Bremen - Wegen Personalnot: Prämie für Zusatzschichten bei der Bremer Feuerwehr

  • "Mehr als okay"...... ^^

    They say God doesn't close one door without opening another.

    Please, God, open that door. :oncoming_fist_light_skin_tone:

  • Fahren nie mehr als 10 Stunden. Sollten es mehr als 11 Stunden sein, geht das Auto außer Dienst.

    Sprichst Du dabei von einem 24 Std. Dienst? Also wenn ihr 11 Stunden von 24 am schubbern seit, dann geht die Kiste a.D.? Begründung Auslastung, Grenze maximaler Tätigkeit überschritten (wie bei Piloten o.ä.)?

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Äh, ich habe danach nur den direkten Tag frei. Also nur knapp 24 Stunden, was auch völlig gesetzeskonform ist.

    Dieses Schichtmodell ist bei den Berufsfeuerwehren m.W.n. Standard.

    Dazu kommen wohl noch zusätzliche Freischichten wg. der maximalen Arbeitszeit.

    Die BF-Kollegen hier können bestimmt ihr Wissen beitragen.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Ich glaube Hilope wollte nur darauf aufmerksam machen, dass es ganz viele andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen nicht so gut haben wie die Feuerwehrbeamten. Die müssen nach einem Nachtdienst bzw. Bereitschaftsdienst im Krankenhaus (o.ä.) nach 24 Stunden "Arbeitspause" im Personalschredder Krankenhaus wieder antreten.


    So ein Dienstsplan einer Krankenschwester oder einer Hebamme sieht oft mal so aus: Spät - Spät - Nacht - frei - Früh - Spät - Mitteldienst - Früh. Die Zeiten, das man einen verlässlichen und regelmässigen Rhythmusdienstplan mit einer Woche Frühdienst, eine Woche Spätdienst, ein paar Tage Nacht und ganz lange frei danach, sind scheinbar auch schon einige Zeit vorbei.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Hättest Du mal einen ordentlichen Beruf gelernt ... 8o

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Welche 38,5 Stunden? DIe Wochenarbeitszeit für Beamte ist hier 41 Stunden ...

    das ist eben teil der besonderen Pflichten, die mit dem Beamtentum einhergehen. Dafür bietet der Staat auch andere Privilegien.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Sprichst Du dabei von einem 24 Std. Dienst? Also wenn ihr 11 Stunden von 24 am schubbern seit, dann geht die Kiste a.D.? Begründung Auslastung, Grenze maximaler Tätigkeit überschritten (wie bei Piloten o.ä.)?

    Genau, sprach von einem 24-h-Dienst.


    Im Tarifvertrag ist die zeitliche Aufteilung geregelt. 1h für Umkleiden/Übergabe/Fahrzeugcheck/admin. Aufgaben und 11 Stunden um Leben zu retten. Nach den 11 Stunden werden wir dann müde und gemäß færdselsloven (vglb. StVO) darf kein Fahrzeug mehr geführt werden. Ostersamstag z.B. waren so - und durch Personalmangel im Vorfeld - 18 von ca. 47 Fahrzeugen außer Dienst.

  • Dufte, ditte will icke ouch.


    Mit dem System wären hier von 11 BF RTW´s im 24 Std.-Dienst nach 12 Std. genau 11 ausser Dienst ...

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Spricht ja dann gegen den 24h in hochfrequentierten Gebieten. Fast, als wäre das Arbeitszeitgesetz geschrieben um uns zu schützen.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Das stimmt wohl.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Arbeite hauptberuflich in Dänemark.

    Der Verdienst unterscheidet sich von Region zu Region, in Nord verdient man mehr als bei Falck. Ja, in den anderen Regionen ist das Gehalt geringfügig niedriger, dafür arbeitet man aber auch weniger. Und ein Netto-Gehalt von umgerechnet 5000-9000€ ist für mich mehr als o.k..

    5000 € ohne Zusatzdienste bei etwa 25% höheren Lebenshaltungskosten in DK.


    Aber vermutlich pendelst Du über die Grenze und arbeitest in Sönderborg oder zumindest grenznah.

  • 400€ brutto für 24h. Zusätzlich zu den 48h, die man sowieso bringen muss? Seln´bst mit Antrittsprämie ist das ein Witz.

    Man liegt damit über 48h Wochenarbeitszeit. Durch das Dienstplanmodell arbeitet man im Schnitt 56 Stunden (3-Wochen-Rhythmus: Mo + Fr + So, Mi + Sa, Di + Do). Die Freischicht soll den Wochenschnitt dann wieder auf die 48 Stunden runterbringen. Bietet man diese regelmäßig an, liegt die regelmäßige Wochenarbeitszeit bei 56+ Stunden.

    Do your job right – Treat people right – Give all out effort – Have an all in attitude.

    ~ Mark vonAppen

  • Genau, sprach von einem 24-h-Dienst.


    Im Tarifvertrag ist die zeitliche Aufteilung geregelt. 1h für Umkleiden/Übergabe/Fahrzeugcheck/admin. Aufgaben und 11 Stunden um Leben zu retten. Nach den 11 Stunden werden wir dann müde und gemäß færdselsloven (vglb. StVO) darf kein Fahrzeug mehr geführt werden. Ostersamstag z.B. waren so - und durch Personalmangel im Vorfeld - 18 von ca. 47 Fahrzeugen außer Dienst.

    Dann ist das kein sinnvolles Modell, wenn ab einem gewissen Zeitpunkt die Versorgung nicht mehr gewährleistet ist, weil einfach alle zwischenzeitlich Feierabend machen.

  • Dann ist das kein sinnvolles Modell, wenn ab einem gewissen Zeitpunkt die Versorgung nicht mehr gewährleistet ist, weil einfach alle zwischenzeitlich Feierabend machen.

    Ist doch in der Luftrettung auch so.

  • Ist doch in der Luftrettung auch so.

    Erstens ist die Luftrettung ohnehin nicht 24 Stunden unterwegs, von daher ergibt sich nach der erreichten maximalen Flugdauer keine so wesentliche Lücke und zweitens bildet die Luftrettung in kaum einem Land (in großflächigen Ländern mit wenig Infrastruktur mag das so sein)das Rückgrat der medizinischen Notfallrettung. Von daher ist der Vergleich nicht ganz passend.

  • Man liegt damit über 48h Wochenarbeitszeit. Durch das Dienstplanmodell arbeitet man im Schnitt 56 Stunden (3-Wochen-Rhythmus: Mo + Fr + So, Mi + Sa, Di + Do). Die Freischicht soll den Wochenschnitt dann wieder auf die 48 Stunden runterbringen. Bietet man diese regelmäßig an, liegt die regelmäßige Wochenarbeitszeit bei 56+ Stunden.

    Deswegen gibt es TVs, welche per Opt Out bis zu 58 Std. möglich machen.

    Ob man es machen möchte muss jeder selbst entscheiden.

  • Dann ist das kein sinnvolles Modell, wenn ab einem gewissen Zeitpunkt die Versorgung nicht mehr gewährleistet ist, weil einfach alle zwischenzeitlich Feierabend machen.

    Offensichtliches funktioniert es ja - nur halt nicht auf Kosten der Arbeitnehmer. Ich finde es daher sehr gut.

  • Eine unwesentliche Lücke ist trotzdem doof, wenn der einzige ITH des Bundeslandes abgeflogen ist. Dann muss man sich einen anderen irgendwo zusammen schnorren, wenn die RTH (die ggf. auch abgeflogen sind) keine ECMO, Inkubatoren, usw. können. In den Sommermonaten sind hier der Christoph 4 und der Christoph Niedersachsen schnell mal außer Dienst, weil abgeflogen. Und da sind auch 2 Stunden mal doof. Ein RTW von hunderten im Bundesland ist eher verschmerzbar.


    Auch wenn das Modell der Dänen für den Patienten doof ist, so ist es für das Personal sehr gut. Eine coole Work-Life-Balance bei gleichzeitigen Schutz vor Überlastung. Wenn hier in Deutschland das Personal im Gesundheitsdienst, egal ob 24, 12 oder nur 8 Stunden, durchgevögelt wird, dann interessiert das kein Schwein. Heute war hier wieder so ein Tag, wo mehrere KTW und RTW ausser Dienst genommen wurden, weil selbst mit Hilfe des Katastrophenschutzes kein Personal mehr zu organisieren war. Und einen Logistiker mit Erste-Hilfe-Ausbildung, der heute heulend vor mir stand, weil er nicht mehr konnte, da mehr als die Häfte der Sollbesatzung sich kurz vor Dienstbeginn krank gemeldet hat. Und das bedeutet auch, dass der Rest, der noch da war, frikassiert wurde. Die Chefs waren alle pünktlich im Wochenende, um 12:00 Uhr. Ich kann mir mit deutschen Verhältnissen keinen 24-Stunden Dienst mehr vorstellen. Mit dem dänischen Modell jedoch schon.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.