Ein Kollege von mir war in Arnsberg, er fand den Kurs gut. Für Arnsberg spricht auch, dass die diesen Kurs schon recht lange anbieten, andere Anbieter noch nicht so viel Erfahrung haben.
Bei solchen Kursen, die man i.d.R. nur einmalig besucht, ist es natürlich schwer, qualitative Unterschiede beurteilen zu können, da einem zum einen der Vergleich fehlt, zum anderen ja auch mit einem Pool von Dozenten gearbeitet wird, so dass man mal Glück oder Pech haben kann.
I.d.R. wird eigentlich von Notarztkursen usw. fast immer positiv berichtet, da dort oft eher die jüngeren Kollegen sind, ein gewisser "Team-Spirit" herrscht und man diese Kurse auch oft aus persönlichem Interesse macht.
Falls auch Fallbeispiele, die juristische/landesrechtspezifische Belange betreffen, beübt werden (zwangseinweisung, Umgang mit Todesschein etc) wäre es auch sinnvoll, im jeweiligen Bundesland zu bleiben, bei einem rein medizinischen Portfolio ist das egal.
Ich bin jetzt seit einigen Jahren als Patientendarsteller im Team der Uniklinik MZ.
Die TN-Rückmeldungen sind gut.
Die Rahmenbedingungen sind m.E. der wichtigste Faktor für den Erfolg.
Das Mainzer Konzept:
20 TN in 4 Gruppen; tgl. Wechsel der Gruppenzusammenstellung
Jede Gruppe hat zwei ärztliche Instruktoren - alle Instruktoren sind selbst NA/LNA, teilw. mit RTH-Erfahrung aus zwei versch. Maximalversorgern
Unterstützend wirken NFS als Instruktoren und Spezialisten für besondere Lagen (Umgang Schaufeltrage/Spineboard/Vakuummatratze).
Für alle Szenarien in denen ein Darsteller nicht tätig werden kann (schwieriger Atemweg/Koniotomie, pädiatrische Notfälle...) sind Übungsmodelle vorhanden.
Wird im Szenario eine Kinderpuppe benutzt dann übernimmt ein Instruktor den verbalen kindlichen Anteil - ist für die TN teilweise sehr stressig und führte auch schon zu Überreaktionen.
In den Darstellerszenarien: jeder TN muß alle Positionen der Gruppe durchlaufen: NA, NEF-Fahrer, NFS#1, NFS#2, Protokoll.
Für die Szenarien gibt es unterschiedliche räumliche Gegebenheiten: Wohnzimmer, Pflegebettsituation, Toilette, Treppenhaus, Grundstück, RTW.
Auf das jeweilige Wetter wird keine Rücksicht genommen (Regenschutz ist vorhanden).
Die Szenarien können auch körperlich anstrengend sein.
Jede TN-Gruppe hat einen kompletten Ausrüstungssatz: Rucksack, saure Luft, Absaugung, kompl. Monitoring plus ggf. weiteres Material.
Am Material wird nicht gespart.
An jedes Szenario schliesst sich unmittelbar eine Nachbesprechung an; alle TN schildern ihre Eindrücke aus ihrer jeweiligen Position heraus.
Die Instruktoren erläutern ggf. fachlich.
Die landesrechtlichen Belange bei psych. Notfall und der allgm. Organisation des RD werden besprochen.
Alle TN werden von den Instruktoren fallabhängig auf ggf. vorhandene regionale Unterschiede aufmerksam gemacht.
Es wird betont das vor Aufnahme der NA-Tätigkeit diese Unterschiede in Erfahrung gebracht werden müssen.
In den Pausen passiert sehr viel...
Ein sehr gutes (externes) Catering und ein grosses Angebot an Getränken, Obst, Snacks sorgen für Wohlfühlathmosphäre.
Auch das trägt zum "Team Spirit" bei der schon erwähnt wurde.
Die TN sollten unbedingt das A - E -Schema sicher beherrschen (nein, das ist leider nicht selbstverständlich).
AMLS + PHTLS erleichtern den "Frischlingen" vieles.
Alle Szenarien werden in kompletter Schutzkleidung absolviert.
Die Kurskosten betrugen 2022 1.600€ inkl. Verpflegung.
Kursdaten für 2023 liegen noch nicht vor.
Ein Kollege von mir war beim NA Kurs in Arnsberg, und fand es nicht gut…
Mainz gilt offiziell; die Anerkennung durch LÄK ausserhalb RLP funktioniert.
Ein Kollege von mir war beim NA Kurs in Arnsberg, und fand es nicht gut…
Warum?
Das selbe wie immer, IMHO.
Lehrmeinungen decken sich nicht, teilweise schlechte Vorträge, alte Dogmen, usw.
Ich bezweifle total, dass das am Standort liegt, ich glaube, das Problem gibts deutschlandweit. Es ist Zufall ob ein Kurs wirklich gut ist oder nicht, weil nirgends die Inhalte der Dozierenden gesteuert werden.
Medi-Learn scheint da (etwas) drauf zu achten..
Als jemand, der jetzt seit ein paar Monaten fest an einer Schule ist, kann ich klar sagen, Lehraussagen sind ein ganz großes Problem. Alle einheitlich, alle auf dem aktuellen Stand, usw. ist eine echte Sisyphusaufgabe.
Als jemand, der jetzt seit ein paar Monaten fest an einer Schule ist, kann ich klar sagen, Lehraussagen sind ein ganz großes Problem. Alle einheitlich, alle auf dem aktuellen Stand, usw. ist eine echte Sisyphusaufgabe.
Warum eigentlich? (Ernst gemeinte Frage). Wenn ich mir eine beliebige Anzahl externer Fachdozenten (am besten noch Ärzte) aus verschiedenen Bereichen und Regionen hole, erwarte ich fast zwangsläufig, dass es zu unterschiedlichen Aussagen kommen wird. Aber warum ist das regional begrenzt(er) an Schulen auch so ein problem? Grundsätzlich ist die Leitliniensituation für den Rettungsdienst ja doch fast noch überschaubar und nicht täglichen relevanten Änderungen ausgesetzt. D.h. klar, dass es Nuancen gibt die unterschiedlich gehandhabt oder ausgelegt werden, aber die Kernaussagen an sich? Soiegelt es das Fortbildungsproblem im RD (eben auf Dozentenebene) wieder oder woran liegt es?
Vielleicht liegt es teilweise daran, dass man dafür erhebliche Zeitansätze bräuchte, die ja erhebliche Kosten verursachen und deshalb gerne auf ein Mindestmaß reduziert werden. Das verbunden mit der permanenten Weiterentwicklung ist sicherlich herausfordernd. Man müsste sich ja zu jedem Thema auf eine „Schulmeinung“ verständigen und diese ggf. sogar schriftlich dokumentieren.
Mal so als meine Vermutung.
Wäre auch ganz stark mein Eindruck. Wenn ich mir im Vergleich Trainingsinstitute in der Wirtschaft anschaue (nicht alle, aber manche) was da in "Konsensfindung", aber auch in die jeweilige Stundenvorbereitung gesteckt wird wundert mich das nicht, dass wir da so weit weg sind.
...ist aber ja im MedStudium auch nicht groß anders. Was da tlw. an wilden Einzelmeinungen gelehrt wird ist auch verbesserungswürdig.
Grundsätzlich ist die Leitliniensituation für den Rettungsdienst ja doch fast noch überschaubar und nicht täglichen relevanten Änderungen ausgesetzt. D.h. klar, dass es Nuancen gibt die unterschiedlich gehandhabt oder ausgelegt werden, aber die Kernaussagen an sich?
Wenn es nur um Nuancen der LL Auslegung ginge, wäre ich begeistert.
"Mein CA sagt aber" und "wir haben schon immer so" ist leider häufig. Ich glaube, genau so heterogen wie die Kollegen sind, genau so ist es auch in der Lehre.
Übereinstimmende Lehraussagen als Qualitätskriterium von Kursen anzusehen, bzw. sogar "Lehrmeinungen" einzufordern scheint mir ein typisches Rettungsdienstproblem zu sein. Ich frage mich, ob das Besuchen zu vieler Buchstabenkurse und die damit einhergehende "Algorithmisierung" der Medizin zu dem Irrglauben führt, es könne so etwas wie eine "Lehrmeinung" geben. Patienten sind leider keine Flugzeuge (nicht immer wenn ich Knopf A drücke passiert B) und darüber hinaus gibt es auch wenig gute Evidenz im Bereich Notfallmedizin - daher führen eben viele Wege nach Rom. Hier sollte als nicht der Ruf nach einer Lehrmeinung laut werden, sondern der Lernende sollte m.E die Komplexität der Medizin anerkennen und lernen unterschiedliche Meinungen zum gleichen Thema wertzuschätzen und unter einen Hut zu bringen. Ist zwar viel komplizierter, dafür lernt man aber die nötige geistige Flexibilität um sich auch später einer sich ändernden Evidenzlage anpassen zu können. Lernt man hingegen, dass es nur eine "Lehrmeinung" gibt, erzählt man halt in 10 Jahren : das haben wir schon immer so gemacht.......
Hier sollte als nicht der Ruf nach einer Lehrmeinung laut werden, sondern der Lernende sollte m.E die Komplexität der Medizin anerkennen und lernen unterschiedliche Meinungen zum gleichen Thema wertzuschätzen und unter einen Hut zu bringen.
Jein. Auch juristisch lässt sich ja beispielsweise zu fast allen Fragen fast jede Meinung vertreten, dennoch empfinde ich es als untunlich, wenn dieselbe Institution zu derselben Frage verschiedene Auffassungen vertritt; das gilt umso mehr, wenn es um Aus- und Fortbildung geht.
Es gibt ja bei unterschiedlichen Lehraussagen ganz viele Kategorien.
War mal richtig: die Differenzierung in Süß- und Salzwasser ist extrem wichtig.
War nie richtig: das erste Symptom eines Mesenterialinfarktes ist blutiger Durchfall, später kommen die Schmerzen.
Und dann ganz viele "sind auch richtig", die problemlos nebeneinander stehen können.
Und die dritte Kategorie macht mir nichts aus, aber die ersten beiden schon.
Moin,
ich wollte hier einmal Nachfragen, ob im Forum Erfahrungen mit den NA Sim 25 Kursen bestehen. Meine Klinik hat kurzfristig die Finanzierung des Kurses angeboten. Daher interessiert mich, ob qualitative Unterschiede oder besondere Empfehlungen für einen bestimmten Anbieter / Standort bestehen.
Viele Grüße!
Der nächste Kurs in Mainz ist vom 03. - 05. März 2023 (Freitag bis Sonntag).
Im www. ist noch nichts zu finden.