verwaltung mit Freistellung . Auch für die Wachenleitung sollte NFS keine Vorraussetzung sein. Das könnten genauso gut Verwaltungsangestellte und man hätte mehr Personal für die RTW.

    Das Thema NEF Driver hatten wir ja schon.

    Die Probleme sind so vielschichtig aber ich stimme dir zu, dass der Rückhalt für die Disponenten oft fehlt und die mir Bekannten zu oft Stellungnahmen schreiben müssen.

    Aber wenn die Leitstelle als Organisation zu erheblichen Schmerzensgeldzahlungen verurteilt wird, kann ich die Risikominimierung auch verstehen.

  • Solche Urteile halte ich auch für wenig dienlich und deuten von wenig Kenntnis der notfallmedizinischen Strukturen.

    Wir werden aber wohl nicht drum herum kommen diese Urteile von medizinischen Laien, den Richtern, akzeptieren zu müssen, die sich ggf. auf (fragwürdige) Gutachter verlassen müssen (gab ja schon öfters Kritik an der Art und Weise wie die Justiz Gutachter nutzt).


    Bei dem akuten Personalmangel würde ich daher eher die RS auf die Leitstelle setzen, damit die NFS frei für die ständig ausfallenden RTW wären.

    Das würde bei einem großen Teil der Leitstellen in Deutschland jedoch nichts nützen, da diese im Regelfall nicht in einem direkten dienstrechtlichen Zusammenhang mit dem Rettungsdienst stehen (Leitstelle beim Kreis, Rettungsdienst durch HiOrg). In meinem Fall gibt fast gar keine RettSan bei der Feuerwehr, die auch die Leitstelle besetzt. Alles NotSan, bis auf wenige Ausnahmen. Im übrigen haben die HiOrgs hier auch Probleme die KTW zu besetzen. Auch wenn die RettSan deutlich schneller ausgebildet werden können, findet sich dafür jedoch auch kein Personal. Und die RettSan verdienen hier schon recht gut.


    In meinem Betrieb machen Notfallsanitäter, die in Führungspositionen aufgestiegen sind, noch viel unsinnigere Sachen. Fahrten Abrechnungen und MPG Verwaltung mit Freistellung . Auch für die Wachenleitung sollte NFS keine Vorraussetzung sein. Das könnten genauso gut Verwaltungsangestellte und man hätte mehr Personal für die RTW.

    Einer der häufig genannten Gründe für Frust oder Berufsaufgabe sind doch auch die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten, oder irre ich mich da? Nur weil die RTW nicht mehr besetzt werden können den NotSan die Aufstiegsmöglichkeiten verweigern? Das kann doch aber auch keine Lösung sein. Und häufig ist es durchaus nützlich, dass die Führungskräfte Ahnung vom Job der Basis haben, die sie führen bzw. leiten sollen. Die reinen Retter scheitern an der Verwaltung, die reinen Verwalter scheitern am Rettungsdienst. Die doppelte Qualifikation in beiden Bereichen schafft oft bessere Ergebnisse.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • ist aber so ein spezielles Berlinding, da sie sonst nicht genug Mitglieder bekommen. Die nehmen auch Mitarbeiter aus der Verwaltung (Ordnungsamt, Ausländerbehörde). Gibt es in anderen Bundesländern nicht. In Bayern musst du bei der POL sein.

    Es ist halt Berlin, da ist vieles anders (ganz ohne Wertung). Wenn gute Gewerkschaftsarbeit gemacht wird und die Mitglieder zufrieden sind, warum nicht?

  • Einer der häufig genannten Gründe für Frust oder Berufsaufgabe sind doch auch die fehlenden Aufstiegsmöglichkeiten, oder irre ich mich da? Nur weil die RTW nicht mehr besetzt werden können den NotSan die Aufstiegsmöglichkeiten verweigern? Das kann doch aber auch keine Lösung sein. Und häufig ist es durchaus nützlich, dass die Führungskräfte Ahnung vom Job der Basis haben, die sie führen bzw. leiten sollen. Die reinen Retter scheitern an der Verwaltung, die reinen Verwalter scheitern am Rettungsdienst. Die doppelte Qualifikation in beiden Bereichen schafft oft bessere Ergebnisse.


    Die Aufstiegsmöglichkeiten sind natürlich ein Punkt.

    Aber als Führungskraft von allen Mitarbeitern überdurchschnittliches Engagement zu verlangen und selber nicht unbesetzte Rettungsmittel in Dienst zu nehmen, ist in der derzeitigen Lage nicht sehr motivierend. Lieber lässt man Schüler im dritten Lehrjahr NEF fahren.

  • Die Wachen- und Bezirksleiter schrubben hier eine Menge Überstunden vor sich her. Eben weil sie Dienstplanclown spielen müssen und auch ständig auf die Autos springen, um auszuputzen. Da scheinen Deine in der Tat anders drauf zu sein. Ich möchte den Job der Wachen- und Bezirksleiter hier nicht geschenkt haben wollen.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Ich kann nicht so recht verstehen, wie Dienstplanung regelmäßig mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann. Es gibt ein Soll, und ein Ist, und daraus ergeben sich eben Schichten. Das kann man einmal pro Monat (oder einmal im Jahr) ausdefinieren, und dann dauert das vlt 30-60min son Plan zu updaten. Wie manche Kollegen im Bürodienst Tageweise Arbeitszeit dafür aufwenden können ist mir schleierhaft. Sicherlich spielt auch die genutzte Software eine Rolle, aber selbst mit Excel kann ich nicht verstehen wieso es so lange dauern soll.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ich kann nicht so recht verstehen, wie Dienstplanung regelmäßig mehrere Stunden in Anspruch nehmen kann. Es gibt ein Soll, und ein Ist, und daraus ergeben sich eben Schichten. Das kann man einmal pro Monat (oder einmal im Jahr) ausdefinieren, und dann dauert das vlt 30-60min son Plan zu updaten. Wie manche Kollegen im Bürodienst Tageweise Arbeitszeit dafür aufwenden können ist mir schleierhaft. Sicherlich spielt auch die genutzte Software eine Rolle, aber selbst mit Excel kann ich nicht verstehen wieso es so lange dauern soll.

    Da lade ich dich gerne zu einem Praktikum ein 8).

    Aus dem eigenem Laden:


    65 VK Hauptamt, 15 NFS Azubis, 15 Aushilfen

    Jahresdienstplan mit wöchentlicher Springereinteilung, keine Rufbereitschaften

    Pro Jahr ca. 900 Urlaubsanträge und 1500 Diensttausche

    +/- 450 kurzfristige Dienstausfälle pro Jahr durch Krankheit etc.


    Für die Dienstplanung der o.g. Eckpunkte brauchen wir gut 0,75 VK.


    Ein bisschen ist hier natürlich die Frage welche Bereiche der Personalsachbearbeitung sich mit der Dienstplanung vermischen und wie man das aufteilt.

  • Wie funktionieren technisch eigentlich die Wunschdienstpläne? Gibt es dafür eine spezielle Software?

    Rein theoretisch geht das sogar mit Excel, bei Shyftplan ist das möglich, vielleicht mit Planik. Ich schicke dem Chef eine Mail mit meinen Wünschen, der wählt dann entsprechend meines Beschäftigungsgrad aus.

  • Wenn ich mir mal den Wachenmessenger anschaue, wie viele Hiobsnachrichten da täglich rein trudeln; die Suchanfragen werden immer verzweifelter. Ist der Dienstplan gerade geflickt, kommt zwei Stunden später der nächste Ausfall und der Mist geht von vorne los.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

    Einmal editiert, zuletzt von Harris NRÜ ()

  • Die eklatante Überbeschichtung, auch mit NEFs liegt ev auch an unglücklichen Urteilen seitens der Justiz in jüngster Vergangenheit. Ich kann mich da wage an ein Urteil wegen unterlassener Hilfeleistung erinnern, bei dem zu einem Asthmaanfall nur ein RTW solo entsandt wurde. Ob die Patientin kausal deshalb starb, weil nicht sofort ein NEF mitgeschickt wurde, weiß ich nicht mehr.

    Sicher, dass Du das nicht mit der Berliner Entscheidung verwechselst?


    Da ging es nicht um unterlassene Hilfeleistung, sondern um eine Zahlungsklage über die Kosten für die Pflege eines Schwerstpflegefalls, die der Sozialversicherungsträger ggü. dem Träger der Leitstelle eingeklagt hat, und der Patient ist nicht gestorben (das wäre aus Kostensicht ja kein Problem gewesen), sondern erlitt einen Hirnschaden. In diesem Fall kam tatsächlich der Sachverständige - basierend auf dem Notarzt-Indikationskatalog - zu dem Schluss, dass bei Atemnot oder Atembeschwerden bei einem Asthmatiker (der einen anderen den Notruf durchführen lässt, weil er selbst nicht mehr ausreichend kommunizieren kann) ein Notarzt zu alarmieren ist und man sich nicht auf die Entscheidung des Computers zurückziehen darf, der immer Recht hat. Letztlich handelt es sich dabei um eine Einzelentscheidung, die zudem dem Disponenten egal sein kann; zahlen musste ja nicht er, sondern das Land Berlin. Zudem spielt das ganze 2011; da gab es noch keine Notfallsanitäter, und man kann den Eindruck gewinnen, dass der Berliner Rettungsdienst da noch Potential nach oben hatte.


    (Die Entscheidung bietet interessante Einblicke. Der Patient wurde offensichtlich vor dem Eintreffen des RTW nach Aspiration bewusstlos. Leider war der Akku der Absaugpumpe leer, ein Protokoll über den Fahrzeugcheck nach Übernahme war nicht eingeführt und daher nicht existent; die Sauerstoffflasche war ebenfalls nicht ausreichend gefüllt. Daher wurde zunächst mal - ohne Absaugung - bebeutelt, bis man Reservematerial heranschaffen konnte. Die Notärztin hat dann intubiert. Großes Kino. Immerhin hat sich das Land Berlin damit verteidigt, jeder RTW habe mindestens zwei Sauerstoffflaschen dabei ...)


    Wenn es tatsächlich eine Entscheidung über eine unterlassene Hilfeleistung durch Entsendung nur eines RTW wegen eines verstorbenen Patienten gibt, wäre ich daran interessiert.