Mitteilung der Berufsfeuerwehr Wiesbaden als Träger des Rettungsdienstes
Bald auch in Wiesbaden: #Mobile #Retter
Mehr als 70.000 Menschen erleiden jährlich einen #Herz-#Kreislauf-#Stillstand in Deutschland. Maximal 10% der Betroffenen überleben dieses Ereignis, da aufgrund der durchschnittlichen Eintreffzeit des #Rettungsdienstes, die kardiopulmonale #Reanimation (CPR) häufig zu spät eingeleitet wird.
Die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist in Hessen, in der nach Notrufeingang der Rettungsdienst beim Patienten einzutreffen hat, beträgt 10 Minuten. Das menschliche Gehirn trägt allerdings bereits nach ca. 3-4 Min. irreversible Schäden davon. Hierbei zeigt sich, dass es trotz professionellem Rettungsdienst, unumgänglich ist, dass Laienhelfer schnellstmöglich Erste Hilfe leisten sollten.
Um dieses sogenannte therapiefreie Intervall zu verkürzen, engagiert sich die Stadt Wiesbaden zum einen schon seit vielen Jahren im Projekt „Wiesbaden lernt erste Hilfe“. Hierbei lag der Schwerpunkt möglichst viele Laien in der Ersten Hilfe, vor allem in den Reanimationsmaßnahmen auszubilden. Zum anderen führt die Leitstelle bei der Feuerwehr seit einigen Jahren, im Rahmen ihrer standardisierten Notrufabfrage, eine telefonische Anleitung zur Laienreanimation durch. Im nächsten Schritt möchte die Berufsfeuerwehr als Träger des Rettungsdienstes, die nachbarschaftliche Hilfe durch das Projekt „Mobile Retter“ fördern und ausbauen.
Das Projekt spricht Personen an, die zum einen eine medizinische Vorbildung haben (z.B. Rettungsdienstpersonal, Krankenpflegekräfte, medizinische Fachangestellte, Ärzte etc.) oder Personengruppen, die Einsatzerfahrung mitbringen (z.B. Feuerwehrangehörige, Polizisten etc.). Diese Personen, die sich freiwillig registrieren lassen können, werden durch eine Schulung für diese Tätigkeit vorbereitet und für eine Handy-App registriert.
Wenn dann auf der Rettungsleitstelle zukünftig ein Notruf eingeht, bei dem ein Herz-Kreislauf-Stillstand zu vermuten ist, wird dort automatisch geprüft, ob sich ein oder mehrere „Mobile Retter“ in der näheren Umgebung der Einsatzstelle befindet. Diese werden dann ebenfalls automatisiert über Ihr Handy angefragt, ob Sie einen Einsatz in ihrer Nähe übernehmen können. Bei positiver Rückmeldung bekommt der „Mobile Retter“ denn die Einsatzdaten übermittelt. Er kann dann die therapiefreie Lücke bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken und somit die Überlebenschancen des Patienten evtl. deutlich steigern.
Zurzeit bereiten wir die Einführung des Projektes mit Hochdruck vor – hier müssen datenschutzrechtliche Aspekte geprüft werden, freiwillige Helfer müssen akquiriert und geschult werden, die technischen Schnittstellen zu unserer Leitstelle müssen ertüchtigt werden uvm..
Unser Ziel ist es Anfang nächsten Jahres die ersten „Mobilen Retter“ in den Einsatz bringen zu können. Damit sind wir in Hessen, nach dem Landkreis Groß-Gerau, die 2. Gebietskörperschaft, die dieses Modell einführt.