Bündnis pro Rettungsdienst - Pressekonferenz

  • Nachdem viele und wiederholte Worte einzelner, auch in Reportagen und Interviews nicht gebracht haben versuchen jetzt die "großen Player" was zu ändern, endlich! Ob es was bringt? Wenigstens waren wir bzw. die Situation mal 1-2 Tage in den Presse, was wesentlich mehr ist wie bisher. Traurig.

    Die Äußerung mit der Transportpflicht, keine Glanzleistung und doch entspricht es leider vieler Orts der Realität. "Sie wollen jemanden Zuhause lassen? Und das mit ihrer Ausbildung?! Wenn Sie so etwas wollen, dann studieren Sie besser mal Medizin!!!", ein Pendant zu gesetzlichen Transportpflicht und leider kein seltenes.
    Beachtlicher als dieses Statement fand ich übrigens das Statement bei der Pressekonferenz bezüglich der Leitstellen und ÄLRD, hier tun sich wohl wieder die alten Gräben auf. Hoffentlich einigt man sich wenigstens hinter den Kulissen auf ein gemeinsames Vorgehen, sonst gibt es Grabenkämpfe und am Ende erreicht man genau das Gegenteil vom anvisierten.

    Alles in allem ein erster Schritt von einigen der großen Player, endlich mal etwas Aufmerksamkeit. Hoffen wir auf das Beste, vor allem auf ein sachliches und professionelles Auftreten der Beteiligten, vor allem auch in schwierigen Situationen.

  • Nachdem viele und wiederholte Worte einzelner, auch in Reportagen und Interviews nicht gebracht haben versuchen jetzt die "großen Player" was zu ändern, endlich! Ob es was bringt? Wenigstens waren wir bzw. die Situation mal 1-2 Tage in den Presse, was wesentlich mehr ist wie bisher. Traurig.

    Die Äußerung mit der Transportpflicht, keine Glanzleistung und doch entspricht es leider vieler Orts der Realität. "Sie wollen jemanden Zuhause lassen? Und das mit ihrer Ausbildung?! Wenn Sie so etwas wollen, dann studieren Sie besser mal Medizin!!!", ein Pendant zu gesetzlichen Transportpflicht und leider kein seltenes.
    Beachtlicher als dieses Statement fand ich übrigens das Statement bei der Pressekonferenz bezüglich der Leitstellen und ÄLRD, hier tun sich wohl wieder die alten Gräben auf. Hoffentlich einigt man sich wenigstens hinter den Kulissen auf ein gemeinsames Vorgehen, sonst gibt es Grabenkämpfe und am Ende erreicht man genau das Gegenteil vom anvisierten.

    Alles in allem ein erster Schritt von einigen der großen Player, endlich mal etwas Aufmerksamkeit. Hoffen wir auf das Beste, vor allem auf ein sachliches und professionelles Auftreten der Beteiligten, vor allem auch in schwierigen Situationen.

    Der Rettungsdienst ist tatsächlich schon länger in den Medien. Vor kurzem war Lauterbach bei SternTV. Thema war die Krankenhausreform. Er hat dabei gesagt, dass der Rettungsdienst nicht Jeden ins Krankenhaus bringen müsse. Da müsse man die Rahmenbedingungen ändern. Sie seien dran. Evtl. passiert tatsächlich was. Zukünftig sollen auch Pflegekräfte und nicht ausschließlich Ärzte Kliniken leiten. Andererseits schaffen sie es nicht, einen Coronabonus für alle Pflegekräfte auf den Weg zu bringen. Den haben alle anderen Beschäftigten im öD bekommen. Wenigstens ist das Thema aber im Gesundheitsministerium angekommen.

  • Wenn ich mir die Entwicklung der Personalsituation in mehr und mehr Regionen der Schweiz betrachte, habe ich zunehmend Zweifel, dass mehr Kompetenzen und mehr Gehalt langfristig den Effekt bringen, den sich manche in Deutschland erhoffen.

    Es gibt vielleicht ein wenig Entlastung, aber mehr als 5 bis 10 Jahre wird man den Untergang des aktuellen Systems in der Akut- und Notfallversorgung nicht hinauszögern können.


    Den grossen Wurf, den man in der aktuellen Situation dringend bräuchte, wird es aufgrund der (berufs-)politischen Gemengelage nicht geben.

  • Wenn ich mir die Entwicklung der Personalsituation in mehr und mehr Regionen der Schweiz betrachte, habe ich zunehmend Zweifel, dass mehr Kompetenzen und mehr Gehalt langfristig den Effekt bringen, den sich manche in Deutschland erhoffen.

    Es gibt vielleicht ein wenig Entlastung, aber mehr als 5 bis 10 Jahre wird man den Untergang des aktuellen Systems in der Akut- und Notfallversorgung nicht hinauszögern können.


    Den grossen Wurf, den man in der aktuellen Situation dringend bräuchte, wird es aufgrund der (berufs-)politischen Gemengelage nicht geben.

    Das Problem ist, dass es im Gesundheitssystem generell nicht mehr passt. Das Personal geht. Statt sich aber Gedanken über die Ursachen zu machen, werden immer neue Personalressourcen in fernen Ländern erschlossen. Wobei ich nicht sagen kann, was sich (für mich) ändern müsste. Geld allein ist es nicht.

  • Den grossen Wurf, den man in der aktuellen Situation dringend bräuchte, wird es aufgrund der (berufs-)politischen Gemengelage nicht geben.

    Was wäre denn der große Wurf?

    Under pressure, you don't rise to the occasion. You sink to your level of training.

  • Ein grosser Wurf wäre es wenn zeitgleich und unter Ausschaltung der bisherigen Lobbygruppen das komplette Gesundheitswesen umgekrempelt würde.

    Da dies aber eine sehr konkrete Zusammenarbeit von Bundes- Landes und Kommunalbehörden sowie den bestehenden Institutionen bedeuten würde ist es nicht zu erwarten.


    1.

    Das komplette Krankenhauswesen muß entprivatisiert werden.

    2.

    REHA-Massnahmen sind primär ambulant zu gestalten; bei stat. Massnahmen ist ein quantitativ höherer Facharztstandard erforderlich.

    3.

    Jeder Versicherungsnehmer erhält halbjährlich und unaufgefordert eine Auflistung von Massnahmen/Kosten.

    4.

    Die pharmazeutische Industrie wird gesetzlich verpflichtet 35% aller Arzneimittel in Deutschland und weitere 35% im EU-Ausland zu produzieren.

    Die noch ausstehenden 30% können auf dem Weltmarkt eingekauft werden.

    5.

    Die in der Pflege gemachte Pseudovereinfachung mit der Zusammenlegung von Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege wird aufgehoben.

    6.

    Die kassenärztlichen Vereinigungen werden gesetzlich verpflichtet einen ärztlichen Notdienst bundesweit so zu organisieren das eine ambulante Versorgung 24/7 sichergestellt ist.

    An Krankenhäusern die an der Notfallversorgung teilnehmen sind durch die Kassenärztlichen Vereinigungen Notfallpraxen zu betreiben.

    7.

    Die kassenärztlichen Vereinigungen werden dazu verpflichtet Ärzten in Hausarztfunktion und Pädiatern einen höheren (ich kenne nicht die Details wie der Kuchen verteilt wird) Anteil des Gesamtbudgets zuzugestehen.

    8.

    Chir. "Op-Praxen" werden verpflichtet 1. eine BG-Zulassung zu haben und 2. auch Patienten zu behandeln die mit dem RD herangeführt werden.



    Träume eines alten Mannes um 21:58 Uhr...

    raphael-wiesbaden


    Artikel 1
    (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    Selig sind die geistig Armen - nur: kann der Himmel die ganzen Seligen auch wirklich aufnehmen ?

  • Also Punkt 5 kann ich nicht zustimmen. M.E. wäre eine Durchlässigkeit zwischen den medizinischen Berufen wichtig, um Menschen im System zu halten. Wenn ich keinen Bock mehr auf "stinkende", stänkernde Patienten und Schleppen habe, kann der Wechsel von der Notfallrettung in die Anästhsie sinnvoll sein. Ebenso kann sich die Zielgruppe einer Pflegekraft mit ihrer privaten Situation ändern (erst Kinderkrankenschwester, später Altenhilfe). Natürlich sollte dies an Kurse oder Fortbildungen gebunden sein. Es benötigt aber keine weitere dreijährige Ausbildung.

  • Was wäre denn der große Wurf?

    Einstampfen. Neu bauen. Ein System, ein Bundesland nach dem anderen.

    Für die Beteiligten, die nicht mitmachen wollen, endet ihre Beteiligung am Gesamtsystem.


    Alle bisher beteiligten Player haben bewiesen, dass sie nicht in der Lage sind, ein hoch performantes, anpassungsfähiges, outcome orientiertes, nachhaltiges System zu entwickeln.

    Die seit mehr als einem Jahrzehnt laut vernehmbaren Warnungen wurden wissentlich ignoriert.


    Mir ist bewusst das klingt blauäugig, einfach, naiv, kindisch, etc., aber es ist aus meiner Sicht das Einzige was wirklich funktionieren würde.

    Alles was aktuell passiert oder die Massnahmen die angedacht sind, entsprechen einem Heftpflaster, welches man auf die kleine Schnittwunde am Finger bei einem polytraumatisierten Patienten klebt.


    Der Patient stirbt weiter.

    Da hilft auch kein Bündnis Pro Rettungsdienst.

  • Der grosse Wurf wäre eine konsequente Neuaufstellung und Vernetzung aller und ggf. neu geschaffener Player im Gesundheitswesen. Es darf nicht sein, dass RD und Notaufnahme die „Ausputzer“ für alle aus Bequemlichkeit und Ignoranz unzureichend organisierten Parteien ist.
    Das System des Notruf Niederösterreich geht da in die richtige Richtung (ich weiss aber nicht, ob das schon reicht). Eine zentrale Anlaufstelle für alle medizinischen Probleme (natürlich gefiltert nach Dringlichkeit) von der aus der Anrufer dann zu einem Player weitergeleitet wird, der ihm tatsächlich hilft. Erfahrungsgemäss wollen viele der „Nicht-Notfallpatienten“ ja gar nicht zwingend ins KH. Leider fehlen funktionierende, kurzfristig erreichbare Schnittstellen (z.T. weil diese auch indirekt kaputt gespart wurden). Eine telefonische oder telemedizinische Beratung, Pflegedienste, notfallpsychiatrische Dienste, der ÄND, Community Nurses usw.
    Aber das ist wie bei der Reanimation: „it takes a system to safe a life“. Nur an einem Zahnrad schrauben bringt nichts (z.B. hilft eine Community Nurse auch nur, wenn die Schnittstellen für die Weiterbehandlung funktionieren). Und das System müsste eben komplett neu geplant werden. Das wiederum kostet (v.a. am Anfang) viel Geld, es werden Patienten „durchs Raster fallen“, es braucht Zeit und „Eier“ und unbequeme Entscheidungen müssen getroffen werden.

    Und das wiederum traue ich aktuell weder in D noch in CH irgendeinem verantwortlichen Politiker zu.
    Also weiter immer mehr „Beatmungsbusse“ mit immer weniger Personal auf die Strasse schicken, die Notaufnahmen und KHs allgemein überlaufen lassen bis das System (hoffentlich) mal endgültig explodiert…

  • Das ist die Zukunft! Mobile Krankenhäuser und Gratispersonal! Es lebe das Ehrenamt!

    Die Bundeswehr kann bestimmt auch bein paar Container/Zelte beisteuern..

  • Das ist die Zukunft! Mobile Krankenhäuser und Gratispersonal! Es lebe das Ehrenamt!

    Die Bundeswehr kann bestimmt auch bein paar Container/Zelte beisteuern..

    Lieber an Großbritannien orientieren und die Bundeswehr gleich auf NEF und RTW einsetzen.

    Do your job right – Treat people right – Give all out effort – Have an all in attitude.

    ~ Mark vonAppen

  • Die Bundeswehr hat zwar die Container und Zelte, viele aber nicht einsatzbereit. UND die Bundeswehr hat kaum freies Personal. Das hat man ja an der Pandemie gesehen. Ein Teil des Personals was die Rettungszentren betreiben soll, ist in den BWKs- die arbeiten da aber ganz normal in der Patientenversorgng. Ein Teil sind Reservisten, die tadaaa- im normalen Leben irgendwo im Gesundheitswesen arbeiten.

    Ein Rettungszentrum, leicht (quasi ein reines OP-Lazarett mit OP aus Containern, der Rest Zelte, mit kaum Bettenkapazität) hat im Grundbetrieb knapp die Hälfte des Personals was für den Betrieb gebraucht wird. Die machen überwiegend Materialbewirtschaftung, ca die Hälfte sind Fahrer mit einer RS-Ausbildung. Und davon müssen auch alle da sein.