Sicherheitsbehörden lehnen geplantes Rammstein-Konzert ab

  • Lt. www hat der Stadtrat von München seine Konzertzusage erteilt:


    https://www.br.de/nachrichten/…-stadtrat-gibt-ok,TE2lKhy


    Es wird sich also zeigen müssen ob diejenigen die eindringlich ihre Stimme erhoben haben jetzt einknicken (was u.U. auch persönliche Konsequenzen haben könnte) oder nicht.

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Lt. www hat der Stadtrat von München seine Konzertzusage erteilt:


    https://www.br.de/nachrichten/…-stadtrat-gibt-ok,TE2lKhy


    Es wird sich also zeigen müssen ob diejenigen die eindringlich ihre Stimme erhoben haben jetzt einknicken (was u.U. auch persönliche Konsequenzen haben könnte) oder nicht.

    Die Referentin (Leiterin) des KVR ist seit Anfang des Jahres im Amt und wurde von den Grünen vorgeschlagen. Da die gegen das Konzert waren/sind, gibt es keinen parteipolitischen Druck. Jetzt muss erst einmal der Veranstalter mit einem Sicherheitskonzept liefern.

  • Die Welt hat sich seit 2020, seit ein Virus um den Erdball geht, verändert. Massenveranstaltungen entwickeln sich regelmäßig zu Hotspots (…) Wir haben als privater Anbieter während des Sommers mehrere Veranstaltungen sanitätsdienstlich betreut - jedes Mal waren danach 20-50% des eingesetzten Personals positiv, d.h. 14 Tage nicht mehr verfügbar. Trotz Maske, trotz Tests, trotz Hygienekonzept!

    Das kann ich so nicht bestätigen, trotz vieler Festivals (ohne Test/Maske) sind die Zahlen in CH nicht nach oben gegangen. Bei einem Festival (70.000) - persönlich arbeitend anwesend- hätte ich nicht erfahren, dass sich jemand vom Personal infiziert hätte.

  • Das kann ich so nicht bestätigen, trotz vieler Festivals (ohne Test/Maske) sind die Zahlen in CH nicht nach oben gegangen. Bei einem Festival (70.000) - persönlich arbeitend anwesend- hätte ich nicht erfahren, dass sich jemand vom Personal infiziert hätte.

    Da deutlich weniger getestet wird, sind die Zahlen weniger aussagekräftig.

  • Wenn die Menschen nach einer solchen Veranstaltung einfach ein paar Tage zuhause bleiben, weil sie sich krank fühlen, aber keinen Test durchführen, kann auch kein Massenausbruch erfasst werden. Außerdem müsste ein Zusammenhang mit dem Besuch einer solchen Veranstaltung hergestellt werden, was nicht einfach sein dürfte.

  • Laut Lokalpresse in München haben die Essener schon letzte Woche, als es bekannt wurde, dass sie Ersatzort sind, abgesagt.

    Wenn es so ist, die beste Entscheidung, die die Stadtverwaltung treffen kann.

    Duisburg 2010 dürfte man auch in Essen noch gut in Erinnerung haben, auch wie viel Glück man min. 1x in Dortmund bei der Loveparade hatte und wie der Ablauf in Essen selbst war.

    Ich kann die Entscheidung nicht verstehen.

  • Der Stadtrat war hier sehr geschickt und hat lediglich die Nutzung der Theresienwiese genehmigt. Damit wurde der schwarze Peter dem KVR zugeschoben, und die Zitate aus dem Stadtrat sind...bedenklich:


    Zitat

    SPD und CSU betonten in der Debatte, dass München ein solches Großereignis an Silvester gut zu Gesicht stünde. Alleine die Ankündigung der Pläne für ein Silvesterkonzert von Rammstein habe eine "Riesenbegeisterung" ausgelöst, sagte der CSU-Fraktionsvorsitzende Manuel Pretzl. Die Stadt könne ein Signal der "Coolness, der Lockerheit und der Weltoffenheit" senden. Er sei überrascht, dass die Grünen sich "als Speerspitze der Verhinderung" präsentierten. "Vielleicht ist grün doch das neue spießig."


    Zitat

    München sei kein Dorf, wolle gerne Großstadt, manchmal sogar Weltstadt sein. Bei so einer Anfrage sei es wichtig, "nicht immer nur 1000 Bedenken ins Feld zu führen, sondern auch mal die Chancen zu sehen".


    Das klingt ein bisschen nach "das muss stattfinden!".



    Aber das kleine gallische Dorf das KVR wehrt sich weiterhin, auch gegen eine "Genehmigung durch die Hintertür":


    Zitat

    Sammüller-Gradl wies darauf hin, dass ein "riesiger Druck" auf die Sicherheitsbehörden entstehen könnte. Wenn Fans nun Karten kaufen würden, Hotelzimmer buchen und eventuell den Urlaub anders organisierten, werde eine Absage zwei Wochen vor dem Konzert extrem schwierig und berge ein Klagerisiko.




    Wer etwas Hintergrund möchte: Hier ist der Leitfaden Veranstaltungssicherheit der Stadt München zu finden. Mit diesem hat die Branddirektion nach der Loveparade in Duisburg ein eigenes Regelwerk (in Kombination mit BaSiGo) aufgelegt, komplett mit eigenen Algorithmen zur Risikobewertung aber auch zur Bestimmung des Sanitätsdienstes und des Brandschutzes vor Ort.

  • Es wird sich also zeigen müssen ob diejenigen die eindringlich ihre Stimme erhoben haben jetzt einknicken (was u.U. auch persönliche Konsequenzen haben könnte) oder nicht.

    Die Entscheider sind doch Beamte, was den Vorteil birgt, dass sie eben unabhängig vom Druck des Apparats agieren können.

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Beamte sind offiziell unabhängig. Der interne Apparat kann jedoch eine ganze Menge Druck ausüben, wenn man sich nicht schon mit EDEKA (Ende der Karriere) abgefunden hat.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Letztendlich muss (in diesem Fall) die Referentin (als Behördenleiterin) die Entscheidung mittragen. Als promovierte Juristin mit verwaltungsrechtlichem Zusatzstudium und mehrjähriger Erfahrung bei kommunalen Dienstherrn (auch München), wird sie sich nicht von politischen Zwängen leiten lassen.

  • Das ist sehr erfreulich, wenn ihre Eier groß genug sind, um sich dagegen stemmen zu können. Meine Erfahrung sagt mir da leider, dass unterstellte Ebenen in der Verwaltung schneller einknicken gegenüber höheren Stellen und der Politik. Auch wenn sie inhaltlich eigentlich recht haben. Ober sticht unter - wenn etwas nicht gewollt ist, dann wird es nicht gemacht. Auch wenn es sinnvoll / sinnvoller wäre.


    Das ist meiner Meinung nach auch einer der Gründe, warum die Personalentwicklung im öffentlichen Dienst so schwierig geworden ist. Man ist noch immer in einer Zeit stehen geblieben, die einem das Leben nun immer schwerer macht. Dazu eine gewisse Unflexibilität, wenig Innovationsbereitschaft, (zu) lange Entscheidungswege und -zeiten sowie eine autoritäre Menschenführung. Und das betrifft auch Teile des Gesundheitswesen, da eben oft Teil des öffentlichen Dienstes. Neben einigen anderen Dingen schreckt das Nachwuchs ab, vor allem vergrault (und verbrennt) es den Bestand an Mitarbeitern.

    Ich komme aus Ironien, das liegt am sarkastischen Meer.

  • Tatsächlich bin ich mir im konkreten Fall auch noch nicht sicher wie es ausgeht.

    Leider gibt's den alten Referenten ja nicht mehr.

    Da wäre das nicht Mal zur Abstimmung gekommen,dessen Strenge war dermaßen legendär,dass auch die Stadtpolitik Angst hatte.

  • Letztendlich muss (in diesem Fall) die Referentin (als Behördenleiterin) die Entscheidung mittragen. Als promovierte Juristin mit verwaltungsrechtlichem Zusatzstudium und mehrjähriger Erfahrung bei kommunalen Dienstherrn (auch München), wird sie sich nicht von politischen Zwängen leiten lassen.

    Ich lass dich mal in dieser Illusion. Im Zweifel gibt es Gespräche oder Telefonate, wo ihr die Erwartungen zum Ausgang der Prüfung vermittelt werden. Da kann man nur hoffen, dass da andere Vermerke für die Akten verfassen, in denen sie ihren Widerspruch bei Vorgesetzten dokumentieren.

    War doch 2010 in Duisburg nicht anders.

  • Ich lass dich mal in dieser Illusion. Im Zweifel gibt es Gespräche oder Telefonate, wo ihr die Erwartungen zum Ausgang der Prüfung vermittelt werden. Da kann man nur hoffen, dass da andere Vermerke für die Akten verfassen, in denen sie ihren Widerspruch bei Vorgesetzten dokumentieren.

    War doch 2010 in Duisburg nicht anders.

    Na dann kurze Info zur Zusammensetzung des Stadtrats in München: die stärkste Fraktion sind die Grünen. Diese stellen auch die zweite Bürgermeisterin. Die waren gegen die Veranstaltung. Die Referentin ist nicht nur von den Grünen vorgeschlagen, sondern dort auch Mitglied. Wer soll da jetzt bei ihr anrufen? Aber natürlich ist alles denkbar und möglich.

  • Na dann kurze Info zur Zusammensetzung des Stadtrats in München: die stärkste Fraktion sind die Grünen. Diese stellen auch die zweite Bürgermeisterin. Die waren gegen die Veranstaltung. Die Referentin ist nicht nur von den Grünen vorgeschlagen, sondern dort auch Mitglied. Wer soll da jetzt bei ihr anrufen? Aber natürlich ist alles denkbar und möglich.

    Auch die Referentin hat in der Hierarchie außerhalb der Partei noch mindestens einen Chef.

    Und die Macht der größten Fraktion darf man nicht überschätzen. Sowas ist schnell Schall und Rauch. Da tritt mal hier jemand aus der Fraktion aus oder die anderen verbünden sich gegen dich und schon bist du als größte Fraktion nur noch Opposition. Kommunalpolitik ist schnell unberechenbar. Gerade wo in München die drei großen Fraktionen so nah beieinander liegen.